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Veröffentlicht am 20.11.2022

Vive la France …

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Vive la France Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach ein perfekter Einstieg in die neue Buchreihe. Diese kommt anders ...

Vive la France Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach ein perfekter Einstieg in die neue Buchreihe. Diese kommt anders als die sonst gewohnten Allgäu-Krimis daher. Auffällig ist schon das witzige Cover. Ein Handabdruck in den typisch französischen Farben der Trikolore, darunter die angedeutete Sonne Südfrankreichs mit Palmen und Häusersilhouette, dem Wasser und einem Ruderboot. Bei mir ist es dagegen eisigkalt, nass und grau, Novemberwetter eben. Der Klappentext zieht mich schnell in den Bann. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich über das auffällig hübsche dreigeteilte Lesebändchen in blau, weiß und rot. Die Protagonisten wirken frisch, frech, dilettantisch und etwas chaotisch. Sie werden mit # Hashtag vorgestellt. Als Leser lernt man den Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire, den Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline oder Ex – Fremdenlegionär Paul kennen. Dazu kommen dann noch Delphine und die betagte Lebedame Lizzy, die ich besonders gut beschrieben und getroffen fand. Kicher und irgendwie erinnert sie mich heimlich an meine Ü-90 Nachbarin, die es tatsächlich so gibt. Dem Autoren Duo gelingt es prima mich bestens zu unterhalten. Der Plot ist schräg, ungewöhnlich und durch die eben erwähnten Romanfiguren herrlich skurril und unterhaltsam. Die Beschreibungen sind gut gewählt und wirken realistisch und treffend. Ebenso die Wortwahl und der Schreibstil. Besonders gut gefällt mir das Küstenstädtchen. Ich muss oft schmunzeln und fiebere aber auch eifrig mit, ob das ungewöhnliche Trüppchen, mit seinen unkonventionellen Machenschaften, Erfolg haben wird. Das Rätsel, der Familienschatz, das malerische Port Grimaud, Herz was willst du mehr. Ich verschlinge Seite um Seite des gebundenen Buches und träume mich an den Ort des Geschehens. Zu gerne wäre ich jetzt vor Ort und würde das erleben, was dort abgeht. Mein Kopfkino tut sein Übriges. Eine gelungene Abwechslung! Humorvoll und witzig zudem. Auch wenn es manchmal etwas überzogen ist, aber meines Erachtens passt das perfekt zur Thematik und zum Plot. Cool finde ich auch das Glossar am Ende des Buches. Dort lernt man ganz nebenbei die wichtigsten französischen Begriffe oder kann sein Französisch wieder aufpolieren.
Merci an die beiden Autoren für diesen tollen Auftakt zur neuen Reihe.

Inhalt:
Charmante Dilettanten: Monsieur Lipaires Gauner-Truppe träumt vom großen Coup an der Côte d’Azur - doch irgendwas geht immer schief
Ein Rätsel, das zum Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie führt, versteckt im Kanallabyrinth der malerischen Küstenstadt Port Grimaud? Das klingt zu formidable, um wahr zu sein. Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire sieht endlich seine Chance, schnell an viel Geld zu kommen. Er versammelt ein ungewöhnliches Team um sich, das ihm dabei helfen soll, das Rätsel zu lösen: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur. Dumm nur, dass keiner von ihnen weiß, wie man einen großen Coup aufzieht und ihnen die Adeligen langsam, aber sicher auf die Schliche kommen. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel durch den pittoresken Urlaubsort beginnt, bei dem eine Katastrophe die nächste jagt.
Nach dem Allgäu mit Kommissar Kluftinger entführt uns das Bestsellerduo Klüpfel & Kobr an die traumhaft schöne Côte d’Azur.
Das Lesevergnügen geht weiter:
Band 1: Die Unverbesserlichen. Der große Coup des Monsieur Lipaire, November 2022
Band 2 : Die Unverbesserlichen. Die Revanche des Monsieur Lipaire, Mai 2023
Die Autoren:
Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt – nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werden’s ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu – und in einem kleinen Häuschen mitten in den Bergen, wo die Kobrs im Winter häufig auf der Skipiste, im Sommer auf Rad- und Bergtouren unterwegs sind. Wenn nicht gerade mal wieder eine gemeinsame Reise ansteht ...
Weitere Bücher:
Affenhitze, Funkenmord, Kluftinger, Morgen, Klufti, wird’s, Herzblut, Grimmbart, Rauhnacht, Milchgeld, Erntedank, Laienspiel, Himmelhorn, Schutzpatron, Mahlzeit, u.v.m.
Fazit: **** „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ von Klüpfel / Kobr ist im Ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 496 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben und mich das Novembergrau in Pinneberg lesetechnisch vergessen lassen haben.




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Veröffentlicht am 14.10.2022

Bücherliebe ...

Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit
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Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende ...


Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende Gebäude, davor in einem erdbeerroten Kleid mit Tupfen, eine junge blonde Frau. Diese trägt keck ein modisches Hütchen, feuerrote Pumps und in der linken Hand ein blau-goldenes Buch. Der Titel ist in einer altmodischen Schrift in blau mit goldenem Schatten, so wie es in den 50ziger Jahren modern war. Der Klappentext ist spannend und verführt mich zum sofortigen Lesen. Die Protagonisten Karin Wünsche sowie deren Familie sind fein erdacht und gut beschrieben. Sie könnten so tatsächlich irgendwo gelebt und das alles erlebt haben. Der Roman startet mit einem packenden Prolog im Juni 1946. Dann folgt ein Zeitsprung nach Silvester 1949. Der Plot hat einige Stärken, aber auch Schwächen. Der Neuanfang, die Widerstände, der Neuaufbau sowie die Entbehrungen werden glaubhaft dargestellt. Die „Träume von der weiten Welt“ finde ich auch noch nachvollziehbar. Allerdings ist mir Karin irgendwie zu impulsiv und leicht entflammbar. Sie scheint mir etwas unreif für ihr Alter, manche spontanen Entscheidungen hätten besser zu einer etwas jüngeren Frau gepasst, wie ich finde. Auch die Liebelei mit dem afroamerikanischen GI Billy beginnt mir zu stürmisch. Was mir allerdings sehr gut gefällt, ist das die Liebe zu Büchern und das Lesen Grenzen überwindet. Seien es Sprachbarrieren, Standesunterschiede, sozialer Status, Nationalität oder auch Einheimische und Besatzer. Man lernt dabei, wird kreativ und es beflügelt gleichzeitig die Phantasie. Mir geht es genauso. Mein Kopfkino springt an und ich male mir die gelesen Szenen in den passenden Farben, wie bei einem Bild. Stück für Stück wird so nach und nach ein Gesamtes daraus, so auch hier. Als Leser darf man Kapitel um Kapitel erfahren, wie es Karin und ihrem Billy ergeht. Den „Zauber vom Anfang“, über die Träume der jungen Leute bis hin zum „Besatzungs-Baby“ Caroline. Einige Tabus werden durch diese Geschichte in den Fokus gerückt. Verhaltensweisen die uns heute „normal“ erscheinen, waren es zur damaligen Zeit noch lange nicht. Das Schicksal der Mütter und Besatzer-Kinder oder auch deren Väter wurde stillschweigend von allen toleriert. Diskriminierung war damals noch schlimmer als heute und kam sogar in Büchern wie „10 kleine Negerlein“ vor, was heute so bestimmt kein Verlag mehr drucken würde. Benachteiligung von dunkelhäutigen Personen wurde nicht gemaßregelt. Das Frauenbild in den 50ziger Jahren war klassisch. Sie dürfen weder über sich selbst bestimmen, siehe Kündigung des Lehrvertrages ohne Unterschrift des Vaters, noch andere wichtige Entscheidungen alleine und verantwortlich treffen. Das Karin und ihre Schwester von einer besseren Zeit oder Welt träumen ist da mehr als verständlich. Und das die Geschichte am Ende (fast) ein Happy End hat, passt für mich ebenfalls. Aber lest bitte selber, es lohnt sich!

Inhalt:
Ein Land wagt den Neuanfang und eine junge Frau kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück

Frankfurt, 1950: Zwischen den Trümmern ist der Wiederaufbau der Stadt in vollem Gange. Nach der Flucht aus Leipzig will sich auch Karin Wünsches Familie hier eine neue Existenz aufbauen. Die 20-jährige liebt Bücher und Geschichten und träumt von der großen weiten Welt. Als sie sich in den afroamerikanischen GI Billy verliebt, schwebt sie im siebten Himmel. Doch dann muss Billy zurück in die USA, und Karin macht eine Entdeckung, die ihr Leben auf einen Schlag verändert: Sie ist schwanger! Und sie ahnt, dass das Leben für die Mutter eines Besatzerkindes nicht leicht sein wird. Aber sie will kämpfen. Für sich und ihr Kind.

Die Autorin:
Bücher begleiten Juliane Michel schon ihr Leben lang. Sie wurde in Darmstadt geboren und studierte in Frankfurt am Main Bibliothekswissenschaften. Seit Jahren schreibt sie bereits erfolgreich Romane. Heute lebt sie mit ihrem Mann in der Nähe von Würzburg, ist aber in ihrem Herzen immer noch eine Hessin. Für die Geschichte von Fräulein Wünsche recherchierte sie akribisch über das Frankfurt der Nachkriegsjahre und sprach mit Menschen, deren Schicksal eng mit den amerikanischen Besatzern verbunden ist.

Fazit: **** „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 432 Seiten, die eine „unmögliche“ Liebe und deren Folgen in den Nachkriegsjahren thematisieren und sensibel für Diskriminierung und Anfeindungen machen.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Kochen mit Lust und Leidenschaft …

Miss Elizas englische Küche
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Miss Elizas englische Küche
Diane Jordan
Kochen mit Lust und Leidenschaft …
Ich habe einen Faible für historische Geschichten, Romane, Geheimnisse und tatatata „Kochbücher“. Mein neuestes Taschenbuch „Miss ...

Miss Elizas englische Küche
Diane Jordan
Kochen mit Lust und Leidenschaft …
Ich habe einen Faible für historische Geschichten, Romane, Geheimnisse und tatatata „Kochbücher“. Mein neuestes Taschenbuch „Miss Elizas englische Küche beruht auf einer wahren Geschichte über eine besondere Freundschaft. Das Cover ist ansprechend und wirkt geheimnisvoll. Als Betrachter sieht man links eine feine Dame, die mit dem Rücken zum Betrachter steht. Sie trägt ein prächtiges dunkelblaues Kleid mit Schärpe und Spitze. Die Haare trägt sie kunstvoll hochgesteckt und passend dazu trägt sie eine blaue Blume und Perlenohrringe. Konträr am rechten Rand steht eine Dienstmagd in dunkler Arbeitskleidung mit gelber Schürze, sie wirkt schlicht und einfach. Die Person ist ebenfalls in Rückansicht präsentiert. Der Plot liest sich spannend und scheint wie für mich geschrieben zu sein. Es geht lesetechnisch ins England um 1835, nach London um genau zu sein. Als Leser lernt man die beiden Protagonisten Eliza Acton sowie deren Assistentin Ann Kirby kennen. Diese beiden faszinieren mit einer genialen Geschichte, die mir mega gut gefällt. Der Autorin Annabel Abbs ist dabei ein biografischer Roman gelungen, der verzaubert. Die Dialoge sowie einige der Rezepte sind allerdings fiktiv. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, was der Thematik angepasst erscheint. Das Buch startet mit einem gelungenen Vorwort. Dann kommt ein packender Prolog, als Leser taucht man ins London von 1861 ein. Auffällig ist für mich, dass zur Zeit der Industrialisierung der Mann die Rolle des Bestimmers hatte. Die Frauen waren eher im Verborgenen des Hauses tätig, wie auch hier im vorliegenden Roman. Die Frauen hatten keiner Rechte und manchmal auch keine andere Wahl, als sich zu beugen und ihr Schicksal anzunehmen. Sie hatten, wie auch hier deutlich am Beispiel von Eliza Acton beschrieben, nur geringe Karrierechancen, wenn sie nicht taten was von ihnen verlangt wurde. Der Status war je nach Stand sehr gering, siehe Assistentin Ann Kirby, die gemeinsam über einen Zeitraum von 10 Jahren mit der Autorin und Dichterin Eliza Acton das erste moderne Kochbuch entwarfen. Der Plot wird dabei jeweils aus der Sicht von Eliza und Ann geschildert, was mir sehr gut gefällt und für Abwechslung und Spannung sorgt und der Geschichte die richtige Würze, wie bei einem schmackhaften Gericht gibt. Als Fotografin und Köchin, die sehr gerne selber kocht und neue Gerichte ausprobiert, gefällt mir diese feine Geschichte sehr. Die Beschreibungen von Abbs scheinen mir gelungen, vor meinem geistigen Auge tauchen Szenarien mit seltenen Gewürzen und exotischen Früchten auf. Ich kann auch gut nachvollziehen, dass man früher noch nicht richtig wusste, was man damit anstellen kann. Und daher finde ich die Idee zur Umsetzung des Kochbuch-Romans in Buchform sehr toll. Da wir in der Nähe von Hamburg wohnen, war ich neulich mit meinem Lieblingsmenschen im „Spicy‘s Gewürzmuseum“. Ich konnte dort vor Ort in der Speicherstadt in die faszinierende Welt der Gewürze eintauchen und alles bestaunen, verkosten und fotografieren. Aber auch die Standesunterschiede werden fein skizziert wiedergegeben. Ebenso die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen, die sich über den langen Zeitraum, in dem das Kochbuch entsteht, langsam entwickelt, gefällt mir gut. Traurig hingegen stimmt mich das dunkle Kapitel der Behandlung von psychisch Kranken, da gefriert einem das Blut in den Adern, das waren aus heutiger Sicht absurde Heilmethoden, die mehr als „greisslich“ waren. Die Lebensfreude, die anpackende Art und das Zusammenspiel der ungleichen Protagonistinnen, hat mir hingegen super gefallen. Auch wenn ich die Rezepte von früher eher nicht nachkochen möchte, da ich weder „Gegrillten Aal mit Salbei“ noch „Schweinskopfsülze“ verkosten möchte. Grins und beim „Gekochten Schwanenei“, würden aus heutiger Sicht bestimmt auch die gängigen Tierschutzorganisationen laut aufschreien und „Amok“ laufen, was ja auch richtig ist. Allerdings mag ich Schokoladenpudding, der geht immer, denn ich bin eine waschechte Naschkatze, Leseratte und Kochbuchsüchtige !

… Wie das erste moderne Kochbuch entstand. …
Inhalt:

England, 1835. London wird geradezu überschwemmt mit aufregenden neuen Zutaten, seltenen Gewürzen und exotischen Früchten. Aber niemand weiß, wie man sie verwenden soll. Als Eliza Acton von ihrem Verleger aufgefordert wird, ihre Gedichte in der Schublade liegen zu lassen und dafür lieber ein Kochbuch zu schreiben, ist sie entsetzt: Ausgerechnet sie, die sie noch nie einen Fuß in eine Küche gesetzt hat? Als aber die Schulden ihres Vaters überhand nehmen und er England und seine Familie verlassen muss, bleibt ihr keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen. Eliza beginnt, Rezepte zu sammeln und sich selbst das Kochen beizubringen. Und sie stellt die junge, mittellose Ann Kirby als Hilfe ein. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, die die Grenzen der gesellschaftlichen Klassen überwindet und zum ersten modernen Kochbuch führt. Gemeinsam verändern die beiden Frauen die Kunst des Kochens für immer.

Die Autorin:
Annabel Abbs ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre historischen Frauenstoffe wurden bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Die Romanbiografie »Frieda«, in der sie das spektakuläre Leben der Frieda von Richthofen nachzeichnet, war u.a. »Times Book of the Year«. Annabel Abbs lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in London und Sussex.

Weitere Bücher:
Die Tänzerin von Paris (Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe 3) u. einige englisch sprachige Titel
Fazit: **** Das broschierte Taschenbuch „Miss Elizas englische Küche“ von Annabel Abbs ist im btb Verlag erschienen. Das Werk hat 432 Seiten, die mit vielen Rezepten und Geheimnissen aufwarten. Besonders gut gefallen mir die historischen Anmerkungen der Autorin zum Ende, da sie für mich die Geschichte rund machen.




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Veröffentlicht am 20.08.2022

Die Antagonistin - auf nach Marokko …

Die Assistentin
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Die Assistentin
Die Antagonistin - auf nach Marokko …

Diane Jordan

Ich liebe Geheimnisse, Reisen, ferne Länder sowie Krimis und Thriller. Mein neuestes Buch „Die Assistentin“ von Alexandra Andrews ist ...

Die Assistentin
Die Antagonistin - auf nach Marokko …

Diane Jordan

Ich liebe Geheimnisse, Reisen, ferne Länder sowie Krimis und Thriller. Mein neuestes Buch „Die Assistentin“ von Alexandra Andrews ist ein Psychothriller, der spannend und unglaublich raffiniert geschrieben ist. Das Cover ist geheimnisvoll und ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man eine Frau mit knallrotem Kopftuch, feuerroten Lippen und einer dunklen Sonnenbrille. In den Brillengläsern spiegelt sich raffiniert ein wenig von der marokkanischen Stadt, was mir sehr gut gefällt. Das Rot symbolisiert für mich Gefahr und steht aber auch für die Durchsetzungskraft und Macht, die von der gezeigten Frau auszugehen zu scheinen. Die Farbe ist für mich Warnung und Anziehung zugleich und ich bin mega gespannt, was mich in dem Buch erwartet. Der Klappentext liest sich gut, auch wenn ich das Thriller-Debüt einer mir noch unbekannten Autorin vor der Nase habe. Die Protagonisten Florence sowie die Krimiautorin Maud Dixon (Spoiler: alias Helen Wilcox) sind fein erdacht und gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und ungewöhnlich, die Spannungskurve ist durchweg eingehalten worden. Der Plot ist atemberaubend und voll nach meinem Geschmack. Ich mache mir zuerst Gedanken, was wohl der Unterschied zwischen einer Sekretärin oder einer Assistentin ist? Die Sekretärin arbeitet natürlich auch etwas selbstständig, aber im Gegensatz zur Assistentin, handelt eine Sekretärin weisungsgebunden. Florence ist hier im Psychothriller eine Assistentin, eine clevere zudem, die wild entschlossen ist, ihr Leben zu ändern, koste es was es wolle. Aber vielleicht ist es ja auch ganz anders, wer weiss? Der Preis für den Traum vom anderen Leben ist natürlich hoch und bis es so weit ist, beginnt ein tödliches „Katz-und-Maus-Spiel“, was unglaublich packend, faszinierend und fesselnd zu lesen ist. Begonnen wird der Thriller mit einem „Vorspiel“ in Semat, Marokko. Auf den ersten Blick erinnert mich die dort beschriebene Szene ein wenig an „Der englische Patient“ ein Film, den ich mal gesehen habe. Über 50 Kapitel gelingt es Alexandra Andrews spannungsgeladen und wortgewaltig Szenarien vor meinen Augen entstehen zu lassen. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Zu gerne möchte ich erfahren, was da genau passiert und warum der Mietwagen der beiden Frauen auf der steilen Küstenstraße verunglückt und warum Maud Dixon auf einmal spurlos verschwunden ist. Ich liebe Psychothriller ja besonders, da meist mit unseren alltäglichen Ängsten gespielt wird. Auch hier scheint mir der beschriebene Plot nah an der Realität, denn ein Leben als Krimiautorin und oder einer Assistentin, die gerne selber solche Bücher schreiben würde, kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Kräfte die den Bemühungen der Hauptfigur, in diesem Fall Florence, im Wege stehen und sie daran hindern, ihr Ziel zu erreichen, ebenfalls. Die Auflösung ist vorher nicht zu erraten, was mich daher bis zur letzten Seite gut unterhalten hat. Auch die gebotenen Konflikte, die unterschiedlichen Einstellungen und Erwartungen, wurden fein erfasst und aufgeschrieben.
Schuldgefühle oder Gewissensbisse für das was im Thriller geschieht, sucht man hier als Leser vergebens und das ist auch gut so, wie ich finde.

… Welchen Preis bist du bereit zu zahlen für das Leben, von dem du immer geträumt hast? …

Inhalt:
Florence Darrow, angestellt bei einem großen New Yorker Verlag, würde alles darum geben, mit ihren eigenen Texten Erfolg zu haben. Als sie von der geheimnisumwitterten Bestsellerautorin Maud Dixon als Assistentin engagiert wird, scheint sie ihrem Traum ein großes Stück näher gekommen zu sein. Die eher schüchterne Florence bewundert die ebenso zielstrebige wie mondäne Frau, die ihre wahre Identität geheim hält. Florence darf die Krimiautorin sogar auf eine Recherchereise nach Marokko begleiten und betritt eine faszinierende, exotische Welt. Gemeinsam erkunden die beiden Frauen die Märkte von Marrakesch und speisen in exquisiten Restaurants. Bis zu jenem verhängnisvollen Abend, an dem Maud Dixon plötzlich verschwindet – und Florence einen teuflischen Plan fasst …

Die Autorin:
Alexandra Andrews ist eine amerikanische Journalistin, Lektorin und Werbetexterin. Sie lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann in Brooklyn. ›Die Assistentin‹ ist ihr erster Roman, ein zweiter ist in Vorbereitung.

Fazit: **** Der Psychothriller „Die Assistentin“ von Alexandra Andrews ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 400 Seiten die einigen Nervenkitzel versprechen und mir gut gefallen haben.



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Veröffentlicht am 04.08.2022

Auf den Spuren von Irlands Mythen und geheimnisvollen Riten …

Mein einziger Wunsch bist du
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Ich oute mich als Irland-Liebhaberin. Die herzliche Gastfreundschaft, die tolle beeindruckende immergrüne Landschaft, die felsige Küste sowie die zahlreichen Kulturangebote finde ich durchaus reizvoll. ...

Ich oute mich als Irland-Liebhaberin. Die herzliche Gastfreundschaft, die tolle beeindruckende immergrüne Landschaft, die felsige Küste sowie die zahlreichen Kulturangebote finde ich durchaus reizvoll. Ebenso wie meinen neuen Roman. Die neue Serie ist für für alle Romance-Fans ein „Muss“, wie ich finde. Die funkelnagelneue Irish-Falls-Serie „Mein einziger Wunsch bist du“ beginnt was nicht sonderlich verwundert mit Band 1. Die Autorin Jen Gilroy ist mir schon durch die „Die Firefly-Lake-Serie“ bekannt und vertraut. Ich mag die Wortwahl und den Schreibstil und freue mich daher auf die neue Buchreihe. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein Holzdeck mit zwei Deckchairs mit Tischchen, bunten Partylichtern und Picknickkorb. Im Hintergrund ist ein leuchtendblauer See mit waldiger Einfassung zu sehen. Die Szene macht einen einladenden und sommerlichen Eindruck auf mich. Der Klappentext begeistert mich und zieht mich schnell in den Bann, denn manchmal lese ich neben Krimis und Thrillern auch gerne Liebesgeschichten mit „Happy End“. Kicher und genauso ein Buch scheint dieser Roman zu sein. Warmherzig und süß von der Autorin erdacht und aufgeschrieben. Die Protagonisten Annie und Seth sind für meinen Geschmack perfekt, ebenso wie die Kulisse von Irish Falls. Ich träume mich lesetechnisch ruckzuck weg und liebe und leide, wie immer mit meinen Romanfiguren. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren sind gut erdacht und fein beschrieben. Der Plot wirkt entschleunigend und passt einfach perfekt nach Irland. Dort ist ja immer alles etwas laaaaangsamer, wie ich selber vor Ort feststellen konnte. Die Idee mit dem Wunschbaum und den Briefen mag ich sehr, dass hat sich die Autorin toll überlegt. Auch die Buchcharaktere wirken auf mich authentisch und echt. Mit Annie wäre ich gerne ich „realen“ Leben befreundet. Da sie Musik macht und ich male, fände ich das perfekt. Außerdem stelle ich mir das auch cool vor, da sie in einer Bäckerei arbeitet und man dann immer etwas Leckeres zum Kaffee hätte, zumindest in meiner Phantasie und man dann gesprächstechnisch einige ihrer Probleme gemeinsam aufarbeiten könnte. Und mit den Wünschen ist das so eine Sache manchmal erkennt man erst viel später, das andere Wünsche viel besser zu einem und dem eigenen Leben gepasst hätten. Ich bin jedenfalls begeistert und möchte nicht zu viel verraten oder spoilern. Auf den nächsten Teil dieser neuen Buch-Reihe freue ich mich schon mächtig und wünsche mir jetzt, dass er flott erscheinen wird!!!

Inhalt:
Manchmal ist dein Happy End nur einen Wunsch entfernt ...

Die 35-jährige Annie glaubt nicht mehr an das, woran die Einheimischen von Irish Falls glauben: dass an diesem idyllischen Ort Wünsche wahr werden. Das ganze Jahr über hängen die Bewohner und Touristen dort kleine Briefe mit ihren größten Sehnsüchten an einen Wunschbaum. Doch Annies Traum ist vor vielen Jahren mit einem lauten Knall geplatzt. Niemand weiß von ihrem großen Talent. Bis der attraktive Songwriter Seth nach Irish Falls kommt, um den lokalen Radiosender wiederzubeleben und Annie ihr Geheimnis entlockt. Er möchte sie dabei unterstützen, ihren Lebenstraum weiterzuverfolgen, aber Annie hat sich geschworen, nie wieder auf die Versprechungen eines Mannes hereinzufallen. Doch je mehr Zeit sie mit Seth verbringt, desto mehr erkennt sie, dass sie sich all die Jahre möglicherweise das Falsche gewünscht hat …

Die Autorin:
Jen Gilroy ist unter dem weiten Himmel Westkanadas aufgewachsen. Nach vielen Jahren in England lebt sie jetzt in einer kleinen Stadt im Südosten von Kanada. Sie liebt Eiscreme, Cafés im Vintage-Stil und die wunderschöne Landschaft Nordamerikas. Ihr Ehemann ist ihr romantischer Held im wirklichen Leben, und ihre Tochter erinnert sie stets daran, für jeden Tag mit ihren Lieben dankbar zu sein. Ihren Nine-to-five-Job hat Jen Gilroy an den Nagel gehängt, um sich mit Liebesromanen in die Herzen ihrer Leserinnen zu schreiben.

Weitere Bücher:
Dort, wo ich dich finde, Wenn ich dir nahe bin, Du bist mein Zuhause, u.v.m.

Fazit: **** Der Roman „mein einiger Wunsch bist du“ von Jen Gilroy ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 464 leicht lesbare und sommerliche Seiten, die einen über die Magie und den Sinn und Unsinn von Wünschen nachdenken lassen.


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