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Veröffentlicht am 26.07.2022

Toller Plot - mittelmäßige Umsetzung. Mehr Jugendbuch als Thriller!

Als das Böse kam
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Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich liebe den Stil, die Farben, das einsame Häuschen und die passende Typografie.
Ivar Leon Menger hat einen einfachen, leicht verständlichen und sehr bildhaften ...

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich liebe den Stil, die Farben, das einsame Häuschen und die passende Typografie.
Ivar Leon Menger hat einen einfachen, leicht verständlichen und sehr bildhaften Schreibstil, der mir auf der einen Seite richtig gut gefallen hat. Auf der anderen Seite waren mir manche Beschreibungen jedoch etwas zu ausschweifend. Hinzu kommt, dass die Geschichte aus der Sicht der sechzehnjährigen Juno erzählt wird, die noch viel kindlicher und naiver rüberkommt, als es ihr Alter zunächst vermuten lässt.
Zwar verstehe ich, dass dieser Umstand ihrem sehr abgeschiedenen Leben geschuldet ist, nichtsdestotrotz empfand ich ihre Sicht auf Dauer leider als anstrengend.

Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück, da mir die Story zwar im Großen und Ganzen gefallen hat, sich allerdings nicht als das Highlight entpuppt hat, das ich nach der Leseprobe erwartet hätte.
Der Einstieg hat mir noch richtig gut gefallen, doch leider passiert im ersten Drittel nicht sonderlich viel, sodass sich meine anfängliche Begeisterung recht schnell in Luft aufgelöst hat. Im zweiten Drittel nimmt die Handlung jedoch endlich an Fahrt auf - ich bin ehrlich, mit diesem Twist hatte ich nicht gerechnet!
Allerdings war damit dann auch irgendwie die Luft raus, da man sich als Leser*in bereits denken konnte, wie die Geschichte enden würde. Die langsam entstehende Spannung flacht extrem ab, nachdem Juno herausgefunden hat, wieso ihre Familie so versteckt leben muss.
Im letzten Drittel wird die Handlung zunehmend holpriger, wirkt überstürzt und unbedacht. Ein paar Logikfehler sind mir ebenfalls aufgefallen.
Ein Spezialagent, der sich benimmt wie ein unsicheres Kind?
Eine Spezialeinheit, die eine Rettungsmission abbricht, weil die Sicht nicht gut genug ist?
Eine Drohne, die zwar Juno erfasst, aber nicht ihren kleinen Bruder, der sich ebenfalls draußen aufhält?
Und das sind nur ein paar Beispiele.
Ich habe vergeblich auf weitere Twists und Überraschungen gewartet und stattdessen ein Ende erhalten, das mich mit einigen offenen Fragen zurückgelassen hat (die zu meiner Enttäuschung nicht beantwortet wurden).
Während das Setting und die Naturbeschreibungen gut gelungen sind, bleiben die Charaktere leider auf der Strecke. Sie wirken blass und handeln zum Teil sehr unlogisch und unüberlegt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, mehr über die Hintergrundgeschichte der Eltern zu erfahren, da ihre Beweggründe nur grob angeschnitten und viele Dinge nur angedeutet wurden.

Fazit:
"Als das Böse kam" ist leider nicht der packende Thriller, den ich nach der Leseprobe erwartet hätte. Bekommen habe ich stattdessen ein Jugendbuch, das mit einer interessanten Idee, einem tollen Setting und einem spannenden Twist punkten kann, das mich aber ansonsten eher enttäuscht zurückgelassen hat. Blasse Charaktere, unlogische Handlungen und kaum Spannung sorgen dafür, dass die Story ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen kann.
3/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den dtv Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2022

Besser als Band 1

Todesnacht
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Nachdem mir "Schneeblind", der erste Band der Dark-Iceland-Serie, leider nur mäßig gefallen hat, habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich die Reihe weiterhin verfolgen möchte. Letztendlich habe ich mich ...

Nachdem mir "Schneeblind", der erste Band der Dark-Iceland-Serie, leider nur mäßig gefallen hat, habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich die Reihe weiterhin verfolgen möchte. Letztendlich habe ich mich dann doch dazu entschlossen, dem nächsten Teil eine Chance zu geben, da mich der Klappentext irgendwie neugierig gemacht hat.
Und was soll ich sagen? Überzeugen konnte mich der Autor mit "Todesnacht" zwar nicht auf ganzer Linie, allerdings hat mir der neue Fall wesentlich besser gefallen.

Das Cover ist relativ unspektakulär, passt jedoch gut zum Rest der Reihe. Auch der Schreibstil hat mir dieses Mal mehr zugesagt, da er nicht ganz so emotionslos war, wodurch sich die Story flüssiger lesen ließ,

Grundsätzlich bevorzuge ich es, die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen, da ich mir so einen besseren Gesamteindruck über das Geschehen verschaffen kann. In diesem Fall empfand ich die Menge an Personen eher als störend.
Gleich zu Beginn wird die Leiche gefunden, doch anstatt direkt mit den Ermittlungsarbeiten loszulegen, beschäftigt sich der Autor eingehend mit der jeweiligen Hintergrundgeschichte einzelner Personen, die uns vorgestellt werden. Da hätten wir die ermittelnden Polizisten, eine Journalistin und mehrere Figuren, die das Opfer gekannt haben.
Leider sind nur sehr wenige Informationen wirklich relevant für den eigentlichen Fall, wodurch das Buch - trotz geringer Seitenzahl - einige Längen hatte. Vieles hätte gekürzt oder komplett weggelassen werden können, ohne dass dies der Geschichte geschadet hätte.

Ragnar Jónasson hat durchaus ein paar spannende Elemente in die Story eingebaut, die mir gut gefallen haben. Richtige Spannung wollte aber bedauerlicherweise erst gegen Ende aufkommen, was mir persönlich einfach viel zu spät war.
Jedes Mal, wenn ich dachte, die Ermittlungsarbeit würde endlich an Fahrt aufnehmen, wurde ich durch Rückblenden aus der Vergangenheit oder weiteren persönlichen Einblicken aus dem Leben der Figuren aus dem Fall gerissen.
Auch das Schicksal der einzelnen Charaktere hat mich eher kalt gelassen, da ich aufgrund der ständig wechselnden Erzählweise keine Nähe zu ihnen aufbauen konnte.
Was mir aber gefallen hat, war die berufliche Weiterentwicklung von Ari, denn als Ermittler war er in diesem Band wesentlich strukturierter und zielorientierter.
Weniger gut gefallen hat mir dafür, dass die Aufklärung des Falls letztlich nicht Ari und seinen Kollegen zu verdanken ist, sondern einer Reporterin, die durch ihre Recherchen dafür gesorgt hat, dass sich der Täter am Ende gestellt hat. Dieser Umstand hat bei mir einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, auf den ich gerne hätte verzichten können.

Fazit:
"Todesnacht" ist eine Geschichte, die mich sehr zwiegespalten zurücklässt. Durch die zahlreichen Einblicke aus dem Leben der Figuren ist der eigentliche Fall leider etwas auf der Strecke geblieben, was der Story meiner Meinung nach nicht gutgetan hat.
Ich hoffe sehr, dass der Autor den Fokus im nächsten Band mehr auf die Ermittlungsarbeiten legt, denn Potenzial hat die Dark-Iceland-Serie allemal.
3/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Wahnsinnig emotionale und tiefgründige Geschichte mit wichtigen Themen, die zu viel Drama beinhaltet

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Hach, ich liebe das Cover und die sanften Farben so sehr! Zwar hebt sich das Cover nicht von anderen Büchern aus diesem Genre ab und verrät zudem nicht wirklich etwas über den Inhalt, doch der Titel passt ...

Hach, ich liebe das Cover und die sanften Farben so sehr! Zwar hebt sich das Cover nicht von anderen Büchern aus diesem Genre ab und verrät zudem nicht wirklich etwas über den Inhalt, doch der Titel passt dafür umso besser zum Inhalt.
Sarah Stankewitz hat einen gewohnt flüssigen und einfühlsamen Schreibstil, den ich bereits aus früheren Werken kenne, sodass ich in einem angenehmen Tempo durch die Geschichte gekommen bin.

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich sofort hin und weg. Ich kann gar nicht genau sagen, wie oft mir das Geschriebene einen Stich ins Herz verpasst hat. Angefangen mit dem traurigen und zugleich süßen ersten Kapitel. Und obwohl ich aus dem Klappentext von dem Unfall wusste, hat mich die Szene dennoch eiskalt erwischt, da ich es Skylar von Herzen gegönnt hätte, diese wunderschöne gemeinsame Zeit mit Carter noch etwas länger genießen zu können.
Umso enttäuschter bin ich, dass sich »Rise and Fall« leider nicht als das Highlight entpuppt hat, das ich mir erhofft hatte.

Gut gefallen hat mir, dass die Story aus beiden Sichten erzählt wurde, wodurch ich mich besser in die Gefühlswelt von Skylar und Carter hineinversetzen konnte. Ebenso gut gefallen haben mir die kleinen Rückblenden in die Vergangenheit, die die Beziehung der beiden für mich nachvollziehbarer und greifbarer gemacht haben. Man spürt als Leserin deutlich, dass die beiden eine ganz besondere Beziehung zueinander haben, die über Freundschaft weit hinausgeht. Auch wenn ich die Freundschaft der beiden etwas übertrieben dargestellt fand, konnte ich dennoch nachvollziehen, warum Sky nichts von ihrem Unfall erzählen wollte. Ihre Ängste, Sorgen und die Gefühle, die sie für ihren besten Freund hegt, waren für mich greifbar, sodass viele (nicht alle) ihrer Handlungen und Entscheidungen für mich verständlich waren.
Skylar ist eine unglaublich positive, mutige und selbstbewusste junge Frau, die tapfer über ihr Schicksal hinweg lächelt und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Trotzdem kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie sich bereits wenige Monate nach ihrem Unfall so an ihr neues Leben gewöhnt hat und weder verbittert ist, noch mit ihrem Schicksal hadert.
Positiv hervorheben möchte ich allerdings, dass die Autorin - soweit ich das beurteilen kann -, das Leben im Rollstuhl berührend und realistisch dargestellt hat. Die Auswirkungen der Lähmung auf das Sexualleben und auch die psychische Belastung, die das Thema mit sich bringt, sind gut recherchiert und wurden sehr behutsam in die Geschichte eingearbeitet.
Auch Carter hat mir als Charakter grundsätzlich gut gefallen. Ihm liegt unglaublich viel an Sky, er hat Humor, eine gesunde Portion Sarkasmus und besitzt eine weiche Seite, die ich oft sehr rührend und süß fand. Doch auch wenn er ein paar interessante Charakterzüge hat, war er mir an manchen Stellen leider zu perfekt und glatt. Sehr gestört hat mich jedoch eine gewisse Sache, auf die ich später noch näher eingehen werde und die die Geschichte für mich persönlich leider etwas kaputt gemacht hat.
Die Nebencharaktere wiederum wurden toll ausgearbeitet - besonders Hazel habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, da sie Skylar eine wirklich tolle Freundin ist.

Wieso ich nur 3 Sterne vergebe?
Da ich dafür spoilern muss, spreche ich an dieser Stelle eine ausdrückliche SPOILERWARNUNG aus.

- Das Buch thematisiert wahnsinnig viele (viel zu viele) wichtige Themen (Behinderung, Adoption, Krieg, Vorurteile, Mobbing, Krebs, usw.), wodurch die Geschichte zu überladen gewirkt hat. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sich die Autorin auf die Liebesgeschichte zwischen Skylar und Carter, den Unfall von Sky und den daraus resultierenden Hürden, die sie gemeinsam bewältigen müssen, fokussiert hätte. Durch die zahlreichen Themen wurde die Geschichte künstlich in die Länge gezogen und unnötig aufgebauscht.
- Aufgrund des oben genannten Kritikpunktes tritt man bei der Beziehung der beiden und der emotionalen Entwicklung der Protagonisten lange auf der Stelle.
- Meiner Meinung nach hätte Carters Vergangenheit eine größere Rolle spielen müssen, da so klarer geworden wäre, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist.
- Das ist der Teil, der mich persönlich am meisten aufgeregt und die Geschichte für mich kaputt gemacht hat.
Wieso zur Hölle hat Carter mit Megan geschlafen, obwohl er Sky angeblich so sehr liebt? Ich meine, ich verstehe es nicht. Echt nicht. Wenn ich einen Menschen über alles liebe - und das bereits seit vielen Jahren - warum kann ich meinen ****** dann nicht in der Hose behalten? Und als wäre das noch nicht genug, bin ich auch noch zu doof, richtig zu verhüten, und schwängere meine Affäre auch noch.
Puh, da bekomme ich direkt wieder Puls ... Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich über diesen Vorfall aufgeregt habe.
Und Sky? Die verhält sich plötzlich wie ein ganz anderer Mensch, als sie von diesem Ereignis erfährt. Für mich wäre das Ganze eine absolute Katastrophe gewesen, doch Sky nimmt es hin - einfach so. Fast schon teilnahmslos. Auch Carters Reaktion fand ich richtig unauthentisch. Und am Ende wird die Situation mit Megan nicht einmal wirklich aufgeklärt, was mich ebenfalls gestört hat.
Die Schwangerschaft hätte absolut nicht sein müssen, da dieser Aspekt das Buch für mich leider kaputt gemacht hat. Dabei beinhalt die Story bereits ausreichend Drama.

SPOILER ENDE.

Fazit:
»Rise and Fall« ist eine wahnsinnig emotionale und rührende Geschichte, die zu einem Highlight hätte werden können. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte, die meinen Lesegenuss erheblich geschmälert haben, kann ich leider nur 3 Sterne vergeben. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon sehr auf Hazels Geschichte.
3/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Forever Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Was geschah wirklich mit Marie?

Kaltherz
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Das Cover finde ich sehr gelungen. Mir gefällt das schlichte Design - weniger ist oftmals mehr.
Henri Faber hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, der mir auch hier wieder gut gefallen ...

Das Cover finde ich sehr gelungen. Mir gefällt das schlichte Design - weniger ist oftmals mehr.
Henri Faber hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, der mir auch hier wieder gut gefallen hat. Ich mochte bereits das vorherige Werk des Autors und freute mich deshalb umso mehr auf sein neues Buch, das sehr vielversprechend klang.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir relativ leicht. Vor allem die - im Prolog - angedeuteten Morde haben mein Interesse geweckt. Ebenfalls gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven, da sie für Abwechslung und Tempo sorgen. Allerdings hat es etwas gedauert, bis ich die jeweiligen Charaktere miteinander in Beziehung setzen und ihre Rolle in dem Fall einschätzen konnte.
Besonders interessant fand ich hierbei den Einblick in Maries Gedankenwelt, deren Sicht für mein Empfinden sehr authentisch geschildert wurde. Ich konnte mir das kleine Mädchen bildlich vorstellen, was ich positiv hervorheben möchte.
Kim Lansky, die Hauptprotagonistin, ist eine sehr eigenwillige Protagonistin, die mit Regeln und Gesetzen nicht viel anfangen kann. Sie und auch die anderen Charaktere waren mir leider nicht sonderlich sympathisch, sodass ich Schwierigkeiten hatte, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Vermutlich wurde genau dies vom Autor beabsichtigt, jedoch benötige ich zumindest eine Person, die mir sympathisch ist, da mir ansonsten das Schicksal der einzelnen Charaktere relativ egal ist. Und genau dieses Gefühl möchte ich beim Lesen nicht haben.
Die Handlung fand ich zum Teil sehr vorhersehbar, weshalb die Story für mich persönlich ein paar Längen hatte. Vor allem die Erklärungen und ausschweifenden Gespräche bezüglich der Firma ComCoin, in der Maries Vater arbeitet, haben mich leider eher gelangweilt und hätten deutlich gekürzt werden können.
Nichtsdestotrotz gab es auch ein paar Wendungen und Twists, die ich nicht habe kommen sehen. Gerade im letzten Drittel nahm die Handlung deutlich an Fahrt und Spannung auf.
Das Ende wiederum hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits hat mir gefallen, dass am Schluss nicht nur der Fall um die kleine Marie gelöst wurde, sondern auch andere offene Fragen beantwortet wurden. Auf der anderen Seite fand ich das Ende jedoch sehr lang gezogen, was mir weniger gut gefallen hat.

Fazit:
Mit seinem neuen Thriller konnte mich der Autor aufgrund der oben genannten Punkte leider nicht auf ganzer Strecke überzeugen. "Kaltherz" ist meiner Meinung nach eine durchschnittliche Geschichte, die mich stellenweise jedoch sehr gut unterhalten konnte.
3/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den dtv Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Eine interessante Idee, jedoch leider zu viel Familiendrama

Der letzte Weg
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Das Cover ist sehr schlicht gehalten, was mich auf Anhieb neugierig auf den Inhalt gemacht hat. Es erweckt einen eher sterilen Eindruck, was gut zur Thematik der Geschichte passt.
Der Schreibstil der Autorin ...

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, was mich auf Anhieb neugierig auf den Inhalt gemacht hat. Es erweckt einen eher sterilen Eindruck, was gut zur Thematik der Geschichte passt.
Der Schreibstil der Autorin war zwar flüssig zu lesen, mir jedoch leider ein wenig zu sachlich und unterkühlt.

Erzählt wird die Handlung aus drei unterschiedlichen Perspektiven, wobei vorrangig England in naher Zukunft behandelt wird, wo aufgrund von Antibiotikaresistenzen viele leicht zu behandelnden Krankheiten zum Tode führen können. Die Ereignisse werden hier aus der Sicht der Krankenschwester Kate und Lily – einer fast 70-jährigen Seniorin, die in einer betreuten Wohneinrichtung lebt, erzählt.
Des Weiteren erhalten wir einige Rückblenden in die Vergangenheit, die aufzeigen, wie es zu der aktuellen Situation kommen konnte. Dabei wird im Laufe der Geschichte klar, dass die Vergangenheit sehr eng mit Kates und Lily’s Leben verknüpft ist. Der volle Zusammenhang wird zwar erst gegen Ende komplett aufgedeckt, jedoch konnte ich gewisse Verbindungen und Sachverhalte bereits recht früh erahnen.
Den Charakteren in diesem Roman mangelt es – mit Ausnahme von Lily und Kate – leider oft an Tiefe, sodass ich etwas Schwierigkeiten hatte, den Überblick zu behalten.
Eve Smith versucht an einigen Stellen, sehr nah an der Realität zu schreiben, was ihr nicht immer gelungen ist. Berührt haben mich vor allem die Einblicke des Heimalltags, da ich selbst aus der Pflege komme und nachempfinden kann, wie belastend und beschämend viele alltägliche Situationen für die Bewohner sein können. Erschütternd fand ich vor allem die Arbeit in den Krankenhäusern und den Umgang mit Themen wie Tod oder Sterbehilfe.
Was mich an der Geschichte gestört hat, war das Ausmaß des Schreckens, das die Autorin hier versucht hat zu erzeugen. Zwar halte ich das hier beschriebene Szenario in gewissen Teilen für durchaus realistisch – heutzutage mehr denn je -, allerdings finde ich die Tatsache, dass alle Personen in dem vorliegenden Roman scheinbar kein intaktes Immunsystem mehr zu haben scheinen, etwas übertrieben.
Echte Momente voller Dramatik sucht man in dieser Story leider vergeblich, wodurch keine wirklichen Spannungsspitzen erzeugt werden. Vielmehr verläuft die Handlung in einem kontinuierlichen Tempo, was auf Dauer leider für einige Längen gesorgt hat. Ich hätte gerne mehr über die gesellschaftlichen Probleme und weniger über die privaten Umstände der Figuren gelesen, da viele Informationen unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte waren.
Erst zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, was sich für meinen Geschmack ein wenig zu überstürzt angefühlt hat. Zudem bleiben viele Fragen unbeantwortet, sodass der Schluss unfertig wirkt.

Fazit:
»Der letzte Weg« bietet viel Potenzial für ein erschreckendes und brutales Zukunftsszenario, das die Autorin leider nicht vollends ausgeschöpft hat. Der Geschichte fehlt es meiner Meinung nach vor allem an echter Dramatik und Spannung – denn die Idee an sich hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass Eve Smith den Fokus mehr auf den eigentlichen Plot und weniger auf die familiären Probleme der Figuren gelegt hätte.
3/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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