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Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein weitgehend gelungenes Debüt

Das siebte Mädchen
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Im Juli 1999 ist Chloe Davis 12 Jahre alt, als eine Serie von vermissten jungen Mädchen die Kleinstadt Breaux Bridge in Louisiana, USA, erschüttert. Die sechs Teenager werden nie gefunden. Als Täter wird ...

Im Juli 1999 ist Chloe Davis 12 Jahre alt, als eine Serie von vermissten jungen Mädchen die Kleinstadt Breaux Bridge in Louisiana, USA, erschüttert. Die sechs Teenager werden nie gefunden. Als Täter wird Chloes Vater Richard festgenommen und nach seinem Geständnis zu lebenslanger Haft verurteilt. Da zerbricht nicht nur ihre Welt sondern auch ihre Familie.
Heute ist Chloe 32, hilft anderen Menschen durch ihren Beruf als Psychologin in Baton Rouge und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Daniel Briggs, als erneut ein Mädchen verschwindet und kurz darauf in der Nähe von Chloes Praxis tot aufgefunden wird. Bei Chloe reißen alte Wunden auf und sie hat sogar den Verdacht, dass das alles mit ihr zusammenhängt. Ahmt hier jemand die alten Taten nach oder wurde mit ihrem Vater der Falsche verurteilt?

Mir ist der Einstieg in dieses Buch dessen Cover mich schon fasziniert hat, sehr gut gelungen. Chloe ist eine junge Frau mitten aus dem Leben. Das allein macht sie mir schon sympathisch. Um sie dreht sich im Grunde auch die ganze Geschichte, die sie aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt. Sie berichtet aus dem Hier und Jetzt genau so wie aus der Vergangenheit. Auch ihre Träume werden Teil ihres Berichtes, was es mir manchmal schwer macht, zu wissen, wo ich gerade stehe. Dadurch sitze ich nur in ihrem Kopf, bekomme ihre Gefühle und Beklemmungen richtig gut mit, komme aber leider den anderen Mitwirkenden nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte.

Stacy Willinghams Erzählstil ist leicht und flüssig, sehr bildhaft und gut vorstellbar. Mir hat jedoch die durchgehende Spannung gefehlt. Ich hatte schon sehr früh einen Verdacht auf den Täter, der sich trotz verschiedener Wendungen und Zweifel, die immer wieder gestreut werden, dann auch bewahrheitet hat. Schade, da hätte man mehr draus machen können.

Trotz dieser Kritikpunkte fühle ich mich gut unterhalten und würde mich freuen bald neuen Lesestoff von Stacy Willingham zu bekommen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Leidenschaft in Paris

Sündiges Paris - Abenteuer eines Dienstmädchens | Erotischer Roman
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Lilou, das jüngste von 4 Kindern, ist gerade 16 Jahre alt, als sie von ihren Eltern Bertrand und Jusette zu ihrer Tante Odette nach Paris geschickt wird, die dort in einem angesehenen Haushalt arbeitet. ...

Lilou, das jüngste von 4 Kindern, ist gerade 16 Jahre alt, als sie von ihren Eltern Bertrand und Jusette zu ihrer Tante Odette nach Paris geschickt wird, die dort in einem angesehenen Haushalt arbeitet. Und schon tauche ich ein ins Paris im Jahr 1951 und darf dabei sein, wie Lilou sich langsam entfaltet.

Lilou Diaz hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich schnell in ihre Geschichte hinein zieht. Leicht und locker führt sie mich durch ihre Spiele mit Hausherrin Madame Ledoux, dem Hausgehilfen Noah, der Tänzerin Mademoiselle Claire Poli oder Stéphane. Ob zu zweit, zu dritt, zu viert oder sogar zu sechst – eingebettet in eine anregende, verruchte, leidenschaftliche Geschichte kommt keiner der Mitwirkenden zu kurz. Mir hat z.B. der Maskenball sehr gut gefallen.
Die so unterschiedlichen Protagonisten sind in ihrer Vielfältigkeit sehr gut beschrieben und sie regen mit ihren Aktionen die Fantasie und mein Kopfkino an. Ihr Verhalten ist aber nie derb, geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie. Eine anregende Geschichte, die sich sehr gut lesen lässt.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Nichts ist gut

Der Geruch von Wut
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Durch einen Unfall verliert der 16-jährige Alex seinen Vater. Seine Mutter ist von Narben entstellt. Als er selbst aus dem Koma erwacht, existieren für ihn nur negative Gefühle: Wut und Hass. Wut und Hass ...

Durch einen Unfall verliert der 16-jährige Alex seinen Vater. Seine Mutter ist von Narben entstellt. Als er selbst aus dem Koma erwacht, existieren für ihn nur negative Gefühle: Wut und Hass. Wut und Hass auf den Mann, einen Schwarzen, der ihren PKW mit seinem Lieferwagen von der Straße abgedrängt und in den Fluss katapultiert hat. Er macht sich auf die Suche und gerät durch seinen Freund Teo an Ferenc und seine Gruppe rechtsradikaler junger Menschen, die Black Boys. Viel zu spät merkt er, in welche fatale Situation ihn seine Gefühlswelt hier gebracht hat.

Gabriele Clima schafft es mit seinem einfachen aber doch eindringlichen Erzählstil eine Atmosphäre zu schaffen, der ich mich schon nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen konnte. Alex´ Wut und Hass scheinen greifbar, seine Zerrissenheit und sein Hinwenden zu scheinbaren Freunden kann ich gut nachvollziehen. Aber auch seine liebevolle Seite seiner Mutter Nora gegenüber, die absolut auf Gegenseitigkeit beruht, kommt glaubhaft rüber.

Die kurzen Kapitel machen die Geschichte sehr schnell und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Zwischendurch hatte ich allerdings Schwierigkeiten zwischen Alex´ Träumen und seiner Realität zu unterscheiden. Dazu eine Wende, die die Gefühle und Emotionen weiter anfachen. Leider wird es dann für mich immer weniger glaubhaft.

Ein Thema, das aktueller ist denn je, ein junger Mensch, der sich in etwas verrennt, dass er nicht mehr kontrollieren kann und eine Wende, die ich so nicht erwartet habe.

Ein Buch, das bestimmt nicht nur bei Jugendlichen Anklang finden wird.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Der Häkelclub ermittelt

Mörderische Masche
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Henri Ketelsen muss den plötzlichen Tod seiner Frau Maike verarbeiten. Sie wollte nur schnell nach einem Pferd auf der Weide von Rinderbaron Jochen Möllerhahn schauen, wurde dabei von einem Bullen auf ...

Henri Ketelsen muss den plötzlichen Tod seiner Frau Maike verarbeiten. Sie wollte nur schnell nach einem Pferd auf der Weide von Rinderbaron Jochen Möllerhahn schauen, wurde dabei von einem Bullen auf die Hörner genommen und getötet. Seitdem hat Henri den silbernen Nasenring des Bullen im Kopf. Dabei sollte er sich eigentlich um den Handarbeitsladen „Nähschiff & Nadelflotte“ seiner Frau kümmern. Was wird nun aus dem Strickzirkel und den Häkelclubs? Und aus der Mitarbeiterin Frollein Edda?

Karla Letterman hat mit diesem Buch eine so liebevolle, aber auch spannende Geschichte kreiert, dass ich sofort in dem Häkelladen hängengeblieben bin und das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Okay, unter einem Krimi stelle ich mir etwas anderes vor. Aber diese Geschichte hat auch ihre spannenden Seiten und natürlich eine Tote, deren ableben aufgeklärt werden muss.

Mich haben die Menschen, die ich hier kennenlerne, zumeist Frauen, angezogen und mir die Lektüre so richtig schmackhaft gemacht. Sie sind alle sehr lebensecht und menschlich gezeichnet, mit Ecken, Kanten und spitzen Zungen versehen und meist sehr sympathisch. Da wird gehäkelt und gestrickt, was das Zeug hält, über Farben und Materialien philosophiert. Edda versucht verzweifelt Henri vom Verkauf des Ladens abzubringen, den ihr Job steht auf dem Spiel. Und Henri, der zuerst in seiner Trauer gefangen ist, blüht immer weiter auf, findet Spaß an dem, was seine Frau aufgebaut hat und ist für seine Stammtischbrüdern nun nur noch Häkel-Henri.
Ich habe mit ihm gelitten, getrauert, wir haben zusammen gelacht und uns über seinen Job als Uhren-Feinwerkmechaniker und Maikes Laden Gedanken gemacht. Dann wird es langsam richtig spannend, als unschöne Machenschaften auf dem Rinder- und Pferdehof aufgedeckt werden. Die Häkelclub Damen legen sich nun richtig ins Zeug und „ermitteln“.

Die Umgebung von Bökersbrück in Ostholstein hätte ich gerne noch etwas näher kennengelernt. Dafür habe ich einiges über Henris Umfeld und seine Bekannten erfahren. Da Henri neuerdings an einem Sommerschal arbeitet, habe ich mich über die Häkelanleitung auf den letzten Seiten sehr gefreut. Vielleicht greife ich nun auch mal wieder zu Häkel- oder Stricknadeln.

Mit „Mörderische Masche“ hat Karla Letterman einen sehr abwechslungsreichen, unterhaltsamen Wohlfühl-Krimi vorgelegt. Nicht nur für Fans von Wolle und spitzen Nadeln.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Eine unterhaltsame Reise nach Zürich

Mord mit Limmatblick
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Der ziemlich erfolglose Krimiautor Florian Berger mietet sich in dem vornehmen Züricher Hotel „Storchen“ ein um dort seinem Leben ein Ende zu bereiten. Bevor er sich erschießt, will er aber seinen überlauten ...

Der ziemlich erfolglose Krimiautor Florian Berger mietet sich in dem vornehmen Züricher Hotel „Storchen“ ein um dort seinem Leben ein Ende zu bereiten. Bevor er sich erschießt, will er aber seinen überlauten Zimmernachbarn noch die Meinung sagen. Dort trifft auf eine am Boden liegende junge Frau mit einem Loch im Rücken. Als er sich um sie kümmern will, überrascht ihn der Hotelportier Nils Halstrom und Berger flieht. Klar, dass sich damit die Polizei an seine Fersen heftet.
Zusammen mit seiner Autorenkollegin Cressida Kandel versucht er dem Anschlag auf die junge Frau auf die Spur zu kommen.

Ich habe mich von Autorin Susanne Mathies sehr gerne nach Zürich an die Limmat entführen lassen. Hier lerne ich die verschiedensten Menschen kennen; allen voran die 16-jährige Marianna Schrödinger, die nur Marie genannt werden möchte. Sie ist die Tochter von Lena, der Frau, die mit der Kugel im Rücken von Florian gefunden wurde. Florian, der nicht erkannt hat, dass es seine Freundin Lena ist, die dort im Hotelzimmer auf dem Boden liegt. So kommen manche Verwicklungen zustande, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Gerade zum Ende hin, wo sich langsam alles aufklärt und aufgedröselt wird, hatte ich bei der ein oder anderen Aktion so meine Wahrscheinlichkeits-Bedenken. Aber gut – alles kann – nichts muss. Meinem Lesespaß hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Die bildhaften Beschreibungen zaubern mir vielfarbige Bilder in den Kopf und werfen mein Kopfkino an.

Leicht und flüssig zu lesen mit z.T. herrlich ironischen Dialogen, spannend zum mit rätseln, mit Menschen, die ich größtenteils nicht in meinem Freundeskreis haben möchte, in einer Stadt, die ich mir gerne mal anschauen würde und einem Fall, der mich ab seinem Entstehen gefesselt hat.

Gute Unterhaltung.

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