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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Die Geschichte hätte was gehabt

Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter
4

Norah ist Single, lebt in London und bereitet sich auf Weihnachten vor. Norahs Plan für Weihnachten sieht vor das sie zu ihrer Mutter fährt. Diese sagt jedoch kurzfristig ab, da sie in ein Retreat fahren ...

Norah ist Single, lebt in London und bereitet sich auf Weihnachten vor. Norahs Plan für Weihnachten sieht vor das sie zu ihrer Mutter fährt. Diese sagt jedoch kurzfristig ab, da sie in ein Retreat fahren möchte. Bei ihrem besten Freund Joe möchte sich Norah ihre Sorgen von der Seele sprechen. Dabei fällt ihr ein das sie vor 10 Jahren mit ihre Urlaubsliebe Andrew in Italien vereinbart hat sich an Weihnachten 2019 in Dublin zu treffen. Norah möchte alles auf eine Karte setzen und überredet Joe mit ihr nach Dublin zu kommen über Weihnachten um zu sehen ob Andrew erscheint.
‚Maybe this year‘ ist ein Roman von Emily Bell der in die jetzt aufkommende Weihnachtszeit passt. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und schildert die Ereignisse sehr gut, jedoch bleibt die emotionale Sicht in diesem Liebesroman etwas auf der Strecke.
Norah ist eine nette Protagonistin, die ihre Träume aufgegeben hat und sich in ihr Schicksal gefügt hat. Allerdings möchte sie sich wieder mehr auf sich konzentrieren und mal etwas für sich selbst tun. Die Geschichte lebt auch immer wieder von Rückblicken in der auf besondere Ereignisse in ihrem Leben eingegangen wird. Die Rückblicke überwiegen für meinen Geschmack etwas zu sehr und zerreißen somit den gegenwärtigen Ablauf. Es gibt auch unerwartete Wendungen, die ich gut dargestellt fand, jedoch hat der emotionale Blickwinkel gefehlt oder war zu wenig geschildert.
‚Maybe this year‘ ist ein Weihnachtsroman den man lesen kann, aber man kann die Vorweihnachtszeit sicherlich auch sinnvoller verbringen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Eine große Liebe

Die Wolkenstürmerin
0

Marlene Lilienthal ist seit dem Tod ihrer Eltern Prokuristen im Familienunternehmen Flugzeugbau Appen. Seid dem Krieg steht es jedoch schlecht um den Betrieb. Marlenes Onkel schlägt deshalb einen Verkauf ...

Marlene Lilienthal ist seit dem Tod ihrer Eltern Prokuristen im Familienunternehmen Flugzeugbau Appen. Seid dem Krieg steht es jedoch schlecht um den Betrieb. Marlenes Onkel schlägt deshalb einen Verkauf der Firma vor. Marlenes Vetter Max ist voll und ganz dafür, doch Marlene weigert sich. Sie schlägt eine Alternative vor. Marlene möchte ein zweites Standbein aufbauen: ein Flugtaxiunternehmen. Sie möchte die Leute schnell und unkompliziert in ihrer kleinen Vega Gull von A nach B bringen. Max ist empört und tut alles als Spinnerei einer Frau ab, ihr Onkel hingegen scheint geneigt zu zustimmen. Gemeinsam vertagen sie die Entscheidung um eine Wochen. Um einen klaren Kopf zu bekommen reist Marlene in ihr Ferienhaus an der Ostsee. Bei einem Strandspaziergang begegnet sie einem Winterschwimmer, der auf sie eine magische Anziehungskraft ausübt. Tags darauf trifft sie ihn in einer Gaststätte wieder.
Der Roman 'Die Wolkenstürmerin' von Birgit Zimmermann ist ein klassischer Liebesroman der im Jahr 1957 spielt und eine Ost-West-Liebe thematisiert. Die Autorin hat einen einfachen, angenehmen Schreibstil dem man gut folgen kann.
Die Protagonisten sind sehr sympathisch bis auf einige wenige. Marlene ist eine mutige Frau die versucht das Familienunternehmen zu retten, jedoch erhofft man sich mehr von der Geschichte als man da vielleicht hofft. Die Geschichte über das Unternehmen und den Versuch dieses zu retten rückt immer mehr in den Hintergrund zu lasten der Liebesgeschichte. Die Liebesgeschichte hat natürlich auch etwas für sich, jedoch hatte ich anfangs nicht angenommen das sie soviel Raum einnimmt.
An sich ein nettes Buch, dass recht kurzweilig ist und unterhält. Meine Erwartungshaltung war jedoch eine andere und ich finde beide Themen wurden halbherzig ausgearbeitet.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Gut durchdachter Spionagethriller

Die Cellistin
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Sarah Bancroft, ehemalige CIA Agentin und aktuelle Geschäftsführerin von Isherwood Fine Arts, findet in ihrer Galerie ein seltenes Kunstwerk, das sie an den Russen Wiktor Orlow verkaufen möchte. Als sie ...

Sarah Bancroft, ehemalige CIA Agentin und aktuelle Geschäftsführerin von Isherwood Fine Arts, findet in ihrer Galerie ein seltenes Kunstwerk, das sie an den Russen Wiktor Orlow verkaufen möchte. Als sie sich mit Orlow in seinem Londoner Stadthaus treffen möchte findet sie ihn Tod in seinem Büro. Wiktor Orlow wurde mit einem Nervengift getötet und auch Sarah denkt im ersten Moment das sie etwas davon abbekommen hat. Sie kommt zur Kontrolle ins Krankenhaus. Als ihr alter Bekannter Gabriel Allon von ihrem Zustand und Wiktors Tod erfährt, macht er sich sofort auf den Weg nach London. Allon erkundigt sich nach Sarahs Befinden und berät sich mit dem MI6 über die Todesumstände von Wiktor Orlow. Dieser wurde mit einem russischen Nervengift getötet, dass sich auf den auf seinem Schreibtisch befindlichen Unterlagen befand. Bei den Unterlagen handelt es sich um Kontodaten die der Journalisten Nina Antonowa zugespielt wurden. Nina befindet sich nun auf der Flucht als sie vom Tod Orlows erfährt.
'Die Cellistin' von Daniel Silva ist der einundzwanzigste Roman in der Gabriel-Allon-Reihe. Daniel Silva hat einen angenehmen Schreibstil und hinterlegt seine Werk mit vielen zum Thema passenden Fakten. Leider haben diese Fakten bei mir manchmal zu Langeweile geführt, wenn Seitenweise über Bankerpraktiken geschrieben wurde die für mich nicht immer verständlich waren.
Die Protagonisten waren sehr sympathisch, darunter Sarah Bancroft, Christopher Keller und Gabriele Allon. Es wurden persönliche Beziehungen beschreiben und menschliche Tragödien geschildert die sie sympathisch machten. Bei Christopher und Gabriele hat mir vor allem der Wortwitz gefallen. Der gesamte Fall war gut durchdacht und spannend geschildert. Es war ein gute Spionagethriller bei dem eher leise Töne angeschlagen wurden und Kalkül gezeigt wurde als actionhafte Szenen die sich aneinanderreihen.
Mein Fazit ist, dass es ein lesenswerte Spionageroman mit einem dichten Faktenwissen ist, der gut umgesetzt wurde aber an machen Stellen durch zu viele Fakten etwas langweilig wirkt und man es auch deutlich hätte abkürzen können. Trotz allem lesenswert.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Die einfachen Glücksmomente in Hollywood

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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Fiona St. James hat als Jugendstar in der Fernsehserie Birds of California mitgespielt, ist auf die schiefe Bahn geraten, hat um sich geschlagen und alles zerstört was sie erreicht hat. Nun arbeitet sie ...

Fiona St. James hat als Jugendstar in der Fernsehserie Birds of California mitgespielt, ist auf die schiefe Bahn geraten, hat um sich geschlagen und alles zerstört was sie erreicht hat. Nun arbeitet sie in der Druckerei ihres Vaters, kümmert sich um ihre Schwester Claudia und ihren depressiven Vater. Jedoch hat sie es geschafft ihrem Leben wieder geordnete Bahnen zu geben und das will sie sich nicht kaputt machen. Als jedoch ihre ehemalige Agentin anruft und über ein Serienrevival spricht, ist Fiona schockiert. Einige Tage später taucht auch noch ihr ehemaliger Serienbruder Sam Fox auf und will sie überreden beim Serienrevival mit zu machen. Fiona sieht ihre Ruhe in Gefahr, stimmt aber einem gemeinsamen Lunch mit Sam Fox zu. Bald entdeckt sie den liebenswürdigen Kerl von damals wieder in den sie heimlich verliebt war.
Katie Cotugno hat mit „Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ eine zarte, zerbrechliche Liebesgeschichte geschaffen die einen manchmal traurig stimmt und doch erfährt man immer wieder ein wenig Glück. Die Protagonisten Fiona und Sam sind zwei wunderbare Hauptcharaktere die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie ist impulsiv und aufbrausend, genießt die Zurückgezogenheit und die Ruhe und ist zufrieden mit einem einfachen Leben. Er ist ein Charmeur, liebt es im Rampenlicht zu stehen und möchte jedem gefallen. Doch beide sind einsam, sorgen sich um ihre Familie und lassen eigentlich niemanden so wirklich an sich heran. Eine wunderbare Geschichte die vor allem auch von den Wortgefechten zwischen Sam und Fiona lebt und doch hat sie auch Tiefgang. Auch ernstere Themen werden angesprochen und man lernt wie wichtig es ist Freunde zu haben auf die man bauen kann und einen Menschen der einem zuhört wenn man Probleme hat.
Für mich ein lesenswertes Buch, das einen mitnimmt auf eine wehmütige Reise die durchsetzt ist mit Glücksmomenten die immer mehr an die Oberfläche steigen.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Schwedischer Krimi mit Potenzial!

Sturmrot
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Olof Hagström stattet seiner Heimat nach über 20 Jahren einen Besuch ab und findet seinen Vater Tod in der Badewanne. Beim Versuch zu verschwinden wird er von einem Nachbarn gestellt. Die Polizistin Eira ...

Olof Hagström stattet seiner Heimat nach über 20 Jahren einen Besuch ab und findet seinen Vater Tod in der Badewanne. Beim Versuch zu verschwinden wird er von einem Nachbarn gestellt. Die Polizistin Eira Sjödin erscheint am Tatort und erkennt Olof sofort wieder. Mit vierzehn hat Olof das Mädchen Lina vergewaltigt und ermordet, Eira war damals neun und dieses Ereignis hat sie für immer geprägt.
Tove Alsterdal hat bereits drei Krimis geschrieben die jedoch Stand-Alones waren. "Sturmrot" ist der Auftakt zu einer Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Die Autorin schafft eine leicht melancholische Stimmung und eine Düsternis durch einzelne Ereignisse die dem ganze teilweise etwas sehr gruseliges geben. Es wird eine kontinuierliche Spannung erzeugt, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Trotzdem hofft man manchmal auf einen größeren Spannungspeak und nicht nur auf das allmähliche dahinplätschern.
Die Hauptermittlerin Eira Sjödin wird sehr menschlich dargestellt, durch die alltäglichen Sorgen die sie begleiten und manchmal auch einfach überfordern. Man kann sich in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Empfindungen gut nachvollziehen. Sie zieht gute Schlussfolgerungen und bringt die Ermittlungen voran. Ungewohnt waren die wechselnden Kollegen, doch wird dadurch gut die Situation im ländlichen Schweden dargestellt. Insgesamt wird durch Eira's Ortskenntnis das Leben in der Region verdeutlicht und man bekommt einen Einblick in die schwedische Mentalität.
Mein Fazit ist das es ein lesenswerter Krimi ist und sich als Sommerlektüre definitiv eignet. Jedoch hatte ich persönlich noch ein bisschen mehr von Sturmrot erwartet.

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