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Veröffentlicht am 12.09.2022

Wähle dein Schicksal...

Sonnenblumentage
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Ich liebe den Film "Sie liebt ihn - sie liebt ihn nicht" mit Gwyneth Paltrow aus den 90ern. Da wird die Geschichte ihrer Figur in zwei Versionen erzählt. Einmal erwischt sie die U-Bahn noch und damit ihren ...

Ich liebe den Film "Sie liebt ihn - sie liebt ihn nicht" mit Gwyneth Paltrow aus den 90ern. Da wird die Geschichte ihrer Figur in zwei Versionen erzählt. Einmal erwischt sie die U-Bahn noch und damit ihren Freund inflagranti mit einer anderen im Bett. In der zweiten Version muss sie die nächste U-Bahn nehmen, und ihr Leben läuft - vorerst - weiter wie bisher.

Ein ganz ähnliches Konzept präsentiert Frieda Bergmann in "Sonnenblumentage". Wir lernen Marie kennen, deren Lebensweg sich ab Kapitel 3 in 2 Versionen aufsplittet. Einmal verbringt sie ein inspirierendes Wochenende weg von zu Hause, lernt nette Leute kennen und stellt die Weichen für ihren kurze Zeit später erfolgenden Umbruch. In der anderen Version sagt sie das Wochenende ab, startet dafür aber einen kleinen "Neuanfang" in ihrer gewohnten Umgebung.
Viel mehr kann man gar nicht verraten, ohne zu viel zu spoilern. Nur so viel kann ich noch sagen: es gibt was zum Schmunzeln, zum Lachen, zum Weinen, zum Träumen, zum romantisch sein, und ein paar schöne Musik-Tipps, die es wert sind sich mal anzuhören. Für alle ist was dabei!

Ja, ich hatte meine Lieblingsgeschichte, und hab in dieser auch Marie "angefeuert" ihren Weg zu gehen. Doch auch die andere Variante wurde mir mit der Zeit immer sympathischer und interessanter, je mehr wir in der Zeit voran schritten.
Langweilig wurde es mir jedenfalls nie, und das obwohl das Buch immerhin 640 Seiten umfasst. Aber im Gegensatz zu manch anderen dicken Büchern merkt man das hier fast gar nicht, da es sich wirklich leicht wegliest - und Frieda Bergmann bringt darin ja auch immerhin gleich 2 Geschichten unter.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Annas Sommer in Portugal

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie, Band 1)
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Ich kenne und liebe die Romane von Kyra Groh alle, und auch mit ihrem neuesten Roman "Alles, was ich in dir sehe" wurde ich nicht enttäuscht. Dieser ist viel mehr als die bisherigen Bücher auf das aktuell ...

Ich kenne und liebe die Romane von Kyra Groh alle, und auch mit ihrem neuesten Roman "Alles, was ich in dir sehe" wurde ich nicht enttäuscht. Dieser ist viel mehr als die bisherigen Bücher auf das aktuell so moderne Genre "New Adult" ausgerichtet, und das merkt man durchaus in ihrem Schreibstil. An den musste ich mich erst ein bisschen gewöhnen, vor allem an die inneren Monologe der Protagonisten, die hier immer sehr verbreitet sind (und auf die ich manchmal nur zu gern verzichte). Doch ich fand schnell rein in das Buch, in die Geschichte, in das Setting und auch in den Schreibstil. Denn trotz allem hat Kyra Groh ihre Art, alles mit einem gewissen frischen Witz zu erzählen, beibehalten.

Und so konnte ich den Sommer von Anna und Fynn ähnlich gut genießen wie die zwei (wobei die beiden bestimmt noch viel mehr Spaß dabei hatten). Kyra Groh ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, eine recht authentische Beschreibung der Entwicklung ihrer Beziehung abzuliefern, und das mag ich. Keine Plattitüden, die ich in gleicher Form schon zig-mal woanders gelesen habe, sondern ein wirkliches Unikat. Nur der Titel ist nicht so ganz meins, da fand ich die Buchtitel und Cover ihrer bisherigen Bücher deutlich besser. Ich hab lediglich aufgrund des mir bekannten Namens der Autorin zu diesem Buch gegriffen, sonst hätte ich es sicher liegen gelassen.
Doch da Kyra Groh wahrscheinlich gar nichts für den Titel kann, gibt es dennoch voll 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Endlich wieder so gut wie "Mondscheintarif"

Morgen kann kommen
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Ich war ja vor fast 20 Jahren sehr begeistert von "Mondscheintarif". Danach habe einige weitere Bücher von Ildiko von Kürthy gelesen, aber keines davon reichte in meinen Augen mehr an ihr Debüt heran. ...

Ich war ja vor fast 20 Jahren sehr begeistert von "Mondscheintarif". Danach habe einige weitere Bücher von Ildiko von Kürthy gelesen, aber keines davon reichte in meinen Augen mehr an ihr Debüt heran. Mit "Morgen kann kommen" ist ihr das aber wieder gelungen, finde ich.

Es ist wunderbar geschrieben, auch wenn ich die ersten paar Kapitel sehr verwirrt war (es gibt eine Gloria, aber dann auch wieder eine Schwester namens Maria??). Sobald das alles aufgeklärt war, stand einer unterhaltsamen, aber auch leidvollen, Geschichter zweier Schwestern nichts mehr im Wege.

Auch den Twist gegen Ende habe ich nicht kommen sehen, insofern hat von Kürthy alles richtig gemacht, und ihr eigenes Buch auch selbst las Hörbuch eingelesen. Dabei kamen die verschiedenen Personen und ihre Wesenszüge wirklich gut hervor. Und auch ein paar witzige Sprüche waren eingestreut, einen musste ich mir sogar notieren:
"Du kannst nicht beides - versprechen und halten." Ich denke zwar nicht, dass der Spruch immer zutrifft, aber in der Situation im Buch fand ich ihn sehr gut.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Trotz der schweren Thematik unbedingt empfehlenswert

Was ich nie gesagt habe
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Nachdem wir im ersten Teil die Geschichte von Toms Mutter Greta hörten, ist nun Toms Vater Konrad dran. Dessen Schicksal ist nicht minder tragisch als das von Greta. Manche Passagen aus der Zeit des zweiten ...

Nachdem wir im ersten Teil die Geschichte von Toms Mutter Greta hörten, ist nun Toms Vater Konrad dran. Dessen Schicksal ist nicht minder tragisch als das von Greta. Manche Passagen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs waren wirklich schwer zu verdauen, und eine ging mir ganz besonders ans Herz.

Trotz der teils schweren Thematik, wollte ich immer weiterleisen. Denn Susanne Abel kann wunderbar erzählen, und es kommt nicht nur in den Kapiteln über die Vergangenheit sondern auch in jene in der Gegenwart Spannung in die Geschichte, als Tom seinen Halbbruder Henk, und in weiterer Folge noch mehr Halbgeschwister findet. War sein Vater ein notorischer Fremdgänger, oder was ist da passiert?

Für mich ist das Buch eines, das mir länger im Kopf bleiben wird. Es ist nicht nur eine exemplarische Familiengeschichte, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte. Und es ist sehr beklemmend zu wissen, dass sich ein Teil davon gerade in der Ukrainie wiederholt.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Wunderschöne Weltgeschichte

25 Städte, 10 000 Jahre – Eine Reise durch die Weltgeschichte
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Das Buch ist superschön illustriert, die jeweiligen Städte wunderbar auf Papier rekonstruiert. Ich hatte mir bei dem Titel und der Beschreibung zwar eher vorgestellt, dass wir jede Stadt im 'Wandel der ...

Das Buch ist superschön illustriert, die jeweiligen Städte wunderbar auf Papier rekonstruiert. Ich hatte mir bei dem Titel und der Beschreibung zwar eher vorgestellt, dass wir jede Stadt im 'Wandel der Zeit' erleben werden, d.h. wie sie sich über hunderte oder gar tausende von Jahren verändert hat. Allerdings ist dafür dann wahrscheinlich doch kein Platz, und so gibt es zu jeder Stadt 2 Doppelseiten, auf denen zum einen ein Stadtplan (meist von der Zeit der Stadtgründung) enthalten ist und auf der zweiten Seite wissenswerte Fakten in wiederkehrenden Kategorien.

Bei den ausgewählten Städten gibt es eine recht breite Streuung, und wirklich jeder Kontinent wird dabei abgedeckt, so dass die Kinder einen bunten Einblick in das frühe Leben in aller Welt erhalten. Auch ich habe vieles beim Schmökern gelernt. Dass Jericho die älteste Stadt der Welt ist und bereits vor 12.000 Jahren gegründet wurde hätte ich zum Beispiel nicht gewusst!

Ein wunderbares Nachschlagewerk zum Thema Geografie aber vor allem Geschichte!

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