Cover-Bild Die Stille meiner Worte
(115)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ueberreuter Verlag, Kinder- und Jugendbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 09.03.2018
  • ISBN: 9783764170790
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Ava Reed

Die Stille meiner Worte

Die ganz großen Gefühle

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Eine emotionele Geschichte

0

Zum Cover:
Das Cover passt wunderbar zu dem Buch. In der Mitte des Covers sieht man die Umrisse von Hannah und auf ihrer Schulter sitzt Mo, ihr Kater. Sie bilden den Hintergrund für den Titel. Insgesamt ...

Zum Cover:
Das Cover passt wunderbar zu dem Buch. In der Mitte des Covers sieht man die Umrisse von Hannah und auf ihrer Schulter sitzt Mo, ihr Kater. Sie bilden den Hintergrund für den Titel. Insgesamt ist das Cover ein Blickfang!

Zum Inhalt:
Seit dem Tod ihrer Schwester Izzy ist Hannah in ihren Gedanken gefangen, die ihren Weg nicht hinausfinden. Das einzige was ihr geblieben ist, ist der ehemalige Kater ihrer Schwester - Mo. Er begleitet sie überallhin, auch in das Feriencamp, auf das Hannah überhaupt keine Lust hat. In dem Camp lernt sie viele neue Leute kennen, die auch ihre eigenen Päckchen zu tragen haben. Dort sollen sie lernen mit ihren Problemen klarzukommen und ihre Ängste zu überwinden. Hannah ist nicht bereit loszulassen, doch dann lernt sie Levi kennen, der schon vor Jahren nach St. Anna kam, um sein Träume zu überwinden. Jetzt versucht er auch Hannah zu helfen.

Zu den Charakteren:
Hannah kann den Tod ihrer Schwester nicht überwinden. Die Worte, die sie so gerne sagen würden, kommen nicht aus ihr heraus, doch sie schreibt ihre Worte auf. Hannah selbst, weiß, dass ihre Situation nicht normal ist, aber sie versucht es zu verdrängen. Ihr bester und einziger Freund ist Mo, der Kater ihrer Schwester. Hannah hasst es mit ihrer Schwester verglichen zu werden, geschweige denn sie zu sehen, wenn sie in den Spiegel schaut.

Levi hat noch immer mit den Schatten seiner Vergangenheit zu kämpfen. Er versteckt sich hinter seiner Gitarre, mit der er jeden Tag Musik macht. Das einzige was ihm von seiner Familie geblieben ist, ist das Cap, das einst seinem Bruder gehörte.

Mo ist ein treuer Kater, den man nur lieben kann. Er folgt Hannah überall hin und obwohl er einst Izzy gehörte, ist er loyal zu Hannah. Er erkennt ihre Gefühle und tröstet sie wenn s nötig ist.

Zum Schreibstil:
Der Schreibstil war am Anfang ein wenig deprimierend, doch mit der Zeit hat man sich daran gewohnt und es wurde richtig emotional.

Meine Meinung:
Am Anfang des Buches kam es mir sehr deprimierend vor, doch mit der Zeit hat sich das gelegt und es wurde emotional. Hannahs Gefühle wurden gut an den Leser vermittelt und ich konnte wirklich gut mit ihr fühlen. Auch Levis Zweifel und Stimmungen konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Die Idee mit den Camp, in denen die Jugendlichen lernen können mit ihren Problemen und Ängsten umzugehen hat mir gut gefallen. Jeder der Jugendlichen hatte ein anderes Problem und die Entwicklung, die sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere durchgemacht haben, wurden deutlich. Es war schön diesen Prozess zu beobachten und man konnte gut mit den Charakteren mitfühlen. Sie waren authentisch und zeichneten sich durch ihre ganz eigenen Charakter.
Mein liebster "Charakter" war auf jeden Fall Mo, Hannahs treuer Kater. Er war sehr mitfühlend und ist Hannah überallhin gefolgt, was ich richtig süß fand. Auch wenn Hannah keine Freunde hatte, hatte sie doch Mo.


Fazit:
Es ist eine schöne, sehr emotionale, aber auch traurige Geschichte. Authentische Charaktere, die durch ihren tiefgründigen Hintergrund interessant waren. Ava Reed hat einen sehr angenehmen Schreibstil.

Bewertung:
4,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 30.04.2018

Sehr ergreifend!

0

Hannah und Izzy.

Zwei Menschen, eine Seele.

Was passiert, wenn eine Hälfte plötzlich nicht mehr existiert?

Ein paar Monate sind vergangen und immer noch spricht Hannah kein Wort. Ihre Zwillingsschwester ...

Hannah und Izzy.

Zwei Menschen, eine Seele.

Was passiert, wenn eine Hälfte plötzlich nicht mehr existiert?

Ein paar Monate sind vergangen und immer noch spricht Hannah kein Wort. Ihre Zwillingsschwester ist tot und nichts wird sie je zurück bringen können. Mit Izzy sind auch die Worte gegangen. In dieser einen schlimmen Nacht änderte sich plötzlich alles und Hannah versinkt immer tiefer in sich selbst. Ihre Eltern wissen keinen Rat mehr und schicken die 17-Jährige in ein Internat für Kinder und Jugendliche mit Päckchen. Jeder hat eins zu tragen und Hannah wird schon bald merken, dass sie nicht alleine ist...

Es ist nicht gerade leicht eine Rezension zu tippen, wenn man vor lauter Tränen und Schmerzen im Herzen immer noch total erschüttert ist. Ich könnte euch jetzt erzählen, wie besonders Hannah ist und wie sehr man mit ihr leidet, vor allem nach dem man weiß, was mit ihr passiert ist. Und ich könnte euch erzählen, wie heftig die Entwicklung von dieser jungen Frau im Laufe der Story ist, wie sehr sie kämpft und wie viele Rückschläge sie doch auch immer wieder einstecken muss.

Oder wie toll ich Levi finde und die Darstellung seiner besonderen Persönlichkeit, seines Päckchens und vor allem seines empathischen Wesens.

Oder Mo, der Kater von Izzy, der die nötige liebevolle Wärme noch verstärkt hat, einfach durch seine Existenz.

Und auch wenn jeder Charakter in dem Buch authentisch und greifbar dar gestellt wurde, ist es das nicht, was mich an dem Buch so beeindruckt.

Es ist nicht einmal die sehr ergreifende Handlung im eigentlichen Sinne.


Sondern Ava Reed's Schreibweise! Die Art, wie sie sich malerischer Beschreibungen bedient um Gefühle dar zu stellen, wie sie diese tiefe Verzweiflung, Reue und Leere in Worten beschreibt, und wie diese den Leser in einen Gefühlsstrudel ziehen, der dein Herz förmlich zerreißt. Es ist so heftig, dass einem vor lauter Emotionen der Atem stockt und die Tränen quasi unaufhörlich fließen. Ich konnte mich so gut in Hannah und auch Levi rein versetzen, dass ich am eigenen Leib spüren konnte, wie und wann die Wandlung einsetzte. Bis dahin litt ich einfach nur. Ich weinte für das lebendige Mädchen, um das tote Mädchen, wegen der verwirrten Eltern und der Ungerechtigkeit, die das Leben manchmal so an sich hat.

Wunderschön finde ich die Verbindung zwischen Levi und Hannah, aber auch zwischen den beiden und zusätzlich Mo, Sarah und noch ein paar Charakteren. Was ich aber am besten für das Buch und diese tieftragische Handlung gewählt finde, ist, dass nichts durch eine überzogene oder gar künstlich erschaffene Liebesgeschichte gestört wird. Wenn, dann ist da vielleicht eine starke Sympathie und besondere Vertrautheit, die sich später bildet. Eine Andeutung auf eine Möglichkeit. Es gibt mir einfach das Gefühl diese Geschichte so schätzen zu können, was sie ist und trotzdem klaut Levi einem das Herz. Dieser junge Mann ist einfach nur bewundernswert. Lernt ihn einfach selbst kennen.

Ich denke an ein oder zwei Ecken, an denen man hätte vielleicht ein wenig mehr feilen können um den Verlauf noch flüssiger erscheinen zu lassen, aber mir persönlich hat "Die Stille meiner Worte" sehr gut gefallen und vor allem hat Ava Reed mich tief berührt.
Ich kann es euch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ein wahrer Gleichklang zwischen Leser und Protagonistin!

0

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ava Reed ist meine Lieblingsbuchbloggerin, die mich unheimlich inspiriert und mich durch ihren Buchblog schon so manches Herzbuch entdecken ließ. Daher wollte ich ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ava Reed ist meine Lieblingsbuchbloggerin, die mich unheimlich inspiriert und mich durch ihren Buchblog schon so manches Herzbuch entdecken ließ. Daher wollte ich natürlich auch sofort ihr neues Buch lesen.

Handlungsüberblick:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …

Mein Bucheindruck:

Das Cover wurde von Alexander Kopainski gestaltet, der auch schon das Cover von "Wir fliegen wenn wir fallen" entwarf. Darauf abgebildet ist Hannah mit ihrem Kater Mo. Das Design passt unheimlich gut zur der Geschichte. Es ist in bläulichen Farben gehalten, die sich gut mit dem See assozieren lassen, an dem sich Hannah besonders mit ihrer Schwester verbunden fühlt und ihre Briefe verbrennt. Der Ort an dem Vogel und Fisch zusammentreffen.

Mein Leseeindruck:

Schon nach wenigen Seiten war ich völlig in der Geschichte versunken.
Hannahs Stille überträgt sich auf den Leser. Fast erscheint es einem, als würde man hinter einem dicken Glas auf das Geschehen schauen.

Hach, es gab so viele schöne Szenen in diesem Buch! Wie sich Hannah Levi gegenüber langsam öffnet und sich zwischen ihnen eine ganz besondere Beziehung entspinnt. Mir gefiel es sehr, wie tolerant, vorsichtig, verständnisvoll und fast schon spielerisch Levi mit Hannas Sprachlosigkeit umgeht! Das ist wirklich rührend. Er versteht sie auch ohne Worte!
Und nicht nur Levi ist eine wichtige Bezugsperson für Hannah, sondern auch Hannah für ihn. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Stille! Es ist toll dabei zuzusehen, wie sich die beiden entwickeln!

Neben den rührenden Momenten zwischen Levi und Hannah, gefielen mir die Szenen am dunklen See ebenso gut. Irgendwie habe ich ein Faible für Wasserszenen am Abend. Die mystische, emotionale und geheimnisvolle Atmosphäre dort hat mir gut gefallen. Das Wasser verbindet Hannah stark mit ihrer Schwester. Sie nennt den See den Ort, wo Vogel und Fisch zusammenfinden und verknüpft ihn mit ihren Kindheitserinnerungen. Einfach ein Gänsehaut-Moment! ღ

Es fiel mir schwer, von diesem einzigartigen Paar Abschied zu nehmen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Gerade weil das Buch zum Ende hin so optimistisch wurde! Ich spinne gerade in Gedanken Hannahs und Levis Geschichte weiter...Haaaaach! Wunderbar, wie dieses positive Ende zum Träumen einläd! Denn trotz der traurigen Thematik gab das Buch Hoffnung!

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Besonders gut hat mir der Einstieg ins Buch mit dem Brief gefallen! Der Brief hat direkt Spannung bei mir kreiert. Ich wollte herausfinden, was es mit dem Brief auf sich hat und mehr über Izzy und Hannah erfahren.

Durch das Buch ziehen sich weitere Briefe von Hannah an Izzy, außerdem gibt es Perspektivwechsel von Levi zu Hannah und Flashbacks sowohl von Hannah als auch von Levi. Die Briefe und die Flashbacks gingen mir unheimlich nahe. Besonders gelungen finde ich die Flashbacks/Erinnerungen in die Zeit, als Izzy noch lebte. Somit wird die Spannung aufrechterhalten. Der Leser erfährt erst nach und nach Einzelheiten zu Izzys Leben und ihrem Tod. Auf diese Weise kann der Leser sicher noch eine ganze Weile miträtseln.

Die Trauer um Izzy wurde sehr einfühlsam geschildert, sodass ich mich sehr gut in Hannah hineinversetzen konnte. Izzys Geschichte ging mir sehr ans Herz. Die Trauer, Angst und Verzweiflung Hannahs ist greifbar! Schon nach den ersten Zeilen litt ich mit ihr. Mit poetischen Worten wird eine melancholische und ruhige Stimmung geschaffen, die mir die Worte raubten. Das Gelesene wirkte auf mich wie die Ruhe vor dem Sturm.

Im ersten Viertel des Buches erfährt der Leser nicht viel über Levi. Zunächst empfand ich das als etwas schade, aber nach beenden des Buches erscheint es mir durchaus passend. Als würde sich der Leser gemeinsam mit Hannah allmählich Levis Geschichte annähern während Hannah sich ebenso langsam öffnet. Ein schöner Gleichklang zwischen dem Leser und Hannah, der nochmal unterstützt, dass man sich gut in die Protagonistin hineinfühlen kann. Außerdem kreiert das Nichtwissen natürlich Spannung.

Mein Abschlussfazit:

Das ganze Buch ist durchweg sehr einfühlsam geschrieben und gibt dem Leser trotz der schweren Thematik Hoffnung. Der Schreibstil und die einzigartige Beziehung zwischen Hannah und Levi haben mich tief berührt! Das Buch ist einfach lesenswert!

Veröffentlicht am 11.03.2018

4,5 Sterne. Eine sehr berührende und authentische Geschichte, in der die kleinen Momente viel ausmachen.

0

Das Cover! Ich liebe es und es passt in all seinen kleinen Details so gut zum Inhalt!

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Izzy, ist für Hannah eine Welt zusammen gebrochen. Izzy war ihre zweite ...

Das Cover! Ich liebe es und es passt in all seinen kleinen Details so gut zum Inhalt!

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Izzy, ist für Hannah eine Welt zusammen gebrochen. Izzy war ihre zweite Hälfte und der Fisch zu ihrem Vögelchen. Jetzt, da sie nicht mehr da ist, plagen sie unendliche Trauer und Schuld. Verschlimmert wird ihre Situation auch noch dadurch, dass ihre Eltern, die selbst trauern, sie wie eine Aussätzige behandeln, sie nicht verstehen und vielleicht einen Ersatz in ihr suchen - der Hannah nicht sein will. Deshalb muss eine radikale Veränderung her - blauschwarze Haare anstatt ihrer blonden und ein Sidecut. Und wieder, ihre Eltern verstehen sie nicht und schicken sie weg, nach Sankt Anna. In dessen Camp trifft sie Levi, selbst gezeichnet durch seine Vergangenheit und irgendwie findet er, von Zeit zu Zeit, Vertrauen in die Stille von Hannahs Worten ...

Ich war sehr sehr gespannt auf dieses Buch. Ich habe bereits 2 Bücher der Autorin gelesen, die auf ihre Art Eindruck hinter lassen haben. Und dann kam Die Stille meiner Worte...
Man ist direkt mitten im Geschehen, das sich anfänglich durch eine relativ melancholische Stimmung auszeichnet. Hannah und ihre Eltern sind frisch umgezogen und wollen einen "Neuanfang". Hannah's Charakter war mir nicht von Anfang an so greifbar, muss ich ehrlich sagen. Ich musste erst mit ihr warm werden und sie verstehen. Sie trauert. Vollkommen. Auf der anderen Seite gibt sie sich aber auch die Schuld. Warum, habe ich mich die ganze Zeit gefragt. Je weiter ich voran kam, desto mehr Tiefe bekam ihr Charakter, die Autorin arbeitet mit Flashbacks und nach und nach fügen sich alle Puzzleteile zusammen.
Nach und nach baut Ava Reed ihre eigene, originelle Geschichte auf und konnte mich mit Hannah und ihrer Geschichte schlichtweg packen. Ich war absolut drin und hab verschiedene Gefühle gefühlt. Vor allem auf ihre Eltern war ich mächtig sauer, da sie Hannah ein schlechtes Gefühl gegeben haben und sie schlussendlich sogar weg geschickt haben, auf der anderen Seite, wollte ich aber auch versuchen, diese zu verstehen und so habe ich neben dem Lesen immer wieder Momente gehabt, in denen ich einfach nochmal alles reflektiert habe.

Die Geschichte an sich vollzieht sich hauptsächlich in einem Zeitraum von etwas mehr als 3 Wochen, die die Charaktere in einem Camp und kurze Zeit in der Schule verbringen. In einem Camp, in dem so viele verschiedene Charaktere zu finden waren, die ihre eigene Geschichte haben und denen das Leben auf ihre Art übel mit gespielt hat. Und an diesem Ort, im Camp, haben sie Menschen, denen sie nicht egal sind. Es entwickelt sich eine Gruppe, Freundschaften, wo die Dynamik sich nach und nach eingespielt hat und wuchs und wuchs. Die kleinen Momente waren es, auf die es ankam und auf die es manchmal ankommen sollte und das hat die Autorin mehr als einmal deutlich gemacht.

"Du bist wunderschön und stark. Du bist nicht allein." - Hannah, Kapitel 26, S. 199

In der Zeit entsteht auch eine Bindung zwischen Levi und Hannah. Sie verstehen sich ohne Worte - na gut , Levi hat einiges zu erzählen gehabt, aber da Hannah ja nicht redet, haben sie ihren eigenen Weg gefunden zu kommunizieren, sich anzuvertrauen, was dann soweit ging, dass Levi mehr und mehr eine große Rolle in Hannahs Leben eingenommen hat.

"Du hast mir einen privaten Moment gestohlen", sagt er mit kratziger Stimme. Er räuspert sich kurz. "Jetzt schuldest du mir einen." - Levi, Kapitel 22, S. 177

Auch wenn sie nicht spricht, ist es der Autorin doch gelungen, etwas ganz Authentisches zwischen den Beiden zu schaffen und das habe ich ihr auch abgenommen.

Zum Schluss hin, nachdem das Camp vorbei ist, passiert nochmal viel auf einmal, jedoch auf sehr wenig Seiten, wobei ich denke, dass man das sicher noch weiter hätte ausdehnen können, sodass diese Hektik nicht rein kommt.

Charaktere:

"Dein Name ist Hannah, dies ist dein erstes Jahr in Sankt Anna und du liebst deine Katze. Du hast deine Zwillingsschwester [...] verloren. Ihr Name war Izzy. Du schreibst ihr Briefe und verbrennst sie danach. Für sie."

Wie gesagt, musste ich zu Hannah selbst erst eine Bindung aufbauen, schlussendlich kann ich aber sagen, dass ich sie sehr sehr gerne mochte und sie eine starke und inspirierende junge Frau ist. Trauer und Schuld umgeben sie ständig und ohne ihre Schwester fühlt sie sich einfach nur allein. Diese ganzen Gefühle, die sie in sich trägt, hat Ava Reed sehr authentisch und für mich nachvollziehbar herüber gebracht. Ich war bei Hannah und habe versucht, mich in sie hineinzuversetzen. Und dennoch gibt sie nicht auf. Vor allem im Camp hat sie sich sehr gut weiter entwickelt und war Anderen eine Inspiration und Freundin, eine Eigenschaft, die ich an ihr sehr schätze. Ohne Izzy macht sie einen teilweise naiven Eindruck, hatte ich das manchmal das Gefühl, aber nicht auf negative, dumme Weise. Ich hab sie schlichtweg ins Herz geschlossen. Sie mit all ihren Narben.

Levi ist der stille Junge, der zu Anfang vorne im Bus saß. Seine rote Cap auf dem Kopf, einen Piercing in der Lippe und Tattoos, die seinen Körper verzieren. Dass man Menschen aufgrund ihrer Äußerlichkeiten nicht verurteilen sollte, hat Ava Reed mit ihm deutlich gemacht, auch ohne explizit darauf hinzuweisen. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, einen Grund, warum er in Sankt Anna ist. Bei ihm hätte ich mir jedoch noch etwas mehr Tiefgang gewünscht. Warum das Piercing? Warum die Tattoos? Was bedeuten sie?
Er spielt für Hannah eine große Rolle, je mehr das Buch voran schreitet, und bietet ihr jemanden, bei dem sie auch ohne Worte verstanden wird, aber das allein sollte ihn, meiner Meinung nach, nicht nur auszeichnen. Mehr Eigenständigkeit...Einzigartigkeit hätte mir noch besser gefallen. Aber auch ihn habe ich ins Herz geschlossen. Mit seiner bodenständigen, humorvollen und fluchenden Art, bleibt er mir noch lange im Gedächtnis.

Die Nebencharaktere haben mir auch echt gut gefallen. Vor allem die Gruppe, die gemeinsam mit Hannah und Levi von der Schule aus in diesem Camp ist. Sarah und Lina werden dabei mehr beleuchtet, haben ihre Geschichte und werden Hannah später noch gute Freundinnen. Den Eltern trete ich noch immer mit gemischten Gefühlen entgegen, da ich ihr anfängliches Verhalten einfach nur grausam fand.
Ein kleiner Charakter, den ich hier noch erwähnen muss: Mo! Er ist der Kater von Hannah, bzw. hat er damals Izzy gehört, und keine Ahnung, auch wenn ich für Katzen keine große Begeisterung zeigen kann, fand ich ihn einfach nur klasse . vor allem in Verbindung mit Levi, hach.

Der Schreibstil hinterlässt Eindruck. Ich muss sagen, dass die Sätze nicht groß komplex sind, sogar viele Ellipsen auftreten und somit auch die Kapitel recht kurz sind, aber die Wort waren stets auf den Punkt gebracht und man hat gemerkt, dass diese Geschichte eine Herzensprojekt der Autorin war.

Fazit

Die Stille meiner Worte - ein Jugendbuch, das zu denen zählt, die mich sehr berührt haben und dessen Geschichte ich erst einmal eine Weile festhalten muss. Verlust, Trauer, Schuld, Identitätsdiffusion und Freundschaft stehen im Mittelpunkt - Themen, mit denen jeder sich ein Stück weit identifizieren kann und das hat Ava Reed auch sehr gut herüber gebracht, sehr authentisch. Die Charaktere haben sich einen Platz bei mir erschlichen und Eindruck hinterlassen, wobei ich mir bei Levi noch etwas mehr Eindringen in die Tiefen seiner Vergangenheit, seiner Persönlichkeit gewünscht hätte.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 30.07.2022

Mit viel Gefühl

0

Dieses Buch hätte ich vor vier Jahren gebraucht. Ich denke in einem Alter von 14-17 Jahren fühlt man sich von diesem Buch verstanden. "Die Stille meiner Worte" von Ava Reed hat etwas geschafft, was bei ...

Dieses Buch hätte ich vor vier Jahren gebraucht. Ich denke in einem Alter von 14-17 Jahren fühlt man sich von diesem Buch verstanden. "Die Stille meiner Worte" von Ava Reed hat etwas geschafft, was bei mir nur wenige Bücher auslösen, nämlich das jedes Wort mein Herz zerbricht, aber im nächsten Moment wieder heilt. So sollten Bücher geschrieben werden!

Das Cover finde ich schön. Ich muss gestehen, dass ich vor dem Lesen nie bemerkt habe, dass das Mädchen auf dem Cover eine Katze bzw. einen Kater, nämlich Mo in ihren Armen hält... Jetzt da ich es bemerkt habe, finde ich das Cover sehr passend für das Buch. Ich mag auch die Tintenkleckse und die blaue Farbe. Insgesamt wirkt das Cover auf mich beruhigend. Ich finde es sehr schön! Der Schreibstil von Ava Reed hat mir sehr gut gefallen. Außerdem mochte ich die vielen Metaphern und Vergleiche. Besonders der Gedanke: "Ich glaube, die Wünsche, von denen wir wissen, sie werden nie in Erfüllung gehen, wünschen wir uns am meisten" hat mich berührt.

Die Charaktere sind stark und authentisch. Vor allem Hannah. Ich finde es wahnsinnig faszinierend, dass sie im Buch nicht spricht und trotzdem konnte ich jeden ihrer Gedanken verstehen. Die Idee, dass Hannah den Kater Mo mit ins Camp nimmt, finde ich süß. Im echten Leben wäre das womöglich nicht machbar. Im Buch war Mo eine tolle Stütze für Hannah. Die zwei Mädchen, die im Buch eine weitere größere Rolle spielen, haben meiner Meinung nach die Geschichte aufgelockert, auch wenn diese eigene Päckchen zu tragen hatten. Sarah und Lina haben sich authentisch in die Geschichte eingefügt. Manchmal war es für mich komisch, dass Levi ein ehemaliger Betreuer war. Zu ihm hätte ich mir insgesamt mehr an Informationen gewünscht. Seine psychischen Krankheiten waren nicht weniger schlimm, als die von Hannah und den anderen aus dem Camp. Warum genau Levi erst Betreuer im Camp war und danach nochmal als "Gast" zurück gekommen ist, habe ich bis jetzt leider nicht verstanden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es vielleicht überlesen habe.

Die Handlung hat mich zuerst nicht überzeugt. Ich persönlich konnte nicht viel mit den Briefen von Hannah an Izzy anfangen, da es mir sehr schwer gefallen ist, mich in Hannah's Situation hineinzuversetzen. Mit der Zeit wurde dies etwas besser. Meistens hatte ich allerdings das Gefühl, dass man viele Probleme einfacher hätte lösen können. Die Grundidee mit dem Camp finde ich gut. Ich weiß nicht, ob es sowas in echt gibt, aber ich stelle es mir wirklich heilend für die Jugendlichen vor. Vermutlich gibt es sowas in einer Art Kur. Das Buch hat sich, trotz schwieriger Themen, sehr flüssig lesen lassen. Abgesehen von einer Szene, bei der ich wahrscheinlich einen kurzen Herzstillstand hatte.

ACHTUNG SPOILER!: Diese war, als Hannah noch klein war und mit ihrer Schwester Izzy am Herd an den Knöpfen spielt und sich im Backofen verstecken wollten. Echt jetzt?! Diese Szene ist bereits so gefährlich, als Elternteil hätte ich dies niemals zugelassen. Für mich persönlich war hier ein großes Problem, dass Hannah sich später gerne an diesen Moment zurückerinnert und sich der Gefahr nicht bewusst ist. Geschmacklos ist zudem, dass Izzy bei einem Brand ums Leben kommt, den Hannah ausversehen gelegt hat. Ihr späteres Verhalten war für mich nicht reflektiert. Ein weitere komische Szene war für mich, als Levi Hannah dazu "zwingt", mit ihr zu ihrem alten Haus zu fahren... Und sich dann natürlich noch darüber wundert, dass Hannah durch dieses Erlebnis traumatisiert und geschockt ist. Dass Hannah's Eltern sie nie zurück zu ihrem alten zu Hause gebracht haben, konnte ich ja gerade noch so nachvollziehen. Trotzdem hätte das Hannah bei ihrem Mutismus vermutlich schon eher helfen können. Hier hat mich sehr verwundert, dass ihre Eltern diesen Weg nie in Betracht gezogen haben, sondern Hannah lieber in ein Camp schicken.

Eine sehr schönes und emotionales Buch. An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe und Ernsthaftigkeit gewünscht. Vieles war mir zu unrealistisch bzw. habe ich mich hin und wieder ein bisschen zu alt gefühlt, um die Gedanken und Handlungen der Charaktere nachvollziehen zu können. In meinen Augen das schwächste Jugendbuch von Ava Reed, aber trotzdem lesenswert. Der Fakt, dass es psychische Krankheiten nicht romantisiert, sondern sensibel behandelt, hat mich letztendlich auch nochmal überzeugen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere