Cover-Bild Grulich Fund
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8,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Quickborn
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 21.03.2022
  • ISBN: 9783876514871
Jörg Rönnau

Grulich Fund

Krimi op Platt
Die Heimatdichter Theodor Storm und Klaus Groth geraten im Sommer 1869 zufällig in die Geschehnisse zweier Morde, die an Edelprostituierten begangen wurden, und sie beginnen damit, den Behörden ins Handwerk zu pfuschen und eigene Ermittlungen anzustellen.
Zudem möchte Theodor Storm die sozialen und familiären Hintergründe der Frauen kennenlernen, um zu verstehen, warum sie in die Situation kamen, diesem Gewerbe nachzugehen.
Die beiden Dichter beginnen damit, die Familienangehörigen aufzusuchen. Dazu reisen sie mehrere Tage lang quer durch Schleswig-Holstein.
Als sie einen guten Freund der beiden Ermordeten ausfindig gemacht haben, reden Storm und Groth auch mit ihm. Während er ihnen mitteilen will, warum die Frauen wahrscheinlich getötet wurden, wird er vor ihren Augen aus dem Hinterhalt erschossen...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

Krimi auf Platt - Leseempfehlung für Plattsnacker

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Klappentext:
Die Heimatdichter Theodor Storm und Klaus Groth geraten im Sommer 1869 zufällig in die Geschehnisse zweier Morde, die an Edelprostituierten begangen wurden, und sie beginnen damit, den Behörden ...

Klappentext:
Die Heimatdichter Theodor Storm und Klaus Groth geraten im Sommer 1869 zufällig in die Geschehnisse zweier Morde, die an Edelprostituierten begangen wurden, und sie beginnen damit, den Behörden ins Handwerk zu pfuschen und eigene Ermittlungen anzustellen. Zudem möchte Theodor Storm die sozialen und familiären Hintergründe der Frauen kennenlernen, um zu verstehen, warum sie in die Situation kamen, diesem Gewerbe nachzugehen. Die beiden Dichter beginnen damit, die Familienangehörigen aufzusuchen. Dazu reisen sie mehrere Tage lang quer durch Schleswig-Holstein. Als sie einen guten Freund der beiden Ermordeten ausfindig gemacht haben, reden Storm und Groth auch mit ihm. Während er ihnen mitteilen will, warum die Frauen wahrscheinlich getötet wurden, wird er vor ihren Augen aus dem Hinterhalt erschossen...

Quelle: Quickborn Verlag

Meine Meinung zum Buch

Cover

Das Cover ist in Brauntönen gehalten und zeigt eine dunkle Gasse in Kiel. Das schummrige Licht vermittelt sofort den Gedanken an kriminelle Machenschaften. Ein wirklich sehr schönes Cover und absolut passend zur Geschichte.

Inhalt

Klaus Groth und Theodor Storm stolpern in die Geschehnisse rund um die Ermordung von zwei Prostituierten in Kiel. Da sich die Behörden eher schwerfällig geben, machen sich die beiden Dichter selbst an die Aufklärung der Morde. Sie reisen quer durch Schleswig-Holstein um die Herkunft der Damen zu beleuchten und kommen so einem Geheimnis auf die Spur, dass sie selbst zum Ziel des Mörders? machen.

Schreibstil

Ich liebe Jörg Rönnau auf Hochdeutsch und ich liebe ihn auf platt. Als er mir anbot seinen plattdeutschen Krimi zu lesen habe ich sofort zugesagt. Obwohl ich selbst kein Plattdeutsch spreche - ich trau mich nicht - bin ich mit der Ursprache der Schleswig-Holsteiner aufgewachsen. Mein Großvater und auch mein Vater waren Plattsnacker und so war es für mich kein Problem den plattdeutschen Krimi zu genießen. Die Handlung ist eingängig und es macht Spaß mit Klaus und Theodor auf Reisen zu gehen. Sehr schön ist es zu lesen, wie lang im Jahr 1869 eine Reise dauerte. Heute springen wir mal schnell ins Auto und sind nullkommnix in Preetz oder Hamburg. Die beiden Ermittler sind da schon einige Tage mit dem Zug oder der Kutsche unterwegs. Sehr schön, dass diese Reisegeschwindigkeit von den Protagonisten als gefährlich schnell und auf Dauer als ungesund eingestuft wird. Auch toll ist der Geschichtsunterreicht, der einem während der Lektüre des gut aufgebauten Krimis zuteil wird und so habe ich doch noch das ein oder andere über die schleswig-holsteinische Geschichte dazulernen können und weiß nun auch um die dänischen Protestschweine Ende des 19. Jahrhunderts.

Fazit

Ein toller plattdeutscher Krimi. Wer plattdeutsch liest, sollte sich dieses kurzweilige Werk eines tollen schleswig-holsteinischen Krimiautoren nicht entgehen lassen.

5 Sterne und für Plattschnacker eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

"Grulich Fund" in Kiel

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Ein Kriminalroman auf Plattdeutsch von Jörg Rönnau im Quickborn-Verlag Hamburg erschienen.
Ich kenne keine Kriminalromane auf Plattdeutsch, abgesehen von „De Liek an`n Hastedtplatz“ von Hans-Joachim ...

Ein Kriminalroman auf Plattdeutsch von Jörg Rönnau im Quickborn-Verlag Hamburg erschienen.
Ich kenne keine Kriminalromane auf Plattdeutsch, abgesehen von „De Liek an`n Hastedtplatz“ von Hans-Joachim Meyer. Über dieses Buch habe ich zur plattdeutschen Sprache zurückgefunden. Es ist eine Geschichte zwischen Krimi und Seifenoper.
Bei Instagram folge ich Jörg Rönnau. Ich wusste, dass er Kriminalromane schreibt, doch da sie meines Wissens in Kiel – Kiel kenne ich so gut wie nicht – spielen, war mein Interesse an den Büchern eher gering, wobei ich schon Bücher mit Lokalkolorit schätze. Doch ich muss irgendeinen Bezug zu dem Ort haben. Nun las ich aber, dass Rönnau einen plattdeutschen Krimi geschrieben hat und ich wurde neugierig und bestellte es direkt bei ihm. Meine Neugier wurde belohnt. „Grulich Fund“ ist spannend und humorvoll, zeigt aber auch soziale Missstände auf. Das Besondere ist, dass hier nicht ein Kommissar der Polizei versucht den Täter oder die Täter zu fassen, sondern zwei berühmte Schleswig-Holsteiner Schriftsteller, nämlich Theodor Storm und Klaus Groth. Beide waren in einer Kieler Gaststätte verabredet, als eine Frauenleiche gefunden wurde. Storm ist ja bekannterweise auch Jurist und arbeitete als Rechtsanwalt und Richter. Von daher wurde er neugierig, als er zufällig in dieser Gaststätte von dem Mord hörte. Er überredet seinen in diesen und anderen Dingen unbedarften Kieler Kollegen Klaus Groth dazu, mit ihm gemeinsam den Mordfall aufzuklären, da die Polizei dazu nicht fähig genug erscheint. Dafür reisen sie mehrmals mit der Eisenbahn durch Schleswig-Holstein bis nach Hamburg. Oftmals mieten sie auch eine Kutsche, um in die vom Bahnhof entfernt liegenden Orte zu gelangen, wo die möglichen Zeugen wohnten. Auch so wird man in die Zeit des 19. Jahrhunderts mitgenommen und kann sich in diese hineinträumen. Es wird neben der Ermittlung auch viel über den Fall, die Fälle zwischen den beiden „Ermittlern“ diskutiert. Gerne bei einem guten Essen und einem Glas Rotwein, hinterher zur Verdauung wird auch gern der ein oder andere Cognac getrunken. Der Roman besticht durch die Beschreibungen der Landschaft, der Menschen, der Charaktere, also den vielen kleinen Details, die den Roman trotz der Mordfälle im „Milljöh“ so liebens- und lesenswert machen. Auch erfährt man so einiges über die Lebensumstände der verschiedenen Menschen im Roman aus der Zeit um 1869.
Das Plattdeutsch liest sich sehr gut und sollte mal ein Begriff auftauchen, den man nicht kennt, so erschließt er sich beim zweiten Lesen oder beim Weiterlesen. Oder, man schlägt mal schnell im Wörterbuch, einem Plattdeutschen nach. Am Ende nimmt der Roman eine fast überraschende Wendung. Ach ja, Klaus Groth wird so in Welten eingeführt, die dem Bildungsbürger bisher fremd waren. Sehr lesenswert für plattdeutsch und anders sprechende Menschen. Es wäre schön, wenn es Fortsetzungen geben würde.

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