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Veröffentlicht am 19.01.2023

Abgesehen von der Protagonistin: Ein wunderbares Buch

Der Klang des Herzens
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Isabel ist Violinistin mit ganzem Herzen. Als ihr Mann stirbt, fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre Finanzen sind ein Fiasko, ihre beiden Kinder traumatisiert. Praktisch, dass ein unbekannter Großonkel ihr ...

Isabel ist Violinistin mit ganzem Herzen. Als ihr Mann stirbt, fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre Finanzen sind ein Fiasko, ihre beiden Kinder traumatisiert. Praktisch, dass ein unbekannter Großonkel ihr ein altes Haus im ländlichen Norfolk vererbt. Voller Hoffnung auf einen Neustart packt Isabel Kinder und Geige und zieht in das Haus - und erkennt, dass es eine Ruine ist. Zufällig ist ihr sehr hilfsbereiter Nachbar Matt Handwerker..
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Alle Figuren für sich sind gelungen, jeder hat sein Päckchen zu tragen, was sich in den zwischenmenschlichen Beziehungen gut widerspiegelt. Lauras und Matts Ehe, Byrons Selbstzweifel, Isabels Verzweiflung… das gesamte Konstrukt hat mir sehr gut gefallen.
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Die Story selbst hat mich gleich angesprochen. Ein tragisches Schicksal, ein Neustart, viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Isabels Kinder waren dabei mein Highlight. Unglaublich gut getroffen und liebevoll zu Papier gebracht.
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Aber Isabel selbst. Maria und Josef. Sie als Charakter passt in dieses Buch, hat Ecken und Kanten, wächst über sich hinaus und macht ihre Sache so gut sie kann. Sie ist halt so. Ich halte solche Leute aber nicht aus - meine Abneigung ihr gegenüber ist eine rein persönliche Geschichte, hat nichts mit dem Buch zu tun. Den Kopf in den Sand stecken, sich um nichts kümmern und von nichts einen Plan haben - die Frau ist einfach nicht selbstständig lebensfähig. Im Leben würde ich es nicht aushalten, mir ständig von anderen sagen lassen zu müssen, was ich tun soll, weil ich selbst NULL PLAN hab. MÄDCHEN, dann mach dich doch schlau. So eine selbstmitleidige Hilflosigkeit und sich voll darauf verlassen, dass der Mann und die Nanny schon alles machen. Was da los??
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Shitstorm Ende. Trotz meines Zerwürfnisses mit Isabel mochte ich das Buch gerne, eine romantisch-dramatische Geschichte mit einem tollen Ende.
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Fazit: Die Protagonistin nicht allzu ernst nehmen und sich auf die restlichen Figuren konzentrieren. Dann ist es ein wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Nicht Fisch, nicht Fleisch

The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
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Tjaaaaaaaaaa…. Jaaaaaa… Neiiiiiin… Ich weiß nicht.
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Zuerst muss ich sagen: Das Niveau der Handlung hält sich. Es gibt keinen Unterschied zu Band 1. Geheimnisse, Rätsel, viel viel viel Geld, schöne junge ...

Tjaaaaaaaaaa…. Jaaaaaa… Neiiiiiin… Ich weiß nicht.
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Zuerst muss ich sagen: Das Niveau der Handlung hält sich. Es gibt keinen Unterschied zu Band 1. Geheimnisse, Rätsel, viel viel viel Geld, schöne junge Männer die Avery den Kopf verdrehen, Spannung, komplizierte Verwandtschaftsverhältnisse und so weiter und so weiter.
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Die Frage ist nur: Ist es gut, dass es gleich weiter geht wie in Band 1?
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Ja, denn der Spannungsbogen ist herrlich und ein Weglegen des Buches kaum möglich. Wer weiß, welches Geheimnis sich hinter der nächsten Seite verbirgt?
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Ja, denn die neuen Fakten und Tatsachen, die Averys Leben beeinflussen, hauen einen um. Die Geheimnisse, die enthüllt werden, sind bahnbrechend. Vor allem, wenn es um die Vergangenheit von Averys Mutter geht, wird es spannend. Und berührend.
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Nein, denn Avery, ihre Hormone und ihre zwei Hawthorne-Favoriten sind einfach null schlauer als im Buch zuvor. Man bekommt das Gefühl, sie will einfach beide, den einen ein bisschen mehr als den anderen und weil sie den nicht haben kann, setzt sie alles daran zumindest den anderen zu bekommen. Da komm ich gar nicht mit, das ist mir zu pubertär mittlerweile. In Band 1 wars noch ganz amüsant. Jetzt dreht sich das Dreieck im Kreis und wird mühsam.
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Nein, denn die klassische Rätselralley, die es in Hawthorne House in Band 1 gab, ist irgendwie vorbei. Es gibt Hinweise, und neue Puzzlestücke, die es zusammenzusetzen gilt, aber irgendwie schießt das übers Ziel hinaus.
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Band 3 wird zeigen, ob hinter der Story noch mehr steckt und noch mehr aus der Handlung herausgeholt wird.. oder ob es weiter dahin plätschert.
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Fazit: Klassischer 2. Band, nicht Fisch nicht Fleisch, sondern eine nette Brücke zwischen Band 1 und Band 3.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Viel ungenütztes Potenzial!

Dunkle Seele
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Ein interessanter Thriller - das ist für mich gerade das beste Adjektiv, um dieses Buch zu beschreiben!
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Ein Kind, eine Mutter, eine Nachbarin, ein Mann. Was passiert? Wer ist wer? Ich tu mir gerade schwer, ...

Ein interessanter Thriller - das ist für mich gerade das beste Adjektiv, um dieses Buch zu beschreiben!
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Ein Kind, eine Mutter, eine Nachbarin, ein Mann. Was passiert? Wer ist wer? Ich tu mir gerade schwer, den Inhalt kurz und knackig wiederzugeben… Zwei Handlungsstränge verbinden sich zu einem. Kripobeamtin Jo findet einen halbtoten Mann in der Badewanne. In einer anderen Stadt wird ein Kind alleine aufgefunden. Wie hängen die beiden Vorfälle zusammen?
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Um diese Frage beantworten zu können, müsst ihr das Buch lesen haha!
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Ich habe zwei Meinungen, denn einerseits erfüllt dieses Buch alles, was ich mir von einem guten Thriller erwarte. Es gibt unvorhergesehene Wendungen, einen mystischen Part, Geheimnisse, Skandale, Dramen, Action, ein bisschen Amore - also eigentlich supi.
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Andrerseits war der Großteil der Handlung zwar nicht vorhersehbar, aber doch absehbar. Die Spannung kam erst spät auf und der Spannungsbogen war kurz.
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Bei den beiden weiblichen Hauptfiguren gab es deutliche Unterschiede. Ruby, Schwester 1, kam super authentisch rüber. Mit all ihren Gedanken, Eigenheiten, Emotionen und Taten mochte ich sie unglaublich gerne. Ihre Schwester Jo hingegen wurde nur sehr oberflächlich angekratzt. Sehr schade, sie und das Päckchen, das sie trägt, hätten wirklich mehr Potenzial gehabt!
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Und die Seehunde… ja, das war schon irgendwie schräg. Geheimnisvoll, aber dann doch auch irgendwie nebensächlich. Das Thema „Kult“ wurde zwar angeschnitten, aber dann recht unspektakulär abgehandelt. Auch hier sehe ich ungenütztes Potenzial.. sehr schade drum!
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Ich bin neugierig ob es einen zweiten Teil geben wird - bei Basis gibt es nämlich noch viel herauszuholen!
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Fazit: Guter Ansatz, tolle Geschichte, hat mich aber leider schlussendlich nicht ganz vom Hocker gehauen.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Solides Urban Fantasy Buch

Eliza Moore
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Ich liebe Urban Fantasy heiß und habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut!
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Ganz kurz: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, aber auch nicht übertroffen. Es ist ein gutes Urban Fantasy Buch, ...

Ich liebe Urban Fantasy heiß und habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut!
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Ganz kurz: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, aber auch nicht übertroffen. Es ist ein gutes Urban Fantasy Buch, nette Liebesgeschichte mit einer Prise Drama, gutes Worldbuilding und auch fein zu lesen.
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Eliza hält eigentlich nichts von der Liga - der Organisation, die das Tor zur Dämonenwelt bewacht. Als ihre Schwester türmt, ist Eliza als Nächste an der Reihe die Hüterin des Tores zu werden. Ihr Anreiz: Einblicke, was damals tatsächlich passiert, als ihr Vater verschwand. Alles ganz okay, wäre da nicht ihr Seelenverbundener Conor. Und dessen gschmackiger Freund Logan.
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Die Welt, Dämonen und Seelenfresser eingebettet in Dublin, waren gut, aber haben mich nicht vom Hocker gehaut. Allein Elizas anfängliche Gegenwehr gegen die Liga haben da eine spannende Stimmung hineingebracht.
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Die Geschichte lebt von den Geheimnissen. Warum verhält sich Conor seltsam? Was ist mit Elizas Schwester passiert? Und mit ihrem Vater? Ganz überzeugen konnte mich Elizas Eintritt in die Liga dann nicht. Irgendwie war das ein bisschen viel. Und ihre Mutter - was ist das für eine Frau bitte?? Komplett irre die Alte.
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Liebesdrama inklusive, das war sehr fein zu lesen und hat mich angesprochen. Auch wenn Eliza sich manchmal sehr weit aus dem Fenster lehnt, wurde sie ihrem Charakter gerecht. Eine sympathische Protagonistin, ähnlich wie ihre Freundin Ruby.
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Ende offen, superspannend. Ich freu mich auf Band 2!
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Fazit: Solides Urban Fantasy Buch, das noch viel Potenzial hat. Mal sehen, ob Band 2 das erfüllen kann.
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PS. Ich muss meinen Österreicher-Senf noch kurz loswerden, rein aus Neugier! Ich habe jetzt schon oft bemerkt, dass der Plusquamperfekt beim Sprechen in Deutschland sehr oft verwendet wird (im Gegensatz zu Ösitown, wir reden hauptsächlich im Perfekt). Bei diesem Buch ist es mir erstmal auch geschrieben aufgefallen. Und das war beim Lesen irgendwie schräg für mich. Fällt euch das auch manchmal auf??

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Eine kleine Zeitreise

Die Schönheitslinie
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Was für ein Buch. Es ist schwer, es ist detailliert, es zieht sich.. und dann weiht es einen in seine Geheimnisse ein und man taucht in seine Welt ein.
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Nick, zieht im Haus seines besten Freundes ein. ...

Was für ein Buch. Es ist schwer, es ist detailliert, es zieht sich.. und dann weiht es einen in seine Geheimnisse ein und man taucht in seine Welt ein.
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Nick, zieht im Haus seines besten Freundes ein. Dessen Vater ist Politiker und bewegt sich in Londons höchsten Kreisen. So stehen auch Nick die Türen offen: Dekadenz, Glamour, Reichtum, Macht. Vom unscheinbaren Landjungen entwickelt sich Nick zum gefeierten Dandy. Doch alle Sonnenseiten haben auch ihre Schatten.
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Die Story spielt in den 80ern, Aids ist gerade in aller Munde, Homosexualität noch verpönt. Nick ist oft im Zwiespalt, lebt seine sexuelle Orientierung, genießt sein Leben, geschwängert von Drogen und Alkohol. Im Herrenhaus schwebt ein Umschwung über den konservativen Politikern, Skandale kündigen sich an, es ist ein Spiel der Reichen und Mächtigen.
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Nick bewegt sich immer am Rand, hält die Balance zwischen dem Schein vor seiner „Gastfamilie“ und seinen wahren Gelüsten. Er lebt. Er hat Erfolge, er scheitert, er kämpft sich durch.
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Ich fand ihn als Protagonisten herrlich - bedacht, ruhig, und zurückhaltend, dabei aber auch berechnend und manipulativ. Das Zusammenspiel mit der depressiven Tochter des Hauses, der heimlichen Liebe zum Sohn, dem erzkonservativen Vater, der ausgleichenden Mutter… eine Freude das zu lesen.
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Und: das Thema HIV/Aids kommt auf. Menschen in Nicks Umkreis sterben. Die Krankheit wird zu dieser Zeit noch klein gemacht, heruntergespielt, verschwiegen. Scham dominiert Nicks Welt. Und Angst.
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Was mir etwas schwer fiel: Teilweise zogen sich die Situationen. Es war niemals unspannend, doch manches Mal langatmig. Während des Lesens war es mir oft zu viel. Im Nachhinein denke ich jedoch, dass es genau richtig so war. Es gab der Geschichte die Tiefe, die sie ausmacht.
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Fazit: Absolut lesenswerter Klassiker, eine kleine Zeitreise in eine unbekannte Welt.

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