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Veröffentlicht am 31.07.2022

Lindas Lieblinge

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Linda Zervakis ist bisher nicht als Köchin oder Kochbuchautorin bekannt, ihre Freundin und Mitautorin Elissavet Patrikiou hat aber erst vor kurzem im GU-Verlag ein Buch mit vegetarischen griechischen Rezepten ...

Linda Zervakis ist bisher nicht als Köchin oder Kochbuchautorin bekannt, ihre Freundin und Mitautorin Elissavet Patrikiou hat aber erst vor kurzem im GU-Verlag ein Buch mit vegetarischen griechischen Rezepten herausgebracht und Linda motiviert, ebenfalls mehr selbst zu kochen. Für ihr eigenes Kochbuch hat sich die Nachrichtensprecherin auch noch Unterstützung ihrer griechischen Mutter, von Freundinnen aus Syrien und dem Iran und befreundeten Köchen geholt und sich in die Zubereitung von deren Lieblingsspeisen einführen lassen.

Im Kochbuch findet sich so dann auch eine bunte Mischung aus etwa 50 Rezepten aus Griechenland, dem Orient und Deutschland, sowohl für herzhafte Speisen als auch für Gebäck. Das meiste davon ohne Fleisch. Mich persönlich haben die Mezze aus dem Orient und die griechischen Rezepte am meisten angesprochen.

Die Rezepte werden ausführlich beschrieben und auch bebildert, sodass auch Anfänger:innen alles hinbekommen sollten. Die Zutaten sind meist halbwegs einfach zu bekommen, nur bei den orientalischen Speisen braucht es vielleicht doch teilweise einen arabischen Supermarkt für bestimmte Bestandteile. Das Buch ist aber kein reines Kochbuch, sondern man lernt Linda Zervakis auch etwas von ihrer privaten Seite kennen, zudem ihre Mutter und einige ihrer Freunde. Es gibt viele tolle Fotos und das Layout ist sehr modern gehalten, eher wie bei einer Zeitschrift als bei einem klassischen Kochbuch, ich finde das sehr ansprechend.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Zurück im Nachkriegs-Köln

Findelmädchen
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"Findelmädchen" ist nach "Trümmermädchen" der zweite historische Roman von Lilly Bernstein, der im Köln der Kriegs- und Nachkriegszeit spielt. Es gibt dabei auch ein Wiedersehen mit Nebenfiguren aus dem ...

"Findelmädchen" ist nach "Trümmermädchen" der zweite historische Roman von Lilly Bernstein, der im Köln der Kriegs- und Nachkriegszeit spielt. Es gibt dabei auch ein Wiedersehen mit Nebenfiguren aus dem ersten Buch. Mittlerweile ist das Jahr 1955 gekommen und die schlimmsten Kriegsschäden sind beseitigt. Die 15-jährige Helga und ihr ein Jahr älterer Bruder Jürgen haben bis zu diesem Zeitpunkt auf einem französischen Weingut gelebt, dessen Besitzer sie kurz nach Kriegsende als Straßenkinder in Köln aufgesammelt und bei sich aufgenommen haben. Nun ist aber ihr Vater doch noch aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekommen und sie sind zurück bei ihm und der recht seltsamen Schwester ihrer verschollenen Mutter in Köln. Während Jürgen bei Ford arbeitet und zusammen mit einer Nachbarin eine Milchbar eröffnet, darf Helga nicht auf's Gymnasium gehen, was ihr großer Traum war, sondern wird auf eine Hauswirtschaftsschule geschickt. Die Schule schickt sie für ein Praktikum in ein katholisches Waisenhaus, wo sie großes Leid miterlebt und sieht, dass besonders "Mischlingskinder", deren Väter amerikanische Soldaten waren, sehr schlecht behandelt werden. Sie möchte den Kindern im Waisenhaus unbedingt helfen.

Mir hat auch dieser historische Roman der Autorin wieder sehr gut gefallen, weil man anschaulich miterleben kann, wie es war, Anfang der 50er Jahre als junge Frau im vom Krieg stark getroffenen Köln zu leben. Das Schicksal der Waisenkinder und die Art, wie die Nonnen diese als Menschen zweiter Klasse abstempelten, aus denen eh nie was werden würde, lässt einen nicht kalt. Der Schreibstil des Buches lässt sich sehr angenehm lesen und man kann es, wenn man einmal angefangen hat, kaum aus der Hand nehmen. Die Covergestaltung gefällt mir ebenfalls sehr gut, da direkt der Schauplatz zu erkennen ist und die Kleidung der beiden abgebildeten Personen typisch für die 50er und 60er Jahre ist.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Andalusisches Abenteuer

Das Leuchten vergangener Sterne
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Die Unternehmensberaterin Nina Winter reist nach Andalusien, um für einen Kunden zu beurteilen, ob das Ausgrabungsprojekt des Archäologen Dr. Taran Sternberg vielversprechend genug ist. Dort stellt sie ...

Die Unternehmensberaterin Nina Winter reist nach Andalusien, um für einen Kunden zu beurteilen, ob das Ausgrabungsprojekt des Archäologen Dr. Taran Sternberg vielversprechend genug ist. Dort stellt sie fest, dass sie Taran vor langer Zeit schon einmal begegnet ist. In Andalusien erhält sie aber auch fachliche Unterstützung durch den Archäologen Orlando Torres, der ganz andere Prioritäten im Leben setzt als Taran. Beide Männer scheinen aber bald zudem nicht nur berufliches Interesse an Nina zu haben.

Ich fand es sehr spannend, bei der Lektüre des Romans nach Andalusien zu reisen und in die Atmosphäre dort einzutauchen und zudem mehr über die Arbeit von Archäologen zu erfahren. Die Autorin beschreibt das alles sehr anschaulich und die Handlung bleibt lange spannend, bis sich endgültig klärt, wer welche Interessen verfolgt und welche Geheimnisse die beiden Männer jeweils verbergen. Die Protagonistin Nina war mir grundsätzlich sympathisch, sobald ihr beruflicher Ehrgeiz etwas in den Hintergrund getreten ist, nachdem sie richtig in Andalusien angekommen war. Der Roman macht auf jeden Fall auch Lust, selbst wieder einmal in diese faszinierende Gegend zu reisen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Mit Billy Backe ins Abenteuer

Billy Backe, Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden (tierisch witziges Vorlesebuch für die ganze Familie)
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Bei diesem Buch für Kinder im Vorschul- oder auch noch Erstlesealter handelt es sich um den dritten Teil einer Reihe um das Murmeltier Billy Backe aus dem Walle-Wacke-Land. Das mit den Vorgängerbänden ...

Bei diesem Buch für Kinder im Vorschul- oder auch noch Erstlesealter handelt es sich um den dritten Teil einer Reihe um das Murmeltier Billy Backe aus dem Walle-Wacke-Land. Das mit den Vorgängerbänden ist aber gar kein Problem, da die Hauptcharaktere und ihre Eigenheiten zunächst einmal auf einer Doppelseite vorgestellt werden. Im Einband gibt es vorne zudem eine schöne bunt illustrierte Karte, die das Walle-Wackel-Land mit seinen Phantasielandschaften zeigt und hinten eine mit dem wilden Süden, wo sich zum Beispiel die "Wummernden Vulkane" und die "Pinkuine", aber auch die gruselige Horrorhöhle finden lassen. So kann man die Reise der Protagonist:innen besser nachvollziehen. Diese Karten sind ebenso liebevoll, detailreich und bunt illustriert, wie auch das restliche Buch. Die Illustrationen sind wirklich toll, sehr liebevoll gestaltet und zugleich mit einer guten Prise Humor und von der Farbgestaltung immer passend zur Stimmung des jeweiligen Kapitels.

Billy Backe, Polly Posthörnchen, der Schrönk, Billy the Kid mit Rosa und Mini Murmel brechen in Richtung Wilder Süden, der Heimat von Schrönk auf, weil dieser Heimweh hat. Unterwegs erleben sie natürlich sehr viele Abenteuer, die total anschaulich und mit ganz viel Wortwitz und Reimen geschildert werden, sodass die Kinder ganz viel Spaß beim Vorlesen haben und man aus dem Lachen kaum noch herauskommt. Unterstützt wird das natürlich zusätzlich noch durch die tollen Illustrationen von Ina Hattenhauer, die die Stimmung toll in ihren Bildern einfängt. Nichtsdestotrotz bleibt aber auch noch genug Raum für die eigene Phantasie der Kinder. Somit kann ich dieses liebevoll gestaltete und total humorvolle Buch definitiv empfehlen. Ich denke, so ab fünf Jahren sollten Kinder von der Textlänge und vom Verständnis her dazu in der Lage sein, das Buch gemeinsam mit einem Erwachsenen zu lesen (wobei sie wahrscheinlich noch nicht jeden Wortwitz verstehen werden, aber dafür haben auch die Vorleser etwas zum Schmunzeln), aber auch vorher haben sie sicher schon Freude an den Bildern der witzigen tierischen Charaktere.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Familiengeheimnisse

Was ich nie gesagt habe
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"Was ich nie gesagt habe" ist der zweite Roman von Susanne Abel, in dem es um die (Familien-)Geschichte des bekannten Nachrichtensprechers Tom Monderath und seiner Mutter Greta geht. Besonders um ihre ...

"Was ich nie gesagt habe" ist der zweite Roman von Susanne Abel, in dem es um die (Familien-)Geschichte des bekannten Nachrichtensprechers Tom Monderath und seiner Mutter Greta geht. Besonders um ihre Vergangenheit, zu der er sie nicht mehr richtig befragen kann, weil sie dement ist und diesmal auch um die Geschichte seines Vaters, der schon lange tot ist und der seine komplette Familie im Zweiten Weltkrieg verlor. Vor kurzem ist aber ein uneheliches Kind seines Vaters aufgetaucht, sein homosexueller holländischer Halbbruder Henk, was ein weiterer Auslöser dafür ist, dass Tom versucht, mehr über seinen Vater herauszufinden und damit auch zugleich über die Vergangenheit seiner Mutter. Tom selbst scheint privat dagegen endlich angekommen sein, bei seiner ehemaligen Assistentin Jenny und deren Baby, nur beruflich nimmt er sich nach einem Zusammenbruch eine Auszeit.

Mir hat auch dieser zweite Teil der Geschichte um Tom Monderath wieder sehr gut gefallen. Der Roman verbindet sehr fesselnd zwei Zeitebenen miteinander, die Gegenwart, in der Tom, Jenny, das Baby und seine Mutter in Köln leben und die Vergangenheit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. So konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Es blieb lange spannend, welche Geheimnisse es in Toms Familie noch aufzudecken gibt. Tom selbst ist auch ein interessanter Charakter, der sich im zweiten Teil noch etwas mehr zum Positiven gewandelt hat. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich und zugleich gut lesbar. Daher empfehle ich das Buch gerne allen, die etwas Interesse für Familiengeschichten rund um den Zweiten Weltkrieg kombiniert mit der Gegenwart mitbringen.

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