Profilbild von Bibliokate

Bibliokate

Lesejury Star
offline

Bibliokate ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bibliokate über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2022

Hochemotional

Findelmädchen
0

[Werbung/Rezensionsexemplar]
(TW: Gewalt, Sexualisierte Gewalt, Kindesmisshandlung)

Lilly Bernstein hat mit "Findelmädchen" einen Roman geschrieben der sowohl einige Triggerwarnungen verdient hat als ...

[Werbung/Rezensionsexemplar]
(TW: Gewalt, Sexualisierte Gewalt, Kindesmisshandlung)

Lilly Bernstein hat mit "Findelmädchen" einen Roman geschrieben der sowohl einige Triggerwarnungen verdient hat als auch eine beim Kauf inkudierte Packung Taschentücher rechtfertigen würde.

Die Geschichte dreht sich um Helga, die Kurz nach dem Krieg in einem Waisenhaus ein Praktikum beginnt obwohl sie nur einen Traum hat. Sie möchte schrieben. Ihr Vater der ihr fremd geworden ist nachdem er sie nach Jahren in denen er sich in Kriegsgefangenschaft befand wiederfindet ist strickt dagegen, weshalb versteht Helga nicht. Was sie dort mitbekommt kann sie nicht einfach hinnehmen und so beschließt sie zum Schutzengel eines Kindes zu werden das immer wieder sowohl körperlich als auch emotional misshandelt wird. Worauf sie sich da einlässt und was durch dieses Kind dem sie sich so verbunden fühlt alles ans Tageslicht befördert wird ahnt sie anfangs nicht denn die Demonen der Vergangenheit schlafen nicht und auch ihre eigene traumatische Kindheit lässt sie nicht mehr los. Als sie Opfer einer Vergewaltigung wird muss sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, im schnelltempo Erwachsenwerden und einen Weg finden ihre Zukunft zu meistern.

Ich fand diesen Roman wirklich unheimlich berührend, toll geschrieben und konnte ihn nach den ersten Seiten schon nicht mehr weglegen. Für mich ist es immer ganz besonders schwer wenn ich Bücher lese in denen Kinder traumatische Erfahrungen machen müssen oder schlecht behandelt werden (ist vielleicht eine Berufskrankheit von Menschen die beruflich mit Kindern arbeiten). Dennoch habe ich diesen Roman förmlich weggeatmet und fand ihn wahnsinnig berührend und absolut lesenswert und man sollte sich von der Seitenanzahl auf keinen Fall abschrecken lassen. Das Buch gibt anfangs immer wieder einige Rätsel auf die sich aber am Ende alle auflösen. So wird ein unglaublicher Spannungsbogen kreiert. Ich kann versprechen das man bald nicht mehr aufhören kann zu lesen und das Buch in Null komma nix gelesen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2022

Ein tolles, Horizinterweiterndes Buch

Taguarí
0

Angelika Selina Braun erzählt in ihrem Buch Taguari die beeindruckende Geschichte von Don José Aiza der mit 14 Jahren von einem Indigenen Stamm, den Piapocos in ihren Stamm aufgenommen und von den Schamanen ...

Angelika Selina Braun erzählt in ihrem Buch Taguari die beeindruckende Geschichte von Don José Aiza der mit 14 Jahren von einem Indigenen Stamm, den Piapocos in ihren Stamm aufgenommen und von den Schamanen unter ihre Fittiche genommen wurde.

Dieses Buch ist wirklich unglaublich interessant und toll geschrieben. Bisher hatte ich mich mit Schamanismus nicht wirklich beschäftigt doch dieses Buch hat mir einen tollen Einblick in das Leben und Denken der Piapocos gegeben. Besonders interessant fand ich die mystischen Elemente im Denken des Stammes und ihre Gesellschaftlichen Strukturen.

Ein tolles, interessantes und horizonterweiterndes Buch das auf wahren Begebenheiten beruht, den Blick auf das eigene Denken und Erleben richtet und zur Selbstreflexion anregt.

Für alle Fans von Büchern wie "Der Pfad des Friedvollen Kriegers" oder "Die Suche nach dem verborgenen Glück" könnte auch dieses Buch sehr interessant sein. Natürlich auch für alljene die sich für Schamanismus und verschiedenste Formen der Spiritualität interessieren

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Wie ein real Life Abenteuerromen

Life Lessons aus dem Amazonas
0

Pip Steward hat hier eine Art Reisebericht geschrieben der sich liest wie ein Abenteuerroman a la Jules Verne.

Pip Stewarr, Laura Bingham und Ness Night wagen eine Expedition die sie in 72 Tagen durch ...

Pip Steward hat hier eine Art Reisebericht geschrieben der sich liest wie ein Abenteuerroman a la Jules Verne.

Pip Stewarr, Laura Bingham und Ness Night wagen eine Expedition die sie in 72 Tagen durch den entlegenen Dschungel der Welt führt. Auf ihrer Reise entlang des Essequibo treffen sie nicht nur auf wilde Tiere, müssen immer wieder ihre körperlichen und mentalen Grenzen neu ausloten, lernen Leute kennen die sie schnell in ihre Herzen schließen, sondern müssen sich auch immer wieder den Launen der Natur ausliefern.Sie treffen auf Riesenschlangen, Spinnen und Skorpione, kämpfen gegen Stromschnellen und lernen so nicht nur einiges über die umliegende Natur sondern auch sehr viel über sich selbst. Doch wie überall wo jemand etwas wagt gibt es auf Neid und Missgunst gegen die Expedition die von manchen als "Neokolonialismus" interpretiert wird.
Nach der Rückkehr von der Expedition ist nichts mehr so wie es vorher war.

Was ich an diesem Buch wirklich toll fand ist das man sehr viel über die Gegend, die Einheimischen ihre Mythen, Legenden und auch über ihre Bräuche erfährt. So bekommt man ein interessantes Bild der Gegend und der Kultur.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Das Buch konnte ich schon nach den ersten paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2022

Ein sehr toller Roman

Mama Melba
0


(TW : Sklaverei, Sexualisierte Gewalt, Gewalt, Entmenschlichung, Kindesmissbrauch)

"Ich Begriff, dass die Hautfarbe nur der Vorwand war. Der Vorwand, der ihnen erlaubte, ungerecht und grausam zu sein. ...


(TW : Sklaverei, Sexualisierte Gewalt, Gewalt, Entmenschlichung, Kindesmissbrauch)

"Ich Begriff, dass die Hautfarbe nur der Vorwand war. Der Vorwand, der ihnen erlaubte, ungerecht und grausam zu sein. [...] Nein, worum es hier ging, war Macht. Das war das Große und Ganze." Pecan Pie. S. 275

Mama Melba erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens das auf der Suche nach einem besseren Leben vom Schwarzwald nach Louisiana kommt. Sie will ihrer Vergangenheit, die allerdings erst im Laufe des Romans entrollt wird, entfliehen um sich so selbst zu retten. In Louisiana arbeitet sie auf einer Plantage und wird von den Köchinnen in die Geheimnisse der akadischen und kreolische. Küche eingeweiht. Sie beginnt die Sklaven als ihre Familie zu betrachten und findet auch ihre große Liebe unter ihnen. Doch scheint es für Melba und ihre Freunde unmöglich zu sein das Leben zu führen das sie sich wünschen. Doch dann bricht der Bürgerkrieg aus und Melba riskiert alles um denen zu helfen die sie liebt.

Mama Melba ist ein gelunger Roman über die Situation der Südstaaten kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges und schafft es trotz der nicht immer einfachen Thematik, der Darstellung der Sklaverei und der furchtbaren Lebensbedingungen der untersten Gesellschaftsschicht doch immer irgendeine Art von Leichtigkeit und Hoffnung zu Vermitteln. Durch Melbas Naivität, sie hatte keine Ahnung vom Schicksal und Leben der Sklaven, wird die Geschichte erst richtig verstärkt da sie nach und nach begreifen muss wie groß die Verachtung der Master für die Sklaven wirklich ist und wie wehement sich diese weigern sie als Menschlich anzuerkennen.

Der Schreibstil war wirklich toll und durch die Rezepte die jedem Kapitel beigelegt wurden bekommt man ein richtiges Gefühl für die Gegend in der der Roman spielt.
So kann ich nur sagen das dieser Roman anders war als ich erwartet hatte. Ich war wirklich positiv überrascht und kann es wirklich sehr empfehlen. Er wird beim Leser einiges an Emotionen hervorrufen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein toller Einblick ins Leben von Virginia Woolf

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
0

Werbung/Rezensionsexemplar]

Stefanie H. Martin widmet sich im ersten Band ihrer Bloomsbury Saga Virginia Woolf die zu einer der bedeutendsten SchriftstellerInnen der Moderne werden wird.

Die Geschichte ...

Werbung/Rezensionsexemplar]

Stefanie H. Martin widmet sich im ersten Band ihrer Bloomsbury Saga Virginia Woolf die zu einer der bedeutendsten SchriftstellerInnen der Moderne werden wird.

Die Geschichte dreht sich um Virginia und ihre Schwestern die nach dem Tod des Vaters und mehrere schwerer Verluste nach Bloomsbury ziehen müssen. Die Schwestern wollen nur eines, dem übergriffigen Stiefbruder entkommen. Besonders Virginia leidet sehr an seinen unangebracht en Avancen und gerät so immer wieder in psychische Kreisen und manische Phasen. Aus der Not heraus gründen sie mit den anderen Brüdern zusammen die Wohngemeinschaft Bloomsbury die bald zum Treffpunkt der Künstler und Boheme avanciert.

Virginia will sich auf keinen Fall den Gesellschaftlichen Gepflogenheiten unterordnen und denkt nicht einmal daran zu heiraten und das Heimchen am Herd zu geben. Sie will nur eines. Schreiben, koste es was es wolle. Als ihr der Mann ihrer Schwester heillos verfällt ist das Chaos vorprogrammiert.

Besonders interessant fand ich wie authentisch Virginia dargestellt wurde mit all ihrem Temperament, ihrer Instabilität aber auch ihrer Entschlossenheit und ihrer Bestimmtheit sich von niemandem ihre Freiheit nehmen zu lassen, sich nicht in die Gesellschaftlichen Konventionen sperren zu lassen und sich ihren Weg als Schriftstellerin zu erkämpfen. Auch die Gesellschaftlichen Gepflogenheiten und die Tagespolitik der Zeit in der der Roman spielt kamen nicht zu kurz wodurch eine Art sittenbild entstand das wirklich interessant war und das deutlich machte wogegen sich Virginia beschlossen hat aufzubegehren.
Ich fand den Roman wirklich sehr toll und auch wenn schwere Schicksalsschläge geschildert wurden gut zu lesen. Besonders die Sprache hat mich überaus begeistert.

Nun bin ich gespannt und freue mich darauf mich mit dem Werk von Virginia Woolf näher zu beschäftigen.

Ich bedanke mich herzlich bei @aufbau_verlage für dieses tolle, berührende und interessante Rezensionsexemplar

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere