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Veröffentlicht am 29.09.2022

Brotverliebt

Das große Brotbackbuch
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Im Moment kühlen gerade Körnerschnecken und der klassische Vierstrangzopf ab: Ich bekomme am Wochenende Besuch und fühle mich vorbereitet, zumindest was das Kulinarische angeht. Zu verdanken habe ich diese ...

Im Moment kühlen gerade Körnerschnecken und der klassische Vierstrangzopf ab: Ich bekomme am Wochenende Besuch und fühle mich vorbereitet, zumindest was das Kulinarische angeht. Zu verdanken habe ich diese beiden Leckereien Christina Bauer und das ist nicht das erste Backbuch, das ich von ihr in der Hand halte.

Wobei Hand halten eher metaphorisch gemeint ist: Mit diesem Buch liegt nämlich ein kiloschwerer Brocken vor, in dem einfach alles enthalten ist, was man fürs Brotbacken so gebrauchen könnte. Wie es üblich ist, beginnt die Autorin mit einer kurzen Einführung, wobei ganz Ungeduldige tatsächlich schon auf den ersten Seiten ein leichtes, gelingsicheres Rezept für ein Brot finden. Für die mit mehr Geduld erklärt sie ebenso geduldig die verschiedenen Arten, Teig zu formen, welche Utensilien am nützlichsten sind, welches Mehl man gegen ein anderes austauschen kann und was es dazu an anderer Herangehensweise braucht. Mit einem Wort: Sie nimmt sich die Zeit, die künftigen BrotbäckerInnen bestmöglichst aufs Backen vorzubereiten.

Und diese können sich dann bei mehr als 120 Rezepten austoben. Ganz klar, davon habe ich bisher nur einen Bruchteil geschafft. Die zu Anfang erwähnten Brötchen/den Zopf. Das Kartoffel-Bier-Brot. Das Sesam-Einkorn-Brot (wobei ich da Einkorn mit Emmer ersetzt habe, aus Mangel an Ersterem, was dem Geschmack keinen Abbruch tut). Ich habe noch so viele Zettel an verschiedenen Seiten hängen, doch in einem Zwei-Personen-Haushalt kann man nur so und so viel backen in einer bestimmten Zeit. Deshalb: Wie gut, dass wir Besuch erwarten. Dem wird es genauso schmecken wie uns, da bin ich ganz sicher.

Veröffentlicht am 04.09.2022

Einhornpupse

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Sally ist ein kleines Mädchen, das seine Großmutter über alles liebt. Die Oma hat ein kleines Häuschen und einen wunderschönen Garten und dort verbringen die beiden jede Menge Zeit miteinander. Als sich ...

Sally ist ein kleines Mädchen, das seine Großmutter über alles liebt. Die Oma hat ein kleines Häuschen und einen wunderschönen Garten und dort verbringen die beiden jede Menge Zeit miteinander. Als sich nun Omas Geburtstag nähert, will Sally unbedingt ein besonderes Geschenk für sie besorgen und auf der Suche danach stolpert sie in einer Seitenstraße über einen magischen Laden: den von Mister Pottifer! Der hat nämlich magische Pflanzen wie knurrende Tigerpflanzen, Schneeglöckchen, die es schneien lassen können und rennende Laufbohnen. Und dann stößt Sally auf das coolste Geschenk ever! Einhorn-Samen! Die nimmt sie sofort mit und pflanzt sie zuhause genau nach Anweisung ein. Oder vielleicht doch nicht? Denn plötzlich springen 24 Einhörner in Omas kleinem Häuschen herum ...

Mir hat ja schon die erste SAMI-Geschichte "Der größte Schatz der Welt" sehr gut gefallen, aber diese hier war sogar noch einen Tick besser (bestätigt von meiner Expertin, dem fast siebenjährigen Vorlesekind). Wir haben uns das Buch gleich zweimal hintereinander angehört, weil es so witzig war mit den Pflanzen in Mister Pottifers Laden und den Kapriolen der Einhörner. Auch die Zeichnungen gefielen uns noch besser. Was mir auffiel - weiß nicht, ob es daran lag, dass das Buch vom Format her größer war - ist, dass sich das Umblättern besser und einfacher gestaltete, und dadurch die Geschichte nicht ins Stocken kam oder SAMI gar eine Seite weiter erzählen wollte.

Mit anderen Worten: Mit diesem Lesebär und dieser Geschichte kann man echt nichts falsch machen!

Veröffentlicht am 30.07.2022

Dünne Luft

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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Die recht unbekannte Journalistin Cecily Wong hat den Coup ihres Lebens gelandet: Der berühmte Bergsteiger Charles McVeigh will ihr ein Exklusivinterview geben, allerdings nur, wenn sie ihn auf den letzten ...

Die recht unbekannte Journalistin Cecily Wong hat den Coup ihres Lebens gelandet: Der berühmte Bergsteiger Charles McVeigh will ihr ein Exklusivinterview geben, allerdings nur, wenn sie ihn auf den letzten der 14 Achttausender begleitet, den er "clean" - also ohne Sauerstoff und Hilfsmittel - besteigen will. Cecily ist zwar schon Bergsteigen gewesen, aber eher für ihr Scheitern bekannt und eigentlich nicht dafür geeignet, die Todeszone über 7000 Meter zu betreten. Doch es ist ihre einzige und letzte Chance, aus ihrem Leben etwas zu machen, und sie ergreift sie. Was ihr nicht bewusst ist: In der Todeszone wartet ein Killer und nicht nur der Berg verlangt alles und mehr von ihr ab.

Völlig überraschend hat mich dieses Buch sofort in seinen Bann gezogen. Dabei spielte gar nicht mal so die Möglichkeit eines Mörders am Berg die Rolle, sondern tatsächlich der Berg selbst. Die Autorin ist Bergsteigerin und weiß, wovon sie schreibt, und das tut sie auf eine dermaßen fesselnde Art und Weise, dass ich manchmal genauso atemlos war wie Cecily und ihre Gefährten, denen die Luft immer dünner wurde. Mich faszinierte daher nicht nur, dass es auf über 7000 Metern zu Morden kam, sondern schon die Tatsache, dass es tatsächlich Leute gibt, die es auf sich nehmen, dorthin zu gehen und was sie bereit sind, dafür zu opfern. Keine Ahnung, was das über mich aussagt, aber ich habe tatsächlich Lust bekommen, da mitzumachen. Eine starke Lektüre!

Veröffentlicht am 27.07.2022

Mit Charme und Katze

Pfeil im Aug'
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Ronja Bellingrodt hat im Bayerischen Wald ein Anwesen geerbt und nichts Besseres zu tun gehabt, als darauf einen Bogenparcours zu bauen. Das ist so lange cool, bis sie und ihre mit ihr Gassi gehende Katze ...

Ronja Bellingrodt hat im Bayerischen Wald ein Anwesen geerbt und nichts Besseres zu tun gehabt, als darauf einen Bogenparcours zu bauen. Das ist so lange cool, bis sie und ihre mit ihr Gassi gehende Katze eines Tages über ihren Nachbarn Anton stolpern, der ziemlich tot und mit einem Pfeil im Auge da herumliegt. Das macht sich für in Bayern lebende junge Preußin so gar nicht gut im Lebenslauf. Als dann auch noch ein Kommissar auftaucht, der sie verdächtigt, bleibt Ronja nichts anderes übrig, als sich selbst auf Tätersuche zu machen. Dabei wird sie von einer skurrilen Dorfgemeinschaft und ihrer maulenden (oder mauzenden?) Katze tatkräftig unterstützt - obwohl die Dörfler eigentlich auch nichts dagegen gehabt hätten, wenn sie Anton ... na ja. Das mit dem Pfeil im Auge halt.

Seit den letzten Eberhofer-Krimis bin ich eigentlich so ziemlich raus aus Bayern-Regionalkrimis, um ehrlich zu sein. Aber hier haben mich schon das witzige Bild mit der Katze und der Klappentext gereizt: Wann gab es schon jemals einen Cosy Crime mit Bogen, Charme und Katze? Und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Hier bekommt man einen so kurzweiligen, witzigen und auch dank der Katze namens Katze (Kitten) niedlichen Krimi vorgesetzt, der mit Lokalkolorit punktet und Dialekt verwendet, der zu "Regional" passt, nicht zu viel ist und dennoch die Eigenheiten der Charaktere unterstreicht. Ich wurde tatsächlich von Seite eins an abgeholt und habe mich bis zum Schluss prächtig amüsiert.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Straßenverkehr für Anfänger

Wieso? Weshalb? Warum? aktiv-Heft: Straßenverkehr
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Was passiert im Straßenverkehr? Wieso sind Verkehrsregeln wichtig? Wer darf den Gehweg benutzten und worauf müssen Fußgänger aufpassen? Wie überquert man sicher die Straße, welche Funktion haben Ampeln, ...

Was passiert im Straßenverkehr? Wieso sind Verkehrsregeln wichtig? Wer darf den Gehweg benutzten und worauf müssen Fußgänger aufpassen? Wie überquert man sicher die Straße, welche Funktion haben Ampeln, Zebrastreifen oder Verkehrsschilder? Diese und noch viele Fragen mehr werden in diesem kindgerecht aufbereiteten Buch nicht nur gestellt, sondern auch beantwortet.

Was für uns Erwachsene Alltag ist (oder sein sollte, wenn man manche so im Straßenverkehr beobachtet, kann man ja schon mal daran zweifeln), ist für kleine Kinder nicht nur neu, sondern kann auch richtig gefährlich werden. Deshalb wird in dem Buch nicht nur auf solche Situationen eingegangen, sondern auch mit Illustrationen verdeutlicht. Diese Zeichnungen sind echt schön und ein Lob geht an den Illustrator, dass er auch an Diversität gedacht hat.

Was meinem Vorlesekind auch sehr gut gefiel, waren die Klappen, die man öffnen konnte und in denen sich eine vorher gezeigte Situation weiterentwickelt hatte. Damit wurde noch einmal gut auf das eingangs Erwähnte angespielt und begreifbar gemacht.

Das Buch ist stabil mit Ringen und dürfte auch Kleinkindhänden eine Weile standhalten.