eine wundervolle Erzählung
Viele Mythen, Sagen und Bräuche ranken sich auch heute noch um die besonderen Tage zwischen den Jahren. Die Raunächte.
Das Perchtenerbe nimmt uns erzählerisch mit in die Zeit, in der der Naturglaube vom ...
Viele Mythen, Sagen und Bräuche ranken sich auch heute noch um die besonderen Tage zwischen den Jahren. Die Raunächte.
Das Perchtenerbe nimmt uns erzählerisch mit in die Zeit, in der der Naturglaube vom Christentum verdrängt wurde und Frau Percht jedes Jahr die Unterwelt verlässt um die Welt der Menschen zu betreten und über die zu richten, die sich nicht an ihre Regeln halten und die anderen mit Fruchtbarkeit zu belohnen.
Die Geschichte beginnt im Haus der Großeltern von Marie, welches voller geschnitzter Holzmasken ist. Unter ihnen befindet sich auch die Maske der Frau Percht und Marie taucht ein in die mystische der Welt der Perchta.
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Ich war am Anfang des Buches fasziniert von der Liebe, mit der die Großmutter über ihren Mann spricht. Man spürt förmlich wie tief sie mit ihm immer noch verbunden ist und wie sehr sie seine Kunst, die Perchten-Masken schätzt.
Die Erzählung hat mich direkt in ihren Bann gezogen und es war faszinierend mit Frau Percht in die Unterwelt zu reisen und zusammen mit ihr und ihren Gesellen in die Welt der Menschen aufzusteigen. Eigentlich waren ihre Regeln nicht schwer umzusetzen und dienten dem Wohle der Menschen, vor allem der Frauen.
Das diejenigen die sich ihren Regeln widersetzten hart bestraft wurden, war ihr Mittel sie zur Abschreckung zu nutzen. Wie sie ihr Erscheinungsbild in den Situationen ändert, finde ich wunderbar und so passend.
Das sie sich um die armen kleinen Seelen kümmert, finde ich einfach nur schön, so ist sie irgendwie für jeden da und kümmert sich.
Die Beschreibungen, vor allem auch die der Sünder in der Unterwelt sind atmosphärisch einfach toll. Insgesamt hat das ganze Buch eine sehr besondere Atmosphäre.
Neben der Perchta geht es auch um die Geschichte von Criste, die mit ihrer verbunden ist. Ein Leben voller Licht und Dunkelheit. Ich hätte mir einige Dinge für Criste anders gewünscht, aber durch ihre Entscheidungen, hat sie ihren eigenen Weg mitbestimmt.
Die sehr schönen farbigen Illustrationen verleihen dem Buch noch den letzten Schliff und passen einfach zu der Erzählung.
Das Cover ist absolut treffend gewählt und spiegelt das Buch vollends wieder.
Ich hab dieses Buch sehr in mein Herz geschlossen, denn ich liebe die Raunächte und ich halte mich auch heute noch an einige Regeln.
Ich finde es schön, wenn man die Zeit zwischen den Jahren zum Durchatmen nutzen kann und sich selbst und seiner Lieben bewusst ist. So hat man neue Energie und kann entspannt und gestärkt in das neue Jahr starten. Eigentlich hat Frau Percht sich mit ihren Regeln nichts anderes als das für die Menschen gewünscht...
Das Perchtenerbe ist für mich ein sehr schönes Buch, aus welchem ich auch gerne vorlese und es hat sich einen Platz in meinem Regal mehr als verdient.