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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2022

Fesselnder zweiter Teil der Senfblütensaga

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals
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Endlich hat Emma ihr Studium beendet und kehrt nach Metz zurück. Voller Elan will sie sich gleich in die Arbeit in der Senffabrik stürzen. Jedoch erwartet die Familie Seidel von ihr, dass sie sich um die ...

Endlich hat Emma ihr Studium beendet und kehrt nach Metz zurück. Voller Elan will sie sich gleich in die Arbeit in der Senffabrik stürzen. Jedoch erwartet die Familie Seidel von ihr, dass sie sich um die Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Carl kümmert. Als es in der Fabrik Probleme gibt, will Emma Carl in jeder Beziehung helfen. Dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Prioritäten ändern sich abrupt.
Dieser Roman basiert auf der auf der Geschichte der Firma „Löwensenf“ und wir begleiten die Protagonisten durch den ersten Weltkrieg. Clara Langenbach hat es geschafft, die einzelnen Charaktere realistisch und bildhaft darzustellen. Auch hat sie die Entwicklung der relevanten Personen glaubhaft und nachvollziehbar gezeichnet. Die Handlung ist voller Emotionen und Dramatik, Freud und Leid liegen nah beieinander. Der Spannungsbogen ist hoch gehalten und wurde in den letzten Kapitel so nervenaufreibend, dass die Seiten nur noch so dahin flogen. Ein fieser Cliffhänger lässt mich nun nach der Fortsetzung fiebern.
Mein Fazit:
Der erste Teil hat mir schon sehr gut gefallen, doch dieser zweite Band toppt ihn um Klassen. Man sollte unbedingt mit dem ersten Teil „Zeit für Träume“ beginnen, um in die „Wege des Schicksals“ besser eintauchen zu können. 5 dicke Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Unschuldig fürs Leben gezeichnet

Der Hunger nach Leben
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1930 verliert der 11jährige Noah Haffner durch Verleumdung seinen Vater und die Familie verliert ihr gesamtes Hab und Gut. Die Menschen in der Ukraine leiden unter dem Holodomor und Noah versucht alles, ...

1930 verliert der 11jährige Noah Haffner durch Verleumdung seinen Vater und die Familie verliert ihr gesamtes Hab und Gut. Die Menschen in der Ukraine leiden unter dem Holodomor und Noah versucht alles, um seine Mutter und die Geschwister vor dem drohenden Hungertod zu bewahren. Auf seinen Streifzügen nach Nahrungssuche lernt er das Mädchen Jakobine kennen. Sie wird für ihn ein Lichtstrahl in dieser schrecklichen Zeit. Und Jakob gibt nicht auf.
Zehn Jahre später glaubt Jakob sich eine sichere Existenz aufgebaut zu haben. Er will nun um Jakobines Hand anhalten, doch das Schicksal schlägt erneut zu.
Dieser Roman basiert auf den Aufzeichnungen eines Zeitzeugen. Die grauenhaften Handlungen an den Menschen unter Stalin hat die Autorin feinfühlig und nachvollziehbar beschrieben. Es ist ein Stück ukrainischer Geschichte, die noch heute gerne verschwiegen wird. Die Willkür der Staatssicherheit und ihren Schergen ist unvorstellbar unmenschlich und brutal. Sehr oft dachte ich, jetzt kann es nicht schlimmer werden, doch da irrte ich mich ganz gewaltig. Mit einem einfühlsamen und bewegenden Schreibstil führt Ella Zeiss durch die aufwühlende Handlung, auf deren Fortsetzung ich sehr gespannt bin.
Mein Fazit:
Ein meisterhaft geschriebenes Stück Zeitgeschichte, das ich bedingungslos weiter empfehlen kann.
5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Ein aufwühlender Roman

Tür im Sand
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Für „Ärzte ohne Grenzen“ ist Luca Salieri in Afghanistan im Einsatz. Dort lernt er den amerikanischen Soldaten Jack kennen und lieben. Doch Luca wird von den Taliban verschleppt und gerät in ihre Gefangenschaft, ...

Für „Ärzte ohne Grenzen“ ist Luca Salieri in Afghanistan im Einsatz. Dort lernt er den amerikanischen Soldaten Jack kennen und lieben. Doch Luca wird von den Taliban verschleppt und gerät in ihre Gefangenschaft, während Jack erfolglos nach ihm sucht.
Zurück in seiner Heimatstadt Positano freut sich Luca auf das Wiedersehen mit seiner Zwillingsschwester Sofia. Sie ist schwanger und stellt ihm ihren Verlobten vor. Es ist – Jack.
Dieser Roman ist eine Achterbahn der Gefühle. Er ist aus Lucas Sicht geschrieben und enthält immer wieder detaillierte Schilderungen von seinem Leben im Kriegsgebiet. Einfühlsam hat die Autorin seine innere Zerrissenheit dargestellt. Da sind einerseits die Kriegserlebnisse, die ihn nicht los lassen und andererseits der Verlust seiner großen Liebe an seine Schwester. Die Handlung ist emotional aufwühlend, jedoch sehr gut nachvollziehbar. Mit einem angenehmen und liebevoll gestalteten Schreibstil führt Nicole Stranzl durch diesen großartigen Roman.
Mein Fazit:
Eine Geschichte, die für sensible Leser kaum geeignet ist. Denn sie ist voller Drama und Emotionen, die bei mir manches Mal eine Gänsehaut verursacht haben. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Eine Frau kämpft für die Kinder

Die Tucherbin
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Im Jahr 1837 ist Köln zu einer Industriestadt geworden. Es gibt Arbeit, doch die Arbeiter leiden bittere Not. So müssen auch Kinder bis zu 14 Std. in den Fabriken arbeiten. Als Corinna Winterfeldt, die ...

Im Jahr 1837 ist Köln zu einer Industriestadt geworden. Es gibt Arbeit, doch die Arbeiter leiden bittere Not. So müssen auch Kinder bis zu 14 Std. in den Fabriken arbeiten. Als Corinna Winterfeldt, die Erbin eines Tuchfabrikanten, den Arzt Doktor Ludewig bei seinen Patientenbesuchen im Armenviertel begleitet, ist sie über das Elend der Menschen schockiert. Sie beschließt, einer Frau mit ihren beiden kleinen Kindern zu helfen. Jedoch hat ihr Onkel andere Pläne mit ihr. Corinna soll seinen Geschäftspartner August Wohlfert heiraten, in dessen Fabrik ebenfalls Kinder unter den schlimmsten Bedingungen arbeiten müssen. Für Corinna ist es unmöglich, einen solchen Mann zu heiraten und zu lieben. Corinna macht ihn auf die katastrophalen Umstände in seiner Fabrik aufmerksam, doch erst nachdem sich ein schrecklicher Unfall ereignet hat, kann sie ihn zum Nachdenken bringen.
Dieser Roman beschreibt eindringlich die Verhältnisse, in denen sich die Arbeiter zur damaligen Zeit befinden. Sie arbeiten für einen Hungerlohn und selbst kleine Kinder müssen in den Fabriken bis zum Umfallen schuften, um das Leben der Familie zu sichern. Der Hunger ist allgegenwärtig und eine Schulbildung gibt es für sie nicht.
Thea Blum hat in diesen Roman historische Personen einfließen lassen und sie gekonnt mit der Handlung verwebt. Die einzelnen Charaktere sind lebendig und authentisch dargestellt. Der Schreibstil führt flüssig durch diese fesselnde Geschichte.
Mein Fazit:
Ein spannendes Buch über das Bestreben einer jungen Frau, die Arbeitsbedingungen in den Manufakturen zu verbessern. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Gänsehautfeeling pur

Déjà-vu
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Während draußen ein Schneesturm tobt, machen es sich Romy Leyendecker und ihre 14jährige Tochter zuhause gemütlich. Romy ist davon überzeugt, dass ihre Familie unter dem göttlichen Schutz steht. Als plötzlich ...

Während draußen ein Schneesturm tobt, machen es sich Romy Leyendecker und ihre 14jährige Tochter zuhause gemütlich. Romy ist davon überzeugt, dass ihre Familie unter dem göttlichen Schutz steht. Als plötzlich ein junges Pärchen an die Tür klopft, dessen Auto liegen geblieben ist, gewährt Romy ihnen Unterschlupf. Von der Außenwelt abgeschieden, nimmt nun das Unvorstellbare seinen Lauf.
H.C. Scherf hat mit diesem Roman wieder ein absolutes Meisterwerk geschaffen. Die Handlung ist voller Spannung, die sich Seite um Seite ins Unermessliche steigert. Unvorhersehbare Wendungen sorgten dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und auf einen Rutsch lesen musste. Die relevanten Protagonisten sind sehr gut und nachvollziehbar beschrieben und so habe ich mit Romy und Emma gelitten und gezittert, gehofft und gebangt. Der Ausgang dieses Thrillers traf mich völlig unerwartet.
Mein Fazit:
Ein Gänsehautthriller, den ich Liebhabern diese Genres ans Herz legen möchte. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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