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Natuerlich_Nina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2022

Ein Must-Read und Must-See

Der Gesang der Flusskrebse
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Mit der außergewöhnlichen Atmosphäre hat mich das Buch und Kyas Geschichte nachhaltig sehr beeindruckt. Auch der Film konnte genau diese besondere Stimmung einfangen.

Kya (gesprochen Kaya) wächst mit ...

Mit der außergewöhnlichen Atmosphäre hat mich das Buch und Kyas Geschichte nachhaltig sehr beeindruckt. Auch der Film konnte genau diese besondere Stimmung einfangen.

Kya (gesprochen Kaya) wächst mit ihrer Familie unter ärmlichen Bedingungen in einer Hütte mitten im Marschland auf. Bis sie von ihrer Mutter, von ihren Geschwistern und zuletzt von ihrem gewalttätigen Vater verlassen wird. Sie lernt für sich selbst zu sorgen und schließt Freundschaft mit Tate, der ihr lesen beibringt. Als ein junger Mann aus dem Dorf ermordet aufgefunden wird, gilt Kya auf einmal als Hauptverdächtige.

Der Film ist ein bisschen anders aufgebaut als das Buch, die Filmstory bleibt aber trotzdem sehr nah dran. Im Film vermischen sich die Szenen von 1969, in denen Kya bereits verdächtigt wird, von Anfang an mit den Rückblenden ab 1952, was mehr den Eindruck eines Gerichtsthrillers vermittelt hat. Bin ständig geschwankt zwischen Kyas Schuld und Unschuld.

Im Buch wechseln sich die zwei Zeitebenen von Anfang zwar auch ab, der Gerichtsprozess beginnt aber weit später, erst ab ca. Mitte des Buches. Dafür wird Kyas Einsamkeit, ihre Suche nach Zuwendung und ihre wachsende Liebe zum Marschland sehr viel intensiver erzählt. Die Auszüge von Gedichten nehmen im Buch zum Beispiel eine größere und prominentere Rolle ein als im Film.

Ich habe übrigens zuerst den Film gesehen und das Buch danach umso mehr genossen. Das Marschland, die Vögel, das Tuckern mit dem Boot durch die Flussarme der Marsch waren damit beim Lesen immer bildlich vor mir. Die Neuauflage des Buches zum Film enthält übrigens ganz wundervolle Skizzen, Bilder aus dem Film und eine kleine Landkarte, mit der ich mir noch besser vorstellen konnte, wie Kyas Hütte, ihre ganze Welt, in Barkley Cove eingebettet ist. Ganz spannend auch zum Schluss Delia Owens Worte zur Verfilmung ihres Buches.

Jetzt stellt sich für dich nur die Frage: Schaust du zuerst in den Film oder liest du zuerst das Buch?

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Spannende Fortsetzung mit neuer Geschichte in der Vergangenheit

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Den ersten Band der Gärten von Heligan habe ich als Hörbuch gehört und bis auf die Sprecherin mochte ich das Buch sehr. Aber ich finde, die Buchreihe sollte man lieber lesen. Die Beschreibung des Lost ...

Den ersten Band der Gärten von Heligan habe ich als Hörbuch gehört und bis auf die Sprecherin mochte ich das Buch sehr. Aber ich finde, die Buchreihe sollte man lieber lesen. Die Beschreibung des Lost Gardens ist einfach wunderschön und der Lesefluss unglaublich gut.

Besonders berührend ist, dass es die Lost Gardens of Heligan und die Geschichte ihrer Wiederentdeckung tatsächlich gibt. Im Anhang gibt es noch einige Informationen zu den historischen Hintergründen, auch zu einzelnen Personen, die teilweise wirklich existiert haben. Das hat mir richtig gut gefallen.

Das Buch spielt wieder auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart geht es weiter um Lexi, die sich vor ihrer Vergangenheit versteckt und einen Job in den Gärten von Heligan angenommen hat. Die zweite Zeitebene spielt 1815, also einige Jahre später, als im ersten Band. Hier geht es jetzt um Avery, den Sohn des Gutsverwalters, dessen Erlebnisse in Band eins erzählt wurde. Diese Zeitebene nimmt weit mehr Raum ein als die Gegenwart, was mir sehr gut gefallen hat. Denn Averys Reise nach Nepal war unglaublich spannend und ich habe seinen Weg auf einer Karte aus dem Internet nachverfolgt und mir dazu auch einige Bilder angeschaut.

Das Abenteuer von Avery ging für mich viel zu schnell zu Ende, er erzählt zum Schluss Teile seiner Reise selbst, ich wäre da gerne noch mal intensiver in die Geschehnisse abgetaucht. Mit dem Epilog gab es auch noch mal einen großen Zeitsprung in Averys Geschichte, was ich richtig schade fand. Dafür haben sich in Lexis Zeitebene zum Ende hin noch mal ein paar spannende Fragen aufgetan, auf deren Lösung ich im dritten Band entgegenfiebere.

Der zweite Band ist, wie ich finde, ohne den ersten lesbar. Auf alle Geschehnisse und relevante Personen wird noch einmal eingegangen. Mir hilft das immer sehr, wenn schon viel Zeit zwischen dem Lesen der Bände vergangen ist. Hier wirklich ideal gelöst. Averys Geschichte ist in sich abgeschlossen und da Lexis Erlebnisse nicht im Vordergrund stehen und dort die Story nicht so stark voran geht, kann man leicht anknüpfen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Selten hat mich ein Buch so mitgenommen und nachhaltig bewegt

Mama Melba
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Melba, eine junge Frau aus dem Schwarzwald, wandert mit ihrer Madame in die Südstaaten der USA aus, weil diese sich dort mit einem Mann verheiraten möchte. Als Madame bei ihrer Ankunft stirbt, findet Melba ...

Melba, eine junge Frau aus dem Schwarzwald, wandert mit ihrer Madame in die Südstaaten der USA aus, weil diese sich dort mit einem Mann verheiraten möchte. Als Madame bei ihrer Ankunft stirbt, findet Melba durch glückliche Umstände und freundliche Menschen eine Anstellung als Köchin auf der Plantage Belle Bleu. Dort wird sie in die Kunst der Südstaaten Küche eingeführt und lernt immer mehr die Unterschiede zwischen Kreolischer Küche und Cajun Küche kennen. Doch im Schutz ihrer Küche und ihrer Hautfarbe erkennt sie mit der Zeit immer mehr die Grausamkeit und die Umstände, in denen die Menschen auf der Plantage leben.

Der Lesefluss des Buches geht zügig und gleichmäßig voran wie ich mir eine Reise auf dem Raddampfer vorstellen würde, den Melba am Anfang der Geschichte erlebt. Christine Connor transportiert mit ihren Worten die drückende, schwere und schwelende Hitze der Südstaaten. Und am Ende mit dem Ausbruch des Sezessions-Krieges entlädt sich alles in einem heftigen Gewitter.

Die Zeit der Sklaverei um 1860 mit den Augen von Melba zu sehen, die so unschuldig und unvoreingenommen ist, zeigt erst recht die Grausamkeit und Unwürdigkeit, die in den Südstaaten als selbstverständlich erachtet wurde.

Selten hat mich ein Buch so mitgenommen und nachhaltig bewegt. Viele Bilder haben mich nicht mehr losgelassen und ich habe oft nach den Abschnitten eine Lesepause eingelegt. Christine Connor hat es in der Leserunde gesagt: "Die Probleme der schwarzen Bevölkerung von heute, hat ihren Ursprung im Damals". Für mich ein Buch, das jeder lesen sollte.

Normalerweise teile ich keine Zitate in meinen Rezensionen. Aber überlege dir, was es bedeutet, wenn es an der Tagesordnung ist, Mann und Kinder zu verlieren, weil andere ihre Gier und ihr Streben nach Macht befriedigen. In diesem Satz steckt für mich die ganze Essenz dessen, was das Buch zeigen möchte:

"Sei gewarnt, Mama Melba. ... Gib nie alles, hörst du. Gib nie deine ganze Liebe einem einzigen Menschen oder einer einzigen Sache, behalte immer noch was für die Nächsten, die kommen. Die nächsten Kinder, den nächsten Mann. Liebe nie ganz! Hörst du? Liebe nie ganz." (S. 267)

Faszinierend fand ich auch die Zusammensetzung der akadischen und Louisana-kreolischen Sprache – eine Mischung aus Französisch und Englisch und Französisch, Englisch und Deutsch. Wenn man das gelesene ausspricht, erkennt man ganz gut die französischen Wörter, die darin stecken (vor allem in Louisana-Kreolisch). Auch die Rezepte am Ende eines jeden Kapitels haben mir die Kultur der Südstaaten nähergebracht, das Essen ist das Herz, das versucht die Wunden zu heilen und die Seele nährt.

In der Leserunde haben sich einige Mitlesende gewünscht, dass das Buch eine Trigger-Warnung erhält. Deshalb möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass du das Buch nicht lesen solltest, wenn dich folgende Themen triggern können: Schändung, Selbstmord, Folter, Vergewaltigung, Missbrauch.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Mord und Ermittlungen, Gegenwart und Vergangenheit und eingebettet eine moderne Liebesgeschichte

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Zoe Farewell, Bestsellerautorin, möchte ihre Doktorarbeit am geschichtlichen Lehrstuhl von Professor Dr. Charlotte Arlon schreiben. Für die Recherche muss sie allerdings wieder an den Ort ihrer Kindheit, ...

Zoe Farewell, Bestsellerautorin, möchte ihre Doktorarbeit am geschichtlichen Lehrstuhl von Professor Dr. Charlotte Arlon schreiben. Für die Recherche muss sie allerdings wieder an den Ort ihrer Kindheit, Wooverlough Court zurückkehren. Für Zoe ist es nicht einfach, haben ihre Eltern sie doch aufgrund ihrer Homosexualität vor Jahren verstoßen.

Die zweite Zeitebene ist 1832 in Liverpool angesiedelt. Ein Serienmörder geht um und viele Prostituierte fallen diesem zum Opfer. Madeline Brown, die Mätresse des Earls of Wooverlough, macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder, denn die örtliche Polizei hat kein Interesse den Fall aufzuklären. Erst als Gerald Farwell, der Pfarrer und Bruder des Earl of Wooverlough ermordet wird, wird ein Ermittler aus London dazu geholt.

Das war mein erster Roman von Felicity Whitmore. Das Buch hat alle meine Lieblingsgenres in sich vereint, einen historischen Roman, einen Krimi und auch einen Liebesroman. Es wird definitiv nicht das letzte Buch der Schriftstellerin bleiben. Übrigens war das Hörbuch auch toll gelesen, wenn ich auch bei komplexeren Handlungen immer ein bisschen Schwierigkeiten habe, der Geschichte zu folgen. Der Handlungsstrang in der Vergangenheit war auch noch mal zweigeteilt, was mich am Anfang etwas verwirrt hat, im Nachhinein aber durchaus Sinn ergeben hat.

Die Charaktere waren toll gezeichnet, der Plot spannend und abwechslungsreich, die Atmosphäre in der Vergangenheit düster und grausig. In der Gegenwart kam mit Wooverlough Court für mich Erinnerungen an Downton Abbey auf. Gleichzeitig wurde dort eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen erzählt. Der Zwiespalt und die Gefühle der Protagonisten wurden außergewöhnlich gut erzählt und herausgearbeitet. Mir hat dieser Kontrast zur Vergangenheit richtig gut gefallen und es war erfrischend neu in einem Roman dieses Genres auf eine queere Liebesgeschichte zu treffen.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Eine wunderbare Fortsetzung der Südtirol-Saga

Der Duft von Erde nach dem Regen
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Die Geschichte um die Familie des Bruggmoser Hofes geht einige Jahre später weiter. Was so in der Zwischenzeit chronologisch passiert ist, kann man am Ende des Buches nachlesen. Das hat mich zum Lesestart ...

Die Geschichte um die Familie des Bruggmoser Hofes geht einige Jahre später weiter. Was so in der Zwischenzeit chronologisch passiert ist, kann man am Ende des Buches nachlesen. Das hat mich zum Lesestart wieder richtig gut abgeholt.

Ich möchte nicht zu viel für die spoilern für die, die den ersten Band noch lesen möchten. Denn auch wenn Franziska mittlerweile den Hof bewirtschaftet, liegt der Fokus in diesem Buch ganz stark auf einer weiteren weiblichen Person, nämlich Johanna. Ihre Geschichte im Buch und ihre Liebe zum Nähen mochte ich sehr.

Der zweite Band hat sich für mich noch flüssiger gelesen, als der erste Teil und ich war vielen Protagonisten emotional näher als zuvor. Ich finde, das politische Weltgeschehen war hier mehr im Hintergrund und die persönlichen und viele andere Ereignisse haben eine größere Rolle gespielt. Wobei die politischen Vorkommnisse natürlich auch das persönliche Schicksal von vielen Figuren beeinflusst hat. Das Buch beginnt noch vor Ausbruch des 2. Weltkrieges und endet kurz nach Beginn des Krieges. Es bleibt so einiges offen für den nächsten Band, dem ich jetzt schon ziemlich entgegenfiebere, denn es wird ihn leider erst im März 23 zu kaufen geben.

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