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Veröffentlicht am 25.07.2022

Ein New Adult Roman der leiseren Töne

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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Ein junger Mensch verliert sein Leben. Ein anderer seine Freiheit und Hoffnung. Und einer seine Freude und seinen besten Freund.
Vier Jahre ist es her, dass Mias bester Freund Brant auf einer Party ums ...

Ein junger Mensch verliert sein Leben. Ein anderer seine Freiheit und Hoffnung. Und einer seine Freude und seinen besten Freund.
Vier Jahre ist es her, dass Mias bester Freund Brant auf einer Party ums Leben kam. Vier Jahre, in denen sie sich nur Dank einer Therapie, einer Trauergruppe und mit Hilfe ihrer Hündin Luna zurück ins Leben gekämpft hat. Alles scheint sich auf einem stabilen Level zu befinden, doch dann steht plötzlich der Mann singend auf der Bühne ihrer Stammkneipe, der für den Tod an Brant verurteilt wurde: Nathan Dawson. Mias anfänglicher Schock und ihr Hass verwandeln sich aber zunehmend in Neugier und großes Mitleid für diesen jungen Menschen, der einem anderen das Leben genommen hat und jegliche Beschimpfung und Schuld auf sich nimmt, als wäre es die gerechte Strafe. Aber ist sie das auch?

Wer eine Geschichte mit großem Liebesdrama erwartet, der wird hier nicht fündig werden. Im Fokus dieses Romans stehen die leisen Töne einer zwischenmenschlichen Beziehung, ausgedrückt durch zarte Gesten und leise Worte. Das gesamte Erzähltempo ist ruhig gehalten, dabei sehr emotional, dennoch wird es selten einmal laut zwischen den Figuren. Im Vordergrund stehen die tiefen inneren Konflikte der beiden Protagonisten Mia und Nathan, die sich rund um die Thematiken Schuld und Schuldigkeit, Verzeihen, Trauer und ihre Verarbeitung und Strafe und Bestrafung aufbauen. Dennoch ist der Erzählstil sehr gut lesbar und das Buch konnte ich kaum aus der Hand legen.

Beim Aspekt der Figurensympathie hat ganz klar Nathan mein Herz gewonnen. Mit Mia hatte ich so meine Probleme, da ich mit ihrem Gefühlschaos bis zum Schluss nicht so richtig warm werden konnte. Es wird zwar im Roman mit einem Begriff aus der Psychologie beschrieben und das ist auch plausibel, aber mir war sie zu forsch und unreflektiert an unpassenden Stellen.

Ein bisschen kritisch – aus laienhaft-psychologischer Sicht – sehe ich die emotionale Abhängigkeit, die Mia und Nathan durch ihre Verbindung miteinander eingehen. Ob das die beste Basis für eine Beziehung ist? Die Autorin hat hier – sehr zu meiner Freude! – einen wichtigen Fokus auf das Thema Psychotherapie und Hilfesuchen gelegt. Aber gerade Nathan hat sehr viele unaufgearbeitete Traumata, die dringend behandelt gehören. Ich hätte es schön gefunden, wenn dieser Aspekt hier noch irgendwie aufgegriffen worden wäre.

Das Cover ist sehr passend und unglaublich ansprechend gestaltet. Es ist schlicht gehalten in cremefarbenen Tönen, jedoch sind die goldenen Elemente ein echter Hingucker. Dadurch wirkt das Cover nicht aufdringlich und passt somit wunderbar zum Inhalt der Geschichte.

Ich bin gespannt auf den zweiten Band, in dem Mias Freund Jack der Protagonist sein wird. In dieser Geschichte konnte er mich nicht von sich überzeugen und hat nicht so wirklich Sympathiepunkte eingefahren. Aber vielleicht gelingt es ihm ja, wenn er sich mir aus seiner Sicht vorstellt.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Ein erheiternder Cosy Krimi mit großartiger Sprecherinnenstimme!

The Maid
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Molly ist Zimmermädchen im Londoner Regency Grand Hotel und sie lebt dafür, die Suiten jeden Tag in einen Zustand der Perfektion zurückzuverwandeln. Ihr Motto lautet: „Sauberkeit kommt direkt nach Gottesehrfurcht.“ ...

Molly ist Zimmermädchen im Londoner Regency Grand Hotel und sie lebt dafür, die Suiten jeden Tag in einen Zustand der Perfektion zurückzuverwandeln. Ihr Motto lautet: „Sauberkeit kommt direkt nach Gottesehrfurcht.“ Doch eines Tages wird ihre penible Ordnung durch eine Leiche gestört: Der superreiche Stammgast Mr Black liegt tot in seinem Bett! Da Molly nicht für den Umgang mit solchen Situationen geschult wurde, macht ihr Handeln sie in den Augen der Polizei zur Hauptverdächtigen. Denn Molly hatte sich außerdem mit Giselle, der Ehefrau von Mr Black, angefreundet, doch die verschwindet kurz nach der Tat ebenfalls... Ob die Weisheiten ihrer verstorbenen Oma und der Umstand, dass sie jede Folge des Ermittlers Colombo gesehen hat, Molly dabei helfen können, ihre Weste reinzuwaschen und den wahren Mörder zu finden?

Eins vorweg: Ich bin sehr froh, diese Geschichte als Hörbuch rezipiert zu haben. Anna Thalbach hat eine hervorragende Leistung erbracht! Ich habe mir Molly durch ihre stimmliche Darstellung gut vorstellen können. Und auch die Naivität, die Molly verkörpert wie keine andere, konnte die Sprecherin authentisch gestalten. Danke, Frau Thalbach, dass Sie Molly auf so wunderbare Weise Leben eingehaucht haben!

Ich bin absolut keine Krimileserin, aber wenn ich dann doch einmal über meinen literarischen Tellerrand blicke und mich diesem Genre nähere, so tatsächlich eher im Bereich Cosy-Crime. Diese literarische Gattung lebt von einer/einem etwas besonderen bzw. schrulligen Protagonisten/Protagonistin, daher war ich gespannt, was mich hier erwartet. Und was soll ich sagen? Molly hat meine Erwartungen erfüllt. Durch ihr Defizit darin, die Emotionen ihrer Mitmenschen zu erkennen und zu deuten, gerät sie in Situationen, die manchmal urkomisch, und ein anderes Mal so ungerecht sind, dass man sie am liebsten schütteln möchte. Aber sie ist einfach so liebenswürdig und auf eine gute Weise eigenartig, dass man sie einfach nur sympathisch finden kann.

Das zu Beginn vorherrschende szenische Erzählen in nicht-chronologischer Reihenfolge war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig und ich musste mit großer Konzentration zuhören, doch als der Hauptstrang der Geschichte dargelegt war, wurde es zunehmend leichter.

Die Auflösung am Ende war ein klein wenig vorhersehbar, aber letztendlich doch nach meinem Geschmack. Für hartgesottene Krimifans ist es vermutlich zu offensichtlich und langweilig, aber ich wollte ja gerade keinen vor Blut triefenden Thriller lesen, sondern einen etwas leichteren Kriminalroman. Also für mich perfekt.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Ein Buch voller leiser Töne und lauten Lachern

Freischwimmen
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Cym ist nicht nur mit einem komischen Namen gestraft (wer heißt denn schon bitte Cymbeline Iglu?!), nein, er war auch in seinem ganzen Leben (und das sind immerhin schon neun Jahre!) noch nie schwimmen. ...

Cym ist nicht nur mit einem komischen Namen gestraft (wer heißt denn schon bitte Cymbeline Iglu?!), nein, er war auch in seinem ganzen Leben (und das sind immerhin schon neun Jahre!) noch nie schwimmen. Doch nun sollen sie in der Schule Schwimmunterricht nehmen. Dieses heikle Thema kann Cym bei seiner Mutter allerdings nicht ansprechen, denn bei allem, was mit Wasser zu tun hat, wird sie plötzlich ganz komisch und lenkt immer ab. Also verschweigt Cym den Schwimmunterricht, stibitzt sich heimlich die Schwimmhose seines toten Vaters aus der Abstellkammer und geht mit seinen Mitschülern ins Hallenbad. Doch dann passiert es: Cym wird ins Becken geschubst! Zwar wird er von seiner Mitschülerin Veronique gerettet, doch Cyms Mum erleidet einen Nervenzusammenbruch. Denn was Cym mit seinem Badeunfall ausgelöst hat, kann er nicht erahnen...

Dass dieses Buch tiefgründig sein würde, war mir schon nach den ersten Seiten klar. Für so eine Geschichte muss man in der richtigen Stimmung sein, daher bin ich einige Monate lang um das Buch herumgetigert. Was ich allerdings nicht erwartet hatte, war der herzerwärmende Humor, mit dem die Geschichte trotz aller Ernsthaftigkeit der Thematik aufwarten kann. Ich habe herzhaft gelacht und im nächsten Moment geschluchzt, denn die kindliche Naivität, mit der Cymbeline von seinen Erlebnissen erzählt, ist eine emotionale Achterbahn.

Die Thematiken dieses Buches sind nichtsdestotrotz sensibel und sollten gemeinsam mit dem jungen Leser aufgearbeitet werden: Depressionen, Tod, Verlust und der Umgang damit, Ehrlichkeit und die Frage, was und wie viel Wahrheit man Kindern zumuten kann, aber auch Freundschaft, Zusammenhalt, Mobbing und Andersartigkeit.

Die Illustrationen in diesem Buch sind spärlich gesät, aber immer passend. Auffällig ist die Beschränkung auf die Farbe Schwarz und die eher skizzenhafte, undetaillierte Darstellung von Figuren. Dadurch wirkt der Innenteil des Buches doch recht düster, wohingegen das Buchcover blau schimmert und silbrig glänzt, gerade so, als würde ein Lichtstrahl auf eine Wasseroberfläche treffen.

Für jüngere Leser finde ich diese Geschichte trotz seiner komischen Elemente thematisch zu heftig. Da sollte eine Menge Aufklärungsarbeit von Seiten der Eltern geleistet werden, eine gemeinsame Lektüre empfiehlt sich daher.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Expect the Unexpected…

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Der Wald ist überall und undurchdringlich. Und wer sich nach Einbruch der Dunkelheit noch in ihm aufhält, wird vom Mondwandler geholt und kehrt niemals zurück… So wie Finns Schwester Hannah. Noch heute ...

Der Wald ist überall und undurchdringlich. Und wer sich nach Einbruch der Dunkelheit noch in ihm aufhält, wird vom Mondwandler geholt und kehrt niemals zurück… So wie Finns Schwester Hannah. Noch heute macht Finn sich große Vorwürfe, denn Hannah wurde nur geholt, weil er gedankenverloren einem Schmetterling nachgejagt hat. Doch Finn hat so ein Gefühl, dass seine Schwester noch am Leben ist, auch nach all den Jahren. Als dann eine Bande von jugendlichen Outlaws die Pflanzenvernichter seiner Oma stehlen, sieht Finn eines der Mädchen die Pandamütze von Hannah tragen! Ohne nachzudenken folgen er und seine beste Freundin Samira den diebischen Elstern und erfahren, dass auch sie alle Verluste erlitten haben. Sie wollen den Mondwandler um jeden Preis zur Strecke bringen. Doch was die Kinder dabei alles erfahren, ist unglaublich…

Das Fazit vorweg: Wer eine gute Jugenddystopie sucht, ist hier absolut richtig. Wer ein locker leichtes Kinderbuch mit fantastischen Elementen erwartet, wird sich wundern.

ACHTUNG, ab jetzt folgen SPOILER!


Ich war sehr gespannt auf das zweite Buch von Kathrin Tordasi. „Brombeerfuchs“ fand ich von der Idee her wirklich spannend und es hat mir bis auf so einige erzählerische Mankos auch gut gefallen. Allerdings war mir die Geschichte für die angegebene Altersklasse dann doch zu unpassend. Und – leider? – muss ich feststellen, dass auch die Geschichte rund um den Mondwandler eine für Kinder zu heftige Thematik aufgreift. Altersempfehlung ganz klar erst ab 13/14 Jahren, wenn man emotional gefestigte Kinder hat vielleicht schon ab 12, aber auf keinen Fall vorher. Fehlgeleitete künstliche Intelligenzen, mutierte Genforschungen, Kryostase, Selektion, Robotik und das Genre der Dystopie – ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit! Ich hatte mich auf eine weitere fantastische Geschichte, vielleicht einem Märchen ähnlich, eingestellt und wurde sehr überrumpelt von der düsteren und gruseligen Atmosphäre dieses Buches. Das ist ja grundsätzlich erst einmal kein Grund, das Buch abzulehnen. Ich muss aber zugeben, dass die „OMG!“-Momente nicht gerade selten auftraten. Die Szenen à la „Brothers Grimm“ häuften sich, aus meiner Märchenerwartung wurde eine Horrorstory. Okay, zugegeben: Ich habe da ein schreckhaftes Gemüt. Aber die Thematik war wirklich unerwartet und heftig. Nicht weltfern und utopisch, auf keinen Fall! Aber vielleicht sollte das Buch doch als Dystopie beworben werden? So wäre ich jedenfalls anders gefasst an diese Geschichte heran gegangen. Aber sei es, wie es ist: Für unerfüllte Erwartungen kann die Story nichts. Eine gute Dystopie ist es auf jeden Fall! Denn wie wäre es wohl, wenn sich die Natur ihren Lebensraum zurück erobert? Das Weltensetting ist jedenfalls spannend und interessant gestaltet.

Eine kleine Herausforderung ist, dass der Leser so ohne Erklärung und jegliche Vorkenntnisse in die Handlung geworfen wird. Vieles musste ich mir erst selbst zusammenreimen. Mit den Protagonisten bin ich jedoch gut zurecht gekommen. Sie sind weder zu naiv, noch zu frühreif-neunmalklug. Ihre Taten erscheinen authentisch und nachvollziehbar.

Die Geschichte erhält trotz des Überraschungsmoments verdiente vier Sterne!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Wenn ein mittelalterlicher Hexenmeister auf die Generation Z trifft...

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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Merdyn dem Mächtigen, dem größten Hexenmeister aller Zeiten, wird im Jahre 511 vorgeworfen, schwarze Magie eingesetzt zu haben. Seinem größten Widersacher, Jeremiah Jerabo, ist es daher eine Freude, Merdyn ...

Merdyn dem Mächtigen, dem größten Hexenmeister aller Zeiten, wird im Jahre 511 vorgeworfen, schwarze Magie eingesetzt zu haben. Seinem größten Widersacher, Jeremiah Jerabo, ist es daher eine Freude, Merdyn zu verbannen. Doch anstatt für mehrere Jahre im Fluss der Verdammnis vor sich hin zu dümpeln, landet der Hexenmeister im 21. Jahrhundert! Dort hat die kleine Rosie Mitleid mit ihm, denn sie ist ebenfalls eine Außenseiterin: Ihr großer Traum ist es, den Gesangswettbewerb an ihrer Schule zu gewinnen und die Charts zu stürmen. Doch leider ging der letzte Versuch kolossal schief und sie ist das Gespött der ganzen Schule... Der Hexenmeister verspricht ihr jedoch nun im Gegenzug für ihre Hilfe, ihn zurück in seine Zeit zu bringen, einen Gesangszauber, der sie zu einem großen Star machen wird. Was Rosie jedoch nicht ahnt, ist, wie schwierig es sein kann, so einem frühmittelalterlichen Menschen unsere heutige Welt mit Smartphones, Fernsehern und Autos zu erklären...

Wer ein schrullig-witziges Buch zum (Vor-)Lesen sucht, dürfte hier fündig werden. Der schräge Merdyn, die einsame Rosie und das köddelaffine Meerschweinchen Pupsie stellen sich Themen wie Freundschaft, Liebe und Verluste, ihren großen Träumen und dem wichtigsten Punkt von allen: Authentizität. Denn sich hinter einer Fassade zu verstecken, hilft weder dem müffelnden Hexenmeister noch der Meerschweinchenbesitzerin.

Die Illustrationen runden die Geschichte wirklich sehr ab und tragen enorm zum Witz der Story bei. Besonders Merdyn hat Claire Powell hervorragend getroffen. Ich kann seinen Mittelalter-Mief sogar durch die Buchseiten riechen!

Zwei Punkte gibt es jedoch, die mich ein wenig störten: Zum einen fand ich die Erzählerkommentare anstrengend – vielleicht empfindet man das als Kind anders -, und zum anderen hatte ich den Eindruck, dass einige der Wortwitze für Kinder noch gar nicht verständlich sind. Herrlichen lachen kann man jedoch trotzdem!

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