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Veröffentlicht am 28.07.2022

Perfekte Unterhaltung

Das Flüstern des roten Ahorns
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Hannah ist vor vielen Jahren im Streit mit ihrer Großmutter Dora auseinander gegangen. Als ihre Eltern sich getrennt haben, hat Dora sich auf die Seite des Vaters gestellt und jeden Kontakt zu Hannah und ...

Hannah ist vor vielen Jahren im Streit mit ihrer Großmutter Dora auseinander gegangen. Als ihre Eltern sich getrennt haben, hat Dora sich auf die Seite des Vaters gestellt und jeden Kontakt zu Hannah und ihrer Mutter abgebrochen. Doch nun hatte Dora einen Unfall und Hannah wurde um Hilfe gebeten. Sie soll die Pension ihrer Großmutter in dem kleinen Ort Quesnel weiterführen. Also macht Hannah sich auf den Weg nach Kanada. Schon auf der Fahrt dorthin macht sie Bekanntschaft mit dem alleinerziehenden Nick. Die Begegnung verläuft nicht gerade harmonisch und wird auch nicht besser, denn Nick wohnt mit seiner Tochter in der Pension von Hannahs Großmutter. Er scheint ein düsteres Geheimnis zu hüten und läßt niemanden nahe an sich heran. Gerade deshalb wird Hannahs Neugierde geweckt. Irgendwann merkt sie, daß der kühle Nick gar nicht so übel ist. Da hat sie ihr Herz aber schon an ihn verloren und ihr Leben wird total auf den Kopf gestellt.

"Das Flüstern des roten Ahorns" ist eine wirklich nette Geschichte für einen gemütlichen Tag im Liegestuhl. Mit ihrem lockeren Schreibstil sorgt Kate Dakota für gute Laune. Die Personen dieser Geschichte sind alle liebenswert. Das Thema einer furchtbaren Krankheit wird nicht beschönigt, aber auch nicht dramatisiert. Der Roman zeigt, daß mit guten Freunden und einer Familie, die zusammenhält, vieles machbar ist. Die Handlung wird durch die Krankheit aber nicht runtergezogen. Dem Leser wird in dieser Geschichte ganz viel geboten. Pannen, Situationskomik, sogar eine Schatzsuche und natürlich Liebe! Es ist alles dabei, was für gute Unterhaltung sorgt. Dieses Buch ist ein absoluter Wohlfühlroman, der für entspannte Stunden sorgt!

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Wieder einmal richtig gut gelungen

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Als der Immobiliengutachter Theo Thönes nicht zu einem Gerichtstermin erscheint, macht sich sein Mandant Ingo Bauhagen auf die Suche nach ihm. Er findet den begeisterten Kite-Surfer erdrosselt in seinem ...

Als der Immobiliengutachter Theo Thönes nicht zu einem Gerichtstermin erscheint, macht sich sein Mandant Ingo Bauhagen auf die Suche nach ihm. Er findet den begeisterten Kite-Surfer erdrosselt in seinem Camper in Neuharlingersiel. Die Wittmunder Kripo rund um Nina Jürgens hat einiges zu tun, denn es gibt mehrere Eigenschaften von Theo, die ihm Feinde gemacht haben. Er hat sich sowohl durch seine Gutachten, die durchaus Existenzen bedroht haben, als auch durch seinen Hang zu Frauen nicht gerade beliebt gemacht. Außerdem gab es noch einen handfesten Streit mit einem anderen Surfer. Es muß in viele Richtungen ermittelt werden....

"Surfermord in Neuharlingersiel" ist bereits der 15. Fall für die Kripo Wittmund. Rolf Uliczka schafft es jedoch perfekt, die einzelnen Bände so zu schreiben, daß man jederzeit neu einsteigen kann. Die Fälle selbst sind abgeschlossen. Natürlich wird immer mal kurz auf alte Fälle Bezug genommen und die Ermittler entwickeln sich privat weiter, jedoch wird alles notwendige kurz erklärt, so daß keine Wissenslücken entstehen. Die Mitarbeiter der Kripo Wittmund sind durchweg sympathisch dargestellt und mir mittlerweile so vertraut wie gute Freunde. Es ist immer wieder schön, wenn ich an ihrem Leben teilhaben kann. Der Fall selbst ist auch diesmal wieder sehr spannend. Es gibt sehr viele Spuren, immer neue Verdächtige und das Ende bietet hier, wie von Rolf Uliczka gewohnt, eine dicke Überraschung. Der Autor schafft es, den Leser mit seinem ihm eigenen Stil an das Buch zu binden. Die Kapitel sind kurz und übersichtlich, nach jedem Kapitel wechselt der Schauplatz - dadurch wird man animiert immer nochmal ein Kapitel mehr zu lesen. Rolf Uliczka schreibt sehr detailliert. Sowohl seine Charaktere, als auch die Landschaft Ostfrieslands werden hier lebendig. Man merkt, daß Rolf Uliczka mit Herzblut schreibt!

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Leider der letzte Teil

Die Senfblütensaga - Hoffnung im Herzen
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Nachdem sie in Metz alles zurücklassen mussten, ist Emma im Jahr 1920 mit der Familie Seidel in Düsseldorf seßhaft geworden. Carl ist noch immer verschollen, aber Emma hütet seine Pläne für die neuartigen ...

Nachdem sie in Metz alles zurücklassen mussten, ist Emma im Jahr 1920 mit der Familie Seidel in Düsseldorf seßhaft geworden. Carl ist noch immer verschollen, aber Emma hütet seine Pläne für die neuartigen Senfmaschinen wie einen Schatz. Von ihren Eltern kann Emma keine Hilfe erwarten. Emmas Mutter hat nur noch Haß für sie und die Familie Seidel im Herzen. Zuerst sieht Emma keinen Sinn mehr darin, ihr Leben ohne Carl weiterzuführen. Doch dann übernimmt sie Verantwortung für die Familie. Sie stellt sich tapfer so manchen Herausforderungen und nach und nach bekommt sie neuen Lebensmut. Schließlich gelingt es Emma ihren größten Konkurrenten in seine Schranken zu weisen. Doch sie bezahlt dafür einen hohen Preis.

Im dritten Teil der "Senfblütensaga" mit dem Titel "Hoffnung im Herzen" läßt Clara Langenbach die Hauptpersonen eine erstaunliche Veränderung durchleben. Die sonst so taffe und selbstbewußte Emma wird total mutlos und steckt voller Selbstzweifel. Die vorher so ganz ohne Selbstbewußtsein scheinenden Louise ist plötzlich wie verwandelt und lebt ohne Rücksicht auf die Regeln der Gesellschaft. Auch bei den männlichen Personen ist die Veränderung deutlich zu spüren. Das ist schon sehr erstaunlich. Mir ist auch aufgefallen, daß die Mütter in dieser Geschichte, bis auf eine Ausnahme, gar nicht gut wegkommen. Alle sind voller Haß auf ihre Kinder. Das tut sogar beim Lesen weh. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Der harte Konkurrenzkampf der Senfdynastien wird dabei gnadenlos geschildert. Aber vor allem wird dem Leser drastisch vor Augen geführt, wie sehr Krieg die Menschen verändern kann.
Schade, daß die Geschichte der Familie Seidel hiermit zu Ende geht. Das ist wie ein Abschied von liebgewonnenen Freunden.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Wunderbar!

Siena Carciofine und die Toten im Weinberg
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Siena hat einen Traum - sie will Ermittlerin werden! Da ist es ihr gerade recht, daß in den Weinbergen in der Nähe des Hauses ihrer Nonna zwei Tote gefunden werden. Dumm nur, daß sie selbst unter Verdacht ...

Siena hat einen Traum - sie will Ermittlerin werden! Da ist es ihr gerade recht, daß in den Weinbergen in der Nähe des Hauses ihrer Nonna zwei Tote gefunden werden. Dumm nur, daß sie selbst unter Verdacht gerät und noch dazu von einem Stalker verfolgt wird, der ihr überall Rosen hinterlässt- genau die Blumen, die auch am Tatort lagen. Da die Polizei ihrer Theorie, wer der Mörder sein könnte, nicht glaubt, muß sie halt selbst ermitteln.

Laura Fiore ist das Pseudonym von Jessica Kremser. Mit ihrem Krimi "Siena Carciofine und die Toten im Weinberg" startet sie eine neue Serie. Dieser Krimi verfügt über eine eher ruhige Spannung, die fesselt. Wer Action sucht, ist hier falsch. Das Buch lebt durch seine humorvolle Art. Gerade Siena sorgt hier für einige Lacher, denn sie stolpert fast von einem Fettnäpfchen ins nächste. Dadurch entstehen manchmal sehr chaotische Situationen, die einfach genial sind. Ich mochte ihren Charakter sehr. Laura Fiore versetzt den Leser hier in die wunderschöne Landschaft der Toskana. Hier kommt wirklich Urlaubsfeeling auf und der Wunsch, selbst einmal dorthin zu reisen. Mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil hat Laura Fiore mich perfekt unterhalten. Ich hoffe sehr, daß Siena noch viele Fälle lösen darf!

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Sylt aus einem anderen Blickwinkel

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
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Mit "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn" legt Susanne Matthiessen ihren zweiten Roman einer Sylter Jugend vor. Dieses Buch beginnt in der Corona-Krise. Susanne Matthiessen erzählt hier ganz ehrlich, ...

Mit "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn" legt Susanne Matthiessen ihren zweiten Roman einer Sylter Jugend vor. Dieses Buch beginnt in der Corona-Krise. Susanne Matthiessen erzählt hier ganz ehrlich, was das für Sylt bedeutete. Sie berichtet davon, wie die Sylter die Situation aufnahmen. Einerseits herrschte Freude, die Heimat wieder für sich zu haben, andererseits gibt sie zu, daß bei einigen Bewohnern das Geld knapp wurde. Und ein Sylter Urgestein kam leider mit der Situation gar nicht zurecht... Diese Aspekte fand ich sehr interessant, denn in den Medien erfuhr man davon nichts. Ebenso interessant ist ihr Bericht über die Sturmflut im Jahr 1981. Hier merkt man, wie gefährlich die Nordsee werden kann. Die Erlebnisse, die die Autorin hatte, schildert sie so hautnah, daß man die Gefahr selbst spürt und froh ist, daß niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist. Hier und an anderen Stellen begegnet man auch dem typischen Aberglauben. Dabei geht es um Deichbau und die Sage rund um Ekke Nekkepenn. Solche Dinge mag ich sehr in einem Buch und gehören für mich einfach dazu. Genau wie die Anekdoten berühmter Sylter Gesichter, man begleitet ihre Familie, feiert Silberhochzeit, erlebt den Besuch aus der DDR und das Ende des Pelzgeschäftes, denn in den 80er Jahren begann das große Umdenken. Ein weiteres Thema ist das Robbensterben - und wie die Sylter Politik reagierte. Wie der Titel schon erahnen läßt, spielen auch Die Ärzte hier eine Rolle. Sie spielten ihr Abschiedskonzert auf Sylt - und Susanne Matthiessen war dabei. Kritisch beleuchtet sie den Verkauf der Insel. Reiche Leute legen sich einen Zweitwohnsitz zu, während für die Insulaner kein Platz mehr bleibt. Dies macht traurig, auch wenn man Sylt nicht persönlich kennt. Zu gut konnte ich mich in die Sylter hineinversetzen. Dies alles beschreibt Susanne Matthiessen sehr anschaulich und auf lockere Art - auch wenn man an manchen Stellen die berechtigte Kritik herauslesen kann. Das Buch ist an manchen Stellen für einen gewissen Personenkreis unbequem. Und genau das macht es für mich interessant. Man bekommt einen unterhaltsamen Bericht einer Frau, die auf Sylt viel erlebt hat, ganz nah dran ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich bin gern mit Susanne Matthiessen durch die Zeit gereist und würde mich freuen, wenn es noch eine dritte Zeitreise geben würde!

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