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Veröffentlicht am 01.08.2022

Spannende Fortsetzung um Tom Babylon

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Der Mauerfall wirft lange Schatten
„I love You all“ ruft der gefeierte Rockstar Brad Galloway seinen 22.000 Fans in der Berliner Waldbühne zu. Plötzlich tritt eine unbekannte Frau ins Scheinwerferlicht ...

Der Mauerfall wirft lange Schatten
„I love You all“ ruft der gefeierte Rockstar Brad Galloway seinen 22.000 Fans in der Berliner Waldbühne zu. Plötzlich tritt eine unbekannte Frau ins Scheinwerferlicht und überreicht ihm einen mysteriösen Umschlag. Am nächsten Abend wird Galloways ausgeblutete Leiche ans Bett gefesselt im Gästehaus der Polizei gefunden. LKA-Ermittler Tom Babylon wird zum Tatort gerufen und fahndet gemeinsam mit der Psychologin Sita Johanns nach der unbekannten Frau. Die Spur führt 30 Jahre zurück – zu einer heimtückischen Kindesentführung mit dem Decknamen „Hornisse“ – und zu einer Frau, die zwischen zwei Männern stand. Beide waren bereit zu töten. Einer sinnt noch heute auf Rache. Und das kann Tom Babylon alles kosten, was er liebt. (Verlagsinfo)
Marc Raabe setzt in dem dritten Band um dem Ermittler Tom Babylon die Ereignisse der beiden Vorgänger fort (die man besser vorher gelesen haben sollte). Die Ermittlungen eines brutalen Mordes bringen Tom Babylon und seine Familie in tödliche Gefahr und bringen einige Geheimnisse ans Licht. Nachdem im Vorgängerband Sita Johanns Vergangenheit im Mittelpunkt stand, sind es dieses Mal Toms Eltern, deren Vergangenheit einen Schatten auf die aktuellen Ereignisse werfen. Nachdem Toms Vater im zweiten Band für einen Cliffhanger sorgte, steht sein Verhältnis zu Tom hier im Zentrum.
Die verschiedenen Handlungsstränge sind spannend und werden am Ende geschickt wieder miteinander verwoben. Vielleicht sind die vielen Zusammenhänge, die zwischen den Personen bestehen, manchmal etwas zu viel, aber Marc Raabe schafft es so, eine spannende rätselhafte Geschichte zu erzählen. Einige Fragen werden aufgelöst, doch gerade der Handlungsstrang um das Verschwinden von Toms Schwester Viola wird nur wenig weitergeführt und wartet am Ende mit einem erneuten Cliffhanger auf, der einen gespannt auf den vierten band der Reihe warten lässt.
Fazit. Ein wieder spannend zu lesender Thriller, der viele Perspektiven auf Tom, seine Familie und die DDR-Vergangenheit öffnet und einen mit offenen Fragen nach der Fortsetzung verlangen lässt.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Spannender Auftakt einer Thriller-Reihe, die Spaß auf mehr macht

Die Zahlen der Toten
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Inhalt:
Als in Painters Mill, Ohio die verstümmelte Leiche einer jungen Frau auf einem schneebedeckten Feld gefunden wird, der eine römische Zahl in den Bauch geritzt wurde, ist Kate Burkholder, die neue ...

Inhalt:
Als in Painters Mill, Ohio die verstümmelte Leiche einer jungen Frau auf einem schneebedeckten Feld gefunden wird, der eine römische Zahl in den Bauch geritzt wurde, ist Kate Burkholder, die neue Polizeichefin, sich sicher: der „Schlächter“ ist nach 16 Jahren zurück. Aber niemand weiß es besser als Kate selbst, dass das nicht wahr sein kann. Kate muss den grausamen Killer so schnell wie möglich ergreifen. Doch Kate hat ein Geheimnis, das sie alles kosten kann – oder weitere Opfer fordern wird.
Mit „Die Zahlen der Toten“ beginnt die Thriller-Reihe um Kate Burkholder, die in einem kleinen Ort, zu dem auch die Amish-People gehören, einen Serienkiller jagt. Kate gehörte früher selbst zu den Amish-People, doch steht sie jetzt bei ihren Ermittlungen zwischen diesen und der „englischen“ Welt. Ein Konflikt, der dazu führt, dass Kates Ermittlungen drohen, in die Katastrophe zu führen.
Auch Kates unfreiwilliger Partner John Tomasetti, der zu den Ermittlungen versetzt wurde mit dem Ziel, ihn scheitern zu sehen, bietet eine vielschichtige Persönlichkeit. Garniert wird alles mit gut getroffenen Ermittlern und einigen Personen aus Kates Familie, so dass man schon gespannt ist, diese im zweiten Band wiederzusehen. Einziger Kritikpunkt für mich (persönlich) waren einige Stellen mit zuviel Sex und Splatter.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Wortgewaltige Geschichte über einen Teufel an Bord

Der Tod und das dunkle Meer
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Spannende Geschichte, für die man manchmal einen langen Atem braucht
Im Jahre 1634 will der Generalgouverneur Jan Haan an Bord der Saardam von der niederländischen Kolonie Batavia nach Amsterdam reisen. ...

Spannende Geschichte, für die man manchmal einen langen Atem braucht
Im Jahre 1634 will der Generalgouverneur Jan Haan an Bord der Saardam von der niederländischen Kolonie Batavia nach Amsterdam reisen. Neben der Mannschaft, einigen Passagieren und seiner Familie wird Samuel Pipps als Gefangener mitgeführt, obwohl dieser gerade noch (als eine Art Sherlock Holmes) im Auftrag der Ostindien-Kompanie einen wertvollen Schatz wiedergefunden hatte. Doch bevor das Schiff ablegen kann, wird es von einem Aussätzigen verflucht. Und tatsächlich ereignen sich schon kurz darauf immer mehr mysteriöse Vorfälle an Bord, bis auch bald die erste Leiche auftaucht. Ist wirklich der Teufel an Bord des Schiffes?
Stuart Turton ist mit Sicherheit kein Autor, der es sich oder seinen Lesern leicht macht. Wie schon in seinem ersten Roman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ entwirft er einen Plot, bei dem es nicht immer leicht ist, den Überblick zu behalten. Eine komplizierte Geschichte und eine Vielzahl von Geheimnissen und Spuren verdichten sich dann aber langsam zu einem spannenden Finale.
Die Vorzüge des Romans liegen vor allem in der Phantasie des Autors, die zu einer vielschichtigen Geschichte führt, seinem ungewöhnlichen Sprachgefühl, mit dem er es schafft, die düstere Stimmung auf dem Schiff und die Charaktere treffend lebendig werden zu lassen. Großen Respekt verdient der Autor dafür, bei all den Zusammenhängen und Details, den Überblick zu behalten. Auch wenn der Autor (bewusst) viele historische Ungenauigkeiten in Kauf genommen hat, merkt man dem Buch die sorgfältige Recherchearbeit an. Eine Genreeinteilung kann (und soll) man für diesen Roman eh nicht vornehmen.
Alles in allem kann Stuart Turton auch mit seinem zweiten Roman überzeugen. Der Mittelteil ist vielleicht etwas zu lang geraten. Doch man erhält einen unterhaltsamen Roman, der zwischen Krimi, Historie, Aberglaube, dem Kontrast von Arm und Reich und auch der Liebe hin und her pendelt.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Humorvoller Krimi mit vielen Informationen zu Rum

Rum oder Ehre
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Inhalt: Martin Störtebäcker, 72 Jahre alt und von seinen Freunden liebevoll »der Käpt’n« genannt, lebt friedlich in der deutschen Rum-Metropole Flensburg, wo sich sein Faible für den köstlichen Zuckerrohrbrand ...

Inhalt: Martin Störtebäcker, 72 Jahre alt und von seinen Freunden liebevoll »der Käpt’n« genannt, lebt friedlich in der deutschen Rum-Metropole Flensburg, wo sich sein Faible für den köstlichen Zuckerrohrbrand hervorragend pflegen lässt. Aber dann segnet sein bester Freund Lasse das Zeitliche – und gibt dem Käpt’n aus dem Grab einen letzten Auftrag mit: Er soll zur legendären Rum-Insel Jamaika reisen und sich endlich auf die Suche nach seinem dort verschollenen Bruder begeben. In der Karibik angekommen freundet sich der Käpt’n schnell mit einer abenteuerlustigen Taxifahrerin an, die ihn bei seiner Suche unterstützt. Doch schon bei der Besichtigung der ersten Rum-Distillery stellen sie fest: Etwas stimmt ganz und gar nicht in dem tropischen Paradies. Der Brennmeister der Distillery wird auf brutale Weise ermordet aufgefunden – und es wird nicht der letzte Mord gewesen sein. Ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt …

Carsten Sebastian Henn legt nach „Der Gin des Lebens“mit „Rum oder Ehre“ seinen zweiten Kriminalroman vor, in dessen Mittelpunkt ein alkoholisches Kultgetränk steht. Um den Rum herum gruppieren sich die deutsche Rum-Metropole Flensburg und die Rum-Insel Jamaika. Mit dem Käpt’n Martin Störtebäcker, der nach Jamaika geht, um seinen verschollenen Bruder zu suchen, schafft Henn eine wunderbare Figur, um die sich erst eine Gruppe nordischer Freunde (eine Kegelgruppe, die nicht kegelt) und dann verschiedene jamaikanische Personen schart (eine junge Taxifahrerin, die Polizistin Jo’anna mit ihrem Sohn Isaak und verschiedene Rastafari). Während Martin den Spuren seines Bruders folgt, wird viel geraucht, viel Rum getrunken, Distillerys besichtigt und auch gemordet und scharf geschossen. Diese Spurensuche ist unterhaltsam, zuweilen auch spannend und emotional und auch immer informativ, denn Henn fügt geschickt Informationen über die Rum-Herstellung und das Land Jamaika ein. Zudem gibt es Informationsseiten, auf denen locker unterhaltsam über die Geschichte und die Herstellung von Rum geschrieben wird, und natürlich gibt es auch informative Cocktailrezepte mit Rum und Kochrezepte mit Rum.

Ein schöner und unterhaltsamer Wohlfühlkrimi, bei dem der Rum der wahre Held ist. Die Protagonisten wachsen einen schnell ans Herz und auch der Kriminalfall bietet einige Überraschungen.
Es stellt sich nun die Frage, ob nach Gin und Rum jetzt vielleicht ein Krimi über Whisk(e)y folgt. Genug zu erzählen gibt es hier bestimmt auch.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Laura Kern ermittelt in einem sehr persönlichen Fall

Der böse Mann: Thriller
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Fesselnde Jagd auf einen Serienkiller, mit einem zu schnellen Ende
Inhalt: Am Ufer eines Sees wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ein rostiger Stacheldraht ist um ihren Hals gewickelt und die Schulter ...

Fesselnde Jagd auf einen Serienkiller, mit einem zu schnellen Ende
Inhalt: Am Ufer eines Sees wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ein rostiger Stacheldraht ist um ihren Hals gewickelt und die Schulter mit einem dreiflügligen Schmetterling tätowiert. In ihrer Hosentasche entdeckt Spezialermittlerin Laura Kern eine Botschaft, bei der ihr das Blut in den Adern gefriert. »Ich bin die Zweite«, steht auf einem Papiertaschentuch geschrieben. Doch wer ist dann das erste Opfer? Eine weitere Nachricht führt Laura zu der nächsten Toten, die ebenfalls grausam zugerichtet ist. Laura jagt einen Serienkiller, der abgrundtief böse ist und sie in ein gnadenloses Spiel verwickelt. Ein Spiel, das niemand gewinnen kann. Erst in letzter Minute erkennt sie, was der Täter wirklich vorhat. Aber es scheint längst zu spät, ihn zu stoppen.

Zum sechsten Mal schickt Catherine Shepherd ihre Protagonistin Laura Kern, ihren Lebensgefährten Taylor und ihren Partner Max auf die Spur eines Serienkillers, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist und doch dabei näher ist als alle denken.
Von der ersten Seite an entwickelt die Handlung ein rasantes Tempo und hält die Spannung auf sehr hohem Niveau. Abwechselnd wird aus der Sicht der Ermittler, des Täters oder auch seiner Opfer geschrieben, wobei es Catherine Shepherd immer gelingt, die jeweiligen Personen schnell und anschaulich zu charakterisieren. Das hohe Tempo, in dem der Täter seine Opfer entführt und töten, erhöht den Druck spannend, zumal in verschiedene spannende Richtung ermittelt wird. Zudem kommen noch private Probleme um das Dreiergespann hinzu. Das Ende ist dann sehr überraschend und für Laura Kern auch sehr persönlich.

Der Showdown gerät meiner Ansicht nach zu unspektakulär und auch viele Fragen über die Motive und den Hintergrund des Täters bleiben unbeantwortet, bzw. bleiben durch Andeutungen der Phantasie des Lesers überlassen.

Auch wenn „Der böse Mann“ der sechste Band aus der „Laura Kern“-Reihe ist, kann man das Buch unabhängig von den Vorgängerbüchern lesen, allerdings entwickeln sich die Beziehungen um Laura und ihre Vergangenheit in den Vorgängerbänden, so dass es durchaus Sinn macht, diese in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Alles in allem ein sehr guter Thriller, denn man nur schwer aus der Hand legen kann. Wobei dann nur das schnelle und knappe Ende etwas enttäuscht. Insgesamt 4 von 5 Sternen, oder besser 4,5 von 5 Sternen. Catherine Shepherd lohnt sich auf jeden Fall für unterhaltsame Lesestunden.

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