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Veröffentlicht am 24.07.2022

Ein ganzer Kosmos

Sei wie ein Baum!
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"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die ...

"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die Bäume selbst. So ist "Sei wie ein Baum" eine Mischung aus wissenschaftlichem Buch und ein Vergleich mit den Menschen oder mit dir als Kind.

Manche Begriffe wie "Ökosystem" scheinen mir hier für Kinder noch nicht passend. Da bekommt man ja selbst beim Erklären noch Probleme. Auch Splintholz und Kernholz sind für Kinder noch kaum zu verstehen, aber man muss da wohl einfach darüber hinweg sehen, und Kinder können das ja auch.

Besonders gut gefällt mir die innere Umschlagseite vorn und hinten mit den Silhouetten der Blätter und den Namen der Bäume. Dabei hätte ich mir eher nur die heimischen Bäume gewünscht, aber erstens sind die Autorinnen sicher Italienerinnen, wo z.B. der Olivenbaum eine sehr große Rolle spielt, zweitens sind die meisten Bäume auch heimisch. Nur der Baobab scheint mir hier eher fehl am Platze. Und schade ist auch, dass die vordere Umschlagseite identisch mit der hinteren ist.

Das Buch ist wunderschön illustriert und gibt am Ende auch noch Tipps, um Bäume zu schützen. Im Vergleich dazu gibt es aber auch noch Tipps, um im eigenen Umfeld zu helfen. Das Ende passt also genau zur Message des gesamten Buches. Ganz hinten gibt es dann noch eine sehr naturwissenschaftliche Seite über den Baum, die für Kinder möglicherweise noch nicht so interessant ist, aber sie gibt viele Informationen, und ich finde sie besonders wertvoll.

Ich liebe Bäume und ich liebe dieses Buch. Vielleicht kann man hiermit erreichen, dass Kinder Bäume auch genauer anschauen. Vielleicht können Eltern mit ihren Kindern auch eine Blättersammlung anlegen, falls sie es nicht in der Schule machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, um Bäume wertzuschätzen; das Buch leistet einen Beitrag dazu.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Erwachsen werden

Die Gezeiten gehören uns
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Ich habe "Die Gezeiten gehören uns" von Vendela Vida wirklich sehr gern gelesen, sodass das Buch vielleicht fünf Sterne von mir verdient hat, ich kann aber maximal 4,5 Sterne vergeben, da es doch einige ...

Ich habe "Die Gezeiten gehören uns" von Vendela Vida wirklich sehr gern gelesen, sodass das Buch vielleicht fünf Sterne von mir verdient hat, ich kann aber maximal 4,5 Sterne vergeben, da es doch einige Kritikpunkte gibt. Am Ende bleibt doch der Gedanke, dass die Autorin vielleicht einige Ereignisse aus ihrer eigenen Jugend verarbeitet.

Protagonistin und sehr nüchterne Erzählerin ist Eulabee, ein Teenager, der so ziemlich alles erlebt, was Jugendliche so durchmachen: beste Freundinnen und Zusammenhalt, Lügen, Verrat, Zurückweisung, nebenbei auch noch Schlimmeres wie den Selbstmord des Vaters einer Freundin. Erstaunlich kühl oder unbeteiligt erzählt Eulabee auch davon. Trotz der eher emotionslosen Erzählweise kann man sich gut in die Sichtweise von Eulabee hinein versetzen. Der Schreibstil ist überzeugend und hat mich gut durch den Roman getragen.

Obwohl einiges passiert, bleibt der Handlungsverlauf selbst eher unspektakulär. Ich hatte das Gefühl, es wird erzählt, aber nie so richtig zielgerichtet. Auch die Ergänzung, die die Mädchen als Erwachsene beschreibt, zeigt zwar, dass man sich wahrscheinlich nie ändern wird und auch Jahrzehnte später noch die ist, die man schon als Teenager war, aber so richtig sinnvoll schien mir der Abschluss nicht.

Letztendlich hat mir auch etwas das Lokalkolorit gefehlt - die Handlung könnte fast überall spielen - sowie die Einbindung in die Zeit der Achtziger Jahre. Würde nicht hin und wieder etwas aus den Achtzigern erwähnt, könnte die Handlung auch heute spielen.

Insgesamt klingt meine Rezension sehr kritisch; dennoch finde ich "Die Gezeiten gehören uns" ist ein toller Roman, der den Leser und die Leserin gefangen nimmt. Vendela Vida ist eine Autorin, die ich immer wieder lesen würde. Dies ist aber ein eher leiser Roman, von dem man laut Klappentext möglicherweise etwas komplett anderes erwarten würde. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Nicht nur für Tennisfans

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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Ich bin keine Tennisspielerin, und, obwohl in der Ära "Becker-Graf" groß geworden, hat mich Tennis auch im Fernsehen nie interessiert. Das Buch "Althea Gibson - Gegen alle Widerstände - Die Geschichte ...

Ich bin keine Tennisspielerin, und, obwohl in der Ära "Becker-Graf" groß geworden, hat mich Tennis auch im Fernsehen nie interessiert. Das Buch "Althea Gibson - Gegen alle Widerstände - Die Geschichte einer vergessenen Heldin" von Bruce Schoenfeld hat mich aufgrund der Rassenproblematik in den USA und in der Welt besonders interessiert. Und ich finde es gut, dass hier eine Art Biographie (oder einfach ein Sachbuch) entstanden ist, dass der Autor sein Thema nicht in einen halbfiktionalen Roman umgewandelt hat, um mehr Leser und Leserinnen anzuziehen. "Althea Gibson" liest sich daher auch nicht wie ein Roman. Man sollte dieses Buch also nur lesen, wenn man sich für Tennis oder die Starspielerin Althea Gibson oder den geschichtlichen Aspekt des Buches interessiert.

Das Buch ist gut aufgebaut und rund durch einen Prolog der Matchpartnerin von Althea Gibon, Angela Buxton und einen Epilog, der sich dann wieder ganz Althea Gibson selbst widmet. Die Spielerinnen haben einen sehr unterschiedlichen Lebensweg hinter sich, mit Angela Buxton, die am Ende ein gutes Leben hat, und Althea Gibson, die krank und verarmt lebt. Erst dachte ich, das Buch sei nur entstanden, um die Kassen einer vergessenen Spielerin zu füllen (passiert ja oft, dass man dann mal ein Buch veröffentlicht), aber Althea Gibson ist bereits 2003 verstorben. Und es ist gut und aktueller denn je, dass man sich ihrer Geschichte wieder erinnert, denn sie hatte es als schwarze Profispielerin in den Fünfzigern besonders schwer, aber sie hat es dennoch geschafft.

Die Tennismatche selbst sind für mich persönlich im Buch zu ausführlich dargestellt, aber das kann ich dem Buch nicht ankreiden, denn auch viele Tennisfans werden das Buch lesen; sie werden an diesen Seiten ihren besonderen Spaß haben. Ich hatte viel Freude an den eingefügten Fotographien, die die beiden Spielerinnen für mich zum Leben erwecken.

Auch die eckige Form des Hardcover-Buches mit Lesebändchen finde ich sehr hochwertig und angenehm, ebenso die Größe des Buches, das sehr handlich ist.

Alles in allem konnte ich mich sehr vertiefen in "Althea Gibson" und habe zwei Persönlichkeiten kennen gelernt, von denen ich noch nie gehört hatte. Dass es bestimmte Sportler und Sportlerinnen aufgrund von Rasse und Religionszugehörigkeit schwer hatten, kennt man ja bereits aus der Zeit des Dritten Reiches, dass es Schwarze in den USA besonders schwer hatten (und in einigen Bereichen immer noch haben), weiß man ja, aber wenn Geschichte mit konkreten Beispielen erzählt wird, bekommt sie erst ein Gesicht.

Ich würde Bruce Schoenfelds "Althea Gibson" 4,5 Sterne geben, weil mich einige Stellen nicht so interessiert haben, die aber hier auf jeden Fall ihre Berechtigung haben.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Ein Roman in der Weite Amerikas

Big Sky Country
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"Big Sky Country" von Callan Wink ist ein Roman, der mich schon durch den Titel und das Cover magisch angezogen hat, denn ich lese gern Romane, die in der Natur und Weite des ländlichen Amerikas spielen. ...

"Big Sky Country" von Callan Wink ist ein Roman, der mich schon durch den Titel und das Cover magisch angezogen hat, denn ich lese gern Romane, die in der Natur und Weite des ländlichen Amerikas spielen. Callan Wink kannte ich bisher noch nicht, habe mir aber schon einen weiteren Roman von ihm bestellt. Der Autor trifft eben genau meinen Geschmack schreibt von der Schönheit und den Weiten Montanas, die er in seinem eigentlichen oder zweiten Beruf als Fly Fishing Guide tagtäglich erleben darf.

"Big Sky Country" erzählt von August, der auf der Farm seines Vater sehr hart erzogen wird. So bekommt er z.B. für jede erschlagene Katze von seinem Vater ein Taschengeld. Doch dann zieht seine Mutter nach Montana und eine neues Leben beginnt für den Jungen...

Der Roman selbst ist zum Teil grausam, zum Teil auch eher unspektakulär. Vielleicht muss man das Land lieben, um Winks Schilderungen gern zu lesen. Ich finde, bei diesem Roman kann ausnahmsweise aber schon das Cover und der sehr wegweisende Titel einen Hinweis darauf geben, ob man das Buch mögen wird.

Big Sky Country ist aber auch ein Initiationsroman. Gern habe ich die Identitätsfindung Augusts miterlebt und fand den Jungen in seiner Denkweise sehr bedacht und auch sympathisch.

Insgesamt kann man sagen, dass dieser Roman nur etwas ist für Leser, die sich auf ein unspektakuläres Buch einlassen wollen. Wer die Landschaft Montanas kennt und liebt, wird dieses Buch vermutlich gern lesen. Trotz einiger Längen liebe ich den Schreibstil des Erzählers und das Setting im ländlichen Amerika.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Besonders der Bauernhofteil hat mir gut gefallen

Kinder backen mit Christina
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Der Titel des Buches "Kinder backen mit Christina" hat mir von Anfang an nicht gefallen, denn einerseits sollte man keine Kinder backen, andererseits kauft man dieses Buch in dem Glauben, ein Kinderbackbuch ...

Der Titel des Buches "Kinder backen mit Christina" hat mir von Anfang an nicht gefallen, denn einerseits sollte man keine Kinder backen, andererseits kauft man dieses Buch in dem Glauben, ein Kinderbackbuch zu erhalten. Dabei ist das Buch viel mehr und sollte daher einen anderen Titel tragen.

So hat mich "Kinder backen mit Christina" in erster Linie wegen der Rezepte interessiert. Es stellt sich aber heraus, dass ich die Rezepte z.T. gar nicht mal so toll, zum anderen auch etwas unnötig finde (z.B. Joghurt herstellen oder Butter, da man das mit Kindern sowieso macht). Noch dazu sind das hier gar nicht alles Backrezepte.

Fünf Sterne bekommt das Buch von mir vor allem aber wegen der tollen Schilderungen der Kinder auf dem Bauernhof. Hier gibt es keine Geschichten, wie das Cover verspricht, sondern die Realität aus der Sicht der Kinder. Zugegeben, da wird der Bauernhof zu etwas ganz Tollem vielleicht etwas verklärt, denn in erster Linie ist hier ja harte Arbeit gefragt, aber wunderbar sind diese Texte.

Schön finde ich auch, dass andere Kinder sehen, wie toll die Kinder der Autorin hier mithelfen. Und wer keinen Bauernhof hat, lernt hier, dass er/sie dennoch selbst etwas anbauen kann.

Die Bilder sind auch sehr ansprechend, wobei alle Fotographierten oft Markenklamotten tragen, die ich eher nciht so gezeigt hätte. Auf jeden Fall kommt ganz viel Spaß dabei rüber.

Von den Rezepten gefallen mir besonders die Brot- und Brötchenrezepte und die Idee, dass auch Kinder schon (Erdbeer-)Marmelade machen können. Wenn die Kinder mit ihrem ersten Backbuch erst einmal Lust auf Kochen und Backen bekommen haben, bleiben sie sicher dabei. Daher ist dieses Buch auch ein tolles Geschenk für Kinder als erstes Backbuch, auch wenn die Eltern noch helfen müssen.

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