Pilgerreise an Spaniens Küste mit interessanten Pilgern und Gedanken zum Leben
...und plötzlich PilgerJohannes Zenker, Jahrgang 1988, Redakteur einer Norddeutschen Zeitung und verheiratet, beschließt, auf dem spanischen Küstenweg nach Santiago zu pilgern. In Form von Tagebucheinträgen beschreibt er seine ...
Johannes Zenker, Jahrgang 1988, Redakteur einer Norddeutschen Zeitung und verheiratet, beschließt, auf dem spanischen Küstenweg nach Santiago zu pilgern. In Form von Tagebucheinträgen beschreibt er seine Erlebnisse und Erfahrungen.
Das Buch ist über weite Strecken unterhaltsam geschrieben, besonders gelungen sind dabei die Begegnungen mit anderen Pilgern und das Erleben der nordspanischen Natur. Der Stil ist locker und einfach geschrieben, leicht zu lesen.
Schrwieriger und nicht so gut gelungen finde ich die Passagen, wo Johannes Zenker versucht tiefgründigere Gedanken unterzubringen. Zum einen konnten mich seine Gedankengänge oft nicht überzeugen, zudem wirkten sie zuweilen auch aufgesetzt und erzwungen. Als Beispiel nenne ich die „Aufgabe“, die ihm ein Mitpilger gegeben hat, ob der Selbstmord von seinem Bruder richtig gewesen sei. Wenn er dagegen die Pilgergedanken seiner Mitpilger oder die Begegnungen beschreibt, sind seine Erkenntnisse bedeutend besser beschrieben. Seine Begegnung mit „der langsamsten Pilgerin“ zum Beispiel ist sehr gelungen.
Etwas nervend dagegen empfand ich den „running gag“, dass Johannes Zenker mit völlig falschen Schuhen läuft. Was am Anfang noch amüsant rüberkommt, wird bei der fünften und sechsten Erwähnung müde. Zudem wirken seine Reaktionen da eher kindlich.
Insgesamt eine nette, einfache Pilgerwegbeschreibung mit einigen Schwächen.