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Veröffentlicht am 30.09.2022

Manchmal bleibt man doch lieber single

Prost, auf die Singles
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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Fall für Hauptkommissar Tischler und seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink gibt, wusste ich sofort, dass ich wieder mit den beiden ermitteln will. Für mich ist ...

Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Fall für Hauptkommissar Tischler und seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink gibt, wusste ich sofort, dass ich wieder mit den beiden ermitteln will. Für mich ist es mittlerweile der fünfte Fall mit den beiden gewesen und von mir aus können noch gerne viele weitere folgen.

Auch diesmal gibt es, wer hätte es gedacht, eine Leiche in dem kleinen beschaulichen Ort Brunngries, der vielleicht doch nicht ganz so beschaulich ist, wie man sich ein kleines Örtchen in Bayern vorstellt. Das Opfer heißt diesmal Tanja Kleinschmidt und war auf einem Speeddating im Wirtshaus Krause. Allerdings hat sie es von dort nicht mehr nach Hause geschafft, aber nicht, weil sie einen geeigneten Partner gefunden hätte, sondern weil sie auf dem Heimweg am Flussufer getötet wurde. Die Verdächtigen: Ein Haufen Singles und mitten unter ihnen Polizeiobermeister Felix Fink, denn Tanja ist wohl bei vielen an dem Abend angeeckt, denn weder die Frauen und erst recht nicht die Männer sind gut auf sie zu sprechen. Ein spannender Fall für Hauptkommissar Constantin Tischler, der nun den Täter unter lauter Verdächtigen finden muss, aber eins ist sicher: sein Kollege kann es nicht gewesen sein.. oder etwa doch? Denn Zeugen haben beobachtet, dass Fink wohl einen Streit mit dem Opfer hatte…

Als ich das Buch endlich in meinen Händen halten konnte war ich schon ganz begeistert und das bevor ich die erste Seite gelesen hatte, denn einer meiner Lieblingscharaktere war mal wieder zuckersüß auf dem Cover. Die Rede ist natürlich von Dackeldame Resi, die ganz wie das Cover sagt einfach ein Spatzl ist und zu meiner Freude hat sie in diesem Teil eine besondere Rolle, sodass sich die Leserschaft auf viele vergnügliche Seiten mit Tischlers vierbeiniger Freundin freuen darf. Aber nicht nur Resi auf dem Cover reizt einen das Buch zu lesen, sondern auch der vielversprechende Klappentext. Das Fink auf eine Art in den Fall verwickelt ist, wie er es als Polizeiobermeister überhaupt nicht will, ist natürlich ein besonderer Anreiz das Buch zu lesen 😉.

Das Buch liest sich dank dem gewohnt mitreißenden Schreibstil von Friedrich Kalpenstein flüssig und es fällt einem nur schwer es aus der Hand zu legen, auch wenn es mitten in der Nacht ist und der Wecker bald klingelt. Die Seiten sind nur so dahingeflogen, so tief war ich in die Geschichte versunken, fast schon hatte ich das Gefühl selbst in Brunngries zu sein. Das Fink auch noch persönlich in den Fall verwickelt war, macht den Fall natürlich besonders spannend. Jeder der Fink kennt weiß, dass er ein lieber Kerl ist und viel Geduld hat, muss er doch oft ein paar Späße seiner Kollegen ertragen mit seinem Jankerl. Als „potentieller Tatverdächtige“ darf er sich auch hier wieder was anhören, der arme Fink, aber mich als Leser hat es mächtig amüsiert und Constantin Tischler hat natürlich jede Vorlage genutzt, aber der einzigartige Humor gehört halt einfach zu der Reihe und ohne ihn wäre es deutlich langweiliger. Tischlers Humor trifft einfach immer ins Schwarze und es gab unzählige Momente in denen ich laut loslachen musste und noch mehr in denen ich grinsen musste, meine Mundwinkel hatten schon Muskelkater. Aber natürlich kommt neben dem vielen Humor die Spannung nicht zu kurz, es herrscht genauer genommen ein perfektes Gleichgewicht zwischen den Stimmungen. Nicht nur Felix Fink war an dem Abend nicht gut auf das Opfer zu sprechen, dass wohl vielen Männern auf den Schlips getreten ist. So stehen Tischler und Fink vor einem Haufen Verdächtiger und im Laufe der Ermittlungen wird der Kreis der Verdächtigen immer größer. Lange Zeit hatte ich als Leser keinen blassen Schimmer wer denn nun der oder die Täterin sein könnte, was das ganze natürlich sehr aufregend gemacht hat. Gespannt und aufmerksam habe ich jeden Schritt der Ermittlungen verfolgt und war dann am Ende doch wieder überrascht, so wie es sich meiner Meinung nach für einen guten Krimi gehört.

Besonders gefallen hat mir auch hier wieder die Entwicklung der Charaktere über die einzelnen Bände hinweg, weshalb ich jedem empfehlen würde die Bücher der Reihe nach zu lesen, auch weil man ansonsten die ganzen Insider nicht versteht und einfach zu viel verpasst und jeder Band lohnt sich natürlich. Da ich ein persönlicher Fink bin, ist es auch für mich immer wieder schön wie er sich als Charakter weiterentwickelt, habe ich ihn im ersten Band noch für etwas trottelig gehalten, zeigt er mittlerweile immer mehr seinen guten Ermittlerspürsinn, obwohl er dabei doch noch den ein oder anderen trottligen Moment hat, aber solche Momente dürfen einfach nicht fehlen, denn das macht die Reihe ja aus. Sogar privat könnte es für ihn ganz gut aussehen. Unser Freund Constantin Tischler hat derweil nicht so viel Glück mit seiner Britta, aber zum Glück steht ihm Resi zur Seite. Auch sieht man in diesem Band wieder, dass Tischler sein Herz am rechten Fleck hat, mehr möchte ich natürlich nicht verraten. Aber nicht nur unsere zwei Protagonisten haben sich seit Band 1 weiterentwickelt, sondern die ganze Gruppendynamik der Polizeistation Brunngries und so habe ich mittlerweile jeden liebgewonnen, von Hauptkommissar bis zur Sekretärin, die auch wieder für heitere Momente sorgt.

Leider war auch dieses Buch wieder viel zu schnell gelesen, aber zum Glück erscheint der nächste Band schon im Dezember, sodass die Abschied von Brunngries zum Glück nicht von allzu langer Dauer ist..länger würde ich es auch gar nicht aushalten, denn die Reihe um Kommissar Tischler ist einfach ein must read!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Zum Büllen komisch

Der Löwe büllt
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Zufällig habe ich dieses Buch im Büchertauschregal meines Hotels am Gardasee gesehen. Da ich mir nicht sicher war ob meiner Bücher reichen würde und ich schon positives über Hummel dumm gehört hatte, habe ...

Zufällig habe ich dieses Buch im Büchertauschregal meines Hotels am Gardasee gesehen. Da ich mir nicht sicher war ob meiner Bücher reichen würde und ich schon positives über Hummel dumm gehört hatte, habe ich es mal mitgenommen. Nach meinem Urlaub kann ich sagen zum Glück habe ich das getan, nicht nur weil ich sonst die letzten Tage nichts zum Lesen gehabt hätte, sondern weil ich sonst dieses herrlich erfrischende Buch verpasst hätte, das mich so sehr erheitert hat.

Das Buch dreht sich um den 47-jährigen Nico Schnös, der nur noch genervt ist von seinem Leben. Seit dem Tod seines Vaters nervt seine Mutter noch mehr als sonst, seine Frau steckt gerade in einer Selbstfindungsphase mit Yoga, Meditation und allem Drum und Dran inklusive gutaussehendem Guru und auch geschäftlich läuft es nicht gerade rund. Als sein leichtes Aggressionsproblem überhandnimmt, in Form einer fliegenden Tasse, wird er vor die Wahl gestellt: Er fliegt in den Urlaub und muss nicht nur entspannt zurückkommen, sondern auch noch seinen Ruhepuls runter bekommen. Zur Kontrolle hat er einen Fitnesstracker, der ich jedoch alles andere als beruhigt, hinzu kommt noch seine Mutter, die mit ihm reist und mit ihm zusammen die Freuden des Cluburlaubs genießen möchte.

Ich kannte den Autor Tommy Jaud bisher nur vom Hörensagen, aber nachdem auch ich in den Genuss eines seiner Bücher kommen durfte, bin ich ein großer Fan und habe gleich mal für Nachschub gesorgt. Der Schreibstil ist einfach kurzweilig und die Seiten fliegen nur so dahin, ich konnte zwischenzeitlich gar nicht mehr aufhören und meiner Meinung nach war das Buch viel zu schnell gelesen. Der einzigartige Humor, der nicht nur Klischees bedient, sondern auch das wahre Leben ist zum schreien komisch. Ich hatte nicht nur während dem Lesen ein Dauergrinsen im Gesicht, sondern musste auch das ein oder andere Mal laut loslachen, was mir doch ein paar merkwürdige Blicke am Strand beschwert hat.

Auch ich habe schon des Öfteren Cluburlaub gemacht, sogar auch in Jandia sowie Nico und tatsächlich auch mit meiner Mutter, aber zum Glück ist meine nicht so anstrengend wie seine. Viele Situationen aus dem Cluburlaub kannte ich daher und musste so sehr lachen, denn der neue Blickwinkel zeigt schon wie verrückt (im positiven Sinne) manche Sachen doch sind. Gerade bei den Gruppentischen und beim Club-Lied und -Tanz habe ich mit Nico mitgefühlt. Nicos Sicht auf die Dinge waren einfach herrlich, aber der arme, wie soll man sich denn entspannen, wenn man dazu gezwungen wird. Aber auch Nico hat so seine Macken, die den Leser zum Schmunzeln bringen, so wie er ein Fan von dem Löwen Kimba ist und auch noch dauernd eine Kappe trägt. Aber die schrägen Charakterzüge hat er wohl von seiner Mutter geerbt, denn sie würde wohl wirklich jedes Kind zur Verzweiflung bringen. Zum Glück für den Leser, denn sie sorgt auch für viele lustige Momente.

Neben dem einfach genialen Humor hat die Geschichte aber auch das richtige Maß von Tiefgang, denn es zeigt, was für eine Stellung der Beruf in unserem Leben einnimmt und das man manchmal auch vergessen kann wie man wirklich entspannt. Auch privater Stress kennt man aus dem eigenen Leben, sodass man als Leser gut mit Nico mitempfinden kann. So ein Urlaub bewirkt manchmal Wundern und auch Nico scheint sich selbst besser kennenzulernen und merkt, dass auch er überfordert ist in manchen Dingen, es aber gar nicht so schlimm ist, wenn nicht immer alles perfekt ist und dass man in Ruhe und gemeinsam daran arbeiten kann.

Ein wirklich gelungenes Buch, dass die perfekte Urlaubslektüre war, ich freue mich schon auf mehr.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Dunkle Wolken über dem Waldfriede

Leuchtfeuer
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Nachdem ich Band 1 in einem Rutsch durchgelesen hatte, weil ich von der Geschichte des Waldfriedes so fasziniert war, musste ich Band 2 einfach lesen und ich würde sagen es hat sich gelohnt, denn Band ...

Nachdem ich Band 1 in einem Rutsch durchgelesen hatte, weil ich von der Geschichte des Waldfriedes so fasziniert war, musste ich Band 2 einfach lesen und ich würde sagen es hat sich gelohnt, denn Band 2 kann Band 1 nicht nur das Wasser reichen, sondern übertrifft ihn auch noch.

Neben den altbekannten Protagonisten bringt Kinderkrankenschwester Lily neuen Wind ins Waldfriede, auf das schon die nächsten Aufgaben zukommen, die es zu meistern gibt. Die politische Situation in Deutschland wird immer angespannter und gerade in Berlin sind die Spannungen deutlich zu spüren. Die Nazis gewinnen an Macht und auch das Personal des Waldfriedes steht unter Beobachtung und hat unter den politischen Veränderungen zu kämpfen. In mitten dieser Anspannungen merkt Lily, dass das Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten Professor Rudolph Kirsch weit über das berufliche hinausgeht. Ihm scheint es ebenfalls so zu gehen, aber irgendwas hält ihn zurück, fast so als hätte er mit etwas zu kämpfen, aber auch Lily trägt ein Geheimnis mit sich, das die Beziehung zerstören könnte, bevor sie überhaupt beginnt.

Die Kombination von Historik gepaart mit Medizin und das auch noch Verpackt in einen schönen, spannenden Roman ist für mich wie ein Sechser im Lotto. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bei diesem Buch kaum aufs Cover geachtet habe, möchte jedoch erwähnen, dass es mir wirklich gefällt, da es den Inhalt widerspiegelt und perfekt zum ersten Band passt. Der Klappentext war hier für mich noch wichtiger und er ist einfach genial. Er verrät so viel, dass ich genau wusste, dass mir das Buch gefallen wird, aber es wird auch nur ein Bruchteil der Geschehnisse erwähnt, sodass noch viel Spannung bleibt.

Da ich Corina Bomann bereits vom ersten Band her kannte, war der fesselnde und packende Schreibstil für mich keine Überraschung. Das Buch hat mich immer wieder aufs Neue in seinen Bann gezogen und keine Seite erschien mir langwierig, was echt eine Kunst ist bei der Dicke des Buches, auch wenn es sich für mich persönlich viel kürzer angefühlt hat. Besonders gefallen hat mir, dass auch historische Fakten eingeflossen sind, was das Ganze sehr authentisch gemacht hat. Die Figuren, die so offensichtlich liebevoll von der Autorin gestaltet wurden, erschienen mir so lebendig, dass es für mich schwer zu glauben ist, dass sie nicht so auf diese Art und Weise existiert haben. Auch die Kombination altbekannter Figuren mit neuen Charakteren hat mich begeistert. Da die Handlung aus den Sichtweisen verschiedener Personen erzählt wird, erhält man als Leser ein allumfassendes Bild und kann die Gedanken, Gefühle und Handlungen der einzelnen Protagonisten sehr gut nachvollziehen. Besonders gefallen haben mir hier wieder Dr. Conradi, der als Klinikleiter sein bestes gibt, damit alles reibungslos läuft und die Patienten auf die bestmöglichste Weise behandelt werden, aber auch Hannah, die ihm treu zur Seite steht und mit viel Herz, Verstand und Mitgefühl an die Arbeit geht. Den neu eingeführte Charakter Lily habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie kümmert sich liebevoll um die kleinen Patienten auf der Kinderstation und leistet Großartiges und das obwohl sie andauernd kämpfen muss, aufgrund ihrer Vergangenheit. Vor ihr hatte ich größten Respekt und habe immer während dem Lesen gehofft, dass auch sie ihr Glück finden wird, denn verdient hat sie es allemal.

Extremst spannend fand ich auch den unterschiedlichen Umgang mit der angespannten politischen Situation und die unterschiedlichen Haltungen bezüglich der Nazis. Ich finde die Belegschaft hat da die damalige Zeit realistisch wiedergegeben und ich bin gespannt, ob es da nicht im nächsten Band zu Eskalationen kommen wird, denn die Befürworter von Hitler werden auch im Waldfriede noch zunehmen und auch an Macht gewinnen.

Eins weis ich auf jeden Fall der nächste Band wird auch wieder in meinem Regal landen, denn man muss die Reihe einfach gelesen haben, Corina Bomann hat da etwas wirklich einzigartiges geschaffen.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Frischer Wind in Hamburg

Schritt ins Licht
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Als großer Fan der Hansen-Saga war ich sehr erfreut, dass es ein neues Buch rund um die Familie Hansen gibt. Natürlich war sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss, schließlich habe ich die Familie ...

Als großer Fan der Hansen-Saga war ich sehr erfreut, dass es ein neues Buch rund um die Familie Hansen gibt. Natürlich war sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss, schließlich habe ich die Familie Hansen nach Beenden des letzten Bandes schmerzlich vermisst.

In diesem Buch geht es los mit einer neuen Generation von Hansens: Amala Hansen, Louises Tochter reist von Amerika ins ferne Deutschland um ihre große Familie endlich kennenzulernen, hat sie doch die verwandten aus Europa noch nie gesehen. Amala, ganz Louises Tochter, verfolgt mit großem Ehrgeiz ihren Traum Schauspielerin zu werden und das trotz aller Vorurteile. Kann ihr Onkel Georg helfen gegen diese anzukämpfen? Georg freut sich sehr über den Besuch aus der Fremde, ist er doch schon viel zu lange allein in der großen Villa, die eins so viele Familienmitglieder beherbergt hat und versucht alles um Amala zu helfen. Aber nicht nur Amala hat Sorgen, auch Franz Hansen hat mit großen Problemen zu kämpfen. Das Kaffeehaus seiner Mutter Therese will unter seiner Leitung einfach nicht so gut laufen, aber ist es wirklich das was er in seinem Leben machen will? Oder sollte er nicht etwas ganz anderes wagen?

Das Cover hat mich persönlich sehr an die Cover der Hansen-Saga erinnert, jedoch war es auch etwas abgewandelt, was mir sehr gefallen hat, denn es spiegelt im Grunde die Handlung wieder. Natürlich erinnert das Buch an die Hansen-Saga, gehört es schließlich auch dazu, aber es ist gleichzeitig etwas Neues. Auch Amala ist ihrer Mutter Louise sehr ähnlich, ist jedoch eine eigenständige Person mit eigenem Charakter, auch wenn sie mit ihrer Mutter eng verbunden ist. Der Klappentext macht sofort Lust auf mehr, schließlich macht Amala als neuer Charakter sehr neugierig, aber auch Franz als bekannter Charakter macht Lust auf mehr, kannten Fans der Reihe ihn schließlich bisher als kleinen Jungen.

Der Schreibstil war, wie von Ellin Carsta nicht anders gewohnt, mitreißend und hat mich voll und Ganz in seinen Bann gezogen, sodass ich beim Lesen die Welt um mich und auch die Zeit völlig vergessen hatte. Schon die ersten Seiten haben sich wie Heimkommen angefühlt, war doch die Familie Hansen schon ein Teil meines Leserherzes. Ich konnte so in die Geschehnisse rund um die verschiedenen Charaktere eintauchen, dass es sich angefühlt hat, als wäre ich selbst Teil der Familie. Wie bereits von der Hansen-Saga gewohnt wechseln die Perspektiven zwischen den Familienmitgliedern, sodass man als Leser in jeden Charakter einen tiefen Einblick erhält. Besonders gefallen hat mir hier die Mischung aus altbekannten Charakteren wie Georg, Frederike und Therese und neuen Charakteren wie Amala oder auch Charakteren, die wir Leser bereits kannten, die aber in den vorherigen Bänden zu jung waren, um eine entscheidende Rolle zu spielen wie Franz oder Eduard. Gerade die jungen Familienmitglieder bringen frischen Wind mit und haben mit anderen Problemen zu kämpfen als ihre Eltern und Großeltern als diese in dem Alter waren. Sehr hilfreich war der Stammbaum am Anfang des Buches, schließlich hat die Familie sehr viele Mitglieder und auch ich muss zugeben, dass ich erst einen Moment gebraucht habe um die ganzen Namen und Schauplätze wieder den einzelnen Charakteren zuordnen zu können, ist doch der letzte Band der Hansen-Saga bei mir doch schon eine Weile her.

Auch wenn neue Charaktere dazu kommen, spielen doch auch die alten Charaktere eine Rolle, sodass es meiner Meinung nach hilfreich wäre, erst die Hansen-Saga zu lesen, bevor dieses gelesen wird. Theoretisch würde man als neuer Leser auch der Handlung folgen können, aber es fehlt einfach viel Hintergrundwissen und es wird auch sehr viel gespoilert, falls man doch noch die Hansen-Saga lesen möchte. Für bekannte Leser sind die kleinen Wiederholungen sehr angenehm, denn so erinnert man sich noch besser an die vorherigen Bände und Sachen, die sonst vergessen worden wären, sind wieder präsent. Zwischen dem letzten Hansen-Band und diesem Buch liegt eine größere Zeitspanne, aber auch die Geschehnisse aus der Zeit dazwischen finden Erwähnung, was mir sehr gefallen hat.

Beim Lesen habe ich wieder gemerkt warum ich die alten Charaktere mag, Frederike ist einfach so ein liebenswerter Mensch und ihr Vater Georg hat ein Herz aus Gold, so wie er seiner Familie hilft. Natürlich kommt auch wieder in diesem Buch Martha vor und man fühlt sich bestätigt warum man sie in den vorherigen Bänden nicht leiden konnte. Aber gerade diese Mischung aus beliebten Charakteren und Hasscharakteren macht die Story gerade spannend. Amala bringt wirklich frischen Wind in die Familie, wie einst Louise, ist sie doch eine starke, mutige junge Frau, die gegen Vorurteile ankämpft, ohne sich einschüchtern lassen. Sie gibt alles, um ihre Träume zu erreichen und ist aber gleichzeitig etwas unsicher, weshalb sie liebend gerne den Rat von ihrem Großonkel annimmt. Die Szenen mit den beiden sind mir besonders ans Herz gegangen. Die Charaktere erscheinen einfach so lebendig, aber das liegt wohl an der liebevollen und detaillierten Gestaltung durch die Autorin.

Ich bin gespannt, wie es der neuen Hansen Generation weiterhin ergehen wird, denn das Buch ist der gelungene Auftakt einer neuen Hansen-Reihe, die man meiner Meinung nach unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Italia, dolce vita e famiglia: Was wünscht man sich noch mehr?

Immer Ärger mit den Bambini
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Nachdem ich schon viele Bücher von Tessa Hennig lesen durfte, die mir alle schöne und unterhaltsame Lesestunden beschert haben, habe ich schon lange auf dieses Buch hingefiebert. Wie nichts anders erwartet ...

Nachdem ich schon viele Bücher von Tessa Hennig lesen durfte, die mir alle schöne und unterhaltsame Lesestunden beschert haben, habe ich schon lange auf dieses Buch hingefiebert. Wie nichts anders erwartet hat mich auch dieses Buch regelrecht begeistert und am liebsten würde ich meine Koffer packen und sofort nach Apulien fahren. Für Apulien hat es zwar nicht gereicht, aber das Buch hat in mir die Lust auf Italien geweckt, sodass ich noch während des Lesens meinen Sommerurlaub in Italien gebucht habe. Aber worum geht es eigentlich diesmal?

Mann weg, Händler weg, alles was Sandra noch geblieben ist sind ihre Follower auf Instagram und ihre Weinhandlung, aber was bringt ihr diese ohne guten Wein, denn den hat ihr Mann gleich mitgenommen. Während Sandra sich noch in Selbstmitleid suhlt, nimmt ihre Mutter Heike, Besitzerin eines Schreibwarengeschäftes, das Zepter in die Hand. In einer Zeitschrift hat sie doch über den Geheimtipp Apulien gelesen, ohne lange zu überlegen packt sie ihre Sachen und reist mit ihrer Tochter nach Italien. Noch nicht in Italien angekommen bekommt ihre kleine Gruppe Zuwachs in Form von Federico, einem 15jährigen Jungen, der aus dem Heim abgehauen ist, um seinen Großvater in Italien zu finden. Heike fackelt auch hier nicht lange und nimmt den Jungen mit. Anhand eines Fotos wollen sie denn Opa des Jungen finden, aber in Italien angekommen leugnet der Mann auf dem Foto einen Enkel zu haben. Ist der mürrische Alte wirklich nicht der Großvater oder steckt mehr dahinter? Ganz schön viel Arbeit für Heike, aber mit ihrer anpackenden Art stürzt sie sich in die Arbeit.

Das Cover ist wieder typisch im Stil von Tessa Hennig gestaltet und hat mir schon das erste Schmunzeln entlockt. Auch reiht es sich perfekt zu den anderen Büchern ein, sodass ein einheitliches Gesamtbild im Bücherregal erscheint. Aber das Cover ist natürlich nur eine kleine Nebensache, denn entscheidender ist natürlich der Klappentext. Und der macht schon richtig Lust auf das Buch. Nach dem Lesen war sofort klar, dass Buch muss ich einfach lesen, denn es klingt nach Sommer, Sonne, Dolce Vita und einem kleinen Familiendrama.

Mein persönliches Highlight ist auch diesmal der malerische, bildhafte und lebendige Schreibstil der Autorin. Obwohl ich selbst nie in Apulien war, konnte ich mir die Orte vor meinem inneren Auge vorstellen, fast wie einen Film. Ich habe spaßeshalber die Städte gegoogelt und war überrascht wie genau meine Vorstellung mit der Realität übereinstimmt, was der Liebe zum Detail der Autorin geschuldet ist. Auch konnte ich das italienische Lebensgefühl und die Mentalität der Landsleute deutlich spüren. Mit viel Witz und Humor erzählt die Autorin die Geschichte, weshalb ich nicht nur einmal laut loslachen musste. Das Buch hat mir sehr viel Freude bereitet durch die vielen Lachmomente, aber auch durch die Spannung um Federicos Lebensgeschichte.

Aber nicht nur die Handlung an sich hat mich zum Lachen gebracht, sondern auch die Charaktere, die einfach herrlich, erfrischend sind. Heike war mein persönlicher Liebling, auch wenn sie und ich altersmäßig weit auseinander sind, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren und für mich ist es schwer vorstellbar, dass sie nur in einem Roman existiert, denn sie erscheint mir einfach so lebendig. Heike ist ein anpackender Mensch, der ohne zu jammern Hand anlegt. Auch ist sie ein herzensguter, liebevoller Mensch, der sich selbstlos für andere einsetzt, was mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht hat. Aber nicht nur Heike wurde von Tessa Hennig liebevoll gestaltet, sondern auch Federico, den man einfach ins Herz schließen muss. Trotz seiner schwierigen Lebensgeschichte, lässt er sich nicht unterkriegen und ist für sein Alter sehr verantwortungsbewusst. Sein intelligentes Köpfchen hilft nicht nur ihm selbst, sondern auch Heike und Sandra, sodass er fast schon der Enkel ist, den Heike leider nie hatte. Natürlich gibt es auch immer Charaktere, die man nicht auf Anhieb sympathisch findet, sondern die einem erst Schritt für Schritt ans Herz wachse. Sandra ist so eine Person mit ihrer jammervollen Art, die in einem krassen Gegensatz zu ihrer Mutter Heike steht. Aber nach und nach lernt man auch ihre guten Seiten kennen und lieben. Auch hilft der Urlaub ihr sich nicht nur geschäftlich weiterzuentwickeln, sondern auch charakterlich. Aber nicht nur ihre Entwicklung war schön zu lesen, sondern auch Alessios. Dank Heike schafft er es langsam auch mal seine freundliche Seite zu zeigen, was mir persönlich das Herz erwärmt hat.

Das Buch ist so voller Dolce Vita Lebensfreude und schenkt einem so viele schöne, emotionale Lesestunden. Während des Lesens bin ich an Corona erkrankt, aber das Buch hat es geschafft mit seiner Lebensfreude mich von meinen Schmerzen abzulenken und hat wie Medizin gewirkt, sodass es mir nach dem Lesen wenigstens etwas besser ging. Sowas muss man erst mal schaffen und Tessa Hennig schafft es mit jedem ihrer Bücher, weshalb ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen kann, denn dieser schöne Sommerroman wird jeden in seinen Bann ziehen!

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