Guter Einstieg in eine empfehlenswerte Reihe
Der nasse FischGereon Rath ist von Köln nach Berlin zwangsversetzt worden. In Berlin ist er zudem nicht bei der Mordkommission sondern beim Sittendezernat gelandet. Als er in einen merkwürdigen Kriminalfall verwickelt ...
Gereon Rath ist von Köln nach Berlin zwangsversetzt worden. In Berlin ist er zudem nicht bei der Mordkommission sondern beim Sittendezernat gelandet. Als er in einen merkwürdigen Kriminalfall verwickelt wird, ermittelt er heimlich auf eigene Faust, in der Hoffnung, sich dadurch einen Platz in der Mordkommission zu erarbeiten. Doch es läuft zunächst überhaupt nicht so, wie erhofft. Auch sein Liebesleben lässt zu wünschen übrig. Als er sich in Charlotte Ritter, die Sekretärin bei der, um über sie an Insiderinformationen zu kommen. Das tut allerdings der Beziehung gar nicht gut. Und so verstrickt sich Gereon immer mehr in ein Lügengebilde …
Nachdem ich das Pferd von hinten aufgezäumt hatte und mit Volker Kutschers neuestem Roman um Gereon Rath begonnen hatte, wollte ich unbedingt noch die vorherigen Bände lesen. Und wie erwartet, hat mir auch dieser erste Band der Reihe sehr gut gefallen.
Volker Kutscher gelingt es, den Flair der Zeit, in dem der Roman spielt, wunderbar einzufangen, man meint selbst Ende der Zwanzigerjahre in Berlin unterwegs zu sein. Berlin zu dieser Zeit, aber auch die politische Lage in Deutschland sind gut eingefangen und ja auch hoch interessant.
Gereon Rath ist kein leichter Charakter und sicher auch kein Ermittler, wie er im Buch steht. Nein, er kocht immer auch sein eigenes Süppchen und fällt dabei auch in die eine oder andere Grube, die er selbst gegraben hat … und man greift sich schon manchmal an den Kopf und fragt sich, wie er da wohl wieder herauskommen will. Aber Gereon wäre nicht Gereon, wenn er das nicht irgendwie schaffen würde.
Auch die Figur der Charlotte Ritter gefällt mir gut, schon sehr emanzipiert, weiß sie, was sie will. Und auch sonst wimmelt es von interessanten und teilweise skurrilen Gestalten und bei einigen ist man sehr erstaunt, was sich hinter den Kulissen versteckt.
Der Kriminalfall ist dabei ebenfalls sehr interessant und spannend, mit einer Auflösung, die teilweise überrascht und dennoch logisch durchdacht ist. Das Ende ist rund, alle losen Fäden werden zusammengeführt.
Alles in allem ein sehr lohnender Roman und ein toller Einstieg in die Serie, die bisher vier Romane umfasst. Ich hoffe, dass Volker Kutscher noch einige mehr folgen lässt.