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Veröffentlicht am 20.08.2022

Wenn man sich selbst nicht mehr traut

Verschollene Erinnerung: Erkennst du die Wahrheit?
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"Verschollene Erinnerung" von Drea Summer ist ein Thriller, der in Norwegen handelt. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und dieses hier hat mir bis jetzt am besten gefallen. Die Spannung ...

"Verschollene Erinnerung" von Drea Summer ist ein Thriller, der in Norwegen handelt. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und dieses hier hat mir bis jetzt am besten gefallen. Die Spannung wird gleich am Anfang aufgebaut und zieht sich dann durch das komplette Buch.
Thore ist ein Immobilienmakler, der gleich zu Beginn verhaftet wird. Ihm wird vorgeworfen, seine Frau Lana brutal ermordet zu haben. Das Schlafzimmer der beiden schwimmt in Blut und Lana ist verschwunden. Thore war joggen und hat Erinnerungslücken und keine Zeugen.
Thore beteuert seine Unschuld, da Lana seine große Liebe ist, aber aufgrund der Fülle an Indizien fängt er bald an, an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Das ist in kurzen Kapiteln sehr spannend und gut beschrieben. Das Buch schafft es, eine sehr bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und in seinen Bann zu ziehen.
Bis zum Ende hat man gerätselt und überlegt, wie wohl alles zusammenhängen könnte, bis die Autorin mit einem Twist es schafft, alles glaubhaft aufzulösen. Die Story gefällt mir, die Protagonisten sind glaubhaft, wer gute und spannende Unterhaltung sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Die Macht der Bäume

Die letzten Eschen
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"Die letzten Eschen" von Barbara Tapasco ist eine ganz besondere Geschichte aus dem Reich der Fantasy.
Im Königreich Korasi grassiert eine furchtbare Seuche, ab einem bestimmten Alter können Menschen daran ...

"Die letzten Eschen" von Barbara Tapasco ist eine ganz besondere Geschichte aus dem Reich der Fantasy.
Im Königreich Korasi grassiert eine furchtbare Seuche, ab einem bestimmten Alter können Menschen daran erkranken und es gibt scheinbar kein Heilmittel, um ihren Tod zu verhindern.
Wanare ist keine Nemeton, also eine Heilerin und trotzdem verspürt sie eine übermächtige Verbindung zu den Bäumen. Dadurch wird es ihr möglich mithlife der Eschen Menschen von der Seuche zu heilen. Aber die Eschen im Königreich sind selten geworden und unantastbar. Wanare macht sich strafbar, um ihren geliebten Eltern zu helfen und dabei bleibt es nicht.
Die Welt des Königreichs und seiner Bewohner baut sich hier nach und nach bis ins Detail beim lesen auf. Sie war so gut beschrieben, dass es mir möglich war, tief darin einzutauchen. Die Idee mit den Verbindungen zu den Bäumen ist großartig und wird auch sehr gut umgesetzt.
Die Charaktere mag ich sehr, sie sind fein gezeichnet und ausgearbeitet, dürfen Ecken und Kanten haben, sind nicht nur gut oder böse. Sie lernen dazu und dürfen sich weiterentwickeln, sie machen Fehler und es macht Freude ihnen beim leben und Abenteuer erleben zuzusehen.
Es gibt auch eine Romanze, die aber zum Glück eher im Hintergrund bleibt. Viele Lehren kann man hier aus diesem Buch ziehen und der Natur wird hier die Achtung und Aufmerksamkeit gezollt, die sie verdient.
Eine Empfehlung für Fantasyliebhaber ist diese Geschichte mit der frischen und unverbrauchten Idee und dem gut lesbaren Schreibstil der Autorin allemal.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Krimi mit Anspruch

Langstrasse
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"Langstrasse" von Andreas Russenberger ist schon der dritte Band in einer Reihe von Kriminalfällen, die in und um Zürich spielen. Es ist aber, wie die anderen beiden, ein abgeschlossener Fall und einzeln ...

"Langstrasse" von Andreas Russenberger ist schon der dritte Band in einer Reihe von Kriminalfällen, die in und um Zürich spielen. Es ist aber, wie die anderen beiden, ein abgeschlossener Fall und einzeln gut lesbar.
Ein Serientäter ist in Zürich unterwegs, schwarz gekleidet und mit Maske unterwegs. Sehr schnell ist er in der Presse als der Maskenmann bekannt. Sein erstes Opfer ist ein Drogendealer und auch die folgenden Opfer sind auf die eine oder andere Weise Kriminelle.
Wir begleiten hier den Leiter der Kriminalpolizei, Armand Muzaton bei der Suche nach dem Täter. Auch sein Freund Freund Philipp Humboldt ist hier wieder mit dabei und unterstützt ihn. Sehr interessant zu lesen waren hier die Intrigen innerhalb der Politik und der Dienststelle, denen Muzaton geopfert werden soll.
Sehr gefallen habenm ir hier auch die Passagen aus der Sicht des Täters, dem wir bei der Vorbereitung und auch der Durchführung der Taten begleiten durften. Die Sympathien sind hierbei größtenteils auf seiner Seite.
Viel zum Vergnügen beim lesen hat auch das Lokalkolorit rund um und in Zürich beigetragen, man konnte hier sehr gut die Wege durch die Stadt verfolgen und das Leben beobachten.
Das Buch beinhaltet sehr anschaulich beschriebene und lebendige Charaktere, die Spannung ist von Anfang an vorhanden, wodurch man es sehr leicht und flüssig liest. Das Ende ist schlüssig beschrieben und beinhaltet eine Überraschung, was ich immer sehr mag.
Von mir bekommt dieser Krimi eine uneingeschränkte Empfehlung, gute Unterhaltung und ein sehr intelligenter Aufbau der Geschichte.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Freibeuter der Meere

Wenn das Meer spricht
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"Wenn das Meer spricht" von Peter F. Ingersson ist ein Salzwasser-Krimi, der sich auch für alle Landratten wunderbar eignet.
Flanka ist Journalistin und der alte Kapitän Jonny Naragossa sucht bei ihr Hilfe ...

"Wenn das Meer spricht" von Peter F. Ingersson ist ein Salzwasser-Krimi, der sich auch für alle Landratten wunderbar eignet.
Flanka ist Journalistin und der alte Kapitän Jonny Naragossa sucht bei ihr Hilfe und Unterschlupf. Er fühlt sich und sein Leben von einem alten Piratenfluch bedroht. Als am nächsten Tag dann wirklich jemand ermordet wird, macht sich Flanka begleitet von Jonny auf die Suche. Die führt sie durch verschiedene Häfen und in nicht wenige Gefahren.
Das Buch ist mit soviel Humor und auch einer großen Rolle Seemannsgarn gestrickt, dass die wahren Zusammenhänge und Geschichten rund um Klaus Störtebeker und den Vitalienbrüdern und den Piraten vor Somalia sehr gut eingebunden sind.
Das Buch ist sehr spannend und strotzt vor abenteuerlichen Geschichten und skurrilen Figuren, aber immer mit genau der richtigen Prise Humor und einem Augenzwinkern geschrieben. Einige der Charaktere habe ich richtig ins Herz geschlossen, so dass ich über sie auch gerne mehr lesen würde.
Ich wurde bis zum Schluss gut unterhalten und das Ende hatte auch für mich noch eine große Überraschung auf Lager. Dieses Buch kann ich für alle Krimileser uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Abschied eines Sohnes

Die Schuhe meines Vaters
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"Die Schuhe meines Vaters" von Andreas Schäfer ist ein Abschied des Autors von seinem Vater. Es ist ein Abschied, der sehr viel von einem Kennenlernen hat und das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.
Der ...

"Die Schuhe meines Vaters" von Andreas Schäfer ist ein Abschied des Autors von seinem Vater. Es ist ein Abschied, der sehr viel von einem Kennenlernen hat und das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.
Der Vater wohnt in Frankfurt und kommt im Sommer 2018 zu seinem Sohn zu Besuch nach Berlin. Er erzählt von einer geplanten Biopsie, die nach einer überstandenen Krebserkrankung nötig wird. Er stuft sie nicht als bedrohlich ein und möchte auch keine Begleitung dabei. Für alle ist es ein Schock, als dann der Arzt anruft und den Sohn vor die Entscheidung stellt, wann das künstliche Koma zu beenden ist, also wann die Maschinen abgestellt werden und der Vater sterben wird.
Der Sohn fährt natürlich sofort hin und begibt sich auf Spurensuche, auf eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise in seine eigene Kindheit, und noch weiter zurück. Er macht sich auf, um seinen Vater kennenzulernen, ehe er ihn loslassen, ihn gehenlassen kann.
Mir gefällt sehr, dass er die Erzählung von beiden Seiten angeht, er berichtet über seine eigenen Gefühle, seinen eigenen Schockzustand, seine Wut, seine Trauer, seine Hilflosigkeit. Er erzählt, was er dafür tut, damit zurechtzukommen, um zu überleben, um mit diesem Verlust, dieser Verantwortung weiterleben zu können.
Und er erzählt vom Vater, von der gemeinsamen Zeit und seinen Erinnerungen daran. Diese Erinnerungen werden nicht beschönigt, es kommt gut heraus, dass das Vater-Sohn-Verhältnis ein eher schwieriges war und es wird auch gut begründet, warum das so war. Der Vater war ein Mensch mit Stärken und auch Schwächen, er hat viel erlebt in seiner Jugend, erlitt ein Trauma durch den Krieg, das er nie überwand und an seine Familie weiterreichte. Vieles was der Autor sich jetzt erschließt, hätte er gerne eher gewusst und mit dem Vater besprochen, das liest man aus vielen seiner Worte und kann das gut verstehen.
Der Autor und auch das Buch finden einen versöhnlichen Abschluss, der Kreis des Lebens schließt sich hier wieder und ich bin sehr dankbar, diese Geschichte erfahren zu haben.
Das Buch hat mich emotional tief berührt, zum nachsinnen angeregt und Gespräche angeregt, es hat mich traurig gemacht und mit Schmerz erfüllt, mir aber auch wieder den nötigen Trost gespendet. Eine klare Empfehlung von mir.

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