Profilbild von niggeldi

niggeldi

Lesejury Star
offline

niggeldi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit niggeldi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2023

Atemberaubender Antarktis-Thriller

Der Riss
0

Antonia Rauwolf ist Vulkanologin und bekommt den Forschungsauftrag, auf dem weißen Kontinent Vulkane zu untersuchen. Diese wurden erst vor Kurzem entdeckt und ein Ausbruch wäre eine globale Katastrophe. ...

Antonia Rauwolf ist Vulkanologin und bekommt den Forschungsauftrag, auf dem weißen Kontinent Vulkane zu untersuchen. Diese wurden erst vor Kurzem entdeckt und ein Ausbruch wäre eine globale Katastrophe. Nach einem turbulenten Flug hat Antonia noch nicht einmal Zeit sich wirklich zu erholen, denn irgendetwas scheint in der Forschungseinrichtung nicht zu stimmen. Sie fühlt sich verfolgt und jemand versucht, sie schnell wieder loszuwerden – egal, ob tot oder lebendig.

Das Cover macht neugierig und die Eisstollen passen gut zur Geschichte.

Der flüssige Schreibstil macht es einem leicht, den Geschehnissen zu folgen und man kommt flott voran. Das Buch ist in drei Teile geteilt, wobei die Spannung stetig zunimmt. Der Mix aus aufregenden Elementen und wissenschaftlichen Fakten ist gut gelungen, man lernt viel Neues dazu, trotzdem wird es einem nicht zu viel und es gibt keine Längen. Es ist offenkundig, dass Thilo Winter sich berufsbedingt gut in diesem Bereich auskennt und er legt die Informationen verständlich dar. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, den größten Teil nimmt dabei Antonias Sicht ein. Dazwischen gibt es immer wieder Einschübe des unbekannten Täters, sodass der Leser mehr und mehr die Motive nachvollziehen kann. Die Handlung zeichnet sich vor allem durch das Unerwartete aus, ich wusste fast nie, was noch auf die Protagonisten zukommt, dennoch war es nicht überzogen oder unglaubwürdig, sondern einfach nur überraschend. Beim Lesen sind mir noch einige Tippfehler untergekommen und es wurde oft das/dass vertauscht, da sollte man noch mal drüber schauen. Das Nachwort enthält viele interessante und auch aktuelle Fakten über die Antarktis, die neu entdeckten Vulkane gibt es zum Beispiel tatsächlich.

Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.02.2023

Nichts ist, wie es scheint

Jemand
0

Jedes Jahr muss ein neues Opfer des "Fotografen" dran glauben - ein Serienmörder, der seine Auserkorenen nicht nur bestialisch tötet, sondern von der drapierten, entstellten Leiche auch noch ein Foto macht ...

Jedes Jahr muss ein neues Opfer des "Fotografen" dran glauben - ein Serienmörder, der seine Auserkorenen nicht nur bestialisch tötet, sondern von der drapierten, entstellten Leiche auch noch ein Foto macht und im Darknet an den Meistbietenden versteigert. Die Polizei scheint machtlos, der erste Mord diese Serie ist nun schon fast ein Jahrzehnt her. Doch dass dem Fotografen sein eigenes Gewissen einen Strich durch die Rechnung machen könnte, damit hat nicht einmal er selbst gerechnet. Denn er wird Zeuge der Entführung der siebenjährigen Maria und ihr Schicksal lässt ihn fortan nicht mehr los...

Das Cover ist zwar schlicht gehalten, dadurch aber gleichzeitig überzeugend. Das Skalpell und der Marienkäfer haben in der Geschichte eine größere Bedeutung; der Blutstropfen, der dann das "I" in Thriller färbt, gefällt mir ebenfalls.

Elias Hallers Schreibstil ist lebendig und es macht Spaß, der Geschichte zu folgen. Der Einstieg ist mir dadurch sehr leicht gefallen und die kurzen Kapitel verleiten dazu, das Buch in einem Stück zu verschlingen. Bereits der Prolog entfacht die Neugier und wirft viele Fragen auf, sodass man gespannt weiterblättert. Es werden viele Handlungsstränge in verschiedenen Zeitebenen präsentiert, dennoch verliert man Dank der Überschriften nie den Überblick. Dieses Geflecht fügt sich im Laufe der Geschichte zu einem tollen Ende zusammen. Die Idee des Serienmörders mit Gewissen ist sehr spannend und fesselnd umgesetzt. Auch die Protagonisten können überzeugen - sie sind äußerst vielschichtig und authentisch dargestellt. Die brutalen Morde gepaart mit vielen ungeahnten Wendungen machen diesen Thriller zu einem wahren Lesegenuss.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.02.2023

Spannungsvoller Thriller

Wenn der Nebel schweigt
0

Als Jana nach jahrelanger Funkstille einen Anruf ihren Vater betreffend erhält, macht sie sich auf den Weg in ihr Heimatdorf. Da kommen ungeliebte Gefühle und Gedanken in ihr hoch, denn damals wurde ihr ...

Als Jana nach jahrelanger Funkstille einen Anruf ihren Vater betreffend erhält, macht sie sich auf den Weg in ihr Heimatdorf. Da kommen ungeliebte Gefühle und Gedanken in ihr hoch, denn damals wurde ihr Vater verdächtigt, ihre Mutter umgebracht zu haben, es konnte jedoch nie bewiesen werden. Daheim angekommen, trifft Jana fast der Schlag: ihr Zuhause ist total heruntergekommen und ihr Vater hat sich zu einem Messie entwickelt. Beim Entrümpeln macht sie eine Entdeckung, die sie im Laufe ihrer Recherchen mehr als nur einmal in Gefahr bringt...

Das Cover macht neugierig und die Blutschrift sowie der nebelverhangene Wald strahlen eine nahende Bedrohung aus.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und fesselnd, auch die Sprecherin Ella Schulz macht einen fantastischen Job. Die Spannung ist auf einem konstant hohen Level und die Charakter sind lebendig beschrieben, sodass man diese schnell sympathisch findet - oder auch das Gegenteil. Wie in seinen anderen Thrillern weiß Roman Klementovic auch hier wieder, den Leser auf falsche Fährten zu führen und zu überraschen. Die Aufdeckung der tief vergrabenen Wahrheit ist gelungen und es bleiben keine Fragen offen.

Diesen Thriller kann man nur verschlingen und auch die anderen des Autors kann ich empfehlen. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 09.02.2023

Packende Tragödie

Der Sturm
0

Kiernan muss mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter Audrey einen schwierigen Besuch bewältigen: bei seinen Eltern in seinem Heimatort, um der Mutter mit dem dementen Vater zu helfen. Jahrelang ...

Kiernan muss mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter Audrey einen schwierigen Besuch bewältigen: bei seinen Eltern in seinem Heimatort, um der Mutter mit dem dementen Vater zu helfen. Jahrelang ist er schon nicht mehr zu Hause gewesen, um nicht ständig mit dem Tod seines Bruders konfrontiert zu werden, an dem er sich die Schuld gibt. Und als wäre das nicht Belastung genug, wird kurz nach Ankunft der jungen Familie eine Frau tot aufgefunden - ermordet.

Das Cover passt perfekt zur Geschichte, die sturmgepeitschten Wellen lassen nichts Gutes erahnen und machen neugierig auf das Buch.

Der Schreibstil fesselt von der ersten Sekunde an. Es gibt verschiedene Zeitebenen, zwischen denen die Autorin meistens mit Hilfe von Erinnerungen hin und her wechselt. Auch werden dem Leser oft einige Informationen vorenthalten, die dann durch darauffolgende Zeitsprünge nachgeliefert werden, diese Abwechslung hat mir gut gefallen. Die Charaktere sind greifbar und vor allem Kiernan und die Schuld, die er schon so lange mit sich rumschleppt, sind toll beschrieben. Die Spannung baut sich gemächlich auf und der Thriller endet in einer unerwarteten Wendung. Ein bisschen mehr Tempo hätte ich mir zwar noch gewünscht, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Es bleiben keine Fragen offen und die Tragödie, die langsam ihren Lauf nimmt, wird eindrücklich erzählt. Ich wurde ein wenig auf eine falsche Fährte geführt, daher hat mich die Identität des Schuldigen überrascht, was ich immer sehr bemerkenswert finde.

Ich kann Der Sturm nur empfehlen, ich kenne bereits andere Werke der Autorin, die mir ebenfalls gut gefallen haben, und dieses wird nicht mein letztes gewesen sein. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.08.2022

Aufregender Trilogie-Startschuss

City on Fire (ungekürzt)
0

Wir schreiben das Jahr 1986. Danny Ryan und Pat Murphy geben mit ihrer Gang in Providence, Rhode Island den Ton an. Wenn da nicht die Morettis wären, eine italienische Mafia-Familie. Zunächst leben die ...

Wir schreiben das Jahr 1986. Danny Ryan und Pat Murphy geben mit ihrer Gang in Providence, Rhode Island den Ton an. Wenn da nicht die Morettis wären, eine italienische Mafia-Familie. Zunächst leben die Kontrahenten einträchtig nebeneinander, doch Pats unzuverlässiger Bruder Liam macht einen großen Fehler: er schnappt einem Moretti die Frau weg, alles ändert sich und es herrscht Krieg.

Das Cover ist schlicht gehalten und ganz in Ordnung, aber auf das Buch wurde ich nur durch den Klappentext aufmerksam.

Der Schreibstil fesselt von Beginn an und der mentale Wechsel in die Zeit um 1986 fällt überhaupt nicht schwer. Dietmar Wunder macht wie immer einen hervorragenden Job und wir sind mitten im Geschehen. Zunächst lernen wir die Familienmitglieder und ihre Eigenarten kennen, bis sich alles langsam, aber sicher zuspitzt und in einem großen Knall endet. Die Geschichte ist detailreich beschrieben und es kommt keine Langeweile auf. Der Bandenkrieg ist actionreich und es ist erschreckend, wie schnell Menschen eskalieren können - sei es aus den banalsten Gründen.

Das Buch wäre auch als Einzelband ein voller Erfolg, ich bin gespannt, was in den nächsten Teilen noch geschehen wird und freue mich darauf. 4,5 Sterne