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Veröffentlicht am 22.08.2022

Hat noch Luft nach oben

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin ...

Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin konnte zwar gut vorlesen, doch der Versuch, männliche Stimmen nachmachen zu wollen, nein, das hat mir gar nicht gefallen. Da wäre es besser gewesen, einfach nur vorzulesen. Die Geschichte als solche hat meine Erwartungen auch nicht erfüllt, denn die Figuren blieben zu klischeehaft und es war dem eigentlichen Fall auch nicht unbedingt zuträglich, für die Protagonistin noch eine Liebesgeschichte zu dem Ermittler Ludwig Schiller einzubauen. Das wäre weniger einfach mehr gewesen. So zog sich die Geschichte dahin und der Spannungsbogen blieb nicht erhalten. Die Zeit um 1922 in Baden-Baden wurde recht anschaulich geschildert, so dass man sich das Leben dort gut vorstellen konnte. Insgesamt ein nettes Buch, mehr eine Liebesgeschichte als ein Krimi.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Wie Kinder sein können

Die Molche
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Die Geschichte rund um Max, einen zugereisten Jungen in einem bayrischen Dorf Anfang der 1960 Jahre zeigt , wie schwer die Zeit immer noch war, obwohl der Krieg schon 15 Jahre zurück liegt. Auch wird eindringlich ...

Die Geschichte rund um Max, einen zugereisten Jungen in einem bayrischen Dorf Anfang der 1960 Jahre zeigt , wie schwer die Zeit immer noch war, obwohl der Krieg schon 15 Jahre zurück liegt. Auch wird eindringlich beschrieben, wie böse und gemein Kinder Kinder behandeln können, die augenscheinlich nicht zur Dorfgemeinschaft gehören. Zugezogen bleibt man in Dörfern auch nach 20 Jahren. Es ist aber auch eine Geschichte über neue Freundschaften, die das Leben und das Erlebte erträglicher machen können. Ich habe bei den Figuren ein bisschen die Tiefe vermisst - ob es daran liegt, dass es sich um Kinder handelt weiß ich nicht. Der Autor versucht allerdings auch zu erklären, wie es zu Ausgrenzung und der Brutalität der Kinder kommt, was ich gut finde. Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss und welche man nicht unbedingt nebenbei lesen sollte.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Nett mit Luft nach oben.

Ich, Ariadne
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Hier wird die berühmte griechische Geschichte um Ariadne und Theseus einmal aus weiblicher Sicht erzählt. Ariadne werden hier Gedanken und Gefühle in den Mund bzw. Kopf gelegt, die die Figur hätte haben ...

Hier wird die berühmte griechische Geschichte um Ariadne und Theseus einmal aus weiblicher Sicht erzählt. Ariadne werden hier Gedanken und Gefühle in den Mund bzw. Kopf gelegt, die die Figur hätte haben können. Dies ist bis zu einem gewissen Grad überzeugend gelungen, doch bleibt mir die Figur der Ariadne ein wenig farblos und vielleicht auch etwas passiv. Da hätte ich mehr erwartet, denn dieser Dreh, aus weiblicher Sicht zu erzählen bietet so viele Möglichkeiten, die die Autorin nicht oder nur im Ansatz nutzt. Doch ist es trotzdem ein lesenswertes Buch für Zwischendurch, so dass es für mich gute drei *** wert ist.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Freundinnen für immer?

Morgen werden wir glücklich sein
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Frankreich während der Besatzung durch die Deutschen 1940 - drei Freundinnen Amiel, Marie und Genevieve stehen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Lea Korte beschreibt die historische Situation sehr ...

Frankreich während der Besatzung durch die Deutschen 1940 - drei Freundinnen Amiel, Marie und Genevieve stehen plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Lea Korte beschreibt die historische Situation sehr eindringlich und nachvollziehbar, ebenso die verschiedene Entwicklung der Frauen. Ein wenig gestört haben mich die vielen Hackereien zwischen Marie und Genevieve. Ich hätte eher vermutet, dass bei so guten Freundinnen, dann doch der Krieg eher zusammenschweißt und unterschiedliche Meinungen zwar bestehen, aber man gerade unter Besatzung eher aufeinander zugeht. Dieser 'Streit' setzt sich in der zweiten Zeitebene im Roman, der immer wieder aufblitzenden Jetztzeit, bei den Enkelinnen der Protagonistinnen fort, dies zeigt leider, die Unfähigkeit einer Versöhnung und schürt neuen Unfrieden. Ich glaube nicht, dass die Autorin so etwas wollte, vor allem, da der Roman an ihre eigene Familiengeschichte angelehnt ist.
Wer Interesse an historischen Romanen hat, mag diesen gut lesen können, muss allerdings auch kritisch hinterfragen.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Brauner Sumpf

Die karierten Mädchen
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Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte ...

Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte an die reale Geschichte ihrer Großmutter angelehnt. Das sprach für historisch interessante Lesestunden. Der Schreibstil der Autorin läßt sich auch wirklich gut lesen, so dass man immer weiter liest, denn es wird auf zwei Zeitebenen - jetzt und in den 1930 zigern erzählt. Im Laufe der Geschichte kam es aber anders, als ich es vorher gedacht hatte. Die Protagonistin Klara entwickelt sich während und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gelinde gesagt zur Mitläuferin, was sie in Gegensatz zu ihrer besten Freundin Susanne setzt, die das Kinderheim, das sie leiten nicht den Machthabern unterordnen möchte. Klara gibt sich unpolitisch bis desinteressiert, versteckt aber ein jüdisches Mädchen - was aber nicht den historischen Tatsachen der Großmutter der Autorin entspricht. Sehr viel Spannung steckt nicht in der Geschichte und je länger sie dauert, desto mehr bekommt man den Eindruck, sie dient eher der Rechtfertigung, nicht anders gekonnt zu haben, denn wirklich etwas bewegen zu wollen. Das ist schade, denn die Idee an sich ist klasse. Antworten auf die damals und auch heute noch wichtigen Fragen - hat man nicht anders gekonnt? Was wäre vielleicht zu tun gewesen? Etc. werden nicht gestellt und beantwortet. Auch von der alten Frau, die die Kassetten bespricht kommt, zumindest im ersten Teil, eine Reflektion nicht wirklich vor. Vielleicht kommt das im nächsten Teil, doch hier habe ich es als sehr schade empfunden. Deshalb von mir nur 3 *** und die Hoffnung, die Autorin möge im nächsten Teil ein wenig mehr historischen Tiefgang in die Figuren legen.

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