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Veröffentlicht am 18.10.2022

Der Mythos der Meerjungfrau

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Karibik 1976: Der junge Fischer David sitzt in seinem Boot, als plötzlich eine Meerjungfrau aus dem Wasser auftaucht. Augenblicklich ist er fasziniert von diesem mystischen Wesen. Als die Meerjungfrau ...

Karibik 1976: Der junge Fischer David sitzt in seinem Boot, als plötzlich eine Meerjungfrau aus dem Wasser auftaucht. Augenblicklich ist er fasziniert von diesem mystischen Wesen. Als die Meerjungfrau nur kurze Zeit später von amerikanischen Touristen aus dem Wasser gezogen wird, handelt David schnell und versteckt sie zu Hause in seiner Badewanne.
Als junge Frau wurde Aycayia von eifersüchtigen Ehefrauen verflucht, nun verwandelt sie sich in eine Frau zurück. Nicht nur körperlich, auch emotional macht die junge Frau eine schwere Verwandlung durch, die von der Autorin eindrucksvoll geschildert wird.
Leider hat der Schreibstil es mir schwer gemacht, einen Lesefluss zu finden. Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt. Der, des allwissenden Erzählers, welche mir am besten gefallen hat, der von Aycayia, die in Versform geschrieben ist, und der von David. Davids Tagebucheinträge sind voller Grammatik- und Rechtschreibfehler, die aufgrund der Authentizität natürlich gewollt sind, mich aber dennoch gestört haben.
Eine Neuerzählung des Meerjungfrauen-Mythos, die einerseits sehr modern und feministisch, andererseits voller Geschichte ist. Aus Kolonialismus, uralter Mythologie,  roher Naturgewalten, Schicksal und natürlich der Liebe, entsteht eine faszinierende Geschichte mit Karibik-Flair.
Eine Geschichte über eine Meerjungfrau, die märchenhaft, aber zugleich glaubwürdig, vor allem in Bezug auf die Mythologie, ist.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Die Schädlingsbekämpferin

Frau mit Messer
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Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: ...

Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: Auftragsmörderin. Nein, dies ist bestimmt kein leichter Job und nein, im Alter wird es nicht gerade einfacher. Hornclaw hat keine Familie, nur einen Hund namens Deadweight, den sie von der Straße aufgelesen hat.
In der "Firma" wird ihr hohes Alter zunehmend skeptisch beäugt. Vor allem Hornclaws jüngerer Kollege und Rivale Bullfight scheint nur auf einen Fehler der Alten zu warten.
Das Alter bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, wie Hornclaw erkennen muss. Sie lässt Gefühle zu, die sie vorher immer unterdrückt hat. Damit bringt sie sich und andere in Gefahr.
Ein ungewöhnlicher Stoff für ein ungewöhnliches Buch. Eine weibliche James-Bond-Seniorin, die auf der anderen Seite des Gesetzes steht, aber dennoch eine liebenswerte Frau ist. Die Autorin stellt nicht nur das Alter und die Auseinandersetzung damit kritisch dar, auch die südkoreanische Gesellschaft wird hinterfragt.
So richtig konnte mich das Buch nicht packen, viel zu schnell habe ich erahnen können, worauf das Ganze hinausläuft.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Leider nichts besonderes

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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Die Familie Lamprecht lebt auf ihrem Gutshof in der Nähe von Kiel. Im Jahr 1919 liegt der Krieg noch nicht lange zurück und vielen fällt es schwer, den Weg zurück in einen gewohnten Alltag zu finden. Während ...

Die Familie Lamprecht lebt auf ihrem Gutshof in der Nähe von Kiel. Im Jahr 1919 liegt der Krieg noch nicht lange zurück und vielen fällt es schwer, den Weg zurück in einen gewohnten Alltag zu finden. Während der Kriegsjahre, haben die Frauen der Familie viel Verantwortung übernommen und das Familienunternehmen, eine Druckerei, am Laufen gehalten. Als Margaretas Vater Heinrich zurückkehrt, ist dem Patriarchen alles andere als daran gelegen, den Frauen ein selbstbestimmtes Leben zuzusprechen. Als die Druckerei und damit auch die Familie vor dem finanziellen Ruin steht, will Heinrich seine älteste Tochter Margareta schnellstmöglich unter die Haube bringen. Auf ihre Gefühle nimmt er dabei keinerlei Rücksicht.
Ein Roman, der in meiner Heimatregion spielt, da konnte ich nicht widerstehen. Außer ein paar Ortsnamen, habe ich aber leider nicht viel Heimat entdecken können. Keine schönen Naturbeschreibungen oder lokale Redewendungen. Nicht einmal das Cover passt nach Schleswig-Holstein. Schade. Was soll ich zum Inhalt sagen? Nun ja, ein weiterer Familienroman, in dem die Frauen gegen das Patriarchat aufbegehren und ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen. Bereits nach 75 Seiten war mir mehr oder weniger klar, wie die Geschichte endet. Wer aufmerksam liest, kann meist schon einige Kapitel im Voraus erahnen, worauf etwas hinaus läuft. Die Charaktere sind eher klischeehaft. Heinrich, das Familienoberhaupt, Adelheid, seine folgsame Frau und rebellische Töchter. Einzig und allein die Großmutter, Ilsegard, hat mich mit ihrer vehementen und doch liebenswerten Art zum Schmunzeln gebracht.
Ich möchte nicht zu sehr Kritik äußern, der Roman ist gut, aber leider in meinen Augen nichts besonderes. Wer gerne Herzschmerz-Groschenromane liest, wird auf seine Kosten kommen. Ich leider nicht.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Clay-Woman

Schottische Träume - Die Töpferei am Meer
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Aus der Großstadt London verschlägt es die Keramikkünstlerin Kirsty von jetzt auf gleich auf die Insel Mull. Der Grund: Der Tod von Kirstys Großmutter, die sie jedoch nie kennen gelernt hat. Auf der Isle ...

Aus der Großstadt London verschlägt es die Keramikkünstlerin Kirsty von jetzt auf gleich auf die Insel Mull. Der Grund: Der Tod von Kirstys Großmutter, die sie jedoch nie kennen gelernt hat. Auf der Isle of Mull erfährt Kirsty nicht nur, dass ihre Großmutter ebenfalls eine Künstlerin mit eigenem Laden war, sie lernt auch den charmanten und gutaussehenden Barkeeper Aidan kennen. Gar nicht erfreut von Kirstys Auftauchen sind die Freundinnen ihrer Großmutter, allen voran Cailin, die zunächst alles daransetzt, die junge Frau aus London von der Insel zu vertreiben.
Ein Roman, wie er kaum besser für einen Sommerurlaub geschaffen sein könnte. Eigentlich. Mit viel Humor stellt die Autorin Cara Hay die teils sehr skurrilen und verschrobenen Charaktere vor. Viele Details wie Kirstys Angst vor dem Autofahren, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Leider hat das Buch aber ein paar Längen, sodass ein seichter Spannungsbogen immer wieder unterbrochen wurde. Ich konnte das Handeln von gleich mehreren Personen oder deren Reaktionen nicht immer verstehen. Wenn man sich auf die Geschichte einlässt und sich einfach nur gut unterhalten lassen möchte, macht man mit diesem Roman allerdings nichts verkehrt.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Ich bin zwiegespalten

Das letzte Grab
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Mit "Das letzte Grab", hat Autor Lukas Erler eine Mischung aus Krimi und Thriller geschaffen. Die Frankfurter Rechtsanwältin Clara Winter gerät nach dem Tod ihres Ex-Mannes in einen Strudel der internationalen ...

Mit "Das letzte Grab", hat Autor Lukas Erler eine Mischung aus Krimi und Thriller geschaffen. Die Frankfurter Rechtsanwältin Clara Winter gerät nach dem Tod ihres Ex-Mannes in einen Strudel der internationalen Kriminalität. Innerhalb weniger Stunden gerät ihr Leben komplett aus den Fugen, sie muss um ihr Leben fürchten und sucht für ihre Flucht ausgerechnet Schutz bei einem Mitglied der organisierten Kriminalität. Ist sie damit wirklich in Sicherheit oder begibt sie sich damit in noch größere Gefahr?
Das Buch zieht einen sofort und unweigerlich in seinen Bann. Die Kapitel sind kurz, sehr schnell und haben den ein oder anderen fiesen Cliffhanger parat. Mit Clara bin ich leider nicht besonders warm geworden. Die toughe und selbstbewusste Frau hat für mich zu viele Ecken und Kanten und eine Seite, hinter die ich nicht wirklich schauen konnte. Wie bereits genannt, geschieht alles sehr schnell. Manchmal war ich verwirrt, an welchem Handlungsort ich mich nun genau befinde. Einige Entscheidungen von Clara oder auch ihr Verhalten in gewissen Situationen konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Gerade von einer Rechtsanwältin hätte ich einen anderen 'Stil' erwartet. Die Thematik bezüglich internationalem Raubkunstschmuggel fand ich hingegen sehr interessant. Hier finden sich auch mehrere gesellschaftskritische Aspekte, die sehr gut ausgearbeitet sind und nachdenklich machen.
Auch, wenn ich von der Protagonistin und der Handlung nicht zu 100% überzeugt bin, haben die Thematik, der Schreibstil und der Aufbau dieses Thrillers dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis für mich gemacht.

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