Wer Geschichten mit Gestaltwandler liebt, kommt hier auf seine Kosten
Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an ...
Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an Familie hatte.
Doch dann ändert ein Brief, den ihre Mutter hinterlassen hat, alles. Er führt Hope bis nach Kanada an die Hudson Bay. Dort trifft sie nicht nur auf ihren Onkel Andrew und auf Thy und Harper, sondern auch auf ein dunkles Familiengeheimnis. Warum musste ihre Mutter damals Chesterfield fluchtartig verlassen? Warum macht Andrew um alles ein Geheimnis und warum soll sie das Haus nicht verlassen? Hope macht sich alleine auf die Suche nach Antworten und findet sich nicht nur inmitten von Gestaltwandlern wieder, sondern wird mit tödlichen Gefahren konfrontiert.
Ich liebe Geschichten, in denen Gestaltwandler vorkommen und habe schon lange keine mehr gelesen. In „Freedom“ treffen wir nicht nur auf Gestaltwandler, sondern auch auf Götter und deshalb habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
Das Cover hat mir sofort gefallen. Es zeigt die weiße Silhouette eines heulenden Wolfes inmitten eines Waldes. In seiner Mitte eine junge Frau, die Hope darstellt.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht.
Die 21-jährige Hope ist eine sympathische, offene und lebhafte Protagonistin. Als sie, nach dem Tod ihrer Mutter, am Hudson Bay eintrifft, um sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben, sorgt das Erbe ihrer Vorfahren dafür, dass sie sofort eine Verbindung zu diesem Fleckchen Erde verspürt und das Gefühl hat, nach Hause zu kommen.
Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sie sich so schnell damit abgefunden hat, selbst ein Gestaltwandler zu sein.
Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer mutigen jungen Frau, die sich beherzt ihren Aufgaben stellt, ihre Bestimmung annimmt und für die Freiheit der Menschen in der Bucht kämpft.
Ihr Onkel Andrew ist ein sanftmütiger und gutherziger Mann, der Harper und Thy bei sich aufgenommen hat und wie ein Vater für die beiden sorgt. Doch es gibt auch eine Situation, in der ich ziemlich enttäuscht von seiner Reaktion war und es mir schwerfiel, sein Verhalten nachzuvollziehen.
Thy ist ein junger Mann und ein richtiger Sunny-Boy, der den Mädchen in seinem Umfeld den Kopf verdreht. Doch man merkt schnell, dass er bald nur noch Augen für Hope hat.
Harper ist ein quirliges junges Mädchen und ein typischer Teenager. Sie schließt Hope sofort ins Herz und hat keine Ahnung, was sich in ihrem Umfeld abspielt.
Die Geschichte hat viel Potenzial und hätte meiner Meinung nach, gerne etwas ausführlicher ausgebaut werden dürfen. So sind zum Beispiel, nachdem Hope die Bucht verlassen hat, plötzlich drei Jahre vergangen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Hope und Thy entwickelte sich für mein Gefühl zu schnell. Ehe ich überhaupt mitbekommen hatte, dass sich da was anbahnt, war zwischen ihnen scheinbar schon alles klar. Ein paar Seiten mehr und einige weitere Gespräche, hätten sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt.
Gut gefallen haben mir die sehr bildhaften und detaillierten Beschreibungen der Schauplätze.
Geheimnisse, Machtkämpfe, Intrigen und viel Action, sorgen dafür, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Spannung steigt im Laufe der Handlung immer mehr an. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen und Plottwist und es wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Ende kam völlig unerwartet und ließ mich schockiert und mit offenem Mund zurück.
Wer Geschichten über Gestaltwandler und Götter liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung