„Wenn die Götter mit dir spielen,
dann senke demütig dein Haupt.“ (S.8)
Nachdem ich nun in die Welt von Nordblut eingetaucht bin, frage ich mich, warum ich so lange die Bücher von Mira Valentin nicht ...
„Wenn die Götter mit dir spielen,
dann senke demütig dein Haupt.“ (S.8)
Nachdem ich nun in die Welt von Nordblut eingetaucht bin, frage ich mich, warum ich so lange die Bücher von Mira Valentin nicht beachtet habe. Auf der anderen Seite erscheint bald der fünfte Teil der Nordblut-Saga und damit auch ein Schuber und die Bücher mit wunderschönem Farbschnitt. Vielleicht habe ich deswegen so lange mit dem Lesen gewartet.
Schon auf den ersten Seiten hatte mich die Geschichte der Wölfe mit ihren bildgewaltigen Ausführungen in ihren Bann gezogen. Es sind nicht nur die Beschreibungen der Menschen, sondern auch der Umgebung, der Bräuche und Traditionen. Ich hatte das Gefühl, direkt in Island im Langhaus der Familie der Wölfe zu sitzen und den Sagas über die Götter zu lauschen.
Die Geschichte wird aus Sicht von wechselnden Personen erzählt, deren Schicksale durch das Spiel der Götter miteinander verwoben sind. Am Ende wissen alle Spielfiguren voneinander, doch von den Plänen der Götter wissen sie nichts.
Zusätzlich zu der Einmischung der nordischen Götter, gibt es in dem Buch auch einen religiösen Konflikt mit dem Christentum, der sich zu dieser Zeit ausgebreitet hat, sowie eine Fehde zwischen den Wölfen und den Drachen.
Alles in allem ist Wölfe wie wir ein starker Auftakt und meine Erwartungen an die Folgebände sind enorm. Die Hintergründe, sowohl mythologisch, religiös als auch geschichtlich, wirken gut recherchiert, auch wenn ich das weder nachweisen noch wissen kann. Aber die Beschreibungen der Umstände und das Verhalten der Personen wirkt authentisch, sodaß ich mir vorstellen kann, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Ich bin absolut begeistert von dem ersten Buch und freue mich schon sehr auf die nächsten Teile.
Ich habe die Reihe als englische Taschenbücher gelesen. Um nichts der Geschichte vorweg zu nehmen, beschränke ich mich auf den ersten Teil. Die Empfehlung gilt trotzdem für die ganze Reihe.
Mich stören ...
Ich habe die Reihe als englische Taschenbücher gelesen. Um nichts der Geschichte vorweg zu nehmen, beschränke ich mich auf den ersten Teil. Die Empfehlung gilt trotzdem für die ganze Reihe.
Mich stören obszöne oder auch zu viele Sexszenen und vulgäre Sprache. In Throne of Glass hat Sarah J. Maas bewiesen, daß es auch anders geht. Es gibt nur sehr wenige, dafür aber liebevolle Sexszenen, bei denen mehr angedeutet wird als explizit beschrieben. Geflucht wird zwar viel, aber immer nur als „sie flucht farbenfroh“ oder dergleichen, und nie ausgeschrieben. Ebenso gibt es „vulgäre Gesten“, die vor allem Celaena Sardothien gerne nutzt, aber wie sie aussehen, bleibt dem Leser überlassen. Insgesamt wird häufiger angedeutet als es direkt ins Gesicht zu schreien. Das ist nur einer der Gründe, warum ich diese Reihe nicht nur unheimlich mag, sondern sie auch besser finde als Das Reich der Sieben Höfe von derselben Autorin. Gerade der letzte Teil dieser Reihe hat mich geradezu entsetzt über die Obszönitäten zurückgelassen.
Throne of Glass ist phantastisch. Es gibt zahlreiche, spannende Charaktere, die alle ihre Geschichten mitbringen und das Geschehen vorantreiben. Vor allem Celaena Sardothien, anfangs die berühmteste Attentäterin von ganz Erilea, macht eine beachtliche Wandlung durch. Dabei ist es nicht immer schön oder heroisch, sondern auch einfach dreckig und abgrundtief traurig. Jede Emotion, die uns Menschen ausmacht, sind in diesen Büchern wiederzufinden, doch vor allem die schönen Gefühle und Erlebnisse bleiben in Erinnerung.
Wie alles begann:
Celaena Sardothien ist seit einem Jahr Sklavin in den Minen von Endovier, als der Kronprinz von Adarlan, Dorian Havilliard, sie dort herausholt. Sie hat eine tiefgehende Abneigung gegen dieses Königsgeschlecht, denn Dorians Vater hat sie vor einem Jahr nach Endovier verbannt. Daß sie überhaupt noch lebt, hat sie ihrem mehr als ausgeprägten Überlebenswillen zu verdanken. Doch die Minen haben ihre Spuren bei Celaena hinterlassen, sodaß sie dem Angebot des Kronprinzen nur schwerlich widerstehen kann. Entweder sie tritt in einem Wettkampf um den Posten als Champion des Königs gegen 23 Männer an und gewinnt mehr oder weniger ihre Freiheit, oder sie bleibt in Endovier.
Die Protagonisten:
Celaena ist nicht nur trainierte Attentäterin, sondern hat auch ein großes Herz und eine ebenso große Vorliebe für schöne Kleider und glitzernden Schmuck. Da ist es kein Wunder, daß sie sich nicht nur in das Herz des Prinzen Dorian schleicht, sondern auch seinen besten Freund und Kapitän der Leibgarde, Chaol Westfall, um den Verstand bringt. Und zwar auf mehreren Ebenen. Sie hat viele Geheimnisse, nicht nur vor Fremden oder Freunden, sondern auch vor sich selbst. In Throne of Glass geht es vor allem um ihre Entwicklung, ihre Entscheidungen und die Verarbeitung ihrer Vergangenheit. Begleitet wird sie nicht nur von Dorian und Chaol, sondern noch von vielen anderen.
Dorian Havilliard ist der Kronprinz von Adarlan. Sein Vater regiert den Kontinent Erilea mit Angst und Schrecken. Vor 10 Jahren hat er nicht nur eines der mächtigsten Königshäuser vernichtet, sondern auch die Magie verbannt und alle Magiebegabten gejagt, versklavt und ausgerottet. Die Menschen leben in Angst, denn jeder kleinste Funken Magie wird sofort bestraft.
Sein Sohn versucht, die Welt etwas besser zu machen, doch sind ihm die Hände gebunden. Er ist liebenswürdig, charmant, und belesen. Doch am Hofe seines Vaters hat er keinen Rückhalt, außer durch Chaol.
Chaol Westfall sollte der Erbe von Anielle sein, ein kleines Gebiet an Adarlans Grenze. Doch er hat sich schon sehr früh dafür entschieden, Dorian am Hofe zu unterstützen und zu beschützen. Deswegen ist er der Leibgarde beigetreten und der jüngste Kapitän geworden. Daß er diesen Posten nicht durch seinen Familiennamen ergattert hat, wird schnell klar. Er ist intelligent, unnachgiebig, und hat trotzdem ein großes Herz.
Er ist es, der mit Celaena nicht nur morgens Laufen geht, sondern auch neben den offiziellen Einheiten mit ihr weiter trainiert. Er gibt immer sein Bestes, immer mit dem Gedanken, den zukünftigen König zu schützen.
Die Welt:
Erilea ist voller Wälder, Wüsten und Flachen Ebenen; dort leben Menschen, Fae und Hexen. Seit die Magie verbannt wurde, leben die meisten Fae in Doranelle, dem einzigen noch existierenden Fae-Reich; die Hexen sind in zwei große Klans unterteilt, die ihre eigene Politik fern von den Menschen verfolgen; die Menschen leben überall verteilt, haben unterschiedliche Sitten, Traditionen, Sprachen und Aussehen. Nur eines haben sie gemeinsam: die Angst vor dem König von Adarlan.
Die Reihe beginnt im Kleinen, und wird mit jedem Buch umfangreicher, nicht nur an Personen, sondern auch an Ländern. Am Ende kennt man fast den gesamten Kontinent mit sämtlichen Völkern, ihrer Politik und allen Geschehnissen. Celaena macht eine unglaubliche Wandlung durch, wächst mit jedem Band weiter, entwickelt sich zusehends und zieht nicht nur den Leser in ihren Bann. Die Bücher haben mich begeistert mit ihrer Vielfältigkeit an einfach allem. Es hat so viel Spaß gemacht, Zusammenhänge im Rückblick zu verstehen, Vermutungen anzustellen über gewisse Handlungsweisen und am Ende trotzdem überrascht zu werden.
Obwohl ich von der Autorin bereits eine Reihe über Fae gelesen habe, unterscheiden sie sich von den Fae in diesem Buch. Nicht dramatisch, es gibt ein paar Gemeinsamkeiten, aber es ist keine billige Kopie. Oder umgekehrt, sind die Fae aus Das Reich der Sieben Höfe ebensowenig eine Kopie von den Fae in Throne of Glass. So oder so, sie sind einzigartig im Universum von Sarah J. Maas und das finde ich sehr gut.
Am Ende bleibt nur eine Frag offen: Lohnt sich Band 0 dieser Reihe? Denn den habe ich noch nicht gelesen.
„Ich bin kein Schoßhund und kein Retter und ich kann Euch kein glückliches Ende versprechen. Ich habe Euch aus rein persönlichen Gründen hierhergeholt, Miss Kovanova. Das solltet Ihr wissen.“ (S.299)
Uhrwerk ...
„Ich bin kein Schoßhund und kein Retter und ich kann Euch kein glückliches Ende versprechen. Ich habe Euch aus rein persönlichen Gründen hierhergeholt, Miss Kovanova. Das solltet Ihr wissen.“ (S.299)
Uhrwerk Silberstahl ist der Auftakt der Uhrwerk-Reihe von Vinachia Burke und nicht nur äußerst liebevoll gestaltet, sondern auch voller spannendem Weltenaufbau und interessanten Charakteren. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, nicht nur, weil es sich so toll anfühlt.
Zu Beginn gibt es eine Auflistung von unterschiedlichen Bizach, die je nach Element bestimmte Eigenschaften haben, gefolgt von einer Liste sekundärer Elemente, die gewisse Talente mit sich bringen. Im Verlaufe der Geschichte habe ich das ein oder andere Mal auf diese beiden Auflistungen zurückgegriffen, nachdem erklärt wurde, was Bizach eigentlich sind.
In den ersten drei Kapiteln werden die drei Protagonisten vorgestellt. Obwohl Ewannas Geschichte im Vordergrund steht, werden Zaana und Terry nicht vernachlässigt.
Ewanna wird in eine Welt hineingeworfen, von der sie so gut wie nichts weiß und ein ihr unbekanntes Schicksal zu erfüllen hat. Niemand gibt ihr zufriedenstellende Antworten auf ihre Fragen, oder überhaupt Antworten. Sie ist ein Spielball von verschiedenen Mächten, die ihre politische Macht sichern oder ihre Ziele verfolgen wollen. Dabei sagt ihr jede einzelne Partei, daß sie sich entscheiden muss, daß sie erkennen muss, wer die Guten, die Richtigen, die Glaubhaften sind und eine Seite unterstützen soll. Es ist, als müsste sie sich für eine Lieblingsfarbe entscheiden, obwohl sie blind ist.
Terry dagegen sieht sehr klar, wer sein Schicksal beeinflusst und ist unglücklich darüber. Er möchte ein selbstbestimmtes Leben haben und sich etwas aufbauen, doch Adonai, der von den Menschen auch als Gott oder der Unfehlbare betitelt wurde, hat überall in Terrys Leben seine Finger im Spiel.
Sidarap, die Stadt in der Bizach und Menschen friedlich nebeneinander leben, ist wie eine Uhr aufgebaut. In der Mitte ist der Regierungssitz von Adonai, dem Unfehlbaren, und rundherum sind die Bezirke nach den sekundären Talenten der Bizach, und somit nach chemischen Elementen, unterteilt. Ewanna lebt bei dem Tam (sozusagen der Vorstand oder Bürgermeister) Purson Rakpleu im Silberbezirk. In der Buchinnenseite gibt es eine detaillierte Karte der Stadt mit allen Bezirken und einigen markanten Orten aus der Geschichte.
Uhrwerk Silberstahl ist unterhaltsam und hübsch, innen wie außen. Für mich ist es definitiv ein Jahreshöhepunkt und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.
„Seien Sie also gewarnt: Die gesammelten Werke dieser Reihe werden eisige Berge, freuchte Sümpfe, feindliche Ausländer, feindliche Inländer, gelegentlich ein feindliches Familienmitglied, falsche Entscheidungen, ...
„Seien Sie also gewarnt: Die gesammelten Werke dieser Reihe werden eisige Berge, freuchte Sümpfe, feindliche Ausländer, feindliche Inländer, gelegentlich ein feindliches Familienmitglied, falsche Entscheidungen, Orientierungsmissgeschicke, Erkrankungen der unromantischen Art und eine Menge Schlamm enthalten. Sie lesen auf eigene Gefahr weiter.“ (S. 8, Vorwort der Lady Trent)
Lady Trent erzählt die Geschichte ihres Lebens, wie sie zu Drachen gefunden hat, wie die Drachen in ihrer Jugend gesehen wurden und von ihrer ersten Expedition in ein ihr unbekanntes Land, um echte Drachen zu erforschen. Dabei lässt sie keine peinlichen Geschichte aus, verliert sich nicht in langweiligen wissenschaftlichen Ausführungen, und bringt trotzdem diese Wesen ihren Lesern nahe. Es ist, als würde man Lady Trent auf eine Tasse Tee besuchen und ihren Geschichten lauschen.
Die Welt von Isabella (Lady Trents Vorname), ist nicht einfach unsere mit Drachen, sondern eine völlig andere. Sie selbst ist Scirländerin, und die Gesellschaft besteht aus einfachen und höher gestellten Leuten, sowie Lords, Ladys und Königen. Sie erinnert an die viktorianische Zeit unserer Welt.
In ihrer Welt ist es für Mädchen und Frauen nicht schicklich, sich mit Naturwissenschaften zu befassen oder gar als belesen zu gelten. Eine junge Frau soll eine angenehme Gesellschaft für ihren Gatten sein und sich um Haushalt und Familie kümmern. Isabella passt in diese Welt nicht richtig hinein, obwohl sie es immer wieder versucht. Mit Jacob Camherst hat sie einen toleranten Mann an ihrer Seite, der sich an ihrer Belesenheit keineswegs stört.
Lady Trents Memoiren sind eine ausführliche Beschreibung ihres Lebens, das sie den Drachen gewidmet hat. Damals, im Alter von 19 Jahren, begann ihre Forschung an diesen Geschöpfen und legte so den Grundstein für die gesamten Kenntnisse und Forschungen, die es heutzutage gibt. Sie selbst hält zahlreiche Vorträge zu diesem Thema und viele Briefe von zukünftigen Drachenforschern erreichen sie. Ihre Bücher sollen nichts unnötig beschönigen, sondern die Wahrheit dar legen. Drachenforscher sein ist nicht anmutig oder für zarte Gemüter, sondern dreckig, gefährlich und trotzdem wundervoll. Dabei müssen auch die fremden Länder und deren Sitten, Bräuche und Politik beachtet werden.
Kurzum Die Naturgeschichte der Drachen ist spannend, der Erzählstil aus der Perspektive der Lady fesselnd und überhaupt nicht wissenschaftlich trocken, wie der Titel vermuten lässt. Ich bin gespannt auf die folgenden Teile und begierig, mehr zu lesen und zu lernen.
„»Irgendwas sagt mir, dass soziale Medien nicht so ganz dein Ding sind.«
Ich verzog das Gesicht. »Ich bin ja schon in der realen Welt nicht sehr sozial.«“ (S. 223)
Was für ein Buch! Zum zweiten Mal bin ...
„»Irgendwas sagt mir, dass soziale Medien nicht so ganz dein Ding sind.«
Ich verzog das Gesicht. »Ich bin ja schon in der realen Welt nicht sehr sozial.«“ (S. 223)
Was für ein Buch! Zum zweiten Mal bin ich von einem Buch aus diesem Verlag absolut begeistert, daß ich am liebsten in die nächste Buchhandlung rennen würde, um den nächsten Teil direkt anzufangen.
„Du hast mich isoliert. Du hast mich unerwünscht, ungeliebt und ... einsam gemacht!“ (S. 440)
Anne könnte man als schwer erziehbar oder schwierig bezeichnen. Dabei erfüllt sie das Buchklischee des Außenseiters komplett, indem sie nur schwarze Kleidung trägt und sich sehr dunkel schminkt. Sie lebt allein in einer kleinen Wohnung mit einem ungewöhnlich großen Hund, den sie Monster nennt, und der menschlicher erscheint als manche Zweibeiner. Er begleitet Anne immer zur Schule und wartet anschließend bei ihrem Fahrrad auf sie. Bis sie das neue Schuljahr beginnt, ist Monster ihr einziger Freund.
Am ersten Schultag des neuen Jahres und mit einer neuen Klasse, setzen sich unverhofft Mathias und Luna zu Anne an den Tisch. Mathias ist der wahrscheinlich schönste Junge, den Anne jemals gesehen hat, während Luna nicht nur farbenfrohe Kleidung trägt, sondern auch gute Laune und Euphorie verbreitet. Obwohl die drei unterschiedlicher nicht sein können, werden sie so etwas wie Freunde.
Luna ist bunt, fröhlich, laut, aber auch sehr loyal, hat einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und brilliert in so ziemlich allem. Sie ist mit ihrer Familie viel umher gereist, da ihre Eltern Entwicklungshelfer sind. Beim ersten Treffen mit Anne geht sie direkt davon aus, daß Anne sie kennen müsste.
„»Ich bin Luna.« Sie hätte ebenso gut noch ein Tadaaa hinzufügen können.
Ich sah sie ausdruckslos an.
»Ich bin die Luna.«“ (S.20)
Mathias ist etwas ruhiger, scheint jedoch ebenso etwas zu verbergen, wie Anne. Neben seinem guten Aussehen hat er ein photographisches Gedächtnis und ist sehr gut in der Schule. Er ist ebenfalls sehr loyal und rettet Anne mehr als einmal aus brenzligen Situationen. Er ist ein Puffer zwischen Luna, mit ihrer fröhlichen Art, und Anne mit ihrer mürrischen, ablehnenden Haltung.
Neben diesen drei Hauptcharakteren treten noch zahlreiche Nebencharaktere auf, die wichtige Rollen einnehmen. Nicht nur der Hund Monster begleitet Anne schon eine Weile, sondern auch ihr Freund Arthur aus Kindertagen, der meistens unangekündigt auftaucht und nie lange bleibt. Außerdem muss sie regelmäßig zu ihrer Sozialarbeiterin Grethe, zumindest bis zu ihrem 18. Geburtstag Ende des Jahres.
Wie es so ist, passiert in Annes Leben eine ganze Menge. Es fängt mit kleineren Schlägereien zwischen ihr und einigen Mitschülern an, und endet mit einer Mordserie an rothaarigen jungen Mädchen, sodaß der Polizist Hakim regelmäßig bei Anne auftaucht, weil er glaubt sie wüsste dazu mehr als sie zugibt.
Hinzu kommt, daß Anne Hellsichtig ist und die Vergangenheit ihrer Mitmenschen sehen und durch eine Art Aurensehen die jeweiligen Stimmungen erahnen kann. Dies vor Freunden geheim zu halten ist schwierig. Vor allem, wenn Mathias klüger ist, als gut für ihn ist.
Ansuz ist ein vielschichtiges Buch. Die Geschichte erstreckt sich über ungefähr ein halbes Jahr und die Entwicklung der einzelnen Charaktere, allen voran von Anne, ist schön mitzuerleben und äußerst spannend.
Aber auch der Mordfall fesselt den Leser an die Seiten, denn obwohl es Ermittlungen diesbezüglich gibt, und Anne ihre eigenen Vermutungen hat, scheint der Mörder wie vom Erdboden verschwunden zu sein.
Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommen die nordischen Göttersagen nicht zu kurz. Kenner der Runen werden das schon am Titel erkannt haben und später wird sogar aus der Edda zitiert.
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch und kann es jedem empfehlen, denn es vermischen sich viele Genre miteinander: es ist ein Krimi, weil es eine Mordserie gibt und der Mörder gesucht wird; es ist eine Sage über die nordischen Götter; es ist ein Buch über das Erwachsen werden; es ist ein Buch voller Phantasie. Nur eins ist es nicht, ein Kinderbuch. Dafür ist es unterhaltsam, spannend, fesselnd und dick.