Profilbild von NickiSally

NickiSally

Lesejury Star
offline

NickiSally ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NickiSally über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2022

Wenn die Vergangenheit einen einholt

Die Schwimmerin
0

Die Bomben zerstörten einst das Haus von Elisabeth und ihrer Mutter. So wurden die beiden aus Düsseldorf evakuiert und kamen in ein Dorf in Süddeutschland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen ...

Die Bomben zerstörten einst das Haus von Elisabeth und ihrer Mutter. So wurden die beiden aus Düsseldorf evakuiert und kamen in ein Dorf in Süddeutschland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Heimat zurechtzukommen, kann Betty langsam Freundschaften schließen.
Bei der Verarbeitung der Geschehnisse hilft ihr das Schwimmen. Hier findet sie den nötigen Halt und lernt dabei stets den Kopf über Wasser zu halten.
Anfang der Sechzigerjahre heiratet Betty ihren Martin und erwartet bald ihr erstes Kind. Es könnte so schön sein, doch leider kommt es anders.
Der Krieg hat ihr nicht nur ihre Heimat, ihre Familie und ihre erste Liebe genommen, sondern ihr auch ein Geheimnis aufgebürdet.
Beim Schwimmen trifft sie auf ein junges Mädchen, die sie zu kennen scheint. Warum wird sie von ihr verfolgt und erpresst?
Hat dies alles mit dem Geheimnis der Vergangenheit zu tun?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Nach und nach werden beide Handlungsstränge zusammen geführt und so wurden entstandene Fragen beantwortet.
Hier wird deutlich gezeigt, wie schwer es die Frauen nach dem Kriegsende in Deutschland hatten. So auch unsere Protagonistin Betty, die in ihrem Leben vor einige herausfordernden Aufgaben gestellt wird.
Nach und nach erfährt man, was einst passiert ist. Die Flucht quer durch Deutschland, das Ankommen in der Fremde, die Nazis und Judenverfolgung und die stetige Unsicherheit, wem man vertrauen kann. All dies wird äußerst anschaulich durch die Autorin Gina Mayer geschildert. Um der Geschichte nichts Vorweg zu nehmen, möchte ich an dieser Stelle nichts weiteres verraten.

FAZIT
Ein tiefgründiger und ansprechender Roman über das Schicksal einer vom Krieg geprägten jungen Frau.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und somit 4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2022

Eine starke Frau geht ihren Weg

Die Hennakünstlerin
0

Indien, 1955: In einer Welt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Überfluss und Armut Kämpft eine Frau um ihre Zukunft.

Sie hat es geschafft und konnte einer gewaltsamen Ehe entkommen. Nun schlägt ...

Indien, 1955: In einer Welt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Überfluss und Armut Kämpft eine Frau um ihre Zukunft.

Sie hat es geschafft und konnte einer gewaltsamen Ehe entkommen. Nun schlägt sich die junge Lakshmi in der pulsierenden Großstadt Jaipur durch.
Mit grenzenlosen Willen und viel Talent schafft sie es, zu einer angesehen Hennakünstlerin zu werden. Inzwischen schmückt sie wohlhabende und hoch angesehene Damen mit ihren Hennaverzierungen. Dabei erfährt sie so manches Geheimnis, aber das größte Geheimnis hütet sie selbst. Denn niemand darf erfahren, von wo sie einst kommen.
Doch schon bald holt die Vergangenheit Lakshmi ein und ihre Freiheit steht auf dem Spiel.
Eins ist ihr klar, sie wird nicht kampflos aufgeben …

Im Buch „Die Henna-Künstlerin“ befinden wir uns Mitte der 50er-Jahre und lernen die junge Frau Lakshmi kennen. Mit gerade einmal 15 Jahren wird die aus ärmeren Verhältnis stammende Frau verheiratet. Wie in vielen Familien wird auch sie von Ihrem Ehemann geschlagen und schlecht behandelt. Doch sie ist eine starke Frau und kämpft sich durch. So schafft sie es, ihren Mann zu entkommen und fängt ein neues Leben als Hennakünstlerin in der Stadt Jaipur an.
Ein selbstbestimmtes Leben zu leben ist in der damaligen, wie auch in der heutigen Zeit, ist in einem Land wie Indien nicht selbstverständlich. Die Autorin Alka Joshi beschreibt das Leben der Frauen in Indien den 50er-Jahren sehr anschaulich und dadurch kann man sich ein gutes Bild von allem machen. Toll finde ich, dass sie nicht nur einen Einblick in die höheren Klassen gibt, sondern auch welche der ärmeren Menschen aus Indien. Mit der indischen Kultur hatte ich bisher noch keine Berührungen und so hat mich die Geschichte sehr fasziniert.

FAZIT
Wer einmal in ein anderes Land eintauchen und eine starke Persönlichkeit kennenlernen möchte, sollte sich das Buch einmal zu Herzen nehmen.
Der Schreibstil ist angenehm und ich habe mich bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2022

Eins ist überall gleich - der Himmel

Sieben Kinder – eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe
0

Wer hat sich nicht auch schon mal gefragt, wie die Menschen in anderen Ländern leben?
Gerade Kinder sind an diesem Thema sehr interessiert und genau dieses Thema hat Autor Matt Laotse aufgegriffen.
In ...

Wer hat sich nicht auch schon mal gefragt, wie die Menschen in anderen Ländern leben?
Gerade Kinder sind an diesem Thema sehr interessiert und genau dieses Thema hat Autor Matt Laotse aufgegriffen.
In seinem Buch zeigt er uns sieben verschiedene Kinder aus ganz unterschiedliche Länder. Insgesamt begegnen wir 3 Mädchen und 4 Jungs. Wir lernen sie, ihre Familie und deren Alltag kennen.
So erhalten wir einen Einblick von den verschiedenen Schulen der Schrift, mit der sie schreiben, aber auch, was sie gerne in ihrer Freizeit mit ihren Freunden spielen. Auch lernen wir die unterschiedlichen Essensgewohnheiten kennen. So begibt sich z. B. in Peru die Familie gegen sieben Uhr zu Tisch und als Getränk gibt es Kaffee. Was mir vollkommen neu ist, dass auch die Kinder schon dieses Getränk zu sich nehmen.
Alle Abschnitte im Buch werden farbenfroh mit schönen Illustrationen begleitet, welches ein schönes Gesamtbild entstehen lässt. Toll fand ich auch die am Ende zu findenden original Bilder der jeweiligen Familien.
Außerdem ist im Buch ein Glossar zu finden. Dort geht der Autor noch mal auf für uns eher ungeläufige Wörter ein. Diese wurden zuvor in den Texten markiert. Leider finde ich diese Weise für ein Kinderbuch nicht glücklich gewählt. Hier hätte ich mir eine direkte Erklärung in den jeweiligen Abschnitten gewünscht, um das ständige blättern zum Glossar zu vermeiden.

FAZIT
Das Buch hat aufgrund seiner Größe und der Aufmachung, etwas von einem Wimmelbuch. Ich finde diese Art gut gewählt und ist gerade für Kinder sehr ansprechend.
Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus und geben dem Buch 4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.06.2022

Ein schöner Wohlfühlroman

Liebe funkelt apfelgrün
0

Wochenlang schürte Theo bei Mila Hoffnungen. Doch ihre Welt bricht zusammen, als sie feststellen muss, dass er schon längst verlobt ist.
Nun bleibt Mila nur noch die Flucht und da kommt ein Tapetenwechsel ...

Wochenlang schürte Theo bei Mila Hoffnungen. Doch ihre Welt bricht zusammen, als sie feststellen muss, dass er schon längst verlobt ist.
Nun bleibt Mila nur noch die Flucht und da kommt ein Tapetenwechsel genau zur richtigen Zeit. Durch ein House-Sitting-Angebot aus dem Internet reist sie kurz entschlossen nach Schottland, in das verschlafene Örtchen Applemore.
Der Neuzugang ist der eingeschworenen Dorfgemeinschaft nicht geheuer. Durch eine tolle Idee und ihren Backkünsten kann Mila langsam die Herzen der Einwohner erweichen. Aber nicht nur die der Anwohner, auch das ihre macht unerwartete Hüpfer, als der gut aussehende Finley auftaucht.

Das schön gestaltete Cover weckt in einem ein Wohlfühlgefühl und dieses spiegelt sich auch beim Lesen wieder.
Wir lernen die Protagonistin Mila kennen und sie nimmt uns in der Ich-Perspektive mit in ihre Gefühlswelt. Sie arbeitet in Heidelberg als Rezeptionistin und glaubt ganz fest an die große Liebe. Nach einer bitterlichen Enttäuschung übernimmt sie ein House-Sitting-Angebot in Schottland und lernt die Dorfgemeinschaft Applemore kennen. Dort einen Fuß zu fassen, stellt sich zunächst als schwierig heraus. Doch durch die Idee, ihre Brote z. B. gegen Musikstunden zu tauschen, kommt sie ihnen näher. Als dann der sympathische Finley auftaucht, beflügelt dies Milas Herz.
Der Schreibstil von Autorin Pauline Mai ist angenehm und durch den bildlichen Erzählstil kann man sich alles sehr gut vorstellen.
Ich finde, der Tauschhandel, um ins Gespräch mit den Anwohnen zu kommen, ist eine wirklich schöne Idee. Am Ende des Buches überrascht die Autorin einen noch mit Rezepten zum Nachbacken.

🔹FAZIT
Ein Wohlfühlbuch zum Abschalten. Die Liebesgeschichte zwischen Mila und Finley hätte ich mir ein wenig tiefer gewünscht, aber durch die Idee des Tauschhandels konnte mich der Roman dennoch überzeugen.

Von mir gibt es liebevolle ⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2022

Man muss vergessen können

Was uns bleibt, ist jetzt
0

Nach langer Zeit finden die vier Geschwister Severin, Ate, Ita und Vinzenz wieder zusammen. Nach einem Sturz des Vaters muss er ins Krankenhaus und die vier kümmern sich um die demente Mutter, welche sie ...

Nach langer Zeit finden die vier Geschwister Severin, Ate, Ita und Vinzenz wieder zusammen. Nach einem Sturz des Vaters muss er ins Krankenhaus und die vier kümmern sich um die demente Mutter, welche sie Maman nennen.
Zusammen schwelgen sie immer wieder in alte Erinnerungen. In all den Jahren konnten sie sich auf den Satz „Man muss vergessen können“, welchen ihre Maman oft sagte, keinen Reim machen.
Vorkommnisse aus dem Jahre 1976 werden in den 5 Tagen von den Geschwistern aufgearbeitet. Diese hatte einst die Familie damals aus den Fugen gebracht.
Bei all ihren Gesprächen stoßen sie auch auf ein altes Familiengeheimnis, welches sich in der Zeit des Nationalsozialismus ereignete.

Die Autorin Ella Cornelsen hat hier einen sehr berührenden Familienroman erzählt. Hierzu wurde sie aus eigenen Erfahrungen inspiriert. Es geht um Spurensuche in längst vergessener Zeit und von Schicksalen, in denen sich viele Leser/ innen wiederfinden werden.
Mit einem angenehmen Schreibstil und mit einer witzigen Art erzählt die Autorin, wie die Brüder und Schwestern wieder zueinanderfinden und was es bedeutet, für einen geliebten Menschen da zu sein, welcher unter Demenz leidet.
Die Unterhaltungen der Geschwister mit ihrer Maman, waren unterhaltsam und gleichzeitig stimmten sie einen nachdenklich. Denn ich stelle es mir schwer vor, wenn die eigene Mutter an Demenz erkrankt ist.
In den Tiefen der Familie verbergen sich so manche Geheimnisse, welche in der Geschichte nach und nach aufgedeckt werden. Hier geht es zum einen um den Bruder der Mutter, welcher damals mit einer Behinderung zur Welt kam und es Ungereimtheiten in den Erzählungen gibt. Zum anderen um Ate und ihrem damaligen Freund, welcher plötzlich aus ihrem Leben verschwand.

FAZIT
Dieses Buch handelt von einer schönen und unterhaltsamen Familiengeschichte.
Wer gerne Familienromane mit tiefe und ernsten Themen liest, ist hier genau richtig.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung und 4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere