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Veröffentlicht am 01.08.2022

Seelenfutter

Fast bis zum Nordkap
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„Bis zum Nordkap“ ist für mich ein absolutes Feelgood-Buch. Das Cover ist richtig schön kitschig verspielt und gibt mir direkt ein heimeliges Gefühl. Ich liebe Skandinavien, die raue Natur, die Ursprünglichkeit ...

„Bis zum Nordkap“ ist für mich ein absolutes Feelgood-Buch. Das Cover ist richtig schön kitschig verspielt und gibt mir direkt ein heimeliges Gefühl. Ich liebe Skandinavien, die raue Natur, die Ursprünglichkeit aber auch die Gastfreundschaft für die die Menschen im Norden bekannt sind. Und all das vermittelt dieses Buch. Es ist wie nach Hause kommen in der Ferne.

Zum Inhalt: Bea hat einen Top-Posten in einer Werbeagentur und die liebt ihren Job, sie ist gut darin. Aber seit einiger Zeit hat sie Magenschmerzen und Schwindel wenn sie an die Arbeit denkt. Ein drohender Burn-Out? Bea beschließt sich eine Auszeit zu gönnen und nach Norwegen zu fahren. Einfach drauf los ins Abenteuer. Doch als ihr Bulli den Geist aufgibt und sie in Sjöhyttan strandet, beginnt das wahre Abenteuer.

Die Geschichte um Bea ist einfach wunderbar nahbar und total herzlich. Ich glaube besonders in der aktuellen Zeit können sich viele mit Burn-Out, Alltagserschöpfung und Stress identifizieren. Das macht Bea so authentisch und zu einer Frau, die eine meiner Freundinnen sein könnte. Ihre Entscheidung ihr Leben in Hamburg 6Monate auf Eis zu legen finde ich mutig und zugleich überstürzt und Bea merkt ja schnell selbst, dass das gar nicht so einfach ist. Wie sie sich selbst in Frage stellt und öfter mal einfach das Schicksal entscheiden lässt, hat mich schmunzeln lassen.

Die Menschen in Sjöhyttan sind einfach zuckersüß, allen voran die zwei Mädels von Per. Ich hab mich, genau wie Bea, direkt wohlgefühlt in diesem verschlafenen Städtchen und hätte am liebsten meine Sachen gepackt um Bea nachzureisen. Das Buch lebt von diesen wundervollen Figuren, skurrilen Begegnungen und der charmanten Aufdringlichkeit der Dorfbewohner.

Natürlich ist die Entwicklung, typisch Liebesroman, ganz schön überstürzt, aber das erwartet man ja bei solchen Büchern, sodass ich es Autorin Judith Pinnow nicht zum Vorwurf machen will. Denn insgesamt fand ich ihr Buch natürlich ganz bezaubernd und habe es in einem Stück verschlungen.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Feelgood-Roman

Das Glück auf der letzten Seite
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Das Cover von „Das Glück auf der letzten Seite“ hat mich einfach total angesprochen. So herrlich verspielt, dass ich einfach nicht widerstehen konnte und richtig Lust auf diesen Roman bekommen habe.

Zum ...

Das Cover von „Das Glück auf der letzten Seite“ hat mich einfach total angesprochen. So herrlich verspielt, dass ich einfach nicht widerstehen konnte und richtig Lust auf diesen Roman bekommen habe.

Zum Inhalt: in dem Nachttisch eines Hotels taucht ein herrenloses Manuskript auf, dass Anne-Lise einfach nicht mehr loslässt. Kurzerhand schickt sie es an seinen Schöpfer zurück und beschließt, herauszufinden wie es in ihre Hände gelangen konnte. Es beginnt die abenteuerliche Reise einer Geschichte, die das Leben vieler berührt hat.

Das Buch ist als Briefroman geschrieben, was ich eine schöne Idee finde, die ganz wundervoll zum Inhalt passt. So lesen wir diverse Briefwechsel nicht nur zwischen Manuskript-Finderin Anne-Lise und dem Autor des Werkes, sondern auch mit diversen Freunden und Fremden, die sie auf der Reise zur Geschichte des Manuskriptes trifft.

Durch diesen stilistischen Aufbau bekommt der Leser natürlich nur kleine Ausschnitte präsentiert, diese wirken dadurch aber umso authentischer, persönlicher und emotionaler. Den Briefen kann der Leser nicht nur den Weg des Manuskriptes durch diverse Hände entnehmen, sondern auch wie diese ungewöhnliche Lektüre ganze Leben verändert hat und immernoch verändert. Aus Fremden werden Freunde und es werden noch ganz andere, vorsichtige Bande geknüpft.

Obwohl das Buch nur knapp 300 Seiten fasst erfährt man unglaublich viel über die Charaktere und ihre jeweiligen Schicksale, was total genial sind ist. Es geht viel um Liebe und Freundschaft, um Verlust und verpasste Chancen, aber auch um Neuanfänge. Und um die Liebe zur Literatur und wie sie ein Leben nachhaltig beeinflussen kann. Dieses Buch ist eine Hymne auf das Leben und das Lesen.

Für mich ein ganz wundervolles Buch, das ich wärmsten empfehlen kann

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Veröffentlicht am 27.07.2022

(K)ein Liebesroman

Trennungsroman
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Ich hab mir dieses Buch bereits vor einer Ewigkeit gekauft, als Spontankauf, weil das Thema Trennung mich damals auch beschäftigt hat. Über den Beginn einer Liebe gibt es unendlich viele Bücher, aber dieses ...

Ich hab mir dieses Buch bereits vor einer Ewigkeit gekauft, als Spontankauf, weil das Thema Trennung mich damals auch beschäftigt hat. Über den Beginn einer Liebe gibt es unendlich viele Bücher, aber dieses hier erzählt vom Ende einer Liebe und was danach eigentlich passiert.

Zum Inhalt: Als Eva nach zwei Jahren Auslandsaufenthalt in Paris, inklusive Fernbeziehung nach Berlin zurückkehrt, erhofft sich damit den nächsten Schritt in ihrer Beziehung. Alle im Umkreis bekommen Kinder und auch Eva und Thomas waren sich einig: nach Evas Rückkehr wollen auch sie schwanger werden. nur dass Thomas eigentlich auf einmal keine Kinder will. Also mit Eva. Und eigentlich auch keine Beziehung mehr mit Eva. Aber wie sagt man das jemandem? und hatten sie es nicht immer schön gehabt?

Ich finds super, dass es mal ein Buch gibt, was darüber erzählt, nachdem die Protagonisten ihr Happy End bekommen haben und der Alltag eingekehrt ist. Denn genau das ist passiert, Thomas und Eva waren wahnsinnig verliebt, bis sie es nicht mehr waren. Bzw. einer von ihnen. Und wohin mit der Liebe, wenn sie nicht mehr erwidert wird? Genau davon erzählt dieses Buch und zwar auf eine offene und schonungslose Art.

Die Kapitel zählen quasi den Countdown bis zur Trennung runter und dann die Tage und Monate danach. Finde ich ne gute Idee, auch wenn so direkt angeteasert wird, was passieren wird. Aber gut, das Buch heißt "Trennungsroman", wer da was anderes erwartet hat bei den Kapiteln definitiv Gewissheit, dass es hier kein Happy End geben wird.

Die Charaktere sind authentisch, auch wenn ich Thomas direkt von beginn an nicht leiden konnte. Wie er mit der gesamten Situation und Eva umgeht ist einfach schwach und ich war schnell angenervt von seiner Art. Passte natürlich zum Buch und war deswegen eigentlich richtig gut gemacht.
Die dicke Luft ist quasi mit Händen greifbar, was mir gut gefallen hat. Beide Protagonisten suchen nach Wegen die Beziehung zu retten, bzw. sich selbst aus der Beziehung zu retten, geraten aneinander und isolieren sich voneinander. Ein sehr schönes Wechselspiel.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin jetzt sehr froh über meinen damaligen Spontankauf und kann das Buch sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Die Dosis macht das Gift

Die versteckte Apotheke
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„Die versteckte Apotheke“ ist ein Traum von einem Buch. Nicht nur ist der Schutzumschlag wunderschön gestaltet mit der Phiole und den bunten Blumen, das Buch selbst ist auch ein echter Hingucker. Der nachtblaue ...

„Die versteckte Apotheke“ ist ein Traum von einem Buch. Nicht nur ist der Schutzumschlag wunderschön gestaltet mit der Phiole und den bunten Blumen, das Buch selbst ist auch ein echter Hingucker. Der nachtblaue Einband wird nämlich ebenfalls von Blüten geziert. Allein optisch also schonmal ein absoluter Volltreffer.

Zum Inhalt: Nella hat sich der Rettung von Frauen verschrieben. In der alten Apotheke, die sie von ihrer Mutter geerbt hat, stellt sie Pulver, Tinkturen und Lösungen her, die Frauen aus gewaltsamen Ehen und vor grausamen Vätern, Brüdern oder Dienstherren retten sollen. Denn Nella Rezepturen heilen nicht, sie töten. Darum muss ihr Geschäft auch ein Geheimnis bleiben, aber ist sie in ihrer dunklen Kammer wirklich sicher?

Als Apothekerin schlägt mein Herz bei diesem Thema natürlich sofort höher und ich liebe wie die Heil- und Pflanzenkunde hier aufgegriffen und thematisch verarbeitet wird. Am Ende des Buches findet sich sogar ein kleines Glossar zu verschiedenen Naturgiften, was ich eine schöne Idee finde. Außerdem gibt es als Bonus drei Rezepte (natürlich gänzlich ohne Gifte), eine wundervolle Idee, die ich ganz sicher ausprobieren werde.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, was so aus dem Klappentext erstmal nicht ersichtlich war. Nellas Geschichte wird nämlich in der Gegenwart von einer jungen Historikerin nachverfolgt. Ich war anfangs etwas ernüchtert, dass es nicht vollständig nur um Nella geht, aber der zweite Handlungsstrang hat mir auch richtig gut gefallen, hat Nellas Fußspuren etwas nachvollziehbarer gemacht und mit einer Protagonistin, die über sich hinauswächst, noch ein bisschen zusätzliche Emotion in das Buch gebracht.

Durch die zwei Handlungsebenen geht natürlich keine so richtig in die Tiefe, aber ich fand es trotzdem spannend Nellas Werdegang zu verfolgen. Die beiden Handlungsstränge vereint, dass die Protagonistinnen starke Frauen sind, die sich aber in eine bestimmte Rolle haben drängen lassen, die ihnen nun zum Verhängnis wird. Sie stehen aber für sich sein und nehmen ihr Schicksal selbst in Hand.

Ich fand das Buch wirklich toll und kann es guten Gewissens empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Feuerteufel

Im Feuer
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„Im Feuer“ ist für mich das erste Buch von Autorin Pernilla Ericson. Das Cover wirkt ruhig und harmonisch, fast schon idyllisch. Wäre da nicht der flammende Schriftzug des Titels. Das finde ich toll gemacht ...

„Im Feuer“ ist für mich das erste Buch von Autorin Pernilla Ericson. Das Cover wirkt ruhig und harmonisch, fast schon idyllisch. Wäre da nicht der flammende Schriftzug des Titels. Das finde ich toll gemacht und irgendwie finde ich das gesamte Cover sehr stimmig für einen Schwedenkrimi.

Zum Inhalt: Polizistin Lilly Hed, lässt sich von einer führenden Position in Stockholm auf eine kleine Wache in Nynäshamn versetzen. Und obwohl niemand diese Karriereentscheidung so recht nachvollziehen kann, sind alle froh, Verstärkung zu bekommen. Denn es ist Hochsommer und eine Brandserie hält Feuerwehr und Polizei in Atem. Was zuerst nach Unfällen aussieht entpuppt sich als potenzielle Mordserie. Lilly ermittelt gegen einen Feuerteufel.

Ich mochte Protagonistin Lilly Hed total gern. Sie ist eine erfahrene und kompetente Polizistin, die ihrem Gespür vertraut. Gleichzeitig ist sie total bodenständig und hat durch ihre Vorgeschichte eine verletzliche Seite, die sie total nahbar für mich als Leser macht.

Den Fall fand ich sehr spannend und gut konstruiert. Genial fand ich die Tagebucheinträge und die Perspektive des unbekannten Opfers aus der Vergangenheit. Als Leser merkt man schnell, dass hier der Schlüssel zur Lösung des Falls liegen muss, die große Enthüllung folgte aber erst ganz zum Schluss. Und ich wär nie im Leben drauf gekommen, das war super gemacht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, aber gleichzeitig bildhaft genug um sich die Vorkommnisse in Nynäshamn gut vorstellen zu können. Die Steine, die Lily in den Weg gelegt werden und das Wiedersehen mit der Vergangenheit bringen zusätzlich Stimmung in die Geschichte.

Ich fand das Buch richtig stark geplottet und habe die ganze Zeit mitgefiebert und mit Lilly nach Hinweisen gesucht. Klasse Buch, dass ich bei der Hitze da draußen sehr empfehlen kann

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