Wie das Leben so spielt
Jeder Tag bringt seine Geschenke mit. Man muss sie nur auspacken.„...Manche Geschenke finden zu einem, manche Geschenke des Lebens versteht man erst im Nachhinein – oder wenn man unter die Verpackung schaut...“
Dieser Satz findet sich im Vorwort des Buches, wo die ...
„...Manche Geschenke finden zu einem, manche Geschenke des Lebens versteht man erst im Nachhinein – oder wenn man unter die Verpackung schaut...“
Dieser Satz findet sich im Vorwort des Buches, wo die Autorin kurz erläutert, wie sie zum Schreiben der Geschichten kam.
Dann folgen 22 kurze Erzählungen, die sich mehr oder weniger um Geschenke drehen. Die Geschichten sind realistisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Oft haben sie einen ernsten Hintergrund und enthalten doch eine Prise feinen Humor.
Auf ein paar möchte ich näher eingehen.
Zwei Freundinnen wollen sich treffen. Eine wartet vergebens vor der Galerie.Dann entscheidet sie sich anzurufen. Die zweite wartet auch – an einem anderen Ort. Wie das passieren konnte, ist hier nicht wichtig. Wichtig ist die Schlussfolgerung:
„...Aber das ist das Gute an Freundinnen: Sie klären ihren Standpunkt, lachen über Missverständnisse und gehen aufeinander zu...“
Klassentreffen – immer wieder ein Thema für Überraschungen. Hier steht im Mittelpunkt die besondere Idee des Deutschlehrers. Danach war die Klasse nicht mehr die alte. Plötzlich sah jeder nicht darauf, was der andere falsch macht.
Wie gehen wir mit Menschen um, die nicht ins Schema passen, weil sie zu dick, zu dünn, zu groß oder was auch immer sind? Und wie reagiert derjenige darauf? Die folgenden Worte haben mir sehr gut gefallen.
„...Während sie meine Daten in den Computer eingibt, fällt mein Blick auf ein Poster hinter ihr mit einem Spruch von Oscar Wilde. „Sei du selbst“, steht darauf, „alle anderen sind schon vergeben.“….“
Eine weitere Geschichte beginnt mit folgenden Sätzen:
„...Immer diese Experten! Im Vorbeigehen lese ich: Eine Banane enthält genauso viele Endophine wie eine Rippe Schokolade...“
Hier bin ich voll auf der Seite der Autorin. Banane kann, Schokolade muss sein!
Natürlich hätten auch die anderen Erzählungen ein paar Bemerkungen verdient. Das aber würde den Rahmen einer Rezension sprengen.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es sicher nicht das letzte Mal in die Hand genommen.