Nach einer feuchtfröhlichen Highschoolparty ist Alice so betrunken, dass sie ihr Bewusstsein verliert. Max und Richard, zwei junge Lacrossespieler wollen sie nach Hause bringen. Und dann ist für Alice nichts mehr wie vorher. Es kursieren Gerüchte darüber, dass die beiden jungen Männer ihren Zustand ausgenutzt haben um sie zu vergewaltigen. Es kommt zu einer polizeilichen Ermittlung. Diese wird jedoch eingestellt, denn Alice kann sich an nichts erinnern. Die Täter kommen ohne Strafe davon. Viele Jahre später lebt Alice als Ghostwriterin in Barcelona und es ergibt sich die Möglichkeit an die nicht vorhandenen Erinnerungen zu kommen, ausgerechnet Richard bietet ihr nach über 15 Jahren die Möglichkeit. Wird Alice den Mut haben und sich der Vergangenheit und ihrem damaligen Peiniger zu stellen?

"True Story" von Kate Reed Petty aus dem @eccoverlag (übersetzt von Wiebke Kuhn aus dem amerikanischen Englisch) liest sich wie eine packende Gruselgeschichte. Sie thematisiert Rapekultur an Amerikaschein Highschools, (falsche) Freundschaften, Traumata, Schuldgefühle welche in Alkoholsucht münden und auch toxische Beziehungen. Über allem schwebt bis zuletzt die Frage, was Alice damals wirklich zugestoßen ist. Für mich war der Roman ein packender Thriller, welchen ich in den letzten Tagen nur mit Mühe zur Seite legen konnte. Ein wahrhaft fesselnder Pageturner. Daher kann ich ihn wärmstens empfehlen 🤗

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Eigentlich wollte Katherine May nur ihren 40. Geburtstag feiern als es ihrem Mann urplötzlich sehr schlecht geht und ins Krankenhaus kommt. Das stürzt die Autorin von "Überwintern" in große Sorgen und Ängste. Sie kündigt bald ihren Job, wird selbst krank und hat Mühe das Haus zu verlassen. Sie befindet sich in einer Krise, in einer unglücklichen Zeit, welche sie "Winter" nennt. Sie bewältigt diese durch "überwintern". Lässt sich auf das Unglück ein um es überwinden zu können.

Mit ihrem Erfahrungsbericht bricht Frau May eine Lanze für eine Gesellschaft, die nicht nur darauf erpicht ist auf ausschließlich schöne Zeiten zu schauen und die Tiefpunkte im Leben zu ignorieren. Sie findet ihren ganz eigenen Weg aus ihrer Krise, welche viel mit dem Winter, der Kälte und der Dunkelheit gemeinsam hat.
Auch wenn stellenweise langatmig erzählt, fand ich die eher ungewöhnlichen Sichtweisen der Autorin sehr inspirierend. Daher spreche ich hier gerne eine Leseempfehlung aus 🤗

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Lise Mundus ist Anfang 40, zum 2. Mal verheiratet, Kinderbuchautorin und Mutter. Seit 2 Jahren hat sie nichts mehr zu Papier gebracht. Ihr Ehemann betrügt sie mit wechselnden Geliebten. Als sich dann eine der Ex-Geliebten das Leben nimmt, vergiftet sich Lise mit einer zu hohen Dosis Schlaftabletten und wacht in einer psychiatrischen Klinik wieder auf.

Verstörend direkt erzählt Tove Ditlevsen in ihrem Roman "Gesichter" erschienen im @aufbau_verlage (aus dem dänischen übersetzt von Ursel Allenstein) von einer Psychiatrie Erfahrung. Wie auch die Kopenhagen Trilogie ist dies ein autobiografischer Roman. Aus der Sicht Lise's wird der Alltag in der Klinik geschildert. Jedoch auch ihre Ängste, Halluzinationen und der drohende Verlust ihrer Selbstbestimmung wird intensiv thematisiert.
Die Lektüre ist aus meiner Sicht nichts für zartbeseitete Gemüter. Mir hat das Lesen des Buches aber viel gegeben. Daher kann ich es wärmstens Fans der Kopenhagen Trilogie empfehlen 🤗

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Vesta Fühl ist knapp über 70. Nach dem Tod ihres Mannes zieht sie mit ihrem geliebten Hund Charlie in den Osten der USA. Dort leben die beiden in einer Waldhütte umgeben von einem Kiefernwald, nahe einem See. Der Ort ist dünn besiedelt, die Menschen sind eher arm und einfach. Jugendliche greifen gerne zu Drogen.
Eines Tages, als Vesta mit Charlie spazieren geht, findet sie einen Brief. Von einer Leiche ist die Rede, dass diese nie gefunden wird und dass der Schreiber es nicht war.
In ihrer Einsamkeit ergreift dieser Brief nach und nach Besitz von Vesta. Neben ihrer noch nicht verarbeiteten Trauer um ihren verstorbenen Mann beginnt sie zu erkunden, wer diese Leiche sein könnte. Wer hat sie ermordet? Und wo ist die Leiche?

Ottessa Moshfegh's Roman "Der Tod in ihren Händen" übersetzt von Anke Caroline Burger aus dem @hanserberlin ist packend, bedrückend und auf diffuse Art finster. Sie erzählt von einer älteren Witwe, welche in frei gewählter Einsamkeit lebt, nur mit dem Hund an ihrer Seite. Doch in dieser Einsamkeit geht sie ihren Gedanken nach. Bald schon wusste ich nicht mehr was Realität ist und was Vesta's Vorstellungskraft ist. Es verschwimmt zum Ende immer mehr.
Gleichwohl dieser Roman nicht zu meinen Lieblingen zählt, hat mir die Lektüre in den letzten Tagen viel Spaß gemacht und mich abgelenkt.
Den Roman kann ich auf jeden Fall als lesenswert empfehlen 🤗

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Sie lernen sich während eines Klinikaufenthaltes kennen: Junie Moon - nach einer Säureattacke ist ihr Gesicht stark vernarbt und ihr fehlen einige Finger, Warren - nach einem Schuss in die Wirbelsäule querschnittsgelähmt und Arthur - leidet unter wiederkehrenden Krampfanfällen und einer nicht heilbaren Krankheit.
Die drei haben es aus diesen Gründen sehr schwer in ihrer Stadt und den Mitbürger_innen. Doch da kommt ihnen die Idee eine gemeinsame Wohngemeinschaft zu gründen in einem heruntergekommen aber verwunschenen Haus unter einem Feigenbaum.
Obwohl sich die drei immer wieder zanken, kommen sie doch gut miteinander aus. Insbesondere Junie Moon wirkt in dem Trio immer wieder ausgleichend, wenn auch resolut. Und zwischen ihr und Arthur entwickelt sich mehr als nur Freundschaft. Werden die beiden sich zueinander bekennen?

Marjorie Kellogg's Roman "Sag dass du mich liebst, Junie Moon" aus dem @unionsverlag (übersetzt von Gisela Günther) ist aus meiner Sicht mehr als nur eine Geschichte um drei Außenseiter. Sie spiegelt die Diskriminierung von Menschen wieder, welche aufgrund ihrer äußeren Erscheinungen und körperlicher Behinderung ausgegrenzt werden. Arthur erfährt dies auf seiner Jobsuche, Junie Moon sobald sie in die Stadt geht. Aber neben feindseligen Nachbarn gibt es auch wohlwollende Mitbürger. Und so entstehen Freundschaften für's Leben.
Ein sehr bewegender aber auch heiterer und unterhaltsamer Roman.

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