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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Spannender 3. Teil des Augensammlers, oftmals zu sehr um die Playlist herumkonstruiert

Playlist
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Vor einem Monat wurde die 15-jährige Feline Jagow entführt. Ihrer Mutter beauftragt beauftragt Privatermittler Alexander Zorbach, der entdeckt, dass Feline vor wenigen Tagen ihre Playlist bei einem Streamingdienst ...

Vor einem Monat wurde die 15-jährige Feline Jagow entführt. Ihrer Mutter beauftragt beauftragt Privatermittler Alexander Zorbach, der entdeckt, dass Feline vor wenigen Tagen ihre Playlist bei einem Streamingdienst verändert hat. Alexander Zorbach glaubt, dass Feline damit einen Hinweis auf ihr Versteck gibt. Auf der Suche nach Feline geraten Zorbach und die blinde Aliena Gregoriev immer tiefer in einen Albtraum, der ihr Leben verändern wird.
Sebastian Fitzek ist bekannt dafür, dass er sich für seine Thriller etwas besonderes einfallen lässt. Felines Playlist existiert und besteht aus 15 Songs, die namhafte deutsche aber auch internationale Künstler*innen (Johannes Oerding, Beth Ditto, Rea Garvey, Namika, …) für diesen Thriller geschrieben haben. Auf diese Songs wird im Buch immer wieder hingewiesen und die Lyrics scheinen den Weg zu Feline zu weisen.
Der Thriller hat alles Altbekannte, was man von einem Fitzek-Thriller erwartet: Hohes Tempo, kurze Kapitel, Cliffhanger, Menschen, die an ihre Grenzen gebracht werden, und immer wieder Twists, die die Handlung in eine andere Richtung treiben. Entstanden ist wieder ein Pageturner, den man schnell lesen kann. Natürlich muss man mit den Fitzeküblichen Übertreibungen rechnen, die das Maß der Glaubwürdigkeit sehr spannen, dafür erfreut einen das Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem Augensammler bzw. Augenjäger. Ein Manko ist dann allerdings die Playlist, denn die Deutungen der Playlist sind oftmals schon sehr gewagt, wenn man bedenkt, dass die Hinweise von einem entführten 15-jährigen Mädchen stammen. Hier hat sich Fitzek oftmals sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Fazit: Ein routinierter Fitzek-Thriller für Fans mit dem Bonus einer interessanten Playlist zum Dazuhören.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Tote Goldschmiede, viel Prominenz und ein legendärer Diamant bieten gute Unterhaltung

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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In London wird ein Goldschmied brutal ermordet. Inspector Swanson ermittelt, doch schon bald geschieht ein zweiter Mord, ebenso brutal, aber auch ebenso skurril. Inspector Swanson fürchtet zu Recht, dass ...

In London wird ein Goldschmied brutal ermordet. Inspector Swanson ermittelt, doch schon bald geschieht ein zweiter Mord, ebenso brutal, aber auch ebenso skurril. Inspector Swanson fürchtet zu Recht, dass dies erst der Anfang einer Mordserie ist. Bei seinen Ermittlungen begegnet er einigen Verdächtigen, und auch so illustren Persönlichkeiten wie Sir Arthur Canon Doyle und Oscar Wilde benehmen sich verdächtig.

Robert C. Marley hat einen unterhaltsamen Kriminalroman geschrieben, in den man in das viktorianische England abtauchen kann. Vieles im Roman entspricht historischen Tatsachen, um die herum sich eine interessante Mörderjagd entwickelt mit überraschendem Ende. Die Charaktere sind gut getroffen, die Settings abwechslungsreich und die Story hat etwas von Sherlock Holmes und Agatha Christie. Insgesamt ein nettes Lesevergnügen für Zwischendurch. Ein Wiedersehen mit Inspector Swanson lohnt sich.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Humorvoller britischer Seniorenkrimi mit einer guten Portion Tragik

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Als die fast achtzigjährige Joyce in eine luxuriöse Seniorenresidenz in der Grafschaft Kent einzieht, ist es mit der Ruhe schnell vorbei, als sie Elisabeth, eine ehemalige Geheimagentin, Ron, ehemaliger ...

Als die fast achtzigjährige Joyce in eine luxuriöse Seniorenresidenz in der Grafschaft Kent einzieht, ist es mit der Ruhe schnell vorbei, als sie Elisabeth, eine ehemalige Geheimagentin, Ron, ehemaliger Gewerkschaftsführer, und Ibrahim, einen Psychiater im Ruhestand kennenlernt. Denn Joyce wird (auch weil sie als ehemalige Krankenschwester medizinische Kenntnisse hat) von ihnen in den Donnerstagsmordclub aufgenommen, in dem sie versuchen alte ungelöste Fälle zu klären. Als dann vor ihrer Haustür ein Mord geschieht, stürzen sich die vier Senioren in die Ermittlungsarbeit. Dabei sind sie der Polizei mehr als einmal einen Schritt voraus, auch weil ihre Mittel nicht immer ganz legal sind. Aber der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel.
Die Geschichte um einen Mord zieht schnell immer größere Kreise und es werden schnell viele Fährten gelegt. Leider ufert das ganze manchmal zu sehr aus, so dass man sich bemühen muss, den Überblick zu behalten, auch aufgrund der Vielzahl an Personen. Gelungen sind auch die Kapitel die als Tagebucheinträge von Joyce gestaltet sind.
Der große Vorzug des Buches sind die Charaktere, die vier Senioren des Clubs wachsen einen mit ihren Eigenheiten immer mehr ans Herz, vor allem weil auch immer wieder melancholische Töne und die Last der Älterwerdens thematisiert werden. Bei allem (britischen) Humor bekommt so die Handlung auch Tiefe und Tragik. Sehr schön augenzwinkernd beschrieben ist die Zusammenarbeit der Senioren mit dem Chefinspektor, bei dem sich Freude und Entsetzen oft abwechseln.
Ein unterhaltsames Lesevergnügen, das etwas braucht, um Fahrt aufzunehmen. Aber definitiv ein Grund, wieder einmal in Kent vorbeizuschauen.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Ayurveda - alles andere als entspannend für Phillip, Hauke und Peter

Elbschmerz
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Besprochen wird hier das von der Autorin gelesene Hörbuch (ungekürzte Fassung)
Nach den nicht sehr entspannenden Ereignissen aus dem ersten Band, haben sich der ehemalige Berliner Hauptkommissar Philip ...

Besprochen wird hier das von der Autorin gelesene Hörbuch (ungekürzte Fassung)
Nach den nicht sehr entspannenden Ereignissen aus dem ersten Band, haben sich der ehemalige Berliner Hauptkommissar Philip Goldberg und die beiden Kophusener Polizisten Hauke und Peter langsam als Team gefunden. Was liegt da näher, als im Ayurveda-Zentrum in Kophusen (!) als teambildende Maßnahme einen Yoga-Kurs zu machen. Peter ist begeistert, Hauke eher nicht. Doch als dann die erste Teilnehmerin spurlos verschwindet, muss das Team ermitteln. Doch hinter den beschaulichen Kulissen des Ayurveda-Zentrums lauern viele Geheimnisse.
Wieder schafft es Nicole Wollschläger, schnell in nordisch gemütlicher Atmosphäre einen unblutigen, aber dennoch spannenden Fall auszubreiten. Viele Geheimnisse um die Vergangenheit des Yogalehrers, um alte und neue Beziehungen, um Verbrechen und Gefühle werden entdeckt und weigern sich lange, den Polizisten eine Lösung oder ein einheitliches Bild zu liefern. Immer mehr Fragen tun sich auf, bis sich am Ende alles überraschend auflöst. Gut eingearbeitet in die Handlung sind auch private Geschichten. Haukes Mutter ist dabei ein besonderes Highlight,
Der Spannungsbogen lässt es auch dieses Mal kaum zu, mit dem Hören zu stoppen. Jedes Kapitel weckt die Neugierde beim Leser. Das angenehmes Lesetempo und eine gute Charakteristik auch bei den Nebenfiguren fördern den Hörgenuss.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Gute Kurzgeschichte, die viel Einblick in forensische Methoden bietet

Kaltes Land
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„Kaltes Land“ ist mein erster Thriller von Michael Tsokos (sieht man von dem mit Sebastian Fitzek verfassten Thriller „Abgeschnitten“ ab). Im Mittelpunkt steht die Berliner Rechtsmedizinerin Sabine Yao, ...

„Kaltes Land“ ist mein erster Thriller von Michael Tsokos (sieht man von dem mit Sebastian Fitzek verfassten Thriller „Abgeschnitten“ ab). Im Mittelpunkt steht die Berliner Rechtsmedizinerin Sabine Yao, die, obwohl persönlich betroffen, die Ermordung ihrer Tante in Kiel untersucht.
Da es sich bei „Kaltes Land“ um eine gut 100-seitige Kurzgeschichte handelt, bleibt nicht viel Platz für eine tiefere Charakterisierung Sabine Yaos oder eine komplexe Mordermittlung. Doch Michael Tsokos beherrscht vor allem sein Fachgebiet, die Forensik. Und so legt er besonderen Wert auf eine gute, übersichtliche rechtsmedizinische Ermittlung, wobei er perfekt die Balance zwischen Fachsprache und Verständlichkeit findet. Die Hintergründe des Mordes und des Täters sind recht schnell klar und auch Sabine Yaos privater Hintergrund (ihre Familienverhältnisse und eine unglückliche Verlobung) können nur kurz, aber dennoch geschickt eingebaut werden. Das Ende lässt einige Fragen offen und wirkt etwas ungeschickt. Aber ein Cliffhanger lässt auf eine Fortsetzung hoffen, dann hoffentlich in einer ausführlicheren Form, die den Personen und der Handlung mehr Platz lässt.
Insgesamt ein netter Band für einen gemütlichen Leseabend, ansprechend geschrieben, aber mit Luft, sich zu entfalten

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