Schönes Setting, aber sehr langweilig...
„Ich sag´s jetzt einfach.“ Viola knallte Sturmhöhe zu. „Jeder in diesem Buch ist unsympathisch. Wie soll ich etwas um diese Liebesgeschichte geben, wenn ich die verdammte Hauptfigur nicht leiden kann ?“
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„Ich sag´s jetzt einfach.“ Viola knallte Sturmhöhe zu. „Jeder in diesem Buch ist unsympathisch. Wie soll ich etwas um diese Liebesgeschichte geben, wenn ich die verdammte Hauptfigur nicht leiden kann ?“
//S. 216//
Klappentext:
So geht es nicht weiter! Erst wird Evie von ihrem Date versetzt, und dann erhält sie nicht die gewünschte Beförderung. Als sie im Internet auf die kleine Buchhandlung »Much Ado About Books« stößt, die sie als Urlaubserlebnis mieten könnte, ist dies wie ein Wink des Himmels für den Shakespeare-begeisterten Bücherwurm. Spontan bucht sie das Angebot und fliegt nach England. Die Bewohner des kleinen Dorfes empfangen Evie mit offenen Armen, und schnell findet sie Freunde. Vor allem der sexy Farmer Roane bringt ihren Puls zum Rasen. Nur zu gern würde sie herausfinden, welche sinnlichen Gefühle er noch in ihr wecken kann. Aber einerseits hat Evie den Männern abgeschworen, und andererseits kann ein heißer Urlaubsflirt nur mit Herzschmerz enden, oder?
Meine Meinung:
Eigentlich mag ich die Bücher von Young sehr gerne, das hat mir vor allem mein re-re-re-read von ihrer "Edinburgh Love Stories" Reihe letztes Jahr wieder gezeigt, aber dieser Roman konnte mich sehr wenig überzeugen und ich fand ihn langweilig. Irgendwie passierte die ganze Zeit nichts, während man sich zum Ende hin quasi erschlagen fühlte und die ganzen Klischees und der Kitsch trugen jetzt auch nicht unbedingt dazu bei, dass es mir gefiel.
Das Cover ist wunderschön, auch wenn es absolut nichts über den Inhalt, die Charaktere oder das Genre aussagt, aber naja, das haben die meisten Bücher aus YA/NA ja. Aber ich mag die Farbpalette und die bunten Federn schon sehr gerne, ein Eyecatcher ist es auf alle Fälle, passt für mich aber einfach nicht.
Der Anfang erschlug mich etwas. Man erfuhr jetzt nicht zu viel über Evie und ihr Leben, aber mir gefiel es nicht, wie gehetzt alles wirkte. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man da ein, zwei Kapitel mehr geschrieben und die Zeit auf der Insel leicht gerafft hätte, denn die las sich sehr langweilig. Irgendwie fand ich nie wirklich den Draht zu dem Geschehen oder den Charakteren, weil einfach nichts passierte und es für mich auch keinen wirklichen Höhepunkt gab. Da war der Anfang und das obligatorische Drama vor dem großen Happy End und das war es auch. Kaum Charakterentwicklung und mein Liebling war der Hund, was ich irgendwie schon schade finde.
Es dümpelte die meiste Zeit eher vor sich hin und auch, wenn ich Slow-Burn Romanzen durchaus gerne lese, war mir das hier einfach zu wenig, zudem passt der Begriff auch nicht so wirklich, bei dem Tempo, was sie vorlegten. Es passierte nichts und nur die Szenen im Buchladen gefielen mir gut, weil man da auch Evies Liebe zu Büchern und dem Laden spürte, was schon Spaß machte. Aber abseits davon bot mir die Geschichte einfach nichts. Die Dramen der Dorfbewohner nervten ehrlich gesagt und manches fand ich etwas schräg und wirkte eher wie Seitenfüller. Wenn man die nämlich weg gelassen hätte, wäre das Buch merklich dünner. Natürlich durften auch nicht die Standardthemen aus dem Genre fehlen, die ich früher eher mochte als heute und die Zickenkriege unter den Charakteren, bei denen ich die Augen verdrehte.
Und auch die Liebesgeschichte sprach mich nicht an. Ich gönne ihnen ihr Happy End, wirklich, aber da war ja keinerlei Chemie zu spüren und die heftigen Sprünge, die sie in ihrer "Beziehung" gemacht haben, wirkten schräg. Zunächst gefiel es mir ja wirklich gut, dass sie nicht sofort aufeinander stürzten, sondern lieber erst einmal Freunde sein wollten. Aber anscheinend war das dann doch schnell vergessen, weil bei jedem Blick vor allem Evie förmlich in Flammen stand. Leider mochte ich sie als Paar auch nicht wirklich, weil ich eben keine Chemie spürte. Natürlich wurden die Standardklischees abgearbeitet und das Drama zum Ende hin fand ich wirklich nur blöd.
Zum größten Teil lag das an den Charakteren, die ich mitunter recht anstrengend fand und vor allem Evie machte mich ratlos. Mit Roane kam ich besser zurecht, auch wenn der irgendwie farblos blieb, selbst wenn seine Augen ständig "funkelten" und so.
Evie war mir leider sehr unsympathisch. Sie war sehr selbstgerecht, hielt nicht viel von Menschen, die nicht wie sie Shakespeare liebten und allen ernstes sogar Romeo und Julia mochten und beharrte so sehr auf ihrer Meinung, dass es mich wunderte, dass sie keinen für ewig vergraulte. Vor allem kehrte sie Menschen, bestimmter Eigenschaften alle über einen Kamm und machte sich nicht wirklich die Mühe, mal auf den wahren Charakter zu schauen. Ich konnte verstehen, dass sie sauer war, wenn jemand nicht sofort ehrlich zu ihr war, aber meiner Meinung nach übertrieb sie hierbei. Sie war völlig auf das Alter und das Thema Geld fixiert, was ich irgendwie ungesund fand. Zwar fand ich es gut, dass sie nicht jemand war, der nur aufs Geld aus war, eher das Gegenteil, aber ihre Sturheit in diesem Thema ging mir zu weit. Ansonsten bot sie keine wirkliche Persönlichkeit...aber ich fand es toll, wie sehr sie Bücher liebte und diese hegte und pflegte. Zudem war es ihr auch sehr wichtig, das richtige Buch an den Kunden zu bringen und nicht auf den Umsatz schaute, das gefiel mir wirklich an ihr.
Roane ist natürlich der mysteriöse, raubeinige, aber auch sehr sanfte und sensible Naturbursche, den alle Frauen liebten, auch wenn er auf seine Einsamkeit beharrte, bis die Eine kam und er sich veränderte. Er bot keine wirkliche Persönlichkeit, aber trotz all seiner Klischees mochte ich ihn schon gerne. Zwar hätte er von Anfang an ehrlich sein können, aber ich verstand auch seine Beweggründe und ich mochte seine ruhige und gelassene Art.
Bei der Menge an Nebencharakteren verlor ich irgendwann die Übersicht, obwohl ich mir nebenbei Notizen machte. Es wäre sehr von Vorteil gewesen, wenn es ein Personenregister gegeben hätte, da ich schon recht früh keine Ahnung mehr hatte, warum Caroline mit Person X Ärger hatte oder was bei Violet im Argen lag und ehrlich gesagt interessierte es mich bei den ganzen Dramen auch dann nicht mehr. Weniger wäre echt mehr gewesen.
Der Schreibstil ließ sich durchaus flüssig lesen, aber es gab schon ein paar Stellen, die ich so furchtbar langweilig und zäh fand. Vor allem im Mittelteil hatte ich damit ein wenig zu kämpfen. Die Erotikszenen waren okay, gefielen mir bei ihr früher aber weitaus besser, weil sie doch etwas kitschig wirkten. Und es nervte auch ziemlich, wie oft jemand "Aye" sagte. Und auch die permanente Wiederholung der vollen Namen einige Charaktere hätte nicht Not getan., Roane Robson verfolgt mich immer noch....
Fazit:
Ich habe noch ein Buch von Young auf dem SuB, bin mir hier nach aber nicht mehr so wirklich sicher, ob ich es noch lesen möchte. Ihre erste Reihe begeistert mich auch nach 10 Jahren noch, aber ihre anderen Bücher können mich einfach nicht wirklich überzeugen, weil sie auch nicht wirklich neues schreibt und ihre üblichen Klischees und Kitsch verwendet, was ich schade finde, weil der Stil mir schon zusagt. Von mir gibt es:
2 von 5 Sterne