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Veröffentlicht am 20.12.2022

Eine schöne, ruhige Weihnachtsgeschichte im urigen Edinburgh

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung
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Wenn ich einen neuen Weihnachtsroman anfange, dann weiß ich, dass ich nicht die tiefgründigste Geschichte erwarten kann, aber ich möchte eine schöne weihnachtliche Stimmung erleben. Genau eine solche Atmosphäre ...

Wenn ich einen neuen Weihnachtsroman anfange, dann weiß ich, dass ich nicht die tiefgründigste Geschichte erwarten kann, aber ich möchte eine schöne weihnachtliche Stimmung erleben. Genau eine solche Atmosphäre hat „Weihnachten in der kleinen Buchhandlung“ vermittelt. Ich habe Edinburgh bereits durch einen Sommerurlaub kennengelernt, aber durch diesen Roman habe ich den Eindruck, dass ich es nun auch zu der Weihnachtszeit kenne. Die Orte wurden hier so gut beschrieben, dass ich mir die kleinen Straßen so gut mit all den Lichtern und Dekorationen vorstellen konnte.

Mit so einer schönen Stimmung startet der Roman für Carmen allerdings nicht. Das Kaufhof, für das sie jahrelang gearbeitet hat, muss schließen und da sie keinen anderen Job findet, schicken ihre Eltern sie zu ihrer Schwester nach Edinburgh. Diese organisiert eine Anstellung bei einer Buchhandlung, die ebenfalls vor dem Bankrott steht. Carmen muss nun all ihre Kreativität aufbringen, um den wunderschönen, alten Buchladen durch die Weihnachtszeit zu retten.

Zunächst fand ich es Carmen etwas anstrengend. Ich konnte mir echt nicht vorstellen, dass jemand so verpeilt sein könnte und so wenige Ziele im Leben haben kann. Nach und nach hat sie allerdings mehr Struktur in ihr Leben bekommen und es wurde auch klar, dass ein Teil der chaotischen Wahrnehmung durch Missverständnisse entstanden ist. Ihr Leben ist dennoch an manchen Stellen etwas merkwürdig. Es gibt darüber hinaus auch einige wirklich kuriose Nebencharaktere in diesem Buch. Wahrscheinlich gehen alle anderen Ladeninhaber der Straße als besonders durch, aber auch die männlichen Bekannte in Carmens Leben sind nicht unbedingt normal. Die unterschiedlichen Figuren machen dieses Buch in jedem Fall zu etwas Besonderem. In meinen Augen hätten hier die Charaktere auch gerne etwas normaler sein können, damit man sich besser mit ihnen identifizieren kann oder das Gefühl hat, dass dies tatsächlich Personen aus dem realen Leben sein könnten.

Von Vanida Karun habe ich bis dato noch kein Hörbuch gehört, aber ich würde mir jederzeit eine weitere Geschichte von ihr vorlesen lassen. Sie hat eine ruhige, angenehme Stimme, der ich sehr gut folgen konnte. Das Hörbuch hat mich in jedem Fall in eine weihnachtliche Stimmung versetzt und ich hatte Spaß dabei. Es war ein wirklich schöner Ausflug in das kalte Edinburgh.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Eine süße, ruhige Geschichte über eine lustige Backshow und eine junge Liebe

Worlds Apart
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In der Küche bekomme ich zwar ein leckeres Menü gezaubert, aber beim Backen muss ich mich leider an die einfachsten Rezepte halten. Ich bewundere allerdings Menschen, die wunderschöne Motivtorten zaubern ...

In der Küche bekomme ich zwar ein leckeres Menü gezaubert, aber beim Backen muss ich mich leider an die einfachsten Rezepte halten. Ich bewundere allerdings Menschen, die wunderschöne Motivtorten zaubern oder sich da kreativ austoben können. Es geht wohl nicht nur mir so, denn ansonsten wären Backsendungen nicht so beliebt. Das Buch „Worlds Apart“ handelt auch von so einer Backsendung, in der Profis und Laien gegeneinander antreten und in kurzer Zeit echte Meisterwerke schaffen.

Für Kaycee war es schon immer ein Traum irgendwann eine eigene Konditorei zu eröffnen. Als ihre Mutter gestorben ist und ihre Familie Unterstützung brauchten, trat dieser Traum immer weiter in den Hintergrund. Mit dem Preisgeld von „Back That Cake“ könnte sie sich allerdings diesen verwirklichen. Noch spannender wird diese Staffel der Serie als sie erfährt, dass der Schauspieler Leo Campbell aus ihrer Lieblingsserie dabei sein wird.

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte einzufinden, da für mich Kaycee als Charakter sehr undurchsichtig gewirkt hat. Für mich war es nicht verständlich, wie man sich selbst so zurück nehmen und immer die Familie an die erste Stelle setzen kann. Vor allem konnte ich nicht verstehen, wie der eigene Vater oder auch die Geschwister dies nicht merken konnten. Durch die ganzen geplatzten Träume und auch die familiären Probleme war die Atmosphäre ziemlich gedrückt und im ersten Moment war dies nicht, die lockerleichte Geschichte, die ich erwartet hatte.

Mit dem Beginn der Backsendung hat sich die Grundstimmung deutlich verändert und ich hatte die Handlung, die ich erhofft habe. Die Beschreibungen der Torten klang einfach nur fantastisch und ich mochte die ganzen Nebencharaktere, die anderen Teilnehmer der Show und vor allem auch Kaycees Freundin Fiona. Wer „Worlds Collide“ gelesen hat, der kennt Fiona bereits.

Wenn es um eine Fernsehshow und einen Schauspieler geht, dann kann man auch etwas Drama erwarten. Wenn ich die Umstände betrachte, dann enthält die Geschichte sogar schon wenig Drama. Das Showbiz kann manchmal hart sein, aber das wurde hier gut umgesetzt. Ganz ohne etwas Drama – auch wenn man es schon erwarten konnte – ist die Handlung nicht ausgekommen. In meinen Augen waren die Wendungen nicht unerwartet und es gibt wenig Überraschungen, aber das war in Ordnung.

Die ruhige Handlung und die angenehme Atmosphäre haben eine zuckersüße Geschichte geschaffen. Wie ein Stück Schokoladenkuchen hatte ich sehr viel Spaß, solange es da war, aber ich denke nicht, dass es mir danach noch lange in Erinnerung bleibt. Es haben ein paar außergewöhnliche Themen oder Aspekte gefehlt. Dennoch ist es ein echt schöner Roman für alle Fans von Torten und süßen Liebesgeschichten.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Ein einfühlsamer Roman über Verluste und Trauer

All the Pieces of My Heart
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Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da ...

Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da jedes Buch von anderen Charakteren handelt. In diesem Teil geht es um die drei Freunde Mercedes, Noah und Cora. Die drei sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Obwohl Mercedes heimlich in Noah verliebt ist, sagt sie ihm das nie, da sie Angst um ihre Freundschaft hat und als Cora ihr sagt, dass sie Noah liebt, versteckt Mercedes ihre Gefühle komplett. Cora und Mercedes führen eine glückliche Ehe bis Cora bei einem Unfall stirbt. Damit wird die Beziehung von Mercedes und Noah noch einmal komplizierter, da sich Noah nun alleine um seine Tochter kümmern muss und Mercedes versucht überall zu helfen.

Jedes Kapitel beginnt erst einmal mit einer Rückblende, sodass der Leser miterleben kann, wie die drei sich kennengelernt haben und vor allem auch wieso die Freundschaft zwischen Noah und Mercedes so besonders ist. Nach einigen Seiten wechselt die Zeit und die Geschichte in der Gegenwart wird weitererzählt. Durch eine andere Schriftart kann der Leser diese beiden zeitlichen Ebenen gut auseinander halten.

Bereits nach wenigen Kapiteln stirbt Cora, sodass die Hauptthematik des Romans die Trauerbewältigung beziehungsweise der Umgang mit Verlusten ist. Sehr angenehm ist, dass es dadurch auch keine Dreiecksbeziehung gibt. Wie dieses schwierige Thema aufgegriffen wurde, fand ich sehr gut. Auch andere Probleme wie Tablettenabhängigkeit oder auch Selbstmord werden in die Handlung eingearbeitet. Erst war ich etwas überrascht, wie düster da teilweise die Atmosphäre ist. In Summe ist die Handlung dafür jedoch noch sehr locker und die Geschichte lässt sich wirklich gut lesen.

Das Buch habe ich in zwei Tagen ausgelesen und die Seiten sind wirklich dahin geflogen. Es hätte ein grandioser Roman sein können, wenn da nicht ein paar übernatürliche Elemente gewesen wären. Wenn man einen Liebesroman von einer Autorin liest, die auch gerne einmal Fantasy Romane schreibt, dann hätte ich vielleicht auch darauf kommen können, dass sie hier auch etwas Fantasy einfließen lässt. Da dies jedoch bei ihren anderen Romanen nicht der Fall war, hat mich dies hier überrascht. Es ist kein großer Spoiler, wenn ich das ein bisschen erkläre. Es gibt zum Beispiel einen Nebencharakter, der behauptet die Toten sehen zu können. In Ordnung, diese Figur ist auch in einer psychiatrischen Anstalt, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Das Buch ohne diese übernatürlichen Elemente hätte mir besser gefallen.

In Summe ist dies ein schöner, emotionaler Roman, aber es gibt realistischere und stärkere Bücher der Autorin. Das Buch ist nett für Zwischendurch, solange man kein Jahreshighlight erwartet.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Eine nette Liebesgeschichte mit ganz viel Vertrauen, aber auch sehr viel Drama

The Girl in the Love Song
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Mit dem Titel „The Girl in the Love Song“ hatte ich direkt eine Vorstellung von dem Buch im Kopf. Da Emma Scott eigentlich immer gefühlvolle Geschichten schreibt, habe ich auch hier wieder eine emotionale ...

Mit dem Titel „The Girl in the Love Song“ hatte ich direkt eine Vorstellung von dem Buch im Kopf. Da Emma Scott eigentlich immer gefühlvolle Geschichten schreibt, habe ich auch hier wieder eine emotionale Handlung mit vielschichtigen Charakteren erwartet. Der Titel verspricht einfach schon eine unerwiderte Liebe und ganz viele Träume. Die beiden Elemente gab es in jedem Fall und einige Themen, die ich so nicht erwartet hätte.

Direkt auf den ersten Seiten wird klar, dass es hier um eine Art Romeo und Julia Geschichte geht. Zwei Personen aus zwei komplett unterschiedlichen Welten treffen aufeinander und treffen sich heimlich. So beginnt die Geschichte von Violet und Miller. Miller lebt mit seiner Mutter auf der Straße und Violet ist eigentlich in gut behüteten Verhältnissen aufgewachsen. Als Violet Miller aus ihrem Fenster aussieht, macht sie sich Sorgen um den Jungen, der einsam spazieren geht. Sie lädt ihn zu sich ein und von da an besucht er sie beinahe jeden Abend, woraus eine wundervolle Freundschaft entsteht. Mir hat sehr gut gefallen, wie langsam diese Freundschaft entsteht und der Leser bei jedem Schritt mitgenommen wird. Es ist eine tiefe, langjährige Freundschaft, die wirklich auf viel Vertrauen basiert.

Neben Millers Armut werden viele andere Themen in die Geschichte eingebaut, wie Diabetes oder Alkoholismus. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich die anderen Themen nicht verraten. Es ist auf der einen faszinierend, wie es die Autorin schafft trotz der vielen Probleme eine lockere Atmosphäre zu schaffen, auf der anderen Seite fand ich es auch etwas schade, dass es dadurch nicht noch mehr Tiefgang gab. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn es weniger Themen, aber diese dafür tiefgründiger oder facettenreicher dargestellt worden wären. So war es für mich an vielen Stellen eine zu dramatische und damit auch eine unrealistische Geschichte. Etwas Drama mag ja einen guten Spannungsbogen ergeben, aber so hat es mich irgendwann gestört.

Der Schreibstil war wieder sehr angenehm und von der ersten Seite an habe ich mich gut in die Geschichte eingefunden. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch aus, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass noch etwas fehlt. Es war so ein netter, unterhaltsamer Roman, aber in meinen Augen bei weitem noch nicht der Beste von Emma Scott.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Etwas fern von meiner Realität, aber gut geschrieben

Kein Rockstar für eine Nacht
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Die neueren Bücher von Kylie Scott kenne ich bereits, aber die ihre Rockstar-Reihe kenne ich noch nicht. Die Reihe ist bereits im Jahr 2014 unter gleichem Namen erschienen und hat jetzt nur ein neues Gewand. ...

Die neueren Bücher von Kylie Scott kenne ich bereits, aber die ihre Rockstar-Reihe kenne ich noch nicht. Die Reihe ist bereits im Jahr 2014 unter gleichem Namen erschienen und hat jetzt nur ein neues Gewand. In meinen Augen kam „Kein Rockstar für eine Nacht“ nicht an die Romane heran, die ich bereits von der Autorin kenne. Allerdings war es genauso gut geschrieben.

Evelyn hat immer getan, was man von ihr erwartet hat. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag möchte sie daher etwas Verrücktes tun und fährt mit ihrer Freundin nach Las Vegas. Dabei war nicht geplant, dass sie am nächsten Morgen mit einem Ehering am Finger aufwacht und zu keinem andren als dem Gitarristen einer erfolgreichen Rockband. Ihr Leben wird damit komplett auf den Kopf gestellt.

Das Setting war bereits durch den Klappentext bekannt und mir war da schon klar, dass dies kein Szenario ist, was in meinen Augen sehr wahrscheinlich ist. Ich glaube nicht, dass es viele gibt, die in Vegas einen Fremden heiraten und sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern können. Noch weniger wahrscheinlich ist es, dass dieser Fremde eine Berühmtheit ist. Das war mir bewusst und ich hatte mich darauf eingestellt, dass mir so eine Geschichte niemals widerfahren würde. Allerdings hatte ich darauf gehofft, dass ansonsten die Handlung in sich schlüssig und in dem gegebenen Rahmen realistisch ist. Leider musste ich feststellen, dass die Geschichte noch an der ein oder anderen Stelle etwas überzogen war.

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war das eigentliche Kennenlernen von Evelyn und David. Es kommt wohl nur sehr selten vor, dass man den Ehemann erst nach der Hochzeit kennenlernt. Ich fand die kleinen alltägliche Szenen gut und wie sie sich auf vielen verschiedenen Ebenen annähern. Es gibt viele Gespräche zwischen den beiden und ich mochte, dass erst einmal der Fokus auf den Gesprächen und gemeinsamen Aktionen liegt. Für mich hätte es hier nicht gepasst, wenn die beiden direkt im Schlafzimmer gelandet wären.

Auch wenn David ein Rockstar ist, steht die Band bei diesem Roman nicht im Vordergrund. Auch die anderen Bandmitglieder kommen zwar vor, aber spielen keine große Rolle. Das Setting hätte somit auch funktioniert, wenn David aus anderen Gründen eine Berühmtheit wäre. Wer diese Roman somit nur liest, weil er von einem Rockstar handelt, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer eine gute, kurzweilige Geschichte lesen möchte, der ist hier genau richtig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass die aktuelleren Bücher der Autorin noch vielschichtiger sind.

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