Du bist gut genug
Die Geschichte von Sawyer, dem Pub-Besitzer, den man im ersten Band schon kennenlernen durfte und Hanna, die nach einem Jahr Abwesenheit wieder in Liverpool ankommt und versucht ihr Leben wieder aufzunehmen, ...
Die Geschichte von Sawyer, dem Pub-Besitzer, den man im ersten Band schon kennenlernen durfte und Hanna, die nach einem Jahr Abwesenheit wieder in Liverpool ankommt und versucht ihr Leben wieder aufzunehmen, hat mich sehr berührt.
Schon im ersten Band wird man mit schwerwiegenden Themen konfrontiert und auch in A Reason to Hope geht es um schicksalhafte Momente, die das ganzes Leben aus der Bahn werfen und schwerwiegend verändern, um Abzweigungen im Leben an denen man sich für den steinigen Weg entschieden hat und die Konsequenzen tragen muss; Träume platzen, Selbstzweifel stehen im Weg und doch kommt man zu der schönen Erkenntnis: Gemeinsam und mit guten Freunden ist auch der steinigste Weg leichter und doch so vieles möglich.
Die Charaktere haben mir sehr gefallen und das gilt nicht nur für die Hauptpersonen. Auch die Nebenfiguren-die Guten, wie die Schlechten- waren nie flach oder eindimensional. Ich konnte ihnen immer folgen.
Sawyer und Hanna habe ich natürlich sofort lieb gewonnen.
Beide sind auf ihre Weise absolute Gutmenschen, tragen dabei aber nie zu dick auf, im Gegenteil, sie sind sich ihrer Wirkung gar nicht bewusst. Sie wollen einfach nur ihr Leben meistern und man merkt was für innere Kämpfe sie dabei auszufechten haben, wie sehr beide mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben. Nicht nur Hanna, bei der es aufgrund ihrer Vorgeschichte natürlich sehr offensichtlich ist. Nein auch Sawyer, der oberflächlich gesehen doch gar keinen Anlass dazu hat. Das fand ich dann auch besonders spannend. Hier zeigt sich doch, dass jeder irgendetwas mit sich rumschleppt, viel zu oft eben auch sehr versteckt.
Es hat mir Spaß gemacht, die beiden zu begleiten, zu lesen, wie Hanna immer mehr Vertrauen gewinnt, über ihren Schatten springt und zusammen mit Sawyer nach vorne sieht, ihm dabei auch hilft. Sie stützen sich gegenseitig.
Die Handlung wurde zu keiner Zeit langweilig und ich ahnte schon, dass Hannas Vergangenheit die beiden einholen wird. Es hat sich ja von Anfang an angedeutet. Von daher war der dramatische Höhepunkt keine große Überraschung.
Was allerdings toll war, dass auch hier nochmal die Charaktere nicht aus der Rolle gefallen sind, es gab keinen unglaubwürdigen Sinneswandel, auch die Bösewichte und Mitläufer haben weiter nachvollziehbar gehandelt- ob brutal, feige, ängstlich, zweifelnd, wie auch immer.
Der Schreibstil hat mir an sich gut gefallen und ich bin durch die Seiten geflogen, nur manchmal wurde es dann arg blumig, leicht kitschig bzw. für meinen Geschmack gewollt poetisch in den Beschreibungen. Das war für mich aber gut zu verschmerzen, da es nicht überhand genommen hat.
Fazit:
Der Spannungsbogen hat die Seiten nur so dahinfliegen lassen und die sympathischen Protagonisten mit all ihren Ecken und Kanten, Sicher- und Unsicherheiten haben mich absolut begeistert.