Verstehen und dann handeln
Wir können auch anders„Wir sind Gefangene eines Systems, von dem wir uns Freiheit versprochen haben und aus dem wir jetzt den Ausgang nicht mehr finden.“ (2%)
Inzwischen haben es wohl die meisten mitbekommen: Dass wir vor ...
„Wir sind Gefangene eines Systems, von dem wir uns Freiheit versprochen haben und aus dem wir jetzt den Ausgang nicht mehr finden.“ (2%)
Inzwischen haben es wohl die meisten mitbekommen: Dass wir vor der größten Krise der Menschheit stehen, der Klimakrise. Dass es so nicht weitergehen kann. Viele von uns möchten etwas ändern. Doch wie? Alles scheint viel zu langsam zu gehen und ist man selbst nicht nur eine winzig kleine Stimme, die gar nicht gehört wird?
Maja Göpel beschreibt in ihrem neuen Buch, wie das System unserer Gesellschaft funktioniert. Wie man aus systemwissenschaftlicher Sicht Veränderungen angehen kann. Denn es reicht nicht, hier und da ein Symptom zu bekämpfen und damit an anderer Stelle Schaden anzurichten. Man muss erst einmal das große Ganze verstehen. Außerdem macht sie Mut. Denn jeder Mensch kann ein „Wirk“ sein, jemand, die oder der etwas bewegt und eine Veränderung anstößt.
Man muss sich auf Maja Göpels Bücher schon sehr einlassen. Sie sind nicht leicht und schnell gelesen. Doch wenn man das tut, dann öffnen sie den Blick und geben viele neue Impulse. Aus dem Blickwinkel der Systemwissenschaften heraus unsere gesamte Weltordnung zu betrachten, ist eine spannende Idee. Plötzlich erkennt man nicht nur die Zusammenhänge, sondern sieht auch wieder seinen eigenen Platz im großen Gefüge. Am Beispiel des Romanesco Salates beschreibt sie, was Fraktale sind: „Ein Gebilde, bei dem einzelne Teile dem Ganzen selbstähnlich sind, weil sie sich in ihm immer wiederholen.“ So ist auch unsere Gesellschaft aufgebaut und jeder von uns ist ein Teil davon. Ändere ich nun in meinem Umfeld etwas an bestehenden Strukturen und Mustern, gebe ich sie weiter an die Menschen in meinem Umfeld, verändert sich nach und nach auch das Gesamtgefüge.
Ich finde das spannend und ich möchte daran glauben. Man kann es ja auch schon beobachten: Die Veränderungen gehen durch unsere Gesellschaft. Wir stehen an einem sozialen Kipppunkt und die Zeit für Veränderungen ist jetzt.
Maja Göpels Stimme ist eine sehr wichtige in dieser Zeit. Sie erklärt und macht Mut.
„Veränderte Strukturen spiegeln eine veränderte Kultur. Sie machen bisher abweichendes Verhalten zur neuen Normalität.“ (55%)