Ein Roman wie ein gemütlicher Abend in der Vorweihnachtszeit
SternschnuppenfunkelnEs ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch ...
Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch etwas zu früh für Weihnachten zu sein, aber für mich ist es die perfekte Zeit, um in eine winterliche Stimmung zu kommen. Der Roman „Sternschnuppenfunkeln“ hat für mich in jedem Fall die richtige Atmosphäre geschafft. Der Nachteil ist nun allerdings, dass es noch zwei Monate bis Weihnachten sind.
In dem Roman kehrt Laurel nach einer gescheiterten Ehe zurück in ihr Heimatdorf, um ihre Schwester und ihre Nichte zu unterstützen. Neben den Vorbereitungen für Weihnachten hält sie nicht nur ihre Familie auf Trapp, sondern auch ihre Jugendliebe Grady, dem sie immer wieder über den Weg läuft. Bei dem Buch mochte ich sehr die Stimmung in dem kleinen Städtchen. Es mag etwas stereotypisch wirken, dass jeder jeden kennt und alle sich gegenseitig unterstützen, aber es hat hier so authentisch gewirkt. Alle arbeiten daran die Stadt weihnachtlich zu gestalten und bereiten einen gemeinsamen Handwerksmarkt vor.
Ebenfalls spannend fand ich Laurels Schwester, die Agoraphobie leidet. Sie hat Angst vor der Außenwelt und hat seit einigen Monaten ihr Haus nicht mehr verlassen. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen unter Ängsten oder Panikattacken leiden, sodass ich es gut finde, dass dies auch immer mehr in Roman thematisiert wird. Agoraphobie ist hier mit Sicherheit eine sehr einschränkende Angst, die vor allem auch nur selten in Büchern thematisiert wird. Ich mochte es allerdings auch, dass die Phobie nicht zu sehr im Vordergrund der Handlung stand, sodass der Roman in erster Linie ein Liebesroman ist und die weihnachtliche Stimmung nicht zu sehr durch diese Problematik beschattet wird.
Die Beziehung von Laurel und Grady ist definitiv nach dem Klappentext keine große Überraschung und auch im Verlauf des Romans wird hier kein Geheimnis draus gemacht. Es hat sich wirklich angefühlt, wie zwei alte Bekannte, die sich nur wieder kennenlernen. Das einerseits Vertraute und andererseits Neue in der Beziehung der beiden, hat die Autorin super dargestellt.
Sprachlich habe ich mich an der ein oder anderen Stelle an ein paar Wiederholungen gestört. Ich kann es verstehen, dass ein Charakter nicht nur einmal an ein Problem denkt und es dann komplett vergesst. Es ist somit nachvollziehbar, dass einige Themen mehrfach erwähnt werden, allerdings kamen mir hier manche Wiederholungen zu kurz hintereinander.
Das Hörbuch wird gelesen von Mala Sommer, die eine angenehme sowie ruhige Stimme hat. Ich konnte ihr immer gut folgen und wusste zu jeder Zeit aus welcher Sicht das Kapitel erzählt wird oder wer gerade spricht – auch wenn die Autorin kaum bei den verschiedenen Charakteren ihre Stimme verstellt. Ich würde mir definitiv noch einmal ein Hörbuch von ihr anhören.
Jedes Jahr veröffentlicht Sue Moorcroft einen neuen Weihnachtsroman und dieser kann definitiv mit den bisherigen Romanen mithalten. Wer gerne schon in eine gemütliche, winterliche Stimmung kommen möchte, sollte in jedem Fall zu „Sternschneppenfunkeln“ greifen und sich ins Kleinstadtleben entführen lassen.