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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

lesenswert

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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Mich hat tatsächlich die Leseprobe so neugierig gemacht, dass ich mir das Buch zugelegt habe. Es ist auch ein wunderschönes Cover und bei so was kann ich nur schwer widerstehen. Dass man als junge Pastorin ...

Mich hat tatsächlich die Leseprobe so neugierig gemacht, dass ich mir das Buch zugelegt habe. Es ist auch ein wunderschönes Cover und bei so was kann ich nur schwer widerstehen. Dass man als junge Pastorin plötzlich alle Gebete und Salbungsworte vergisst ist natürlich sehr speziell. Ich finde diesen Kunstgriff tatsächlich sogar charmant, denn man weiß gleich, dass die betroffene Elke dringend etwas in ihrem Leben ändern muss. Es ist eine Art kleiner Burnout, der sie ereilt hat, direkt am Totenbett einer alten Frau. Und sie besinnt sich auf ihre Wurzeln. Das hat mir besonders gefallen. Das sie einen Schritt zurück in der Zeit macht und scheinbar auch eine Art Rückschritt, der sie aber dann weiter bringt, als sie je geglaubt hätte.

Mir gefiel die Grundstimmung, die ein wenig melancholisch war und der schöne Erzählton. Elke kam glaubwürdig bei mir an. Mit all ihrem Schwächen und Problemen aber auch mit dem positivem Vorwärts, zu dem sie sich entschließt.

Veröffentlicht am 16.09.2022

sehr klug komponiert und erzählt

Die Definition von Glück
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Der Erzählbogen der Geschichte umfasst den Zeitraum zwischen 1979 und 2021. Es sind eigentlich z wie Handlungsstränge über zwei sehr unterschiedliche Frauenleben. Diese sind sozusagen Beispiel dafür, wie ...

Der Erzählbogen der Geschichte umfasst den Zeitraum zwischen 1979 und 2021. Es sind eigentlich z wie Handlungsstränge über zwei sehr unterschiedliche Frauenleben. Diese sind sozusagen Beispiel dafür, wie die Welt der Frauen sich in dieser Zeit verändert hat und wie sie das unterschiedlich erlebten.
Der Plot ist sehr interessant strukturiert und konzipiert. Aus einzelnen Anekdoten, aus kurzen Episoden und längeren Abschnitten und dem ständigen Wechsel der Handlungsstränge wird ein feines Netz gesponnen. Ja, es geht um die Suche nach dem wahren Glück. Aber das wird nicht plakativ so genannt. Denn eigentlich sind es zwei ganz normale Frauenleben, so wie das jeder x-beliebigen Leserin. Und die wenigsten werden laut sagen, ich Suche nach dem Glück. Nein. Man lebt einfach und tut es. So liest sich dieses Buch. Interessant, sehr realistisch, klug. Der Bogen, der am Ende auch zwischen den zwei Frauen gespannt ist, hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.08.2022

solider Einstieg

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Kinsch Na Schannack, so lautet der Name unseres Helden im ersten Band der Fantasytrilogie von Christopher Buehlman. Und dieser Name ist tatsächlich Programm. Denn der Mann ist nicht nur ein ausgebildeter ...

Kinsch Na Schannack, so lautet der Name unseres Helden im ersten Band der Fantasytrilogie von Christopher Buehlman. Und dieser Name ist tatsächlich Programm. Denn der Mann ist nicht nur ein ausgebildeter Dieb sondern auch ein schwarzzüngiger Lügenbold und Gauenr mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Sarkasmus. Und er erzählt dem Leser von seinen Abenteuern die ihn auf eine ungewisse Reise führen. Eigentlich möchte er damit ein paar lästige Schulden loswerden aber nach und nach weitet sich das ganze zu einem großen gefährlichen Abenteuer. So ganz anders, als er es sich gedacht hatte.

Mir gefällt das verträumte Cover sehr. Und auch der Erzählstil ist sehr eigen. Nicht nur der Humor sondern auch das intensive Wordbuilding sind hier hervorzuheben.

Warum man mal wieder Vergleich mit diversen großen Namen machen muss, leuchtet mir nicht ganz ein. Weder mit Ryan noch mit Rothfuss würde ich den Erzählstil und die Geschichte im Entferntesten vergleichen. Dennoch wurde ich von diesem ersten Teil gut unterhalten und bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.08.2022

etwas Besonderes

Die Galaxie und das Licht darin
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Der Wayfarer-Zyklus geht in die vierte Runde. Becky Chambers bleibt ihrem Erzählstil treu.

Handlungsort ist vor allem das „Five Hop One Stop“ ein kleines, unbedeutendes Motel am Rande einer viel befahrenen ...

Der Wayfarer-Zyklus geht in die vierte Runde. Becky Chambers bleibt ihrem Erzählstil treu.

Handlungsort ist vor allem das „Five Hop One Stop“ ein kleines, unbedeutendes Motel am Rande einer viel befahrenen Sternenstraße. Was für eine Kulisse. Es ist ein Ort der Begegnungen. Die unterschiedlichsten Rassen und Völker treffen hier aufeinander. Und während das Hotelteam versucht, die Wünsche aller Reisender zu deren vollster Zufriedenheit zu erfüllen, lernen wir drei Charaktere näher kennen, die unfreiwillig hier stranden, als das Satellitensystem zusammenbricht.

Die Autorin reflektiert geschichtliche Fakten und gesellschaftliche Hintergründe auf der Erde und setzt sie in einen neuen Weltraumkosmos. Politik und Religion, Vorurteile und fehlende Kommunikation, Diskriminierung aber auch Verständnis und Weitsicht wabern durch die Geschichte. Ohne erhobenen Zeigefinger aber mit einer gehörigen Portion Sozialkritik und Ironie erzählt Chambers ihren vierten Band, den man losgelöst lesen oder als Finale lesen kann.

Wie immer etwas ganz Besonderes

Veröffentlicht am 05.08.2022

macht Lust auf mehr

Kummer aller Art
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Es handelt sich bei "Kummer aller Art" um Kolumnen, die in einer Fachzeitschrift für Psychologie bereits erschienen sind. Die Autorin hat die Geschichten überarbeitet und zu einem Büchlein zusammengefasst. ...

Es handelt sich bei "Kummer aller Art" um Kolumnen, die in einer Fachzeitschrift für Psychologie bereits erschienen sind. Die Autorin hat die Geschichten überarbeitet und zu einem Büchlein zusammengefasst.

Die meist sehr nur wenige Seiten langen Geschichten beleuchten und beschreiben große und kleine Unzulänglichkeiten und psychische Erkrankungen von Menschen. Von Platzangst bis Liebeskummer ist alles vertreten.

Die Kolumnen bestechen durch sprachliche Raffinesse, tolle Dialoge und einen einfühlsamen Blick. Man kann sie wunderbar zwischendurch lesen. Ohne Reihenfolge und ohne Zeitdruck. Einige hätte ich mir etwas länger gewünscht und manchmal wusste ich nicht so ganz, was mir die Autorin damit sagen wollte. Vielleicht habe ich auch nur etwas zu viel erwartet. Man sollte sich auf offene Enden und unbeantwortete Fragen einlassen können.

Lesenswert. Macht Lust auf Romane der Autorin.