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Veröffentlicht am 06.08.2022

Oberflächlicher Roman mit unnahbaren Figuren und wenig Einblicken in Hemingways Leben. Letztlich bleibt unklar, was die Frauen an dem Lebemann so faszinierte.

Als Hemingway mich liebte
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1926 verbringen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Hadley den Sommer in Antibes in Südfrankreich. Neben Cocktailpartys mit anderen aufstrebenden oder etablierten Künstlern verbringen sie die Tage mit Pauline ...

1926 verbringen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Hadley den Sommer in Antibes in Südfrankreich. Neben Cocktailpartys mit anderen aufstrebenden oder etablierten Künstlern verbringen sie die Tage mit Pauline "Fife" Pfeiffer, die Hadley eingeladen hat. Sie ist ihre Freundin und gleichzeitig die Geliebte ihres Ehemanns. Hadley hatte den Plan, Ernest mit der dauerhaften Anwesenheit von Fife und der unsäglichen Ménage-à-troi von ihr zu lösen, doch der Plan ging nach hinten los. Nach einem Ultimatum von 100 Tagen erfolgte die endgültige Trennung. Ernest heiratet Fife, doch auch sie wird mit ihm eine Ehe zu dritt führen, die deshalb ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist.
Insgesamt viermal wird Ernest Hemingway heiraten und keine seiner Ehefrauen, die mit seiner Untreue ganz unterschiedlich umgehen, glücklich machen.
"Als Hemingway mich liebte" ist ein Roman über die vier Ehefrauen von Ernest Hemingway und sollte deshalb besser "Als ich Hemingway liebte" heißen. Aus der Perspektive aller vier Frauen werden chronologisch ihre Affären und Ehen mit Hemingway beschrieben, wobei in ihren Erzählungen Rückblenden in die Vergangenheit erfolgen, was mit Dopplungen einzelner Szenen verbunden ist.
Alle Frauen scheinen dem Charme von Hemingway verfallen, dem es offenbar aufgrund seiner Ausstrahlung, schon als er noch nicht als Schriftsteller erfolgreich war, mühelos gelungen ist, unverhohlen mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig zu führen und von einer Ehe nahtlos in die nächste überzugehen. Leidtragende sind die Ehefrauen, die ihren Mann vor den Augen der anderen teilen müssen.
Aufgrund der beschränkten Sicht der Ehefrauen und der ständigen Abwesenheit Hemingways erfährt man nur wenig über den Schriftsteller und Kriegsberichterstatter als Person. Seine Rastlosigkeit und Untreue werden damit genauso wenig erklärbar, wie seine Anziehungskraft, die die Frauen an ihn bindet. Auch wenn man die Gefühlswelt der Frauen nachempfinden kann, bleibt nicht nachvollziehbar, was sie an diesem Mann so faszinierend finden.
Jede Frau ist unterschiedlich und geht anders mit Ernest um, leidet mehr oder weniger stark unter seinen Affären. Während Hadley eher reflektiert und nüchtern ist, erscheint Fife leidenschaftlich und besitzergreifend. Martha ist selbstbewusst und bietet Ernest die Stirn, lässt sich jedoch auch über sieben Jahre hinweg betrügen. Marys Sichtweise ist stark vom Tod Hemingways geprägt, so dass sie selbst reichlich blass und unscheinbar bleibt. Davon abgesehen ändern sich die Situationen der vier Frauen bis auf die Schauplätze nur marginal, was die Geschichte etwas ermüdend eintönig gestaltet.
Ein wenig mehr Persönlichkeit Ernest Hemingways, zu seinem Schreiben und Wirken als Schriftsteller und Kriegsberichterstatter, mehr Alltag aus den Ehen und weniger Erniedrigung der Frauen hätten diesem fiktiven Roman, der aufgrund der Recherchen sicher nah am Leben von Hemingway und seinen Ehefrauen ist, gut getan. Nach meinem Empfinden wäre es besser gewesen, sich auf eine Ehefrau und eine Geliebte aus dem Leben Hemingways zu beschränken. So hätte der Roman mehr Tiefe erhalten und die Charaktere hätten nahbarer werden können.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Eine unglückliche Liebesgeschichte, eine Erzählung über Einsamkeit mit viel Mathematik, Lyrik und einer Protagonistin, die sich in ihrer Gedankenwelt verliert - zäh und ermüdend zu lesen.

Lehne deine Einsamkeit sanft an meine
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Rakel hat sich schon immer mit Zahlen wohler gefühlt als mit Menschen, hatte nie viele Freunde, aber dafür eine enge Beziehung zu ihren Eltern, vor allem zu ihrem Vater, der Wissenschaftler ist. Mit 19 ...

Rakel hat sich schon immer mit Zahlen wohler gefühlt als mit Menschen, hatte nie viele Freunde, aber dafür eine enge Beziehung zu ihren Eltern, vor allem zu ihrem Vater, der Wissenschaftler ist. Mit 19 Jahren und ihrem Faible für Mathematik zieht sie nach Oslo um zu studieren. Dort trifft sie auf den doppelt so alten Jakob, einen Dozenten, der von ihrem schnellen Verstand und ihrer Leidenschaft für mathematische Rätsel, Beweise und Herleitungen fasziniert ist.
Rakel verliebt sich in den verheirateten Mann und gibt sie ihm mit Haut und Haar hin. Als sie krank wird, ist er ihr einziger Halt. Neben der Diskussion über Mathematik lesen sie Gedichte und Jakob schreibt ihr selbst Gedichte. Sie leben in ihrer eigenen Welt, in der es nur sie beide gibt.
Während ihre nicht weiter diagnostizierte Krankheit fortschreitet und Jakob ihr Versprechungen macht, seine Frau zu verlassen, wenn die Kinder älter sind, macht Rakel Karriere als Akademikerin bis die Krankheit ihren Tribut fordert.

Rakel ist eine hochintelligente junge Frau, der es schwerfällt, auf andere Menschen zuzugehen und Bindungen einzugehen. Umso enger wird die Verbindung zu ihrem Professor, in dem sie in Bezug auf ihre Leidenschaft für Lyrik und Mathematik einen Seelenverwandten findet. Sie ist einerseits intelligent und andererseits schrecklich naiv. So entwickelt sich die Beziehung nach einem altbekannten Muster. Der verheiratete Mann macht Versprechen, vertröstet die unerfahrene Frau und wiegt sie damit in Sicherheit - wird sich aber letztlich nie für die Affäre und gegen die Familie entscheiden.

Rakel wird schon während der Beziehung zu Jakob krank, wobei die Krankheit nie benannt wird, so dass nur spekuliert werden kann wie groß die Rolle ihrer Psyche bei den körperlichen Symptomen ist.
Als sie nicht mehr arbeiten kann, beschäftigt sie sich intensiv mit dem Leben der Mathematikerin Sofja Kowalewkaja, das so viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben aufweist. Rakel möchte von Sofjas Fehlern lernen, um nicht so unglücklich zu werden wie sie.
Während man im ersten Teil des Romans ein Verständnis für Algebra, Stochastik und damit verbundene Fragestellungen haben sollte, um den Dialogen von Rakel und Jakob zu folgen, sollte man im zweiten Teil ein Interesse für klassische Musik aufbringen.

Es ist ein Roman, der sich im Wesentlichen auf die Gefühlswelt und Gedanken von Rakel konzentriert und deshalb etwas eintönig ist. Zudem ist es schon fast deprimierend zu lesen wie Rakel ihr Potenzial nicht ausschöpft und so viel Zeit mit Jakob verschwendet.
Vor allem auf den letzten Seiten, in denen sich Rakel gedanklich wirr mit historischen Persönlichkeiten beschäftigt, ist das Buch recht zäh. Man gelangt zu keinen neuen Erkenntnissen über Rakel, die einerseits so rational und wissenschaftlich denken kann, andererseits jedoch so künstlerisch, emotional und verletzlich ist, und ihre weitere Zukunft.
"Lehne deine Einsamkeit sanft an meine" ist keine Liebesgeschichte als solche, sondern eine Geschichte über Einsamkeit, denn selbst als Rakel Jakob noch regelmäßig sieht, ist sie doch allein mit sich und ihren Träumen von einer anderen Zukunft.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

(Liebes-)geschichte mit erwartbarer Handlung, die zwar charmant geschildert, durch ihre Vorhersehbarkeit aber auch etwas langweilig ist.

Liebe funkelt apfelgrün
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Mila ist hoffnungslos romantisch und glaubt an die große Liebe, wie sie es in den Romanen ihres Liebesbuchclubs liest. Umso schlimmer trifft es sie, als sie von Theo bitter enttäuscht wird, der ihr Hoffnungen ...

Mila ist hoffnungslos romantisch und glaubt an die große Liebe, wie sie es in den Romanen ihres Liebesbuchclubs liest. Umso schlimmer trifft es sie, als sie von Theo bitter enttäuscht wird, der ihr Hoffnungen macht, aber offenbar noch vergeben ist. Mila nimmt deshalb ein Housesitting-Angebot in Schottland an, um Abstand zu gewinnen. In dem Cottage fühlt sie sich direkt wohl, wird aber von den Bewohnern des kleinen Ortes Applemore zunächst nur argwöhnisch betrachtet. Aus Angst, als einsame Katzen-Lady zu enden, geht sie auf die Menschen zu, die schnell vom Talent der Bäckerstochter überzeugt sind und das Sauerteigbrot ihrem labbrigen Toast vorziehen. An die gute alte Zeit erinnert, entsteht ein Tauschgeschäft, in dem Mila Backwaren gegen andere Lebensmittel und Dienstleistungen erhält und auf diese Weise die Bewohner Applemores besser kennenlernt. Darunter ist auch Finley, der Sohn der Hausbesitzer, der unerwartet aus Australien zurückkehrt. Nach kleinen Startschwierigkeiten fühlt sich Mila zu dem frechen Schotten hingezogen, doch da meldet sich Theo plötzlich wieder und macht Mila erneut Hoffnungen.

"Liebe funkelt apfelgrün" ist aus der Perspektive der Mittzwanzigerin Mila geschrieben, die spontan von Heidelberg nach Schottland flüchtet, um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken. Die Bewohner dort - vom störrischen Pubbesitzer über geheimnisvolle Frühstücksgäste im Pub bis hin zur neugierigen Nachbarin - sind eigenwillig und machen das Ankommen für Mila zunächst nicht einfach. Durch das Brotbacken, das sie auf andere Gedanken bringen soll, erobert sie jedoch schnell das Herz der verschrobenen Dorfbewohner und fühlt sich in der kühlen Heidelandschaft und bei bierseligen Pub-Abenden mit Livemusik bald wohl. Auf diese Weise lernt man eine Reihe von Nebencharakteren kennen, die Geheimnisse bergen und nicht nur Mila neugierig machen. Zudem kann man sich durch die bildhafte Beschreibung den Schauplatz in Schottland vorstellen, wobei nicht an Klischees gespart wird.

Die Geschichte ist dialoglastig, es wird viel geknetet, gebacken und gegessen. Es ist ein Wohlfühlroman mit kleinen Dramen und Geheimnissen, der durch Milas aufgeschlossene Art und das Kennenlernen der Dorfgemeinschaft, in der Freundschaft und Zusammenhalt noch großgeschrieben werden, abwechslungsreich und unterhaltsam ist.
Freundschaft und Nachbarschaftlichkeit nehmen einen großen Raum ein, wirken trotz manch verschrobener Charaktere herzlich und ehrlich. Die Liebesgeschichten - ob Mila und Theo oder Mila und Finlay - können dagegen weniger überzeugen. Milas Gefühlschaos ist nachvollziehbar, aber die Entscheidung zwischen zwei Männern wird ihr letztlich viel zu leicht abgenommen. Gerade Theo wirkt als Figur wenig authentisch und divenhaft. Die Gefühle zwischen Mila und Finlay sind kaum spürbar, respektive entwickeln sich zu schnell auf eine andere Ebene als Freundschaft.

"Liebe funkelt apfelgrün" ist eine (Liebes-)geschichte mit erwartbarer Handlung, die zwar charmant geschildert ist, durch ihre Vorhersehbarkeit aber auch etwas langweilig ist. Die männlichen Hauptfiguren sind dabei so blass, dass die Liebesgeschichte nicht wirklich berühren kann.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Leider nicht so schön heimelig wie Band 1. Die Hauptfiguren verhalten sich so peinlich und kindisch, dass die Geschichte trotz manch ernster Töne reichlich flach wirkte.

Neuanfang auf Whale Island
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Nach unschönen Erfahrungen in Bangkok hofft Stella Minetti auf einen Neuanfang zusammen mit ihrer pubertierenden Tochter Feli auf Whale Island, wo sie auf Empfehlung ihrer Freundin Greta als Restaurantmanagerin ...

Nach unschönen Erfahrungen in Bangkok hofft Stella Minetti auf einen Neuanfang zusammen mit ihrer pubertierenden Tochter Feli auf Whale Island, wo sie auf Empfehlung ihrer Freundin Greta als Restaurantmanagerin in der Cameron Lodge, die nach einem Umbau kurz vor der Neueröffnung steht, anfängt. Der Beginn ist holprig, denn sie gerät direkt mit Küchenchef Aidan Cameron aneinander und auch ihrer unsicheren Tochter fällt die Eingewöhnung schwer. Während sich Stella und Aidan hitzige Dialoge liefern, ihre gegenseitige Anziehung jedoch kaum verbergen können, empfängt das Hotel mit dem Musiker Jackson Porter unerwartet seinen ersten Gast. Dieser ist nach der Trennung von seiner Freundin auf der Flucht vor Paparazzi und auf der Suche nach Abgeschiedenheit und Ruhe. Er schafft es, Feli mit seiner Musik aus der Reserve zu locken und kann damit auch bei Stella punkten. Die Emotionen schlagen über als Aidans Tochter hässliche Details aus Bangkok über Feli verbreitet, der Abend des Soft Openings bevorsteht und sich Aidan und Stella langsam näher zu kommen scheinen.
Nach "Heimkehr nach Whale Island" ist "Neuanfang auf Whale Island" Band 2 der Whale-Island-Reihe, die sich dieses Mal um den Bruder von Duncan, Aidan Cameron, und die neu auf Whale Island eingetroffene Halbitalienerin Stella Minetti dreht. Darüber hinaus ist es ein Wiedersehen mit den liebenswerten Charakteren des urigen Insel-Hotels.
Der Roman wird aus der Perspektive von Stella und Aidan geschildert, wobei der Schwerpunkt auf der Sicht von Stella liegt. Beide verbindet von Anbeginn eine Hassliebe, was eigentlich zu einer amüsanten, romantischen Entwicklung hätte führen können, jedoch ist die Geschichte zwischen dem talentierten Küchenchef und der temperamentvollen Restaurantleiterin, die nie einer Meinung sind, am Anfang sehr plump. Sowohl Aidans als auch Stellas Gedanken sind beherrscht von Sex, so dass sie kaum die Finger von einander lassen können, dies aber nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben möchten. Ihr kindisches Verhalten fand ich reichlich nervig, bis die Geschichte mit Stellas und Felis Vergangenheit, die vor allem für die 13-jährige Tochter traumatisch war, mehr Tiefe erhält. Mobbing und Body Positivity sorgen für ernste Töne.
Wie im ersten Band fühlt man sich in der Cameron Lodge mit seiner familiären Atmosphäre direkt wohl. Die Aspekte von Zusammenhalt und Familie, Empathie und gegenseitiger Unterstützung nehmen auch in der Geschichte um den jüngeren Bruder Aidan, der sein Herz nicht leichtfertig verschenken möchte, einen großen Raum ein. Zudem sind alle Charaktere gutherzig und Sympathieträger.
Dennoch habe ich im Vergleich zum Auftakt der Buchreihe den Charme von Whale Island vermisst. Gerade das ungeschickte, peinliche Verhalten und die zahlreichen anzüglichen Bemerkungen in den Dialogen sorgen des Öfteren für Fremdschämen, so dass der tiefere Sinn vom unschätzbaren Wert der Familie und der Sehnsucht nach glücklichen, intakten Beziehungen in den Hintergrund rückt.
Vom dritten Band der Reihe erhoffe ich mir mehr Ideenreichtum und eine weniger flache Geschichte um den jüngsten der Cameron-Brüder, dessen Rückkehr nach Whale Island angekündigt wurde.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Wenn aus Freundschaft Liebe wird - eine Geschichte um verpasste Chancen und unterdrückte Gefühle, die sich etwas in die Länge zieht und das erhoffte Urlaubsflair vermissen lässt.

Kein Sommer ohne dich
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Poppy und Alex haben sich vor zwölf Jahren am College kennengelernt und waren sich auf den ersten Blick nicht wirklich sympathisch. Erst ein Jahr später lernen sie sich auf einer gemeinsamen Autofahrt ...

Poppy und Alex haben sich vor zwölf Jahren am College kennengelernt und waren sich auf den ersten Blick nicht wirklich sympathisch. Erst ein Jahr später lernen sie sich auf einer gemeinsamen Autofahrt in ihre Heimatstadt besser kennen und merken, dass sie trotz der vielen Unterschiede - Alex ist strukturiert, ruhig und besonnen und verkriecht sich am liebsten in Bücher, während Poppy quirlig, unternehmungslustig, spontan und rastlos ist - miteinander Spaß haben können. Ab diesem Zeitpunkt verbringen sie jedes Jahr gemeinsam einen einwöchigen Sommerurlaub, selbst als Poppy ihr Hobby zum Beruf gemacht hat und nicht nur auf Social Media als Reisebloggerin erfolgreich ist, sondern auch für ein renommiertes Reisemagazin in New York City arbeitet.
In einem Urlaub in Kroatien geht plötzlich alles schief, was Auslöser für die Funkstille zwischen den ehemals besten Freunden ist. Zwei Jahre später kontaktiert Poppy Alex, um noch einmal gemeinsam wegzufahren, denn sie hat in den letzten Monaten festgestellt, dass sie nur zusammen mit Alex wirklich glücklich war und mit ihrem jetzigen Leben nicht mehr zufrieden ist.
Gemeinsam fahren sie nach Palm Springs - Poppys Gelegenheit alles wieder gut zu machen und ihren besten Freund zurückzugewinnen.

Der Roman wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und dabei chronologisch zwischen den erlebten Sommerurlauben und der gemeinsamen Woche in der Gegenwart, die die beiden Freunde wieder näher bringen soll. Die Kapitel in der Vergangenheit schildern Episoden aus den gemeinsamen Auszeiten, die Poppy und Alex an verschiedene Orte auf der ganzen Welt geführt haben. Gleichbleibend spürbar ist dabei, dass die beiden komplett gegensätzlich sind, sich dadurch jedoch ergänzen und trotz aller Unterschiede auf einer Wellenlänge liegen. Die Schilderungen bis zum alles verändernden Urlaub in Kroatien sind etwas gleichförmig monoton und weitgehend dialoglastig. Weder die gemeinsamen Erlebnisse noch die Urlaubsorte sorgen für Bilder vor den Augen und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.

Je mehr Jahre vergehen desto klarer wird, dass die beiden mehr als nur Freundschaft verbindet. Sie halten sich jedoch mit ihren Gefühlen zurück, haben offenbar Angst durch eine Beziehung ihre Freundschaft zu zerstören. So fiebert man auf den Urlaub in Kroatien hin und was dort zwischen Poppy und Alex vorgefallen sein mag, das so fatal war, dass der Kontakt zwischen beiden abgebrochen ist. Der Aufenthalt in Palm Springs erscheint dabei als Chance, reinen Tisch zu machen und eine endgültige Entscheidung zu treffen, wie die beiden in Zukunft miteinander umgehen werden und welche Art der Beziehung sie miteinander führen wollen. Poppy scheint bereit zu sein, sesshaft zu werden, während Alex durch seine zurückhaltende Art wenig durchschaubar ist. Poppys Verlustangst ist allgegenwärtig, weshalb der Urlaub sehr angespannt beginnt.

"Kein Sommer ohne dich" fängt schwungvoll mit witzigen Dialogen zwischen Poppy und Alex an und erweckt damit den Eindruck einer unterhaltsamen und leichten Sommerlektüre, bei der man zwei Freunde gemeinsam auf Reisen begleitet. Durch die Situation in der Gegenwart schleicht sich jedoch etwas Wehmut ein, denn Poppy ist spürbar unglücklich.
Die Urlaubsreisen sind wenig bildhaft und beschränken sich im Wesentlichen auf die Kabbeleien zwischen besten Freunden. Auf platonischer Ebene scheinen Poppy und Alex perfekt zu harmonieren, aber romantische Gefühle konnte man nur sehr zögerlich und spät feststellen. Es ist eine Geschichte um verpasste Chancen und widerstreitende Gefühle, wobei nicht ganz nachvollziehbar ist, warum Poppy und Alex ihr Verhältnis so unnötig kompliziert machen. Ein jahrelanges Schweigen über Gefühle mündet am Ende in einer Tirade aus Liebesbekundungen, die auf mich eher abschreckend wirkte.

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