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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

interessante Themen, tolle Atmosphäre

Das Leuchten vergangener Sterne
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Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch ...

Rezension zu „Das Leuchten vergangener Sterne“ von Rena Fischer
Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und zur Geschichte passt. Strukturiert wird die Geschichte durch Perspektivwechsel, an die man sich nach kurzer Zeit gewöhnt hat. Außerdem bereichern sie die Geschichte, da die Figuren so lebendiger werden und ihr Handeln besser nachzuvollziehen ist.
Gelungen sind die Hauptfiguren. Taran, ein deutscher Archäologe den er gerade nach Andalusien verschlagen hat, ist von Beginn an sympathisch. Gleichzeitig ist klar, dass er einiges über seine Vergangenheit verbirgt, was für Spannung sorgt. Seine Leidenschaft für die Archäologie ist ansteckend. In diesem Zusammenhang ist der Autorin eine gute Recherche gelungen zu historischen Themen, die seltener in Roman zu finden sind. Das macht es noch interessanter. Die Recherche ist geschickt eingewebt, sodass sie spürbar ist, aber sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Neben Taran geht es vor allem um Nina. Sie arbeitet in einem großen Unternehmen, dass andere Unternehmer berät. Ihre selbstbewusste Art ist ebenfalls sympathisch und auch sie scheint ihre Vergangenheit nicht gerne zu erwähnen, was ebenfalls spannend ist, sich aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Irgendwann taucht noch Orlando auf, den man erst nicht so richtig einordnen kann, der dann aber seinen Platz in der Geschichte findet.
Im Laufe der Geschichte kommen einige zwielichtige Machenschaften zutage, die zum Ende hin fast etwas zu viel werden…
Dennoch ist der Roman sehr lesenswert. Dies liegt an den angenehmen Protagonisten, den gut recherchierten und geschickt eingebundenen Themen und der Atmosphäre, die einen wunderbar nach Andalusien entführt. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

geschickt mit der Realität verwoben

Russische Botschaften
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Rezension zu „Russische Botschaften“ von Yassin Musharbash
Yassir Musharbash schreibt mit in einem Stil, der sich zügig und flüssig lesen lässt. Von Beginn an war ich gefesselt von der Geschichte.
Die ...

Rezension zu „Russische Botschaften“ von Yassin Musharbash
Yassir Musharbash schreibt mit in einem Stil, der sich zügig und flüssig lesen lässt. Von Beginn an war ich gefesselt von der Geschichte.
Die Protagonistin Merle ist sehr menschlich. Ganz Reporterin geht sie auch mal über Grenzen hinweg, ist resolut und durchsetzungsfähig, wenn sie Dinge herausbekommen möchte. Manchmal war ich etwas erschrocken über ihr Handeln, dann habe ich sie wieder als menschlicher empfunden. Sie ist in jedem Fall ein spannender Charakter. Gleiches gilt auch für Erlinger, ihren Kollegen. Vom Unsympath mausert er sich zu einem vielschichtigen Charakter, ebenso wie viele andere, die den Weg Merles in diesem Fall kreuzen. Der Autor schafft es, sehr unterschiedliche Charaktere zu einem Team zu formen und dies ganz natürlich wirken zu lassen. Nichts wirkt erzwungen.
Die größte Stärke dieses Romans sind aber die vielen realen Begebenheiten und aktuellen politischen Aspekte, die äußerst geschickt in die Handlung eingearbeitet wurden. Zum einen ist dies angenehm, weil dem Leser eine gewisse Grundintelligenz zugetraut wird (die realen Aspekte könnte man sonst wahrscheinlich nicht zuordnen). Zum anderen sorgt es dafür, dass die Geschichte nicht als „platter“ Thriller daherkommt, sondern mit relevantem Inhalt unterfüttert wird. Das macht ihn gleichzeitig deutlich realistischer.
Zum Ende hin fällt die Spannungskurve leider ab. Ein unerwarteter Twist fehlt leider. Das Ende der Geschichte passt dennoch zum Anfang. Es wird deutlich, wie verstickt die ganze Angelegenheit von Beginn an ist.
Insgesamt ist „Russische Botschaften“ ein lesenswerter Thriller, der vor allem durch die geschickte Verflechtung mit realen Begebenheiten und vielseitigen Charakteren überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Tolles Setting - wenig Klischee

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
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Rezension zu „Vielleicht jetzt“ von Carolin Wahl
Carolin Wahl schreibt in einem locker-leichten Erzählton, der gut zum Genre passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Immer wieder blitzt ein feiner Humor ...

Rezension zu „Vielleicht jetzt“ von Carolin Wahl
Carolin Wahl schreibt in einem locker-leichten Erzählton, der gut zum Genre passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Immer wieder blitzt ein feiner Humor auf, der sehr ansprechend ist und den Leser zum Schmunzeln bringt.
Toll gewählt ist das Setting, dass dazu beiträgt, nicht das Gefühl zu haben zum 20sten Mal die gleiche Geschichte zu lesen. Die Geschichte spielt hauptsächlich in München und durch die Protagonistin, die Halb-Brasilianerin ist, spielt auch Brasilien eine Rolle. Außerdem geht die Protagonistin zwar zur Uni, im Buch allerdings arbeitet sie und lässt ihr Studium ruhen. Das Setting ist also die Catering-Firma und das Leben in München. Von Beginn an befindet man sich mitten im Geschehen, sodass die Spannung direkt vorhanden ist und man der Geschichte gerne folgt.
Auch die Charaktere sind eine Stärke des Buches. Die Protagonistin Gabriella ist von Beginn an sympathisch, während Anton zwar auch irgendwie sympathisch ist, aber mit seinem eher schwierigen Verhalten einen schönen Gegenpol bildet. Bei Gabriella weiß man als Leser, was los ist. Anton hingegen hat so einiges erlebt, das erst nach und nach enthüllt wird.
Besonders gelungen ist aber nicht nur der Erzählstrang der Liebesgeschichte zwischen Anton und Gabriella, sondern auch der Erzählstrang um die Freundschaft zwischen Gabriella, Karla und Joana. Sie wohnen gemeinsam in einer WG und ihre einzige Gemeinsamkeit scheint zunächst, dass sie alle in der Catering-Firma arbeiten. Gerade ihre unterschiedlichen Charaktere machen ihren Umgang untereinander so interessant und alle drei hat man schnell ins Herz geschlossen. Der wachsenden Freundschaft zuzusehen, macht Spaß.
Von Beginn an werden immer wieder Andeutungen zu den Charakteren gemacht, die dem Leser viele Spekulationsmöglichkeiten bieten. Das sorgt für Spannung, die geschickt nach und nach aufgelöst wird.
Natürlich kommt dieser Roman nicht ganz ohne Genre-typische Klischees aus. Allerdings ist das Buch keinesfalls überladen und es gibt keine ellenlangen Szenen, in denen nur das körperliche Verlangen beschrieben wird, die man als Vielleser nur noch überliest, weil sie überladen sind.
Insgesamt ist „Vielleicht jetzt“ ein Roman, der zum Schmunzeln, aber auch zum Mitfiebern einlädt. Wer gerne Liebesromane liest und einen sucht, der nicht vor Klischees trieft und ein „anderes“ Setting hat, der sollte unbedingt zu Caroline Wahls Buch greifen.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Eindringlich

Raumfahrer
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Rezension zu „Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel hat mit „Raumfahrer“ nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erneut einen eindringlichen Roman geschrieben. Erzählt wird die Geschichte ...

Rezension zu „Raumfahrer“ von Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel hat mit „Raumfahrer“ nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erneut einen eindringlichen Roman geschrieben. Erzählt wird die Geschichte von Jan und seinem Leben in einem ostdeutschen Ort. Der Ort stirbt nach und nach aus, viele Häuser sind schon verlassen und auch das Krankenhaus, in dem Jan arbeitet, deckt nur noch den nötigsten Bedarf ab.
Spannend ist die Erzählung von Beginn an, denn Jan wird von einem Patienten angesprochen, der ihm ein Foto zeigt, das Jan bekannt vorkommt, er aber nicht richtig zuordnen kann. Dem Leser wird nach und nach klar, wie die beiden Figuren zusammenhängen.
Deutlich wird die Zerrissenheit des Ortes und seiner Menschen durch ihre Vergangenheit. Die DDR hat bei allen Spuren hinterlassen. Wie tief, wird blitzt immer wieder auf.
Der nüchtern, aber dennoch sehr eindringliche Schreibstil Rietzschels passt perfekt dazu, da er die Trostlosigkeit betont.
Mit „Raumfahrer“ hat Lukas Rietzschel wieder einen tollen, mitreißenden Roman geschrieben, der zum Nachdenken anregt. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Humorvoll und berührend

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Rezension zu „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ von Jenn McKinlay.
Jenn McKinlay schreibt mit Humor und in einem leichten Erzählton. Die Geschichte lässt sich dementsprechend flüssig lesen und der ...

Rezension zu „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ von Jenn McKinlay.
Jenn McKinlay schreibt mit Humor und in einem leichten Erzählton. Die Geschichte lässt sich dementsprechend flüssig lesen und der Ton passt gut zu einem Liebesroman.
Die Idee, eine Figur auf Reisen zu schicken, damit sie sich und die Liebe findet, ist zwar nicht neu, aber die Autorin setzt es sehr lesenswert um. Das liegt auch immer wieder an den erheiternden Szenen und den gelungenen Figuren.
Die Protagonistin Chelsea ist ein Sympathieträger, auch wenn sie zu Beginn hier und da etwas überreagiert. Sie ist ein Workaholic, der etwas steif wirkt. Je besser der Leser sie kennenlernt, desto mehr lernt er sie zu verstehen.
Ihre Schwester Anabelle ist das glatte Gegenteil von Chelsea und damit ein gut gewähltes Gegenstück. Als quirliger Freigeist bringt sie Schwung in den Beginn der Geschichte.
Spannend ist auch ihr Chef Aidan, der wie ein schräger Guru wirkt, sowie ihr Kollege Jason, den sie auf den Tod nicht leiden kann.
Richtig interessant wird der Roman, sobald Chelsea sich auf die Reise macht. Der Leser wird nicht nur nach Irland, Frankreich und Italien entführt, sondern lernt auch äußerst unterhaltsam drei Männer aus Chelseas Vergangenheit kennen. Jeder für sich ist Besonders, sodass man sich nach jeder Begegnung fragt, was der nächste Mann für ein Typ ist.
Insgesamt dürfte Lesern vieler Liebesromane recht schnell klarwerden, für wen Chelseas Herz am Ende schlägt, aber das tut der Unterhaltung keinen Abbruch.
Der Roman besticht durch vielfältige Charaktere und einem mitreißenden Humor. Wer also Geschichten mag, die mitreißen, ans Herz gehen und zum Lachen sind, der sollte zu diesem Roman greifen. Eine Portion Kitsch sollte man außerdem auch vertragen.

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