Cover-Bild Die Affäre Schiwago
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 07.03.2016
  • ISBN: 9783806232639
Petra Couvée, Peter Finn

Die Affäre Schiwago

Der Kreml, die CIA und der Kampf um ein verbotenes Buch
Jutta Orth (Übersetzer), Jörn Pinnow (Übersetzer)

Die CIA, ein Buch und der Kalte Krieg: ›Doktor Schiwago‹, der Roman von Boris Pasternak, wird zur ideologischen Waffe. Ein italienischer Verlagsagent bringt das vom Kreml auf die Schwarze Liste gesetzte Manuskript heimlich außer Landes. Im Westen wird es in kurzer Zeit zum Welterfolg. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Die CIA veröffentlicht das Buch in einer russischen Version und schmuggelt diese nach Moskau, um das Sowjetregime zu schwächen. Es beginnt eine Propagandaschlacht um ›Doktor Schiwago‹ , die den Autor Pasternak in Lebensgefahr bringt. Peter Finn und Petra Couveé entschlüsseln in ihrem Buch über die ›Affäre Schiwago‹ mit Bravour das gefährliche Verwirrspiel um Ideologie, Macht und Kontrolle. Sie erhielten erstmals Einsicht in die CIA-Akten, recherchierten in russischen Archiven und sprachen mit Überlebenden. Entstanden ist ein literarischer Thriller aus der Zeit des Kalten Krieges: temporeich, authentisch und präzise.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Möge der Text um die Welt gehen

0

Wer kennt nicht das Buch „Dr. Schiwago“. Selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, so konnte man dem Film kaum entgehen. Das Buch ist einfach ein Klassiker der Weltliteratur.
Und nun präsentiert uns ...

Wer kennt nicht das Buch „Dr. Schiwago“. Selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, so konnte man dem Film kaum entgehen. Das Buch ist einfach ein Klassiker der Weltliteratur.
Und nun präsentiert uns das Autorenduo Petra Couvée und Peter Finn, wie es dazu kam, dass dieser Klassiker nicht zuerst in Pasternaks Heimatland Russland erschien und wie die CIA dazu beigetragen hat, dass es zu diesem Erfolg wurde. Aufmerksam wurde ich auf das Buch ‚“ Die Affäre Schiwago“ in einer Nachrichtensendung. Da ich Dr. Schiwago liebe, war es ein Muss für mich, auch dieses Sachbuch zu lesen.
Von der ersten Seite an war die Geschichte sehr spannend und sie liest sich wie ein Thriller. Leider habe ich auch immer wieder nach noch mehr Informationen zur russischen Geschichte gesucht und mich dabei ein wenig verloren, denn vieles aus der Historie war mir nicht so präsent. Obwohl sie sich das Buch also angenehm flüssig liest, benötigt man jedoch Zeit, sich mit der Geschichte zu beschäftigen.
Boris Pasternak sah keine Möglichkeit sein Werk in seinem Heimatland zu veröffentlichen, da die Zensur in der UdSSR rigoros verhindert, dass etwas gegen den Staat geschrieben wird. Bei der Entscheidung, was auf die schwarze Liste kommt, ist man eher übervorsichtig. Dennoch schafft es Pasternak, dass die Welt sein Werk lesen kann, denn er nutzt die Chance und übergibt das Manuskript an D’Angelo. Dieser sorgt dafür, dass das Werk in Italien von dem italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli veröffentlicht wird. Dann nutzt die CIA den „Dr. Schiwago“ für ihre Zwecke. Sie druckt das Buch in Russisch und schmuggelt es in das Land, in dem es auf der schwarzen Liste steht. Damit wird das Leben für Pasternak und seine Familie natürlich nicht einfacher. Während er überwacht und gegängelt wird, lobt man ihn im Ausland und verleiht ihm sogar den Nobelpreis, den er auf Betreiben der Regierung ablehnen muss. Auch nach seinem Tod lässt man die Familie von Pasternak und auch seine Geliebte Olga Iwinskaja und deren Tochter nicht in Ruhe.
Spannend fand ich auch, wie viel Biografisches Pasternak in sein Werk hat einfließen lassen. Beeindruckend ist auch, dass er trotz aller Repressalien sein Werk veröffentlichen wollte.
Ich kann nur Pietro Zvetermich zustimmen, der der Originalmanuskript geprüft hat: „Einen solchen Roman nicht zu veröffentlichen, wäre ein Verbrechen an der Kultur.“ (Seite 100)
Ein tolles Sachbuch, spannend wie ein Thriller.

Veröffentlicht am 03.11.2022

Ein bereicherndes Buch.

0

Klappentext:
Doktor Schiwago , der Roman von Boris Pasternak, wird mitten im Kalten Krieg zur ideologischen Waffe: Ein italienischer Verlagsagent bringt das vom Kreml auf die Schwarze Liste gesetzte Buch ...

Klappentext:
Doktor Schiwago , der Roman von Boris Pasternak, wird mitten im Kalten Krieg zur ideologischen Waffe: Ein italienischer Verlagsagent bringt das vom Kreml auf die Schwarze Liste gesetzte Buch heimlich außer Landes. Im Westen wird es in kurzer Zeit zum Welterfolg. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse…

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Doktor Schiwago kannte ich bisher nur als Film und dass das Buch zu diesem Film eine solch spannende Hintergrundgeschichte hat, hätte ich niemals vermutet.
Teilweise ist es ein wenig langatmig, weil viel aus dem Leben Pasternaks (Autor von Doktor Schiwago) berichtet wird und enorm viele Namen auftauchen. Aber es ist dennoch ein Zeugnis der damaligen Zeitgeschichte und was sich damals rund um das Manuskript abgespielt hat, hat mich beeindruckt.
Für alle, die hinter die Kulissen eines Welterfolgs schauen möchten, der ohne das Zutun der CIA vielleicht niemals erschienen wäre.

Fazit:
Ein bereicherndes Buch.
4/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2017

Ein faszinierendes Sachbuch

0

Ein Buch löst Panik in Moskau aus. Ausgerechnet die CIA benutzt Pasternaks Buch Dr. Schiwago als Druckmittel gegen Russland und den nahenden Kalten Krieg. Während Pasternak in seiner Dichterkolonie mehr ...

Ein Buch löst Panik in Moskau aus. Ausgerechnet die CIA benutzt Pasternaks Buch Dr. Schiwago als Druckmittel gegen Russland und den nahenden Kalten Krieg. Während Pasternak in seiner Dichterkolonie mehr als einmal ums Überleben kämpft, gerät die halbe Welt in Streit über das geheime Buch. Teilweise veröffentlicht, in Russland verboten wird der Dichter und Schriftsteller Pasternak hochgelobt, vom Geheimdienst überwacht und als Autor kaltgestellt. Selbst den Nobelpreis muss er unter Zwang ablehnen…



Ein faszinierendes Sachbuch über einen Autor, der bis zu seinem Tod mit sich selbst und seiner Literatur zu kämpfen hatte, der immer an die große Liebe und an sein Land glaubte, auch wenn die Regierung ihn mehr als einmal gerne tot gesehen hätten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dramatische Entstehungsgeschichte eines Klassikers

0

Zur Zeit des Kalten Krieges schreibt der Autor Boris Pasternak in der Sowjetunion über Jahre an seinem Roman "Doktor Schiwago". Wohl wissend, dass dieses Buch nicht den Erwartungen des Regimes entspricht. ...

Zur Zeit des Kalten Krieges schreibt der Autor Boris Pasternak in der Sowjetunion über Jahre an seinem Roman "Doktor Schiwago". Wohl wissend, dass dieses Buch nicht den Erwartungen des Regimes entspricht. Ein Zufall will es, dass ein italienischer Verlagsagent das inzwischen auf der Schwarzen Liste stehende Manuskript mit in den Westen nimmt. Ein Verwirrspiel voller Dramatik, politischen Ränkespielen und Macht führt am Ende zu einem weltweiten Klassiker. Das Leben von Boris Pasternak und die Entstehung seines Romans detailliert recherchier und spannend in Szene gesetzt.

Die Autoren Peter Finn und Petra Couvée haben anhand zahlreichen Materials ein außergewöhnliches Sachbuch geschaffen, das die Entstehung eines Klassikers skizziert. Dabei wird nicht nur die Person Boris Pasternak betrachtet, sondern auch das Leben zur Zeit des Kalten Krieges in der UdSSR.

In Peredelkino mussten sowjetischen Schriftsteller in einem für sie geschaffenen Künstlerdorf leben, kontrolliert und bedroht von der Obrigkeit. Interessant und spannend werden die Geschehnisse der damaligen Zeit geschildert. Besonders der Einfluss der CIA, die die Veröffentlichung bewusst als politisches Mittel eingesetzt haben, macht anschaulich, wie der Kalte Krieg im verborgenen geführt wurde.

Dem Leser wird deutlich veranschaulicht, unter welch schwierigen Umständen Künstler trotz aller Gefahren ihre Werke veröffentlichten oder sich eben dem Regime beugten.

Bildmaterial, ein Register, sowie eine ausführliche Bibliografie und ergänzende Anmerkungen am Ende des Buches dokumentieren die ausführliche Recherchearbeit der Autoren und erleichtern das Leseverständnis.

Dieses Sachbuch ist nicht nur für Liebhaber des Buches "Doktor Schiwago" eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die Affäre Schiwago - Ein Text geht um die Welt"

0

Inhalt:

Es beginnt wie ein Spionageroman. Mitten im Kalten Krieg bringt ein italienischer Verlagsagent das Manuskript von "Doktor Schiwago" heimlich außer Landes. Die Sowjets hatten Pasternaks Buch auf ...

Inhalt:

Es beginnt wie ein Spionageroman. Mitten im Kalten Krieg bringt ein italienischer Verlagsagent das Manuskript von "Doktor Schiwago" heimlich außer Landes. Die Sowjets hatten Pasternaks Buch auf die Schwarze Liste gesetzt. Im Westen sollte es ein Welterfolg werden. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Die CIA veröffentlicht eine russische Ausgabe von "Doktor Schiwago" und schmuggelt sie nach Moskau, um das Sowjetregime zu schwächen. Die Propagandaschlacht hat begonnen.
Peter Finn und Petra Couveè haben das gefährliche Verwirrspiel um Ideologie, Macht und Kontrolle mit Bravour entschlüsselt. Sie erhielten erstmals Einsicht in die CIA-Akten, recherchierten in russischen Archiven und sprachen mit Überlebenden. Entstanden ist ein literarischer Thriller: temporeich, authentisch und präzise.


Eindruck:

Finn und Couveè haben hier ein ganz besonderes Schätzchen im Bereich des Sachbuches geschaffen. Fast schon in Romanform geschrieben, wurde hier Aufklärung betrieben, über die Entstehung und Veröffentlichung eines epochalen Werkes der Weltliteratur.

"Das ist Doktor Schiwago. Möge der Text um die Welt gehen"

Das waren die Worte die Boris Pasternaks, als er dem italienischen Verlagsagenten D'Angelo sein Manuskript übergab um es außer Landes zu schmuggeln. Eindrucksvoll, wahnsinnig gut recherchiert, interessant und einfühlsam geschrieben, nehmen die Autoren den interessierten Leser mit auf den Kampf- und Leidensweg des russischen Schriftstellers, dessen Buch ungewollt zum Spielball auf dem politischen Parkett wird und der eigentlich nur mit ganz viel Glück den "Säuberungsaktionen" Stalins entkommen konnte.
Dennoch ist es kein "mit erhobenem Zeigefinger das Regime anprangern", sondern eine, nach gesammelten Fakten, Erzählungen und Aufzeichnungen niedergeschriebene Aufklärung über die Zensur und Behandlung von Menschen zu Zeiten des Eisernen Vorhangs. Über die Umstände mit denen sich Schriftsteller, Musiker, Maler - gemeinhin Künstler - konfrontiert sahen, wenn ihre Kreativität auch nur ansatzweise Regime kritisch war und vor allem auch über den unvorstellbaren Druck, der auf Familie und Freunde ausgeübt wurde.

Fazit:

Ein sehr gutes Sachbuch für Freunde "Doktor Schiwagos". Da es in Romanform geschrieben ist, ist es zwar klar verständlich und nachvollziehbar, jedoch empfiehlt es sich, den Roman vorab zu lesen damit es etwas leichter fällt die Zusammenhänge zu verstehen. Es hat mich dazu angeregt, mir "Doktor Schiwago" jetzt endlich anzuschaffen, weil ich finde, dass dieses Stück klassischer Weltliteratur in keiner Bücherwand fehlen sollte.