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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

Sehr schönes Tierbuch für Kinder

Erstaunliche Tiere
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„...Wusstest du, dass nur männliche Pfauen so einen wunderschönen Federschwanz haben? Er besteht aus 200 Federn, die alle ein tolles Muster haben und wie mehrfarbige Augen aussehen...“

So beginnt die ...

„...Wusstest du, dass nur männliche Pfauen so einen wunderschönen Federschwanz haben? Er besteht aus 200 Federn, die alle ein tolles Muster haben und wie mehrfarbige Augen aussehen...“

So beginnt die Vorstellung des ersten Tiers im Buch. Danach folgen weitere 45 Tiere.
Das Buch besticht durch seine farbenfrohen Zeichnungen und die realistischen Bilder der Tiere, die in ihren´m natürlichen Lebensraum dargestellt werden.
Jeder Tierart ist eine Doppelseite gewidmet. Die Texte sind in die Bilder integriert. Eine in großer Schriftart gestaltete Überschrift führt in das Thema ein. Sie kennzeichnet meist eine Besonderheit des Tieres. Beim Pfau heißt sie „...Radschläger...“
Danach folgt ein kurzer Text zu dem entsprechenden Tier. Dabei wird, wie schon das obige Zitat zeigt, der kindliche Leser direkt angesprochen. Es geht um bestimmte Eigenschaften der Tiere. In der Regel ist der Text nicht länger als fünf bis acht Zeilen. Der Inhalt ist verständlich und kindgerecht.
Zum Schluss folgen zwei bis drei fett gedruckte Sätze, die den Bezug zum Glauben herstellen. Sie passen genau zum vorhergehenden Text. Beim Adler lauten die so:

„...Gott kann Dinge sehen, die wir Menschen nicht wahrnehmen. Deshalb weiß er immer, wie es dir geht….“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es vermittelt in kurzer und prägnanter Art sehr viel Sachwissen und spricht durch die Bilder die Kinder an. Es bekommt von mehr eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2022

Harte Zeiten

Trümmermädchen
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„...Es war der Duft, dr sie geweckt hatte. Keine heulenden Sirene. Keine Hände, die nach ihr griffen. Kein hastiges Zerren die Treppen hinab...“

Wir schreiben das Jahr 1941, als Anna vom Duft des Graubrots ...

„...Es war der Duft, dr sie geweckt hatte. Keine heulenden Sirene. Keine Hände, die nach ihr griffen. Kein hastiges Zerren die Treppen hinab...“

Wir schreiben das Jahr 1941, als Anna vom Duft des Graubrots geweckt wird. Onkel Mathias ist schon in der Backstube zugange. Anna sehnt sich nach Ruth. Ihre jüdische Freundin hat mit der Familie über ihnen gewohnt. Jetzt sind sie verschwunden.
Die Autorin hat ein bewegendes Buch geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Und die sind bitter. Nach dem Verschwinden von Ruths Familie verliert Matthias seinen Status der Unabkömmlichkeit. Er wird eingezogen, weil er es nicht gemeldet hat. Für Marie und Anna beginnen harte Zeiten. Nur Joseph, der polnische Ostarbeiter, ist ihnen eine Hilfe.
Dann wechselt das Geschehen ins Jahr 1946. Die Bäckerei fiel zum Teil den Bomben zum Opfer. Es gibt nichts, um das Geschäft weiter zu betreiben. Jetzt geht es ums nackte Überleben. Eines Tages ist auch Joseph verschwunden, dessen Organisationstalent die Not gelindert hat. Allerdings sind alle seine Sachen noch da. Das gibt Anna Rätsel auf, die sich zu den jungen Mann hingezogen fühlt.
Sehr deutlich wird, wie gespalten die Gesellschaft in Köln ist. Da sind diejenigen, die noch ihr Zuhause und eine Arbeit haben. Marie und Anna haben zwar noch ein Dach über den Kopf, aber nichts funktioniert mehr. Matthias ist in Russland verschollen. Am schlimmsten aber geht es denen, die in Notunterkünften hausen.
Anna kommt mit dem Schwarzmarkt in Berührung. Sie schließt sich einer Kinderbande an, während Marie für einige schlechte Brote in einer Bäckerei arbeitet. Neid und Hass sind allgegenwärtig. Korruption gehört zum täglichen Leben. Recht und Gesetz spielen keine Rolle mehr. Der Stärkere nimmt das Recht in die eigenen Hände. Betrügereien, Plünderungen, Diebstähle sind an der Tagesordnung.
Und doch gibt es auch Zeichen von Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit. Hilde, die Älteste in der Kinderbande, hat zwei kleine Kinder bei sich im Bunker aufgenommen, die sie völlig entkräftet auf der Straße gefunden hat.

„...Sie konnten ihren Namen sagen und sonst nichts, so durcheinander waren sie...“

Die Menschen sterben an Tuberkulose. Wer kein Geld hat, kommt nicht an Penicillin, das einzige Mittel, das hilft.
Marie wird von einem britischen Soldaten hofiert, doch sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Matthias zurück kehren wird.
Noch leben Marie und Anna den Traum, die Bäckerei wieder aufzubauen. Werden sie einen Weg finden?.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Schönes Kinderbuch für Erstleser

David - Ein Hirte wird König
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„...David lauscht. Da war doch etwas! Ein Knacken und Rascheln. Es kommt von den Felsen...“

Noch ist David Hirte und hütet die Schafe. Doch an diesem Tag werden die Weichen für ihn neu gestellt. Das Rascheln ...

„...David lauscht. Da war doch etwas! Ein Knacken und Rascheln. Es kommt von den Felsen...“

Noch ist David Hirte und hütet die Schafe. Doch an diesem Tag werden die Weichen für ihn neu gestellt. Das Rascheln war sein ältere Bruder. Er soll David holen, denn der wird von Samuel zum künftigen König gesalbt.
Die Autorin hat in einer abwechslungsreichen Handlung das Leben Davids kindgerecht erzählt. Sie hält sich dabei genau an den biblischen Inhalt. Die Kinder erfahren von der Freundschaft zwischen David und Jonathan, von dem Kampf gegen Goliath, aber auch wichtige Stationen des Königtums.
Auf braunen Untergrund sind einige Psalmen Davids mit kindgerechten Worten formuliert.
Das Buch ist für Erstleser gedacht. Das wird durch den Eulen auf den Cover sichtbar. Diese Eulen auf einem Hirtenstab finden sich im Buch wieder und zwar an genau den Stellen, die das Kind selbst lesen soll. Dort ist die Schrift größer gestalten. Die Sätze sind kurz gehalten und es sind meist nicht mehr als drei Sätze. Der Rest des Buches ist zum Vorlesen gedacht. Auch hier werden kurze Sätze verwendet, wie schon das obige Zitat zeigt. Es ist also so gedacht, dass sich beide Lesenden regelmäßig abwechseln.
Schwierige Wörter werden zu beginn in einer Art Lautschrift angegeben.
Sehr schön gestaltet sind die Zeichnungen. Sie befinden sich meist am unteren Rand der Seite.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Spannendes Kinderbuch

Pille-Palle und der Schatz im Schilf
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„...Überhaupt konnte ich nicht wissen, welche abenteuerliche Geschichte an diesem frühen Vormittag an diesem Strand mit meinen Freunden den Anfang nehmen würde...“

Phillipp, genannt Pille, ist mit Paula, ...

„...Überhaupt konnte ich nicht wissen, welche abenteuerliche Geschichte an diesem frühen Vormittag an diesem Strand mit meinen Freunden den Anfang nehmen würde...“

Phillipp, genannt Pille, ist mit Paula, genannt Palle, sowie Erik und David am See. Dort wollen sie an diesem heißen Tag die Ferien genießen. Dann aber entdeckt Palle eine alte himmelblaue Holztruhe nahe am Ufer des Sees. Damit beginnt für die vier Freunde ein spannendes Abenteuer.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. De Schriftstil passt. Pille ist der Ich – Erzähler Es ist der zweite Band der Reihe. Er kann aber problemlos ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden..
Die Truhe enthält genau vier Gegenstände. Sie losen aus, wer welchen bekommen soll. Pille erhält ein altes Buch. Damit ist er nicht besonders glücklich. Zu Hause stellt er fest, dass es eine Bibel ist.
Der Schatz zwingt die Freunde zu weiteren riskanten Unternehmungen, denn auch ander esind darin interessiert. Deutlich wird Pilles innere Zerrissenheit.

„...Aber ich wusste doch, das wir etwas Falsches taten. Und ich wusste, dass ich daran noch schwer zu knabbern haben würde...“

Während einer erneuten unüberlegten Aktion lernt Pille Mark näher kennen. Er hatte den jungen Mann völlig falsch eingeschätzt. Beide kommen ins Gespräch über die Bibel und den Glauben.

„...“Sieh dir diesen Käfer an“, sagte Mark zu mir und deutete auf den kleinen schwarzen Gesellen. „Jedes Kind kann ihn zertreten, aber alle Professoren, Wissenschaftler und Gelehrten dieser Welt können keinen bauen.“...“

Endlich vertrauen sich die Kinder den Erwachsenen vollumfänglich an. Dadurch wird auch der eigentliche Besitzer der Holztruhe gefunden.
Schöne Schwarz – Weiß – Zeichnungen illustrieren die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist spannend geschrieben.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Fesselnde Fortsetzung

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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„...Das von ihren Eltern angeführte politische Motiv dagegen überzeugte sie gar nicht: Warum sollte sich etwas für das Hotel ändern, bloß weil dieser Herr Hitler kürzlich zum Reichskanzler ernannt worden ...

„...Das von ihren Eltern angeführte politische Motiv dagegen überzeugte sie gar nicht: Warum sollte sich etwas für das Hotel ändern, bloß weil dieser Herr Hitler kürzlich zum Reichskanzler ernannt worden war?...“

Julia fehlt das Leben im Hotel in Bad Doberan, seit ihre Eltern auf dem Land leben und Onkel Paul die Geschäftsleitung übernommen hat. Noch ahnt sie nicht im mindesten, welche Folgen die neue Politik haben wird.
Die Autorin hat eine fesselnde Fortsetzung geschrieben. Die Geschichte schließt zeitnah an Band 2 an. Der Schriftstil spiegelt gekonnt die gesellschaftlichen Verhältnisse und ihre Auswirkungen auf das Privatleben der Protagonisten wieder.
Wir schreiben das Jahr 1933. Pauls Beziehung zu Carl sollten sich als fatal erweisen. Der wirkt sehr bestimmend und möchte Paul dominieren. Andererseits macht Carl bei der SA Karriere. Damit kommt Paul nicht zurecht. Auch die Ehe von Luise und Carl ist alles andere als glücklich.

„...Carl hatte sich leider als überaus dominanter Ehemann entpuppt, der von ihr erwartete, dass sie sich dem biederen Frauenbild seiner Partei anpasste...“

Der Produzent eines ihrer Filme bringt es auf den Punkt:

„...Meine liebe Luise, ich glaube kaum, dass du dir den Luxus, unpolitisch zu sein, noch lange leisten kannst. Irgendwann müssen wir alle Farbe bekennen...“

Für Julia werden die Veränderungen in dem Moment deutlich, als Ava, ihre Freundin und Jüdin, Probleme in der Schule bekommt und die deshalb verlässt.
Im Hotel führt Paul Neuerungen ein, um den Umsatz zu steigern. Dabei ist es nicht einfach, das bisherige Klientel zu halten und das Haus trotzdem für neue Gäste zu öffnen.
Neben den persönlichen Lebensgeschichten, die ich bis ins Jahr 1939 mit all ihren Höhen und Tiefen verfolgen darf, nehmen die politischen Verhältnisse einen breiten Raum ein. Gerade diese Ausführungen zeugen für einer umfassenden Recherche der Autorin.
So wird immer wieder angedeutet, wie es um die Finanzen der neuen Partei bestellt ist und womit die vielen Bauvorhaben bezahlt werden.
Natürlich kommt die Autorin am Brand des Reichstags und den Geschehnissen um Röhm nicht vorbei.
Sehr gut werden die Protagonisten charakterisiert. Dabei kommt es immer wieder zu Überraschungen. Beim Verhältnis zur neuen Regierung gibt es selten Schwarz oder Weiß. Mancher gibt sich nach außen ganz anders, als er in Wirklichkeit denkt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein geschickt gemachtes Zeitgemälde über die Jahre der Naziherrschaft bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.

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