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Veröffentlicht am 05.08.2022

Als Söldner im Dreißigjährigen Krieg

Hagendorf
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„...Peter Hagendorf! Dir ist viel Unrecht widerfahren. Doch dies Unrecht wirst du tausend und abertausend Male vergelten an jenen, die dir keines zugefügt...“

Wir schreiben das Jahr 1623, als der junge ...

„...Peter Hagendorf! Dir ist viel Unrecht widerfahren. Doch dies Unrecht wirst du tausend und abertausend Male vergelten an jenen, die dir keines zugefügt...“

Wir schreiben das Jahr 1623, als der junge Mann diese Worte aus dem Munde einer Wahrsagerin hört. Sein Leben liegt gerade in Scherben. Die Mühle wird der Vater an den jüngeren Sohn vererben, weil der Vater für Peter schon eine Schule bezahlt hat. Für die weitere Ausbildung erhielt Peter sein Erbe, doch das wurde ihm unterwegs bei einem Überfall geraubt. Arbeit gibt es keine, weil in diesen Kriegszeiten jeder sehen muss, wo er bleibt. Mit Christian zusammen lässt sich Peter als Söldner anwerben.
Der Autor hat einen exakt recherchierten historischen Roman geschrieben, dem die Tagebuchaufzeichnungen des Peter Hagendorf zugrunde legen. Im Nachwort wird klar, was die konkreten Fakten sind und was der Phantasie des Autors entstammt.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Die Schlachten werden genau beschrieben. Selbst taktische Überlegungen der Heerführer finden an vielen Stellen Eingang in das Buch. Hier dominiert eher ein sachlicher Stil.

„...Die schwedische Armee dicht auf den Fersen erreichten sie bei Ingolstadt die sternförmige am rechten Donauufer gelegene Festung. Bereits am nächsten Tag marschierten am gegenüberliegenden Flussufer die Schweden auf und sogleich eröffnete die Festungsartillerie das Feuer...“
Richtig heftig aber wird es, wenn es um Kriegsverletzung, Leichenfledderei Vergewaltigung oder die Folterung der Bevölkerung geht, um an deren Hab und Gut zu kommen. Mancher täuscht vor, schon überfallen worden zu sein.

„...“Lass mich gewähren Weib - hilf mir lieber“, keuchte er. „Wenn die Türen offenstehen und alles zerstört ist, wer will uns dann noch plündern kommen?“...“

Der Krieg führt Peter quer durch Europa. Je nach Kriegslage wechseln die Söldner mal freiwillig, mal unfreiwillig den Dienstherrn. Er wird mehrmals im Rang aufsteigen, kurze Zeit später untere eine neuen Befehlshaber sein Amt wieder verlieren. Peter erweist sich als guter Organisator. Das kommt einerseits seinem Geldbeutel zugute, bringt ihm aber auch Ansehen. So wird er mit zunehmender Dienstzeit für organisatorische Leistungen eingesetzt. Der Krieg ist ein Wechselspiel zwischen Hunger und Wohlergehen. Schlimm sind die Zeiten des Wartens. Dann versinkt das Heer im Alkohol, wenn vorhanden.
Für ihre Munition müssen die Soldaten selbst sorgen.

„...In einer Kanne ließ er den Barren zergehen, um das flüssige Metall sodann in die Öffnung der Kugelzange zu gießen. Nach kurzem Abkühlen stocherte er die Kugel heraus...“

Die Pest und die Blattern dezimieren das Heer. Die im Tross geborenen Kinder haben selten eine Überlebenschance. Die medizinischen Behandlungen der Kriegsverletzungen möchte man sich heute nicht mehr vorstellen.
Eingebettet in das Geschehen sind viele Einzelschicksale. Nut wenige überleben die Kriegsjahre. Viele aber scheuen den Frieden, denn außer kämpfen haben sie nichts gelernt. Auch Peter muss erst auf seine Begabungen hingewiesen werden. Unterwegs, wenn es Zeit war, hat er sich in manchen Handwerk versucht und bewährt. Sein Organisationstalent und sein taktisches Geschick könnten nach dem Krieg Gold wert sein.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings gewünscht, die Grausamkeiten aller Seiten wären nicht so genau beschrieben worden.
Mit einem Zitat möchte ich meiner Rezension beenden. Es sind Gedanken, die Peter durch den Kopf gingen, wenn sich sein Gewissen regte, denn eines war nicht - abgestumpft wie viele andere.

„...Das Unrecht dieser Welt schien ein fortlaufender Kreislauf zu sein. Schlimme Taten schienen Kinder zu bekommen, die sich ihrerseits wieder fortpflanzten, bis die ganze Welt böse und verderbt sein würde...“

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Spannender Krimi

Wolfshappen
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„...“Einen Toten lässt man nicht warten, Herr Kommissar!“ Leo Reisinger rieb sich den Schlaf aus den Augen und fuhr alarmiert aus dem Bett. Der Wecker zeigte nach acht Uhr...“

Doch es war nicht die Dienststelle, ...

„...“Einen Toten lässt man nicht warten, Herr Kommissar!“ Leo Reisinger rieb sich den Schlaf aus den Augen und fuhr alarmiert aus dem Bett. Der Wecker zeigte nach acht Uhr...“

Doch es war nicht die Dienststelle, sondern seine Vermieterin Frau Fleischhauer. Leo hatte ihr versprochen, sie auf eine Beerdigung zu begleiten. Frau Fleischhauer war der Meinung, so könne er Land und Leute besser kennenlernen.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi in der sächsischen Schweiz angesiedelt. Er zeichnet sich durch viel Lokalkolorit aus.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Natürlich darf eine Prise Sächsisch nicht fehlen. Bei Leichenschmaus wird Leo so aufgenommen.

„...Servus, ich bin Leo und komm` aus Bayern!, sagte er. „Mein Beileid“, prostete ihm einer zu. Der Mann links von ihm streckte die Hand aus und meinte: „Ich bin Martin und komme aus Franken.“...“

Kurze Zeit später wird Leo in den Nationalpark gerufen. Eigentlich geht es nur um einen angefahrenen Keiler, aber dann finden sie eine Leiche in einer Boofe. Erst einmal gilt es herauszufinden, wer der Tote ist, denn er diente schon Tieren als Speise.
Als bekannt wird, dass es sich um den Wolfsschützer Lars Siebert handelt, kochen die Emotionen hoch. Verdächtigt werden die Jäger, mit denen er sich gern angelegt hat. Allerdings hat er auch anderweitig Dreck am Stecken.
Sehr gut wird beschrieben, wie die Einstellung zum Wolf die Menschen der Gegend spaltet. Auch hier zeigt sich, dass Fanatismus eher schadet als nützt. Verleumdungen sorgen für Ärger.
Die Ermittler gehen akribisch vor. Bei den Verhören darf ich sie als Leser begleiten. Ab und an blitzt eine Prise Ironie oder Sarkasmus auf.

„...“Die Holzhäuser hier sind alle schon über 100 Jahre alt“, klärte Sandra ihn auf. „Zu DDR – Zeiten lebten hier jede Menge Bonzen.“ Sie sah sich um und zog die Nase kraus. „Heutzutage ist das wahrscheinlich immer noch so.“...“

Der Jäger, den sie danach besuchen, scheint das Klischee zu bestätigen.
Die Autorin lässt Raum für das Privatleben der Ermittler. Auch dort gibt es manch Auf und Ab.
Zu den Protagonisten, die in Erinnerung bleiben, gehört Leos Vermieterin. Die gute Frau mischt sich gern in alles ein und hat auch keine Skrupel, am Tatort ihre Meinung zu sagen.
Zu Beginn des Buches gibt es zwei Karten, die die Lage der Handlungsorte zeigen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine gute Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben, aus ernsten Teilen und ironischen Seitenhieben. Stellenweise ist es eine Art Liebeserklärung an die Sächsische Schweiz mit ihren Naturschönheiten.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Sehr schönes Kinderbuch

Danke, Gott, für meine Freunde
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„...Ruth hatte ihr Zuhause verlassen, denn ihr Mann war gestorben. Deshalb ging sie in das Land Israel...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine der 10 Bibelgeschichten, die in diesem Buch vorgestellt werden. ...

„...Ruth hatte ihr Zuhause verlassen, denn ihr Mann war gestorben. Deshalb ging sie in das Land Israel...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine der 10 Bibelgeschichten, die in diesem Buch vorgestellt werden. Für jede Geschichte wird eine Doppelseite genutzt.
Großformatige Illustrationen, die schön ausgearbeitet sind, veranschaulichen das Thema. Dort ist eine Kästchen eingefügt, das den Text enthält. Die Texte sind ab 3 Jahre geeignet. Wie schon das gewählte Zitat zeigt, bestehen sie aus kurzen Sätzen und kindgemäßen Wörtern. Darüber steht eine in Fett gedruckte Überschrift.
Die Texte konzentrieren sich auf das Wesentliche der Geschichte. Deshalb sind sie nur wenige Zeilen lang.
Im Buch sind die Themen aus der Bibel
- Abraham
- Ruth
- David
- Salomo
- Die drei Männer im Feuerofen
- Das Hohelied
- Jesus und die Kinder
- Auferweckung des Lazarus
enthalten.
Bei den letzten beiden Themen geht es dann darum, das Licht weiterzugeben und Gott als liebenden Vater zu erkennen.
Entsprechende Bibelstelen werden mit angeführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist geeignet, Kinder in die angesprochenen Themen einzuführen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Spannende Fortsetzung

Der Schatten der Vergangenheit und das schleichende Gift
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„...Der Taucher holte seine Kamera hervor. Plötzlich bemerkte er einen großen Schatten neben sich und riss überrascht den Kopf herum. Er spürte, dass etwas in seinem Atemschlauch riss...“

Noch ahnt der ...

„...Der Taucher holte seine Kamera hervor. Plötzlich bemerkte er einen großen Schatten neben sich und riss überrascht den Kopf herum. Er spürte, dass etwas in seinem Atemschlauch riss...“

Noch ahnt der Taucher nicht, dass diese Aktion weitreichende Folgen haben sollte.
Die Autoren haben eine spannende Fortsetzung geschrieben, die zeitnah an Band 1 anschließt. Wieder wird die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt. Einerseits haben die Vier vom See neue Probleme zu lösen, andererseits erfahre ich, was im Jahre 1945 geschehen ist. Dieser Teil wird kursiv wiedergegeben.
Der Schriftstil ist kindgerecht.
Im Jahre 1945 ist es Karl und seinen Geschwistern gelungen, aus dem Kinderheim zu entfliehen. Sie machen sich auf den Weg nach Mannheim. Dort hoffen sie, ihre Mutter im Gefängnis sehen zu können. Außerdem möchte Karl wissen, warum sein Vater getötet wurde. Was hat er aufgedeckt? Natürlich werden sie verfolgt. Aber sie finden immer wieder Helfer, sogar Menschen, denen sie es nicht zugetraut haben. Einer davon ist Horst, der in Dachau im Büro arbeitet. Seine Vermieter bringt es auf den Punkt.

„...Ich sage Ihnen, dieser Job wird Sie noch unglücklich machen! Macht er ja jetzt schon. Da liegt kein Segen drauf...“

In die Klasse von Emma kommt eine neue Schülerin. Sie wird sofort von einigen Mädchen umschwärmt, denn sie ist eine bekannte Influencerin. Das zählt in deren Augen mehr, als der Wissenschaftspreis, den Emma gewonnen hat. Dafür wird sie sogar gemobbt. Als man Emma dann sogar des Diebstahls beschuldigt, sind die Vier vom See gefragt. Allerdings gibt es dabei auch Unstimmigkeiten, denn in der Schule haben sich die Jungen auffallend zurück gehalten.
Bei Opa Hans lernen, die Kids, wie man Fischerei nachhaltig betreiben kann. Ihn wundert aber, dass zunehmend tote Fische im See auftauchen.
Sehr gut gefallen mir die Gespräche, die Opa Hans mit den Kindern führt. Dieses Mal geht es um den blinden Bettler. Seine Schlussfolgerung lautet:

„...Wir sollten Menschen nicht in Schubladen stecken. Gott liebt jeden Menschen, wirklich jeden...“

Natürlich gelingt es den Vier, zu beweisen, wer der wirkliche Dieb ist. Auch die Verunreinigung des Starnberger Sees wird aufgedeckt.
Zu Beginn des Buches werden die vier Protagonisten ausführlich vorgestellt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Baku und die Hoffnung

Baku und der weiße Elefant
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„...Aber dann passierte es. Ein Arbeitsunfall. Alle Träume waren in dem Moment zerplatzt: Ein Erdhügel war abgerutscht und mit ihm der kleine Transportwagen, auf dem Kasi saß...“

Kasi hatte als Hüttenbauer ...

„...Aber dann passierte es. Ein Arbeitsunfall. Alle Träume waren in dem Moment zerplatzt: Ein Erdhügel war abgerutscht und mit ihm der kleine Transportwagen, auf dem Kasi saß...“

Kasi hatte als Hüttenbauer in einem kleinen Dorf in Indien dafür gesorgt, dass jeder ein Haus bekam. Danach aber war er arbeitslos. Er konnte seine Kinder nicht mehr zur Schule schicken. Es sollte aber noch schlimmer kommen. Nach dem Unfall, von dem das obige Zitat spricht, verlor er auch seine Stelle beim Straßenbau.
Die Autorin hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Es geht um das Thema Kinderarbeit.
Es wird kindgerecht aufgearbeitet.
Der 10jährige Baku erinnert sich an die guten Zeiten mit seinem Vater. Damals hatte er ihm die Geschichte von Laki, dem kleinen weißen Elefanten erzählt, der den Kindern hilft. Baku bastelt seiner Schwester Suri solch einen Elefant.
Eines Tages kommt ein Mann ins Dorf. Er verspricht eine Ausbildung für Baku und Geld für dessen Familie. Er nimmt Baku mit. Die Versprechen waren eine Lüge. In einem dunklen Keller soll Baku mit anderen Kindern arbeiten. Wie formuliert es der Besitzer?

„...Die Kleinen machen, was ich will, brauchen nicht viel Platz und am Ende des Tages bringen sie mir auch noch richtig schön viel Geld! So herrlich kann das Leben sein!...“

Doch Baku findet Freunde. Die Erinnerung an den weißen Elefanten Laki, der ihm im Traum erscheint, hält seine Hoffnung hoch. Wird er seine Mutter wiedersehen?
Sehr schöne Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Zu Beginn informiert ein UNICEF – Pate über Kinderarbeit. Im Nachwort vertieft die Autorin das Thema.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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