Inhalt:
Die erfolgreiche Designerin Pamela hat seit ihrem herrischen Ex-Mann Duane keine Lust mehr auf Männer und stürzt sich voll und ganz in ihre Arbeit. Rausgekommen ist ihre eigene, sehr erfolgreiche Firma für Innendesign, Ruby Slipper, für die sie einen Auftrag in Las Vegas übernimmt. Der erfolgreiche Autor E. D. Faust, auch Eddie genannt, hat sie engagiert, um seine Villa im kitschigen Stil des Caesars Palace zu gestalten. Während Pamela sich übers Wochenende ihren eigenen Eindruck vom Hotel macht, begegnet sie dem Gott Apollo, der sogleich anfängt, sie zu umwerben. Doch seit Duane fällt es Pamela sehr schwer, einem Mann zu vertrauen.
Meine Meinung:
"Göttin des Lichts" ist in der deutschen Übersetzung als dritter Band von P. C. Casts Mythica-Reihe um die Götter des Olymps erschienen, wobei wieder die Reihenfolge des Originals verändert wurde. Beim ersten Teil "Göttin der Liebe" hat dies zum Glück noch nichts ausgemacht, doch dieses Mal ist dies leider nicht egal. Es werden sehr oft die Geschehnisse aus "Göttin des Frühlings", welches erst im Februar erscheinen wird, erwähnt, wodurch ich anfangs sehr verwirrt war beim Lesen. Daher würde ich empfehlen zunächst einmal den (deutschen) vierten Teil "Göttin des Frühlings" zu Lesen, um Persephones Geschichte zu erfahren, bevor man sich "Göttin des Lichts" widmet.
Dieser Teil spielt ausnahmsweise mal nicht in Tulsa, wie die meisten anderen Romane der Autorin, sondern in Las Vegas. Zum Ende hin kommt Tulsa allerdings auch kurz zur Sprache. Bacchus, der Gott des Weines, hat ein Portal vom Olymp nach Las Vegas geöffnet, um sich dort sein eigenes kleines Königreich aufzubauen. Damit die alten Götter sich mehr an die neue Welt gewöhnen und diese kennen lernen können, erklärt Zeus das Portal für alle übers Wochenende für geöffnet. Auch die Geschwister Artemis und Apollo nutzen dieses, um unsere heutige Welt zu erkunden. Dabei stoßen sie auf die Sterbliche Pamela, die zufällig eine Beschwörung an Artemis spricht und sie damit an sich bindet. Diese ist davon gar nicht erfreut, und schickt ihren Bruder um Pamelas Wunsch nach Romantik schnellst möglich zu erfüllen.
Artemis fand ich anfangs ziemlich unsympathisch. Sie ist eingebildet und blickt auf uns Sterbliche herab. Auch Pamelas Wünsche interessieren sie nur insofern, dass sie die Bindung zu ihr so schnell wie möglich loswerden möchte. Somit verhält sie sich genauso, wie ich mir Venus aus "Göttin der Liebe" vor dem Lesen des Buches vorgestellt hatte. Doch auch Götter können sich ändern. Was ich von Apollo halten sollte, wusste ich anfangs nicht so ganz. Er wirkte auf mich wie so ein richtiger Macho, der Frauen nur möglichst schnell ins Bett bekommen möchte. Doch meine Meinung von ihm hat sich schnell geändert, nach dem er auf Pamela getroffen ist. Man merkt beim Lesen richtig die Gefühle, die sich in ihm entwickeln. Auch seine Angst vor den riesigen Metallmonstern, wie er Autos nennt, fand ich ziemlich niedlich. Pamela hat mir sofort gefallen. Sie ist eine starke Frau, der allerdings Liebe und Romantik in ihrem Leben fehlen, da sie noch unter ihrer Vergangenheit leidet. Anfangs weiß man nicht so genau, was dort passiert ist, da immer nur Andeutungen gemacht werden. Aber gerade dies war ein Faktor, der das Buch richtig spannend gemacht hat, da man gerne erfahren möchte, warum sie in Bezug auf die Liebe so traurig geworden ist. Pamelas Kunde, der Autor Eddie, wegen dem sie in Las Vegas ist, ist ziemlich exzentrisch, aber sehr liebenswert, da er alles für die Leute tut, die ihm am Herzen liegen. Daher fand ich es sehr schade, dass man am Ende des Buches nicht mehr erfährt, was aus ihm geworden ist. Vielleicht darf man in einem anderen Teil darauf hoffen.
"Göttin des Lichts" erzählt eine Liebesgeschichte zwischen einem Gott und einer Sterblichen, die sich langsam aufbaut. Apollo ist der Schwarm der Götter, der die Liebe noch nicht richtig kennen gelernt hat. Pamela wurde in der Vergangenheit von ihr verletzt. So müssen sich beide Charaktere erstmal hier rein finden, mit ihren neuen Gefühlen vertraut machen und Vertrauen aufbauen. Dies fand ich alles nachvollziehbar beschrieben. Ein paar wenige Erotik-Szenen gibt es auch in diesem Buch, welche die Autorin schön beschrieben hat. Es sind aber längst nicht so viele wie in "Göttin der Liebe".
Fazit:
Insgesamt erzält der (im Deutschen) dritte Band der Mythica-Reihe, "Göttin des Lichts" wieder eine schöne Liebesgeschichte mit einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Schade finde ich es nur, dass der Verlag die Bücher in einer falschen Reihenfolge rausbringt, denn dieses Mal sollte man doch lieber den im Deutschen erst noch erscheinenden Band "Göttin des Frühlings" lesen, da hierauf doch schon ziemlich oft Bezug genommen wird. Am Ende des Buches ist mir ein lieb gewonnener Nebencharakter leider ein wenig zu kurz gekommen. Ins Gesamt gebe ich "Göttin des Lichts" von P. C. Cast 4 von 5 Muscheln.