Verloren in der grünen Hölle
Das Buch beginnt gleich rasant und spannend. Elena sitzt mir ihren Freundinnen Adriana und Luisa in dem Wagen ihrer Familie auf dem Weg zum Shopping. Die typische Beschäftigung von reichen Mädchen. Sie ...
Das Buch beginnt gleich rasant und spannend. Elena sitzt mir ihren Freundinnen Adriana und Luisa in dem Wagen ihrer Familie auf dem Weg zum Shopping. Die typische Beschäftigung von reichen Mädchen. Sie unterhalten sich nichts ahnend, als ihnen das Verhalten des Fahrers seltsam vorkommt. Er fährt nämlich einfach an der Einfahrt vorbei und rast durch die Straßen. Man ist also mitten drin in der Entführung. Es ist schwierig zu sagen, wie die Entführung ist, ich wüsste meine eigenen Reaktionen selber nicht aber es ist alles etwas durcheinander und die Mädchen reagieren für mich nicht überzeugend genug. Eher ein bisschen übertrieben … aber wie gesagt. Man weiß nicht, wie man selber in so einer Situation reagieren würde. Ich spreche aber nur von dem Gezappel und Gedränge im Auto, der Rest ist wirklich gut.
Auch wenn Elenas Verhalten nicht zu einem Entführungsopfer passt, dafür ist sie einfach ein bisschen zu schnippisch, mag ich sie sofort. Ihre kleinen Auseinandersetzungen mit Rico sind herrlich und sie zeigt Rückgrat, das mag ich an ihr. Leider wirken ihre Freundinnen dadurch im Vergleich zu ihr wie richtige Memmen. Im Laufe des Buches legt sich das aber wieder, den alle drei haben dann eine gehörige Portion Angst in den Knochen.
Irgendwann im Buch treten auch mal Kapitel aus der Sicht von Rico ein. Man merkt seine Gefühle und Gedanken, was die Entführung angeht und vor allem seine Gedanken zu Elena. Die Gedankengänge hinter der Entführung treten auch deutlicher hervor. Er ist gar nicht so böse, wie er eigentlich sein sollte. Was mir besonders gut gefällt ist der Beziehungsaufbau. Man merkt nach und nach wie sich die Gefühle der beiden Verändern, aber es ist nicht übertrieben und auch nicht ohne jegliche Gedanken an die Situation. Elena ist schon bewusst, dass er ihr Kidnapper ist.
Die Handlung ist im Großteil des Buches die ganze Zeit spannend, denn die Autorin baut immer wieder kleine Überraschungen ein, mit denen man nicht gerechnet hat. Durch den unberechenbaren Charakter von Carlos, hat sie dazu auch immer wieder Gelegenheiten. Lediglich im Mittelteil flacht es ein bisschen ab, was aber auch daran liegen kann, dass der Alltag als Geisel meistens eben öde ist. Es passiert nicht viel und die Autorin kann ja schlecht die ganze Zeit die Geiseln drangsalieren lassen.
Mit Carlos hat sie wirklich den Teufel persönlich geschaffen. Er ist die ganze Zeit zum Fürchten und man versteht die Angst alle vor ihm sehr gut. Adriana und Luise sind die typischen Entführungsopfer. Ihr Verhalten ist genauso, wie man es sich vorstellen würde. Petro und Jose sind beide ebenfalls Entführungsopfer, die sich mit den Mädchen anfreunden. Petro ist mir wirklich unsympathisch aber Jose ist okay.
Nachdem die Beziehung von Elena und Rico im Lager bekannt wird, ist die Reaktion der anderen sehr gut. Es wirkt einfach überzeugend. Wer würde sich nicht darüber wundern, dass eine Geisel etwas mit dem Kidnapper anfängt.
Mehr kann ich euch zur Handlung leider nicht verraten, es würde die Spannung einfach killen und ich kann euch sagen, dass es auf jeden Fall noch spannend wird, da einiges passiert :)
Fazit
Elena und Rico sind liebenswerte Hauptcharaktere, die sich durchweg zeigen können und ihr Beziehungsaufbau ist sehr schön nachzuvollziehen. Das Buch lebt einfach durch die Spannung und dadurch, dass immer wieder etwas Neues passiert, womit man nicht unbedingt gerechnet hat.