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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2022

Anrührend, emotional und beeindruckend

Findelmädchen
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Worum geht’s?
Köln 1955: Bei einer Pflegefamilie in Frankreich aufgewachsen, finden Helga und Jürgen ihren richtigen Vater wieder und ziehen zu ihm nach Köln. Während Jürgen bei den Ford-Werken eine Arbeit ...

Worum geht’s?
Köln 1955: Bei einer Pflegefamilie in Frankreich aufgewachsen, finden Helga und Jürgen ihren richtigen Vater wieder und ziehen zu ihm nach Köln. Während Jürgen bei den Ford-Werken eine Arbeit findet, macht Helga ein Praktikum in einem von Nonnen geführten Waisenhaus und was sie dort erlebt, ist einfach nur entsetzlich.

Meine Meinung:
„Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ von Lilly Bernstein ist wieder ein Roman, der das Herz berührt. Bereits ihr Trümmermädchen Anna hatte mich absolut begeistert und das Findelmädchen Helga toppt dies fast noch. Diese Liebe zu kleinen, fast nebensächlichen Details, ihre Art, Gefühle und Emotionen zu beschreiben und die recherchierten Fakten in eine fiktionale Geschichte einzuflechten, ist einfach unvergleichlich. Selten kann ich bei Büchern so mitfühlen und mich so mitreißen lassen, wie in den Büchern von Lilly Bernstein.

Mit Helga erschafft sie einen Charakter, den man einfach ins Herz schließen muss. Die Jugendliche, die viel durchgemacht hat aber einen großen Kampfgeist und ein noch größeres Herz besitzt. Dann ihr technikbegeisterter Bruder Jürgen, manchmal sind beide fast wie Zwillinge, so verbunden kommen sie mir vor. Auch Fanny ist ein wundervoller Charakter. Eine lebenslustige Frau, die ein schweres Päckchen zu tragen hat, was wir aber später erst erfahren. Und zuletzt haben wir noch Helgas Vater, der im Krieg als Journalist instrumentalisiert wurde, sowie die Flüchtlinge Auguste und Konradin, die Unterschlupf im Haus der van Beeks finden, ebenfalls liebenswerte und authentische Charaktere.

All diese Menschen dürfen wir begleiten im Köln der 1955er Jahre. Es ist einfach zauberhaft, wie die Autorin diese Zeit des Wandels aufleben lässt. Fannys Milchbar, die Fröhlichkeit der Menschen. Die Lebensfreude der Jugendlichen. Es ist schön zu erleben, wie nach den Jahren der Entbehrung alles erwacht und mit neuem Mut zu wachsen beginnt. Noch überschattet von den Nachwehen des Krieges. Den Erinnerungen an den Hunger und die Angst, aber dennoch dieser Wille für einen Neuanfang. Überschattet von den Erzählungen aus dem Kinderheim und wie dort mit den Kindern, insbesondere dem Mischlingskind Bärbel, umgegangen wird. Dieser Teil basiert gem. Nachwort auf Erzählungen von Zeitzeugen, was mich umso tiefer getroffen hat. Und auch die Stellung der Frau hat die Autorin aufgezeigt, wie schnell man nichts mehr wert ist, verachtet und verhöhnt wird. All diese Fakten eingebracht in einen emotionalen Roman, gut recherchiert und voller Herzenswärme erzählt, war einfach unglaublich mitreißend zu lesen. Lilly Bernstein hat die 1955er Jahre wieder lebendig werden lassen und uns mitgenommen auf eine Zeitreise mitten hinein nach Köln. Dieses Buch hat mich gefesselt und wieder absolut überzeugt – von mir eine ganz klare Leseempfehlung und ich bin schon sehr gespannt, wohin uns ihr nächstes Buch entführen wird!

Fazit:
In ihrem historischen Roman „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ lässt Lilly Bernstein anhand von Helga van Beek die 1955er Jahre in Köln wieder lebendig werden. Gemeinsam mit Helga und ihrer Familie erleben wir diese Zeit, die noch von den Nachwehen des Weltkriegs erschüttert ist und von den erlittenen Entbehrungen und der Angst. Aber sich auch schon im Wandel befindet. Man fühlt, wie die Lebensfreude zurückkehrt. Die Menschen sich einfach wieder lebendig fühlen möchten. Und mitten hinein in diese Geschichte des Aufbaus und Aufbruchs führt uns die Autorin auch in die schrecklichen Geschehnisse in den Waisenhäusern, basierend auf den Erzählungen von Zeitzeugen, was es umso erschreckender macht. Und hinein in den Stand und die Rolle der Frau.

Dies ist eine Geschichte, die wieder absolut zu Herzen geht, emotional und ergreifend ist und in der Fakten und Fiktion wieder eine perfekte Mischung darstellen. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Ein spannender Roman, basierend auf einer wahren Geschichte

Die karierten Mädchen
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Worum geht’s?
Klara hatte in jungen Jahren ein bewegtes Leben zu Zeiten des Nationalsozialismus. Doch nicht alles, was sie getan und erlebt hatte, macht sie stolz. Es gibt Geheimnisse, die sie bislang ...

Worum geht’s?
Klara hatte in jungen Jahren ein bewegtes Leben zu Zeiten des Nationalsozialismus. Doch nicht alles, was sie getan und erlebt hatte, macht sie stolz. Es gibt Geheimnisse, die sie bislang niemandem anvertraut hat. Jetzt, mit über 90 Jahren ist sie blind und denkt zurück an die Zeit. Und sie beginnt, ihr Leben auf Tonband zu sprechen.

Meine Meinung:
Mit „Die karierten Mädchen“ (DuMont Buchverlage GmbH & Co. KG, August 2022) startet Alexa Henning von Lange in ihre Romantrilogie um Klara und Gustav. Die Geschichte beruht auf dem wahren Leben ihrer eigenen Großmutter, die 130 Tonbandkassetten vollgesprochen hat. Da jedoch laut der Autorin auf den Kassetten einige Dinge ihres Erachtens weggelassen wurden, hat sie diese um die historischen Begebenheiten ergänzt.

Im Mittelpunkt des Romans steht Klara. Sie ist 93 Jahre alt und blind, als sie an ihr Leben zurückdenkt. Ihren 4 Kindern hat sie nie viel über ihre Vergangenheit erzählt und aus einer spontanen Eingebung heraus beginnt sie, ihr Leben auf Tonband aufzusprechen. Dass es sich hierbei um eine wahre Geschichte handelt, finde ich besonders spannend. Meine Oma hat selbst nie viel von dieser Zeit und ihrer Flucht erzählt. Die Bilder müssen einfach zu schrecklich gewesen sein, um sie wieder hervorzurufen. Daher finde ich es umso spannender, dass die Autorin die Erlebnisse ihrer Oma zu Papier bringt. Dabei behandelt sie einige interessante geschichtliche Themen. In diesem ersten Teil noch nicht den Krieg selbst, aber den Stand der Frauen im Naziregime. Nachdem diese zuvor angefangen hatten, selbstständig zu werden und Berufe zu ergreifen, sollten sie nun wieder zurück an den Herd, „nur“ eine Mutterrolle einnehmen und sich dem Mann unterordnen. Wie das Regime nach und nach auch auf die Erziehungsheime Einfluss genommen hat. Dann hat die Autorin die Anfänge der Verfolgung der Juden wieder lebendig gemacht, Szenen, die in ihrer Deutlichkeit besonders grausam vor meinen Augen erschienen sind. Und das Wegsehen der Menschen, teils sicher aus nicht sehen wollen, teils aber auch aus Angst, selbst angeprangert zu werden und keinen Platz mehr in der Gesellschaft zu finden.

Sehr berührend fand ich auch, wie sich Klara Tolla angenommen hat und sich von ihr trennen musste. Besonders in Bezug auf diese Geschichte bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Trilogie. Die Autorin hat die 1920er-1935er wirklich authentisch dargestellt. Auch die Geschichte, wie Klara und Gustav sich kennengelernt haben, hat mir gut gefallen. Und die anderen Charaktere, allen voran Klaras Kollegin und Freundin Susanne, waren einfach nur toll. Das Buch war erhellend aber auch erschreckend. Emotional im Guten wie im Schlechten. Und zu wissen, dass eine wahre Geschichte dahintersteckt, bringt einem alle Bilder und Gefühle aus dem Buch noch näher. Ich kann es nicht erwarten, dass der zweite Teil erscheint, weil ich unbedingt wissen möchte, wie Klaras Weg weitergeht, was mit Tolla ist und wie sie alle den 2. Weltkrieg erleben und überleben werden!

Fazit:
„Die karierten Mädchen“ von Alexa Henning von Lange ist der erste Teil ihrer Trilogie um Klara und Gustav. Klara ist eine junge Frau, die mehr durch Zufall die Leitung eines Erziehungsheims übernimmt, das dann in die Hände des Naziregimes fällt und das sie, um nicht aufzufallen, offiziell in deren Sinn weiterführt, obwohl sie selbst gegen das Regime ist und ein jüdisches Ziehkind hat. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte von Klara und Gustav, doch diese wird getrübt durch die Verfolgung der Juden, die ersten Deportationen und das Erstarken der Nationalsozialisten in Deutschland. Klara und Gustav treten der Partei bei, um zu überleben und in der Gesellschaft anerkannt zu sein. Die Autorin stellt die Geschehnisse dieser Zeit in ihren beschriebenen Szenerien so lebendig dar, dass es einem richtig kalt wird, so grausam war es damals. Und wenn man dann im Hinterkopf behält, dass alles auf der wahren Geschichte der Großmutter der Autorin basiert, in die sie ein paar geschichtliche Ereignisse mit eingebaut hat, wird einem noch kälter ums Herz. Mit ihrem Roman hat mich die Autorin mitgenommen in eine Zeit des Wandels und auch eine Zeit des Schreckens. In eine Zeit der Liebe, der Mutterliebe und in eine Zeit des Verlusts. Und ich bin schon sehr gespannt, wohin uns der zweite Teil führen wird!

5 Sterne von mir für diese eindrucksvolle und unter die Haut gehende Lebensgeschichte von Klara!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Die Golden Twenties treffen auf dunkle Machenschaften

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Worum geht’s?
Alma Täuber vermittelt als Fräulein vom Amt Telefonanrufe. An sich ein eintöniger Job, bis sie eines Tages das Gespräch eines Mörders mit seinem Auftraggeber mithört. Kurz darauf erfährt ...

Worum geht’s?
Alma Täuber vermittelt als Fräulein vom Amt Telefonanrufe. An sich ein eintöniger Job, bis sie eines Tages das Gespräch eines Mörders mit seinem Auftraggeber mithört. Kurz darauf erfährt sie von einem Mord an einer jungen Frau auf den Kolonnaden und beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen.

Meine Meinung:
Hinter dem ersten Fall für Alma Täuber „Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders“ steckt mit Charlotte Blum das Autorinnenduo Regine Bott und Dorothea Böhme und hinter der Idee das Foto von Regina Botts Großmutter, die als Telefonistin gearbeitet hat. Der Roman selbst ist viel mehr als ein bloßer Roman. In ihrem Buch bringen die Autorinnen das Freizeitleben in den goldenen 1920er Jahren mit der Wirtschaftskrise und einem Kriminalfall in Verbindung und schaffen durch ihre lebendige Schreibweise eine Geschichte, die authentisch, bunt und atemberaubend ist.

Mit Alma und ihrer Mitbewohnerin und besten Freundin Emmi haben wir zwei junge, selbstbewusste und lebenslustige Frauen! Man merkt an ihrem Leben den Wandel, den Frauen damals unterlagen. Einerseits noch im (lockeren) Korsett alter Traditionen, andererseits auf dem Weg in ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben. Mit Almas Großmutter und mit der Hauwirtin der Mädels haben wir noch die alte Generation, die auf Anstand und Sitte bedacht ist. Auf der anderen Seite erleben wir das Nachtleben und die Freiheit mit, die Lebensfreude aber auch den Druck der beginnenden Wirtschaftskrise. Dann haben wir noch Almas Cousin Walter und Kommissaranwärter Ludwig Schiller, zwei junge Männer, mit denen die Autorinnen ebenfalls perfekte Charaktere geschaffen haben.

In der Geschichte selbst bringen die Autorinnen so viele Einflüsse und Ereignisse der damaligen Zeit zusammen: Wir werden auf eine Pferderennbahn entführt, in das illegale Nachtleben der Casinos, in die sich entwickelnden technischen Errungenschaften, seien es Autos oder Haushaltsgeräte und in die Weiterentwicklung der Ermittlungsmethodik der Polizei. Dies alles fließt wie nebenbei ein in die Jagd nach einem Mörder. Und obwohl als Roman kategorisiert, ist es spannend, sich gemeinsam mit Alma auf die Jagd nach dem Mörder zu machen. Mit ihr in die unterschiedlichen Milieus einzutauchen und immer näher an die Lösung des Falls zu kommen. Das Zusammenspiel mit Ludwig, der Einfluss der lebenslustigen Emmi, es ist einfach herrlich zu lesen und Teil der Ermittlungen sein zu dürfen, wenn es am Ende mit der Verfolgungsjagd nochmal richtig rasant wird. Das Buch war mitreißend, unterhaltsam und informativ und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil, der im Januar 2023 erscheinen wird und bin gespannt, wie es sowohl privat mit den Protagonisten weitergeht als auch darauf, mit welchem Fall wir es als nächstes zu tun haben werden!

Fazit:
Mit dem ersten Fall für Alma Täuber „Das Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders“ bringt uns das Autorenduo Charlotte Blum, hinter dem Regine Bott und Dorothea Böhme stehen, mitten hinein in die lebendigen 1920er Jahre und hinein in eine Zeit des Wandels, der Erstarkung des Selbstbewusstseins der Frauen, der technischen Entwicklung aber auch in die Zeit der beginnenden Wirtschaftskrise. Mit Alma Täuber, Emmi Wolke, Walter und Ludwig schaffen die Autorinnen ein Quartett, das jung und lebensfroh ist, eine Clique, die man sofort ins Herz schließt. Und all diese vielen unterschiedlichen Themen und Menschen verbinden die Autorinnen zu einer spannenden und mitreißenden Jagd auf einen Mörder. Eine Jagd, die hineinführt in die illegale Welt des Glücksspiels und in die Prostitution. Dieses Buch macht wirklich Spaß zu lesen!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, ich freue mich schon auf den nächsten Teil und bin gespannt, was mit Almas 2. Fall auf uns zukommen wird!

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Das schillernde Porträt einer spannenden Frau

Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit
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Worum geht’s?
Als junges Mädchen namens Chaja wuchs Helena Rubinstein in Krakau auf. Als sie verheiratet werden soll, flieht sie vor der ungewollten Ehe nach Australien und beginnt von dort, ihr Imperium ...

Worum geht’s?
Als junges Mädchen namens Chaja wuchs Helena Rubinstein in Krakau auf. Als sie verheiratet werden soll, flieht sie vor der ungewollten Ehe nach Australien und beginnt von dort, ihr Imperium aufzubauen, das sie am Ende ihres Lebens nach New York führen wird.

Meine Meinung:
In dem biografischen Roman „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ schreibt Birgid Hanke über das Leben der kleinen Chaja, die zu der weltberühmten Grande Dame der Kosmetik wurde. Was dabei Fakt ist und was Fiktion, kommt aus dem Buch selbst nicht hervor, aber dafür gibt es bei Interesse ja Prof. Google. Der Schreibstil der Autorin ist absolut schillernd und lebendig, aber auch detailliert und auf den Punkt gebracht. Die Kapitel beziehen sich auf die einzelnen Jahre, in denen Helena Rubinstein gelebt hat und in denen sich Dinge für sie geändert haben. Sehr schön auch die immer wieder einfließenden jiddischen Sätze.

Die Autorin stellt ihre Hauptprotagonistin wirklich eindrucksvoll aber gefühlt auch sehr ehrlich dar. Die Geschichte geht von der kleinen Chaja, die aus Krakau vor der Zwangsehe nach Australien flüchtet und über ihre Verwandlung in Helena Rubinstein, die nach und nach immer mehr Schönheitssalons eröffnet, ihre eigene Produktlinie aufbaut und ein Weltimperium gründet. Sie zeigt die guten und auch die schlechten Seiten dieser sog. „Madame“, wie sie von allen genannt wird. Eine Frau mit einem Ziel, aber auch eine Frau, die über Leichen geht, um dieses Ziel zu erreichen. Eine pflichtbewusste Frau, die ihre Schwestern, Cousinen etc. mit einbezieht aber auch eine harte Frau, die sich von niemandem etwas sagen lässt. Und auch eine einsame Frau, die inmitten all der glänzenden Prominenten doch für sich alleine ist.

So eine vielschichtige Person darzustellen, muss unheimlich schwierig sein, aber Birgid Hanke ist das perfekt gelungen! Und es hat richtig Spaß gemacht, Helena durch ihr Leben zu begleiten. Ihre Erfolge mitzuerleben. Zu fühlen, wie sie um alles kämpfen musste, Pech mit Männern hatte. Eine Frau, die getrieben wirkt und immer mehr wollte, vielleicht als Ersatzbefriedigung für ihr unglückliches Liebesleben? Dann die Feste, die sie gefeiert hat. Die Prominenz, die bei ihr ein- und ausging, Coco Chanel, Picasso, Dalí und und und. Ein hartes Leben, das aber auch viele schöne Momente hatte und die Autorin hat uns mitgenommen bei dieser abenteuerlichen Reise, geboren aus dem Wunsch der Frauen nach Jugend und Schönheit. Ich habe es sehr genossen, Helena Rubinstein kennenlernen zu dürfen und kann nur eine ganz klare Leseempfehlung für dieses wunderschöne und unterhaltsame Buch geben!

Fazit:
Mit „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ schreibt Birgid Hanke einen wunderschönen und vielschichtigen Roman über die vielseitige Helena Rubinstein. In lebendigen Worten und in schillernden Szenen beschreibt sie das abenteuerliche Leben dieser faszinierenden Person, die auf der einen Seite hart und unnachgiebig war und immer mehr wollte, fast schon verbissen gekämpft hat. Die auf der anderen Seite aber auch als die Grande Dame der Kosmetik viele Künstler und Schauspieler in ihrem Bekanntenkreis hatte, die sich die Klinke in die Hand gaben und rauschende Feste gefeiert haben. Es war ein Erlebnis, das Leben von Helena Rubinstein in diesem Porträt mitzuerleben und ein Vergnügen, diese unglaubliche Frau näher kennenlernen zu dürfen.

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Alptraumhafte Spannung

Schlaft, Kinder, schlaft (Ewert Grens ermittelt )
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Worum geht’s?
Am Grab seiner Frau trifft Kriminalkommissar Ewert Grens Jenny, die einen leeren Sarg beerdigen musste. Sie hatte ihre verschwundene Tochter für tot erklären lassen. Grens forscht im Archiv ...

Worum geht’s?
Am Grab seiner Frau trifft Kriminalkommissar Ewert Grens Jenny, die einen leeren Sarg beerdigen musste. Sie hatte ihre verschwundene Tochter für tot erklären lassen. Grens forscht im Archiv nach dem damaligen Fall und findet noch ein zweites Mädchen, das zur selben Zeit verschwunden ist. Hängen die Fälle zusammen? Grens findet keine Ruhe, nimmt die Ermittlungen auf und landet in den dunkelsten Tiefen des Darknets.

Meine Meinung:
Mit seinem Thriller „Schlaft, Kinder, schlaft“ (Ullstein, Juli 2022) behandelt Anders Roslund ein wirkliches Alptraumthema. Es geht um Kindesentführung, um Kinderpornografie und um den Handel mit Bildern, Videos und Kindern im Darknet. Und es stimmt, was die NY Times über den Autor sagt, er kennt wirklich nur zwei Arten des Erzählens – düster und abgrundtief düster. Der Schreibstil ist absolut mitreißend, ich hatte mehrmals Gänsehaut und es lief mir kalt den Rücken hinunter. Besonders die kurzen Einschübe zwischen den Kapiteln aus der Gedankenwelt des Kindes waren schrecklich erschütternd, zu sehen, wie Vertrauen ausgenutzt wird.

Es ist mein erstes Buch von Anders Roslund und daher sind mir auch Kriminalkommissar Ewert Grens und Undercoveragent Piet Hoffmann zum ersten Mal begegnet. Und ich mochte beide sehr. Beide Sturköpfe, die aber durchaus interessant sind. Beide bereit, Grenzen zu übertreten, auch eigene Grenzen, und bis ans Äußerste zu gehen, um ans Ziel zu kommen. Und auch Birte und Billy, die Computerspezialisten, waren einfach nur genial!

Dann die Story selbst. Ein wirklich schwieriges Thema, das auch schwer zu lesen ist, weil es einem sehr nahe geht. Thriller, in denen Kinder die Opfer sind, sind immer besonders grausam und herzzerreißend, finde ich. Aber gerade hier liegt auch für einen Autor die Möglichkeit, den besonderen Thrill heraufzubeschwören – und das gelingt Anders Roslund! Es ist spannend und unvorhersehbar von der ersten Seite an. Der Autor schlägt ein rasantes Erzähltempo an, das einen bis zum Schluss nicht zu Atem kommen lässt. Es geht von einem Spannungspeak zum nächsten und auch die Ausflüge ins Darknet haben mir gut gefallen. Wie Ewert auf die Verwicklungen gekommen ist, auf eigene Faust recherchiert und mit Piet, Billy und Birte ein perfektes Team hatte war einfach genial! Dann Piets Reise in die USA, in das Innere des Kinderhändlerrings – die Bilder, die Gespräche, die Chats, das zu lesen, vor seinem inneren Auge zu sehen war unheimlich beängstigend, denn obwohl es Fiktion ist, so ist es doch auch real. Dinge, die wirklich passieren und vor denen man einfach nur die Augen verschließen möchte. Ich musst das Buch am Stück durchlesen, sonst hätte ich nicht schlafen können! Es ist wirklich nichts für schwache Nerven, aber doch auch so atemberaubend spannend, dass ich mir direkt „Geburtstagskind“ bestellt habe, weil ich unbedingt mehr möchte. Mehr von diesem Grauen, mehr von dem Autor und vor allem mehr von Grens und Hoffmann!!!

Fazit:
In seinem Thriller „Schlaft, Kinder, schlaft“ behandelt Anders Roslund ein sehr schwieriges Thema. Es geht um Kinderpornographie, um Kindesentführung und den Handel mit Bildern, Videos und Kindern im Darknet. Das Buch geht direkt unter die Haut! Es ist so grausam wie mitreißend und die Seiten flogen nur so dahin! Ich mochte Kriminalkommissar Ewert Grens und den Undercoveragenten Piet Hoffmann von Anfang an. Zwei ältere Kaliber und ganz eigene Sturköpfe, die dennoch perfekt zusammenarbeiten. Dann Birte und Billy, die Computerspezialisten, die die Bilder des Grauens gefunden haben. Mit diesen vier hat der Autor von der ersten Seite an Gänsehaut und Spannung hervorgerufen und ich hatte keine Seite lang Zeit, Luft zu holen. Es ging von einem Spannungspeak zum nächsten. Die Recherchen, das Infiltrieren des inneren Rings, dann das fulminante Ende – vorhersehbar und dennoch überraschend. Das Buch hat mich wirklich geflasht und ich habe mir direkt „Geburtstagskind“ bestellt, weil ich mehr möchte. Dies war ein Thriller, der nichts für schwache Nerven ist, der neue Maßstäbe setzt und sich von seiner Art und seiner Intension her deutlich von vielen anderen Thrillern abhebt!

5 Sterne für diese alptraumhafte Spannung und ich will mehr, mehr von Grens, mehr von Hoffmann und mehr von Anders Roslund!

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