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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Realistischer Thriller mit viel Wirkung auf den Leser - Für mich ein Schwierigkeitsgrad zu hoch.

Im Jahr der Finsternis
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Zusammenfassung:
Als Viktor Hellberg in Wien ankommt um mit seiner Tochter den Nachlass seiner Mutter zu regeln, wird seine Tochter von einer Organisation entführt. Sie fordern Dokumente von Hellbergs ...

Zusammenfassung:
Als Viktor Hellberg in Wien ankommt um mit seiner Tochter den Nachlass seiner Mutter zu regeln, wird seine Tochter von einer Organisation entführt. Sie fordern Dokumente von Hellbergs verstorbener Mutter. Während Hellberg alles tut um seine Tochter zu befreien, gelangt er in das Netzwerk der Organisation und erfährt von Plänen, die ganz Europa erschüttern sollen. Die Europawahlen stehen an und ein Attentat ist geplant auf einen der einflussreichsten Männer der Welt.

Meine Meinung:
„Im Jahr der Finsternis“ ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Als ich es gesehen habe, wollte ich es sofort lesen. Das Cover hat mich angezogen und als dann im Klappentext die Rede von der Europawahl, von rechtsextremen Organisation und Entführung war, war ich Feuer und Flamme. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Jetzt, wo ich es beendet habe, bin ich leider froh, dass es vorbei ist. Der Thriller hat sehr viel Potenzial. Leider hatte ich nicht genügend Ausdauer und nicht genug Motivation um wirklich konstant dran zu bleiben. Es fing relativ früh am Anfang an, dass ich einige Sätze nur überflogen habe. Dass ich froh war, wenn ein Kapitel zu ende war. Dieses Buch verlangt von dem Leser sich wirklich damit auseinander zu setzten. Als Leser muss man durchgehend konzentriert sein, während man liest. Es werden viele Details angesprochen, die im Laufe der Geschichte komplett überflüssig sind. Umgebungen werden ausführlich beschrieben. Viele parallele Geschichten werden erzählt, die für die Entwicklung wichtig sind. Damit möchte ich nicht sagen, dass dies etwas Schlechtes ist. Wie schon erwähnt, war dieses Buch eine Nummer zu viel für mich. Es ist umfangreich geschrieben und beinhaltet viele Sprachen, bei denen ich komplett aufgeschmissen war. Ich habe seit längerer Zeit keinen Thriller mehr gelesen und es war eine schlechte Idee diesen Thriller als Neuling zu lesen. Zusätzlich muss ich sagen, dass das Buch keine Gefühle in mir hervorgerufen hat. Eigentlich habe ich erwartet, dass dieser Thriller mir unter die Haut geht und ich wenigstens manchmal etwas Anspannung verspüre. Das war leider nicht der Fall. Außerdem muss ich beichten, dass ich die letzten Seiten nur noch überflogen habe.
Allerdings möchte ich die Autorin dafür loben, dass sie dieses komplexe Meisterwerk erschaffen hat. Es wurde an jede Kleinigkeit gedacht. Man wurde an den Attentäter herangeführt. Man hat das Leben des Anwalts kennengelernt. Die Hintergrundgeschichte mit seiner Mutter und den Verknüpfungen zu den Bewegungen ist so grandios. Es wurden Details eingebaut, die erst im späteren Verlauf der Geschichte einen Sinn gemacht haben. Alles hatte irgendwie einen Sinn. Was mich am meisten beeindruckt hat, war die österreichische Bewegung. Alles, was in dem Buch passiert, kann in dieser Sekunde genau so passieren. Es wirkt alles sehr real. Und diese Nähe zur Realität finde ich fabelhaft.

Fazit:
Ich könnte noch Stunden weiter darüber schwärmen, dass I.L.Callis ein komplexes Meisterwerk eines Thrillers erschaffen hat, aber ich belasse es jetzt mal dabei. Leider war ich diesem Buch nicht gewachsen, aber habe einiges mitgenommen. Im Nachhinein kann ich dieses Buch allen Menschen empfehlen, die nach einer Herausforderung suchen und die gerne in die gewiefte Welt der extremistischen Bewegungen hineinschnuppern möchten.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Geschichte mit tiefen Emotionen und starken überzeugenden Charakteren

Save You
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Achtung! Spoiler!

Zusammenfassung:
Ruby ist am Boden zerstört, nachdem, was auf der letzten Party geschehen ist. James, welcher vor ihren Augen mit Elaine rumgemacht hat. James, welcher vor ihren Augen ...

Achtung! Spoiler!

Zusammenfassung:
Ruby ist am Boden zerstört, nachdem, was auf der letzten Party geschehen ist. James, welcher vor ihren Augen mit Elaine rumgemacht hat. James, welcher vor ihren Augen Drogen genommen hat. Sie beschließt James wieder aus ihrem Leben zu verbannen und sich nur auf Oxford zu konzentrieren. James hingegen leidet unter dem Tod seiner Mutter sehr, genauso wie Lydia. Er zieht sich komplett zurück. Dabei realisiert er, dass er Ruby an seiner Seite braucht und fängt an für sie zu kämpfen. Ruby setzt aber alles daran James aus ihrem Leben raus zuhalten. Nicht nur James durchlebt eine schmerzhafte Zeit sondern auch seine Schwester Lydia, welche in sich das Kind ihres Lehrers trägt. Dadurch, dass Ruby sie unterstützt, kommt sie auch James wieder näher. Als er dann jedoch dem Veranstaltungskomitee beitritt, gibt es für Ruby keinen Ausweg mehr. Die Beiden nähern sich langsam wieder an. Ruby fängt an ihm zu vergeben und James fängt an mit dem Geschehenen zu leben. Die Harmonie zwischen den Beiden kann auch nicht durch Geschehnisse in der Vergangenheit ins Schwanken gebracht werden. Bis es jedoch dazu kommt, dass Rubys komplette Zukunft und alles wofür sie gekämpft hat in Gefahr ist.

Meine Meinung:
Auch der zweite Teil der Maxton-Hall-Reihe hat es mir sehr angetan. Nachdem er bei meiner Zuhause angekommen ist, habe ich ihn mir sofort geschnappt und weiter gelesen. Er war allerdings etwas schwächer als der Erste.
In diesem Buch geht es hauptsächlich um die Gefühle von Ruby und James. In vielen Geschichten ist es leider so, dass der Kerl Scheiße baut und das Mädchen ihm sofort wieder verzeiht. Das ist in diesem Buch zum Glück nicht der Fall. Von Anfang an konnte ich den Herzschmerz spüren, der sowohl Ruby als auch James gequält hat. Ich hatte schon am Anfang des Buches Tränen in den Augen, weil mich James' Lage und seine Gefühle, Gedanken, etc. richtig fertig gemacht haben. Aber auch Ruby hat es mir ziemlich schwer gemacht. Als sie am Ende vom ersten Band James mit Elaine gesehen hat, wusste sie noch nichts von dem Tod seiner Mutter. Dementsprechend kann ich total nachvollziehen, wie stark der Schmerz in ihr ist. Am meisten hat es mir das Herz zerrissen als sie zu ihm nachhause gefahren ist, ihn im Arm gehalten hat während er geweint hat und dann leider gegangen ist, weil es in ihr zu stark weh getan hat.
Diese langsame unsichere Annäherung der Beiden hat mir mein Herz dann aber doch wieder zusammen gesetzt. Es hat mich innerlich mit Glück erfüllt, dass Ruby stark geblieben ist und James sie mit aller Kraft wieder für sich gewinnen konnte. Was mir dabei sehr positiv aufgefallen ist, ist der Zeitrahmen. Der Annäherungsprozess hat sich über Monate gezogen, was aus meiner Sicht sehr realistisch ist. Ruby hatte Zeit zum Verdauen. James hatte Zeit zum Aufstehen.
Viel Liebe wurde auch wieder den anderen Charakteren gewidmet. Lydias Geschichte hat mich innerlich verrückt gemacht. Es freut mich sehr für sie, dass sie in Ruby eine ehrliche Freundin gefunden hat. Und als plötzlich rauskam, dass sie Zwillinge erwartet, bin ich ausgerastet!
Ich hätte gerne so eine tolle Schwester wie Ember. Wie sie Ruby immer unterstützt und sich auch mit ihren Freunden super versteht. Da blüht mein Herz auf. Ich bin allerdings noch etwas skeptisch, wie das mit Wren und ihr weitergeht. Noch kann ich nicht einschätzen, was Wren für ein Kerl ist.
Das Ende des Buches hat mich total überrumpelt. Es war natürlich klar, dass zwischen dem zweiten und dem dritten Band noch etwas geschehen muss. Aber das? Ich war so geschockt als der Direktor Ruby erzählt hat, weswegen sie von der Schule geworfen wird. Das konnte ich nicht glauben. Und als Ruby dann erfahren hat, wer dafür ''verantwortlich'' ist, wäre mir fast schlecht geworden. Natürlich hat James die Bilder nicht zum Direktor geschickt. Niemals! Ich bin so gespannt, wer es am Ende tatsächlich war. Die Liste der Täter ist ja nicht sonderlich lang. Meine Vermutungen würden bei Mr. Beaufort, Cyril oder Wren liegen.

Kleiner Minuspunkt: Nachdem die Beiden wieder zueinander gefunden haben, war die Geschichte etwas langwierig. Aber kein Kritikpunkt, der die Geschichte schlechter macht!
Fazit:
Eine brillante Fortsetzung von ''Save Me''. Die Autorin hat in dieses Buch so viel Emotion gesteckt, dass es mir sehr oft den Atem geraubt hat. Eine New-Adult-Reihe für alle, die viel Gefühl brauchen! Sowohl James als auch Ruby sind mir nah ans Herz gewachsen. Bei James kann ich sagen, dass er mittlerweile mein neuer Bookboyfriend ist. Und Ruby repräsentiert eine starke Protagonistin, die weiß, wie man kämpft und die sich selbst treu bleibt. Allerdings auch weiß, wann man anderen Menschen eine Chance geben sollte.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ein modernes Märchen, geprägt von Erotik, Leidenschaft und Sehnsucht.

Prince of Passion – Nicholas
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Zusammenfassung:
Während Olivia in New York in einem Café Pies verkauft, lebt Nicholas in Wessco das Leben als Thronfolger. Seine Großmutter, die Queen, unterbreitet ihm, dass er am Ende des Sommers heiraten ...

Zusammenfassung:
Während Olivia in New York in einem Café Pies verkauft, lebt Nicholas in Wessco das Leben als Thronfolger. Seine Großmutter, die Queen, unterbreitet ihm, dass er am Ende des Sommers heiraten muss. Um diesen Druck zu kompensieren, stürzt Nicholas sich in den Alkohol. Um seinen jüngeren draufgängerischen Bruder Henry zu finden, fliegt Nicholas nach New York. Hier trifft er auf Olivia während er mit seinem Kumpel Simon angetrunken in ihrem Café landet. Olivia erkennt ihn nicht und lässt sich sein perverses Verhalten nicht gefallen. Als Nicholas am nächsten Tag wieder nüchtern ist, denkt er darüber nach, was geschehen ist und beschließt sich bei Olivia zu entschuldigen. Die Beiden verbringen einige Zeit gemeinsam, wobei es zwischen ihnen ordentlich knistert. Nachdem sie einige Zeit zusammen verbracht haben, finden sie Henry. Durch ungeplante Ereignisse muss Nicholas mit Henry zurück nach Wessco. Von Nicholas überredet, fliegt auch Olivia mit ihnen nach Wessco und erfährt, wie es ist, wenn man an der Seite des Kronprinzen steht. In Wessco durchlebt sie selbst, wie die adlige Gesellschaft wirklich ist und was alles geschehen kann, wenn man im Rampenlicht steht. Hinzu kommt der Befehl der Queen: Nicholas muss am Ende des Sommers eine Adlige heiraten.

Meine Meinung:
Prince of Passion hat in mir das Bedürfnis geweckt, mir auch einen Kronprinzen zu suchen.
Zu Beginn des Buches wird gezeigt, welch ein Druck auf den Schultern von Nicholas liegt. Er muss wortwörtlich perfekt sein und den Menschen das geben, was sie gerne hätten. Allerdings wird auch schnell sein wirklicher Charakter klar. Er ist pervers, leidenschaftlich und würde gerne sein Leben in vollsten Zügen leben. So wie es sein jüngerer Bruder tut, der nach dem Wehrdienst nicht nach Hause gekommen ist, sondern durch die Länder der Welt zieht und sich den Spaß seines Lebens gönnt. Dadurch, dass die Autorin Emma Chase von Anfang an zeigt, dass Nicholas kein Fan von dieser gestellten Perfektion ist, wurde er mir recht schnell sympathisch. Seine Gedankengänge haben mich immer wieder zum Lachen gebracht.
Olivia Hammond betreibt ein Café in New York und wird dabei von einem Angestellten und ihrer jüngeren Schwester Ellie unterstützt. Die Familiensituation der Familie Hammond ist angeschlagen, da die Mutter vor einigen Jahren gestorben ist. Um das Café und die Familie am Leben zu erhalten, steckt sie ihre ganze Kraft in das Café. Es wird schnell klar, dass Olivia, oder kurz genannt Livi oder Liv, eine starke junge Frau ist. Sie lässt sich nicht übers Ohr hauen und zieht ihr Ding durch.
Als diese beiden Charaktere das erste Mal aufeinander treffen, bemerkt man nochmal genau, dass Olivia sich selbst treu bleibt und selbstbewusst ist. Sie weißt den perversen Nicholas auf eine ziemlich freche Art ab. Sie hat keinerlei Respekt vor ihm. Allerdings entsteht sofort eine gewisse Sehnsucht zwischen den Beiden. Nicholas will sie. Sie möchte ihn, aber lässt sich nicht so schnell auf Männer ein.
Aus diesen zwei polarisierenden Charakteren entsteht eine hinreißende moderne Märchengeschichte, in der es um Sehnsucht, Hingabe und Liebe geht. Dazu kommt der Druck von der Queen und von den Medien, sowie von der Bevölkerung. Eine Liebesgeschichte mit ihren Up and Downs, einem Spritzer Erotik und viel Leidenschaft!
Was mich leider etwas gestört hat, war die Geschwindigkeit der Geschichte. Die Handlung passierte schnell. Man hätte die Geschichte viel mehr auskosten können. Dadurch, dass alles so schnell hintereinander passiert ist, ging Olivias Stärke mit der Zeit etwas unter. Sie hat sich Nicholas, ohne groß zu diskutieren, hingegeben und das getan, was er gerne hätte. Aus ihrer Geschichte hätte man bestimmt zwei, wenn nicht sogar drei, Bände schreiben können. So war es leider zu schnell mit einer Protagonistin, die zum Ende hin erweicht ist.

Fazit:
Wenn man auf Erotik, Leidenschaft und Charme steht, ist das Buch für einen wirklich geeignet. Es protzt nur so voller Passion mit Charakteren, die einen in ihren Bahn ziehen und nicht mehr los lassen. Eine fesselnde Geschichte mit großem Suchtpotenzial und ausgesprochen sympathischen Charakteren. Und ich kann im Nachhinein sagen, dass ich jetzt auch schon gerne einen Nicholas an meiner Seite hätte.

Veröffentlicht am 26.07.2022

Düsterer Spannungsroman mit leichten Schwächen

Talberg 1935
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Im Vorfeld habe ich schon erwartet in eine düstere Geschichte gezogen zu werden, über ein Dorf, in welchem nichts so ist wie es zu sein scheint. Und genau das konnte ich in „Talberg 1935“ von Max Korn ...

Im Vorfeld habe ich schon erwartet in eine düstere Geschichte gezogen zu werden, über ein Dorf, in welchem nichts so ist wie es zu sein scheint. Und genau das konnte ich in „Talberg 1935“ von Max Korn erleben. Eine bedrückende Atmosphäre und ein Dorf voller Geheimnisse, welche durch den Tod von Wilhelm Steiner ans Licht kommen. Dieses Leseerlebnis hat mir an sich gut gefallen. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die ich kritisieren muss.
Zu Beginn habe ich Zeit gebraucht, um mich an den Schreibstil von Korn zu gewöhnen. Diese ausschweifende Erzählweise und die Beschreibungen sind mir fremd. Es ist ein Schreibstil auf den man sich einstellen muss. Dieser soll vermutlich das dunkle Leseerlebnis unterstützen. Humor, Charme oder eine seichtere Schreibweise hätten hier weniger gepasst. Trotzdem ist der Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig. Nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt und dann hat das Lesen auch Spaß gebracht.
Allerdings bin ich kein Fan von langen Erzählungen. Leider sind in diesem Buch viele Rückblenden und Erzählungen aus der Vergangenheit, die über mehrere Seiten hinaus gehen. Da habe ich dann schnell den Faden verloren, weil man das Geschehene auch auf einer Seite zusammenfassen hätte können. Vermutlich sollten die langen Rückblenden dazu beitragen die düstere Atmosphäre aufrecht zu erhalten und den Charakteren, sowie dem Dorf, Leben einzuflößen. Ich fand es leider etwas öde.
Ebenso fehlten mir Dialoge. Es gibt sie im Buch, aber meiner Meinung nach viel zu wenig. Das Buch beginnt mit dem Tod von Wilhelm und endet abrupt als die Ermittlungen zu Ende sind. Ich als Leser hatte wenig Zeit die Charaktere in ihrem normalen Umfeld kennenzulernen. Man erlebt sie nur in dieser Ausnahmesituation. Die Erzählungen rund um die Charaktere sollten da helfen, aber waren meiner Meinung nach öde. Ich hätte die Charaktere gerne näher kennengelernt im Alltag. Was sie gern tun, was sie gern essen, wen im Dorf sie mögen. Und das in Aktion und nicht durch den Erzähler beschrieben. Dementsprechend waren auch wenig Dialoge im Buch zu finden. Durch Dialoge kann man Charaktere viel besser kennenlernen. Im Buch waren mir persönlich zu wenige. Es sind ausreichend Dialoge, um die Geschichte voranzubringen. Aber nicht mehr.
Trotz dieser Kritikpunkte konnte mich das Buch am Ende fesseln. Es passiert nach dem Tod von Wilhelm Steiner vieles, womit ich im Vorfeld nicht gerechnet habe. Die Geschehnisse überschlagen sich und ich konnte nicht erahnen, wer für die Grausamkeiten in Talberg verantwortlich ist. Außerdem wird in dem Buch Bezug auf die historische Situation im Jahr 1935 genommen. Die damalige politische Situation beeinflusst das Geschehen in Talberg, sowie die Ermittlungen. „Anormalitäten“, Macht und das damalige Frauenbild spielen in Talberg eine große Rolle. Wie Frauen behandelt werden oder wie Menschen mit Behinderung angesehen werden. Erschreckend, aber doch so echt, da es damals die Realität war. Ich finde es super, dass der Autor in seinen düsteren Roman die politische Situation mit einbezogen hat.
Fazit:
Trotz meinen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von Korn und den nicht nahbaren Charakteren, habe ich „Talberg 1935“ gern gelesen. Das Buch bringt eine düstere Spannung mit sich und zieht den Leser in das Jahr 1935, mit all seinen politischen Spannungen und gesellschaftlichen Ansichten. Bis zum Ende habe ich mitgefiebert und mitgerätselt und wurde doch überrascht. Ein guter Spannungsroman, dessen lange Erzählungen mir das Leseerlebnis erschwert haben.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Fesselndes Setting mit dramatischer, übertriebener Storyline

Dunbridge Academy - Anywhere
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Nachdem ich den ersten Band der Dunbridge Academy-Trilogie beendet habe, mag ich das Buch gern, aber ich bin auch etwas enttäuscht. Ich fange mit den Dingen an, die mir gefehlt oder die mich gestört haben.
Es ...

Nachdem ich den ersten Band der Dunbridge Academy-Trilogie beendet habe, mag ich das Buch gern, aber ich bin auch etwas enttäuscht. Ich fange mit den Dingen an, die mir gefehlt oder die mich gestört haben.
Es sind kleine Spoiler in meiner Rezension enthalten. Es werden jedoch keine konkreten Momente oder Handlungen beschrieben. Ihr wisst also nicht, was genau passieren wird.
Die Dunbridge Academy wird hoch angepriesen und die Strukturen der Schule werden herausgearbeitet. Es gibt verschiedene Klassen, Dienste, Teams und einiges mehr. Leider kommt mir dabei einiges zu kurz. Beispielsweise gibt es einen Reitstall und ein Gewächshaus. Beides wird kaum bis gar nicht erwähnt. Die Dienste, die die Schüler haben, haben für die Geschichte keinerlei Bedeutung. Sie werden lediglich als Bestrafungen erwähnt. Das hat mir leider gefehlt. Bis auf das Rugbyteam kriegt man kaum Einblicke, was in den anderen Teams vor sich geht. Etwas schade, da ich gerne tiefer in die Strukturen und die Abläufe eingetaucht wäre.
Für mich ist zu viel in zu kurzer Zeit passiert. Die Geschichte erstreckt sich über ein paar Monate, in welchen super viel passiert. Gefühle entwickeln sich, Freundschaften verändern sich, Menschen kommen und gehen. Bis zur Hälfte des Buches war, meiner Meinung nach, alles gut und es ist angemessen viel passiert. Ab dann hatte ich das Gefühl, dass ein Grund gesucht wurde, um nochmal Drama zu integrieren. Das Schicksal ist grauenhaft. Das weiß ich. Aber es hat sich in diesem Buch gezwungen angefühlt. Die Fragen, die der Klappentext mit sich bringt, sind gefühlt nach der Hälfte des Buches schon beantwortet, was mich gestört hat. Hätte man die Geschichte rund um Emmas Vater nicht länger ziehen können? Oder auch das Knistern zwischen Emma und Henry? Es ging mir zu schnell.
Allerdings gibt es auch vieles, was mir in „Anywhere“ sehr gefallen hat. Angefangen mit dem großartigen Schreibstil von Sprinz. Sie hat das Setting, die Gefühle von den Charakteren und das ganze drumherum lebendig gemacht. Das Kribbeln, die Trauer, die Leere. Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte und die Charaktere hineinversetzen. Vor allem die Leere und die Trauer haben mich bewegt. Sie waren real. Aber auch das Knistern zwischen den Charakteren hat sie greifbar gemacht.
Emma und Henry mochte ich gern. Beide waren nahbar, sympathisch und authentisch. Jeder auf seine eigene Art und Weise. Die Beziehung zwischen den Beiden hat sich langsam aufgebaut und es ist gab einige schöne Momente zwischen den Beiden. Man konnte das Knistern stark spüren. Die Autorin hat die Problematik mit Henrys Beziehung und Emma vorbildlich gelöst. Man merkt, wie Henry sich in Emma verliebt, aber er baut keinen Mist. Es wird vorweg schon erwähnt, dass die Beziehung der Beiden nicht mehr gut läuft. Deshalb sehe ich es nicht als radikal an, dass Henry sich in eine andere Frau verliebt, während er mit seiner Freundin noch zusammen ist. Dabei merkt er immerhin, dass es mit seiner Beziehung keinen Sinn mehr macht.
Das Setting und die Umgebung haben es mir ziemlich angetan. Ich liebe Burgen, Internate und Schottland. Eine Mischung daraus klingt nach einem Traum von mir. Die Bilder, die ich beim Lesen vor Augen hatte, haben mich verzaubert. Ich habe das Lesen und das Leben in der Dunbridge Academy echt geliebt.
Ich möchte trotzdem kurz erwähnen, dass dies der erste Band der Trilogie ist. Hoffentlich werden die kritisierten fehlenden Dienste und Teams in den weiteren zwei Bändern erwähnt und bekommen mehr Beachtung.
Fazit:
In „Anywhere“ trifft man zwei authentische Protagonisten, die sich auf legitime Weise ineinander verlieben. Der Leser kann sich nur in das glorreiche Setting der Academy und Schottlands verlieben. Jedoch wird die Storyline zum Ende hin von Drama überschüttet, was das magische Gefühl leider zerstört.

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