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Veröffentlicht am 24.07.2022

Kleine Goldperle abseits des Mainstreams

Die versteckte Apotheke
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Es gibt, auf der ganzen Welt verteilt, wunderschöne Orte zu entdecken. Welche ist eure Lieblingsstadt?

Meine ist definitiv London, obwohl dies eine Stadt ist wie viele andere auch: laut, dreckig, zu viele ...

Es gibt, auf der ganzen Welt verteilt, wunderschöne Orte zu entdecken. Welche ist eure Lieblingsstadt?

Meine ist definitiv London, obwohl dies eine Stadt ist wie viele andere auch: laut, dreckig, zu viele Menschen (dank der Insel noch weniger verteilt als in anderen Städten). Doch ich liebe die verwinkelten Gassen, die Kultur, die Lebensweise, die Leichtigkeit der Menschen dort. Mich fasziniert auch die frühzeitige Geschichte Londons, daher hat mich dieses Buch ganz besonders angesprochen.

Ich durfte in das London des 18. Jahrhunderts reisen und auch in das der Moderne. London damals war finster und düster, die Frauen hatten es nicht leicht. Sie wurden an Männer verschachert, die sie weder liebten noch mit denen sie zusammenleben wollten. Die Männer betrogen nach Strich und Faden, sie waren brutal und launisch. Die Apothekerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Frauen zu helfen, indem sie ihnen verschiedene Gifte und Gebräue mischt.

Nella ist eine toughe Frau. Ihren eigenen Schmerz konnte sie bis heute nicht vergessen, doch die Leidenschaft des Giftmischens gibt ihr ein wenig Lebensfreude zurück.
Eliza, ein Dienstmädchen einer Kundin von Nella, lässt sie wieder ein wenig aufblühen. Eliza ist schon sehr weit für ihr Alter (12 Jahre jung), dennoch haftet an ihr immer noch das Kindliche und Unbedarfte. Die beiden zusammen ergeben ein sehr gutes Duo.
In der heutigen Zeit lernen wir Caroline kennen. Auch sie ist Nella eigentlich sehr ähnlich, zumindest in dem, was beide Frauen verbindet. Und das ist ein untreuer und betrügerischer Ehemann. Caroline findet in ihrer Zeit eine der leeren Giftfläschchen von Nella und beginnt nachzuforschen.

Die beiden Zeitstränge werden immer mehr oder weniger im Wechsel dargestellt. So erfährt man nach und nach, was die beiden Frauen ausmacht, was sie zusammenführt und was sie vielleicht gemeinsam haben. Für mich war das sehr spannend zu lesen. Natürlich hätte ich mir manchmal gern ein paar Häppchen bezüglich der Auflösung gewünscht, dennoch hat es mich nicht unbedingt gestört. Auch so ließ sich das Buch unheimlich flüssig lesen; Langweile kam nie auf. Ich war völlig versunken in die beiden Londons ihrer Zeit. Die Autorin konnte beide Passagen am Ende wunderbar zusammenfügen und mich daher überzeugen.

Fazit: Eine kleine Goldperle abseits des Mainstreams mit einem wunderbaren Setting, liebenswerten Figuren und Krimianteilen, die ordentlich Würze ins sonst fantastische Geschehen bringen. Ich rate dringend dazu, die erste Seite aufzuschlagen und abzutauchen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Geniale Twists, überraschendes Ende

Silent Death - Du entkommst mir nicht
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Ich habe schon die ersten beiden Teile um die Profilerin Holly Wakefield und Detectiv Inspector Bishop verschlungen. Umso mehr war ich auf den dritten Teil gespannt. Und was soll ich sagen?! Auch dieses ...

Ich habe schon die ersten beiden Teile um die Profilerin Holly Wakefield und Detectiv Inspector Bishop verschlungen. Umso mehr war ich auf den dritten Teil gespannt. Und was soll ich sagen?! Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht! Mit „Silent Death – Du entkommst mir nicht“ hat Mark Griffin erneut einen wahren Pageturner geschaffen.

Schon das erste Kapitel beginnt nervenaufreibend. Ab hier zieht sich die Spannung durch das ganze Buch. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Der Autor hat eine angenehme Schreibweise, so dass man locker durch die Story geleitet wird. Die Charaktere sind mir mit jedem Teil mehr ans Herz gewachsen. Mir gefällt es sehr, wenn sich die Protagonisten in den Büchern weiterentwickeln und man immer wieder etwas über sie hinfährt - nicht alles auf einmal, eher step by step. So freut man sich auf die weiteren Teile, weil man weiß, dass einen noch neue Infos erwarten.

Zwar kann man die Teile unabhängig voneinander lesen, ich empfehle aber die Reihenfolge einzuhalten, um insbesondere die Entwicklung der Charaktere besser zu verfolgen.

Holly und Bishop haben beide mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, aber so langsam kommen sie sich näher. Da frage ich mich doch direkt, ob es irgendwann ein Happy End für die beiden geben wird?

Im Vordergrund steht aber natürlich der aktuelle Fall, der es in sich hat. Haben sie es dieses Mal mit einem Killer zu tun, der schon vor Jahren aktiv war? Alles deutet darauf hin. Zumal der Fall von damals nie aufgeklärt werden konnte. Und was hat es eigentlich mit den Zeichnungen auf sich?

Zitat Pos. 384:

„Er malt sie so, wie sie in der Realität aussehen. Das warf eine Frage auf: Hatte er sich selbst auf den Zeichnungen auch wirklichkeitsgetreu dargestellt?

Zumindest sah er auf allen Bildern gleich aus: Immer stand der Mörder links und hatte einen runden Kopf, große Zähne und lange Arme. Und er hielt das Messer in der linken Hand. Die Rechtsmedizinerin würde ihr sagen können, ob der Täter Rechts- oder Linkshänder war.“

Eine aufregende Jagd beginnt, und zunächst scheinen die Ermittlungen ins Stocken zu geraten. Bis Holly den Fall von hinten aufrollt und die Spur tief in die Vergangenheit führt. Die genialen Twists gipfeln letztendlich in einem unvorhersehbaren Finale. Einfach genial!

Fazit: „Silent Death – Du entkommst mir nicht“ ist ein Thriller, den man unbedingt lesen sollte. Ich habe mich mitreißen lassen und bin komplett ins Geschehen eingetaucht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit Däumchen nach oben.

/RO, Susi

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Ein Jahreshighlight!

Sturmrot
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Als Sven Hagström tot in seiner Badewanne aufgefunden wird, ist weder klar, warum der alte Mann sterben musste, noch, wer ihn ermordet hat. Doch als die ermittelnde Polizistin Eira Sjödin nicht locker ...

Als Sven Hagström tot in seiner Badewanne aufgefunden wird, ist weder klar, warum der alte Mann sterben musste, noch, wer ihn ermordet hat. Doch als die ermittelnde Polizistin Eira Sjödin nicht locker lässt und immer tief gräbt, werden Erinnerungen geweckt, die grauenhafte Taten ans Tageslicht befördern.

Im Jahr 2018 ist in Schweden eine Gesetzesänderung in Kraft getreten, wonach beide Partner dem Geschlechtsverkehr ausdrücklich mit JA zustimmen müssen. Damit können sämtliche sexuelle Handlungen, denen nicht eindeutig verbal oder nonverbal zugestimmt wurde, als Vergewaltigung verurteilt werden. Die schwedische Journalistin Tove Alsterdal hat sich von wahren Kriminalfällen, die unter anderem zu dieser Gesetzesänderung führten, inspirieren lassen und diese in ihrem Reihenauftakt „Sturmrot“ beeindruckend und brutal zugleich thematisiert. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Unverblümt, düster und erschreckend ehrlich erzählt sie die Story um den mutmaßlichen Vergewaltiger und Mörder Olof Hagström. Dabei lässt sie sich zu keiner Sekunde in die Karten schauen und überrascht immer wieder mit unvorhersehbaren Twists, die die Spannung rasant vorantreiben.

Tove Alsterdal versteht es, realistische Charaktere mit Ecken und Kanten zu zeichnen, die teilweise ebenso undurchschaubar sind wie Alsterdals Erzählweise. Alles in allem liefert sie so einen Krimi der Extraklasse, der in einem perfekt inszenierten Finale gipfelt, das mich vollends überzeugt hat.

Fazit: Dieser Krimi ist nicht nur für Fans des skandinavischen Nervenkitzels ein absolutes Muss! Tove Alsterdal ist für mich DIE Neuentdeckung des Jahres. Und eines ist jetzt schon sicher: Erdschwarz, der zweite Teil der Trilogie, der am 18.10. erscheint, wird definitiv bei mir einziehen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Tiefgehende, dramatische Geschichte

Was auf das Ende folgt
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Wow! Eigentlich dachte ich, das Buch, welches ich zuvor gelesen habe, sei nicht zu toppen, aber das hat Chris Whitaker gleich mit dem ersten Kapitel geschafft.

„Was auf das Ende folgt“ ist ein perfekt ...

Wow! Eigentlich dachte ich, das Buch, welches ich zuvor gelesen habe, sei nicht zu toppen, aber das hat Chris Whitaker gleich mit dem ersten Kapitel geschafft.

„Was auf das Ende folgt“ ist ein perfekt erzählter Roman. Dem Autor ist es spielend leicht gelungen, mich so zu verwirren, dass für mich einfach jeder Protagonist verdächtig war. Meistens hat man ja so eine Vorahnung, aber dieses Mal hatte ich bis zum Ende keinen blassen Schimmer. Umso krasser und unberechenbarer war dann das Finale.

Whitaker hat eine angenehme Schreibweise, die mich sofort abgeholt hat. Die Charaktere sind authentisch. Einige waren mir sofort sympathisch, andere hingegen musste ich erst auf mich wirken lassen. Im Laufe der Story drehte sich diese Wahrnehmung allerdings um 180 Grad, als so nach und nach die Geheimnisse einiger Figuren aufgedeckt wurden. Ich war jedes Mal aufs Neue überrascht, welche in Tall Oaks verborgen liegen.

Zitat Pos. 736:
„Allmählich wurde er zu einem Polizisten von der Sorte, die er nie hatte werden wollen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte der Fall ihn aufgesaugt, war es zu seinem Leben geworden: der Fall und Jess. Nichts sonst.“

Fazit: Mir hat es super viel Spaß gemacht, „Was auf das Ende folgt“ zu lesen. Selten hat mich eine Story so sehr berührt. Wer gerne Romane liest, die etwas tiefer gehen, ist hier genau richtig. Ich konnte dieses herzzerreißende und überaus dramatische Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und habe es daher innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Folgt meinem Rat und lest es! Zeitnah!

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Ausführlich, geheimnisvoll, temporeich

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
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Ihr denkt, Jack the Ripper war auf der Serienmörderskala ein Albtraum? Dann wartet mal, bis ihr auf "Jack's Boys" trefft. Diesen fünf Psychopathen geht man lieber aus dem Weg, zumindest wenn einem das ...

Ihr denkt, Jack the Ripper war auf der Serienmörderskala ein Albtraum? Dann wartet mal, bis ihr auf "Jack's Boys" trefft. Diesen fünf Psychopathen geht man lieber aus dem Weg, zumindest wenn einem das eigene Leben lieb ist!

Ehrlicherweise ist „Die Komplizen“ mein erstes Buch von John Katzenbach, aber was soll ich sagen? Es hat mich total geflasht! Der Autor hat eine spannende Schreibweise, die mich sofort vom Hocker gehauen hat. Zunächst fand ich seine ausführlichen Beschreibungen etwas langatmig, aber letztendlich hatte alles Hand und Fuß. Vor allem war mit Fortschreiten der Handlung klar, dass dadurch die Spannung immer weiter in die Höhe getrieben wird. Auch habe ich dadurch gemerkt, dass man nicht zu voreilig mit einer Meinung sein sollte. Manche Geschichten brauchen etwas, und wenn man durchhält, bekommt man ein furioses Ende. Das hat mich dieses Werk gelehrt.

Das Ganze ist in 3 Teile aufgegliedert, dabei sind die einzelnen Kapitel kurz und knackig und wechseln zwischen den Protagonisten hin und her. Die Charaktere werden zwar bis aufs Kleinste beschrieben, so lernt man aber jede einzelne Figur genau kennen und versteht ihr jeweiliges Verhalten. Das hat mir persönlich dann doch sehr gut gefallen.

Großvater Ross habe ich gleich ins Herz geschlossen, denn er kämpft mit seinen Vietnam-Erlebnissen und meistert sein Leben großartig. Zusammen mit seiner Frau Kate zieht er seinen Enkel Connor groß, dessen Eltern von einem betrunkenen Autofahrer getötet werden. Connor macht sich im Darknet auf die Jagd nach dem Mörder seiner Eltern und stößt während seiner Recherche zufällig auf eine Gruppe Mörder, mit der er sich besser nicht angelegt hätte. Eine spannende Jagd beginnt, die mir einen Schauer nach dem anderen beschert hat und in einem spannungsgeladenen Finale gipfelt. Wahnsinn!

Fazit: „Die Komplizen“ war nicht nur mein erstes Buch von Katzenbach, sondern bis jetzt mein Jahreshighlight! Wer Thriller liebt und es gerne ausführlich und geheimnisvoll mag, ist bei diesem Buch genau richtig. Mich hat es auf jeden Fall sehr begeistert - und es wird definitiv nicht mein letztes vom Autor sein.

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