Immer wieder donnerstags
Am liebsten sitzen alle in der KücheZufällig treffen drei Frauen um die 50 aufeinander und werden schließlich sogar zu Freundinnen. Und das, obwohl sie unterschiedliche Lebensgeschichten hinter sich haben: eine alleinerziehende Ärztin, eine ...
Zufällig treffen drei Frauen um die 50 aufeinander und werden schließlich sogar zu Freundinnen. Und das, obwohl sie unterschiedliche Lebensgeschichten hinter sich haben: eine alleinerziehende Ärztin, eine frisch Geschiedene und eine kinderlose Powerfrau aus der Werbebranche. Und doch finden sie - neben anderen Vorlieben – eine maßgebende Gemeinsamkeit: sie wollen sich an einem bestimmten Mann rächen, der sich selbst über- und die drei Frauen unterschätzt.
Das bunte Cover zeigt einzelne Zeichnungen der drei unterschiedlichen Protagonistinnen, den Großteil des Umschlags beansprucht aber der Titel des Buches. Aussagekräftige Überschriften leiten jeweils die Kapitel ein, der Schreibstil ist recht salopp und lässt einen rasch in der Geschichte vorankommen; die Dialoge sind teils in Umgangssprache verfasst, die Gedanken und manche Aussagen der Werbefachfrau in ihrer türkischen Muttersprache, deren Bedeutung sich immer aus dem nachfolgenden Text ergibt.
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und auch nachvollziehbar. Die Dialoge der drei Frauen, die sich wöchentlich zum gegenseitigen Austausch treffen, sind lebensecht und auch ihre Charaktere sind authentisch. Die am Küchentisch besprochenen Themen wirken wirklich wie aus dem Leben von Personen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Auf recht humorvolle Weise gelingt es der Autorin sogar ernsteren Themen wie Fremdenfeindlichkeit, der Begegnung mit undurchsichtigen Gestalten aus Partnerportalen oder anonymen Bewertungen im Internet mit einem Augenzwinkern den Schrecken zu nehmen.
Die im Klappentext angekündigte Rache kommt recht spät und auch eher nur kurz zum Zug. Doch eigentlich ist oder wäre sie auch gar nicht unbedingt notwendig, um den Zusammenhalt der drei Frauen darzustellen. Denn das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt in der Freundschaft, die für die drei recht spät, aber dafür umso haltbarer im Entstehen ist. Insgesamt handelt es sich um eine recht kurzweilige Geschichte mit minimalen Längen und ein paar Klischees, die dem Publikum unbeschwerte Lesestunden schenkt.