Zur Beerdigung ihrer Großmutter kehrt Hazel widerwillig in die Kleinstadt zurück, aus der sie überstürzt geflohen ist. Denn niemand sollte je erfahren, wie sehr Hazel ihren Pflegebruder Derek geliebt hatte und dass er ihr Herz brach, ohne es zu wissen. Da hilft es nicht gerade, was ihr und ihren Pflegegeschwistern bei der Testamentseröffnung verkündet wird: Alle zusammen sollen eine alte Villa der Großmutter erben und diese zu einem Hotel umbauen. Und dann tauchen auch noch alte Notizbücher auf, die Hazels Gefühle für Derek enthüllen ...
Ich war ja sehr neugierig auf diese Geschichte. Der Klappentext klang einfach richtig, richtig gut.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Derek und Hazel.
Der Schreibstil ...
Ich war ja sehr neugierig auf diese Geschichte. Der Klappentext klang einfach richtig, richtig gut.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Derek und Hazel.
Der Schreibstil der Autorin war sehr einfach aber dennoch gut zu lesen. Doch obwohl der Schreibstil ansich nicht schlecht war, hat sich das Buch für meinen Geschmack unglaublich gezogen. Das lag tatsächlich daran, dass es einfach langweilig war. Die Geschichte war unfassbar langweilig zu lesen. Ab und an ist mal was passiert aber ich hätte teilweise wirklich einschlafen können. Mir kam alles sehr monoton vor. Keine großen Emotionen. Zumindest konnte ich mich gefühlsmäßig so gar nicht drauf einlassen. Auf mich wirkte alles sehr blass und farblos.
Mein größtes Problem mit dem Buch war aber tatsächlich die Protagonistin Hazel. Ich habe selten so eine unsympathische, egoistische Protagonistin erlebt. Alles dreht sich immer nur um sie. Sie tut zwar so als wären ihr die anderen wichtig aber in Wahrheit ist das alles gelogen denn sie handelt permanent egoistisch. Die einzige richtige Lösung die sie kennt ist: Davonlaufen. Mal dort hin, mal da hin. Hauptsache weglaufen. Ich habe mich so extrem über sie aufgeregt. Sie war teilweise wirklich wie ein bockiges Kind. Ein pubertierender, unreifer Teenager. Sowas von sprunghaft und kindisch.
Es gab ein paar gute Szenen in dem Buch und was passiert? Hazel kommt und macht entweder einen Aufstand, oder macht einen auf hilfsbereit und superverständnisvoll oder sie brüllt herum und haut dann ab. Danke…
Der Hauptprotagonist war, wie auch die Handlung sehr blass und farblos. Ich konnte größtenteils nichts Negatives über ihn sagen, aber ich bin auch nicht ins Schwärmen geraten. Er war okay, aber mehr auch nicht.
Am ehesten mochte ich tatsächlich Amber, die „böse“ Schwester. Die fand ich noch mit am Besten.
Was mich auch unglaublich gestört hat war, dass die Idee soviel Potential hatte und dieses einfach nicht ausgeschöpft wurde. Zudem gab es so viele Szenen die einem einfach nur erzählt wurden, anstelle dass man sie als Leser „live“ miterlebt.
Es war nicht alles schlecht, aber das was gut werden hätte können wurde einfach von der Protagonistin versaut.
Ich kann gar nicht sagen wie enttäuscht ich von diesem Buch bin. Leider ein absoluter Fehlgriff den ich definitiv nicht weiter empfehlen kann.
Eigentlich mag ich das Genre New Adult gerne, vor allem, weil ich Mutter von 3 Töchtern bin, die dadurch beim Lesen bleiben. Umso erstaunter war ich, als meine Jüngste mir das Buch Still Missing you anti-empfohlen ...
Eigentlich mag ich das Genre New Adult gerne, vor allem, weil ich Mutter von 3 Töchtern bin, die dadurch beim Lesen bleiben. Umso erstaunter war ich, als meine Jüngste mir das Buch Still Missing you anti-empfohlen hat. Sie hat sich beim Lesen sehr aufgeregt und ich wurde neugierig und wollte es mit ihr teilen. Daher habe ich Still Missing You gelesen und oh je....
Also - das Setting an sich ist bewährt und klischeehaft, was ja erstmal nichts Schlechtes ist. Junge Protagonisten in einer charmanten amerikanischen Kleinstadt, die recht nah an New York liegt (es wird mehrmals beschrieben, dass die Strecke mit einem Uber bzw. dem eigenen Auto in einer überschaubaren Zeit erreichbar ist) stehen im Zentrum der Geschichte - sie sind Mitte 20 und Pflegegeschwister, deren "Großmutter" gerade gestorben ist. Nach der Beerdigung erfahren sie, dass sie gemeinsam eine Immobilie der Großmutter geerbt haben, wenn sie diese renovieren und zu einem Hotel ausbauen werden - und zwar gemeinsam.
Vermutlich wird sich auch der Rest der Reihe in Eastwood abspielen und das Hotel zentrales Thema und Schauplatz bleiben. Der Zauber des Ortes ist der Autorin sehr wichtig und sie beschreibt das künftige Hotel sichtlich begeistert. Leider begann bereits hier - und wir befinden uns noch sehr am Anfang des Buches - meine Abneigung gegen Hazel, die Hauptperson der Geschichte, zu wachsen. Sie ist unreif und kindisch und ein echtes Pick-me Girl - und zwar bereits auf den ersten paar Seiten!
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen und etwas von der wahrhaftig nicht wirklich überraschenden "Geschichte" zu erzählen, möchte ich herausstellen, was mich vor allem an der Lektüre irritiert hat und weswegen ich sie nicht empfehlen kann. Kurzer Einschub - spoilern geht eigentlich gar nicht, da der Verlauf der Handlung der Geschichte praktisch sofort klar ist und zu keiner Zeit überrascht...
Aber zu meinen Kritikpunkten: Der größte Kritikpunkt ist auf jeden Fall Hazel. Ihre Figur steht im Mittelpunkt der Geschichte und die meisten Kapitel sind aus ihrer Sicht überschrieben. Sie ist unfassbar ichbezogen und - ehrlich gesagt - eine der nervigsten Personen, die ich je erlesen musste. Sie soll ganz offensichtlich als eine ehrliche und integre Person geschildert werden, jemand, dem alle Herzen nur so zufliegen - aber mir war sie zu keinem Zeitpunkt der Geschichte wirklich sympathisch. Das liegt einerseits daran, wie schroff und zickig sie manchmal ist, aber auch, wie sie ihre "Probleme" ignoriert, sich selbst belügt und immer weg rennt, wenn es ihr zu schwierig wird. Auch ist sie ganz eindeutig eine Freundin der großen Auftritte und es ist ihr egal, wenn sie damit permanent anderen die Schau stiehlt, sie muss einfach auffallen um jeden Preis. Diese Art von Menschen mag ich auch im echten Leben nicht.
Sie ist so unfassbar heiß und sexy, dass sie wirklich permanent angegraben wird - einfach jeder der Männer, die vorkommen, ist sofort hin und weg von ihr. Es gibt peinliche Stellen, in denen sie wettet, dass keiner sie um ein Date bitten wird - und oh je, natürlich passiert es dann doch! Wie peinlich! Auch eine fiese und unreife Aktion ihrer Pflegeschwester läuft nicht gegen sie. Diese verschickt eine "Hotness"-Liste (ja, ehrlich, ich übertreibe leider nicht), die sie und ihre beste Freundin in der Highschool erstellt haben. Und da die meisten der "Jungs" noch immer im kleinen Kaff wohnen, beziehen sie die Punkte, die damals vergeben wurden, noch heute auf sich und rennen Hazel die Bude ein und wollen sie daten. Wohlgemerkt, die Liste wurde von Hazel UND ihrer Freundin, Olivia, erstellt, aber wer sich vor Männern nicht retten kann, ist nur Hazel.
Zudem wird sie zwar als eine Frau beschrieben, die "weiß, was sie will", aber - und ja, da kommt auch die Mutter aus mir heraus - sie hat mit 18 die Highschool beendet und ist nach New York geflohen. Ihre Karriere, die sie jetzt 6 Jahre später vorweisen kann, besteht in einem Barjob und einem Job im Fitnessstudio. Jobs, die sie einfach so ruhen lassen kann, um beim Hotelbau zu helfen. Ihre größte Stärke ist das Auffinden günstiger Möbel für das Hotel. Ich muss sagen, das ist definitiv kein Vorbild, das ich meinen Töchtern präsentieren lassen möchte und alles andere als inspirierend. Ich meine, es ist ein Roman! Sie hätte doch auch studieren und abends arbeiten können, um sich das Studium zu finanzieren? Das wäre viel inspirierender gewesen als dieses Rumgejobbe ohne wirklich Idee, was sie "später" machen will.
Dieser Kritikpunkt trifft leider auch auf ihre Pflegeschwester zu. Diese ist zwar im Dorf geblieben, hat nach der Schule ein College besucht und beendet -aber dann wurde sie Sekretärin des Mannes, mit dem sie zusammen lebt und den sie heiraten will! Auch die Schwester wird - wie sollte es anders sein - sehr klischeehaft beschrieben. Ihre Karriere ist zwar nicht nennenswert, aber sie muss ja das Gegenstück zu der wundervollen Hazel sein, also ist sie einfach eine Frau mit Stock im Hintern (ja, die Stelle kommt genau so vor, nur mit drastischeren Worten) und einer Vorliebe für langweilige spießige Klamotten und High-Heels.
Einer der beiden Brüder arbeitet etwas halbseidenes mit Online-Shops, was nicht weiter erklärt wird, aber er hat immerhin ein Arbeitshandy und ist dauernd beschäftigt. Oh, und er trägt einen Anzug!
Dagegen Derek - der männliche Protagonist aus dessen Sicht die Kapitel beschrieben sind, die nicht der unsäglichen Hazel gewidmet sind - er ist ein Männertraum wie er im Buche steht. Er arbeitet mit seinen Händen und mit Holz, ist sogar Partner des Mannes geworden, der ihn "gerettet" hat und damit in gewisser Weise Chef, aber dennoch bodenständig geblieben. Er trägt gerne Holzfällerhemden und sieht vermutlich so aus, wie schon vor Urzeiten in Sex and the City Aidan aussah, der ebenfalls mit Holz arbeitete und schreinerte. Ich frage mich, ob er die Vorlage für Derek war? Seine Figur wird sehr auf den Körper runtergebrochen und wir erfahren, dass er einen sehr gut definierten Körper und starke Bauchmuskeln besitzt. Immerhin hat sie das Klischee mit den schönen Augen ausgelassen.
Generell wird der Fokus meiner Meinung nach zu stark auf das Äußere gelegt, was streckenweise etwas billig rüberkommt, vor allem, wenn Derek und sein Freund sich seitenlang über Hazels tollen Arsch unterhalten. Puh....
Die Figuren sind alle sehr eindimensional gezeichnet und wirken irgendwie bekannt, vermutlich, weil sie, so wie sie beschrieben sind, auch direkt einer Teenie Serie entstammen könnten, wie auch das ganze Setting. Das an sich ist nichts Schlechtes, aber eben auch keine gute Literatur und vor allem nichts Neues oder Originelles.
Mich hat sehr gestört, wie übertrieben die Figuren interagieren - es wird gebrüllt oder vom Stuhl gekippt vor Lachen, und zwar sehr oft und über nicht wirklich lustige Dinge. Die Insider drehen sich fast alle um Essen und der Alkoholkonsum wird sehr verherrlicht, was nicht mehr zeitgemäß ist. Ich war der Meinung, dass das Kummersaufen seit Bridget Jones durch ist und das Zielpublikum des Buches sollte hoffentlich weit entfernt davon sein, sich bei Liebeskummer mit heftigen Cocktails abzuschießen.
Natürlich gibt es auch noch Logik-Lücken, wie, dass es nicht stimmt, dass man einfach so mit der Kreditkarte des Ex shoppen gehen kann oder ein Hotel buchen usw - das ist nämlich Kreditkartenmissbrauch und kann strafrechtlich geahndet werden und es regt mich schon immer auf, wenn es in Film und Literatur so dargestellt wird, als sei das einfach so möglich.
Und wenn man einen Rechtschreib-/Grammatikfehler macht, ist es sehr peinlich, wenn dieser auch noch als Untertitel des Kapitel zitiert wird (Kapitel 30: "Ihr könnte ja Lauren weiter in den Arsch kriechen (...)")
Zu guter Letzt - Lauren, die Pflegemutter der 4 Geschwister. Sie ist die böse Antagonistin, die zu den vielen Klischees noch gefehlt hat - fies, alt, verbittert, geldgeil. Als sie dann im letzten Drittel des Buches wie ein fieser Deus ex Machina auftaucht, nachdem sie wie ein pinker Elefant immer wieder im Raum stand - musste ich ... lachen. Natürlich musste die sehr vorhersehbare Geschichte nochmal gewürzt werden mit einer Antiheldin, die die unbedarfte Leserin (ich denke, männliche Leser können wir getrost ausschließen) dann auch inbrünstig hassen kann und - nicht zu vergessen - die unfassbar nervige Hazel nochmal mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich kann das Buch absolut nicht empfehlen und werde getrost darauf verzichten, den Rest der Reihe zu lesen, zumal die Leseprobe im Roman schon gezeigt hat, dass selbst, wenn es eigentlich um Amber gehen soll, wieder Hazel es schaffen wird, sich in den Mittelpunkt zu drängen und ich für meinen Teil möchte nichts mehr von dieser zum Glück fiktiven Figur lesen und hören und sie und ihre Geschichte so schnell wie möglich hinter mir lassen und vergessen - und vermissen werde ich sie mit Sicherheit nicht.