Wer ist der unheimliche Highway-Mörder?
Diese Frage hat mich während der Lektüre unentwegt beschäftigt, verschiedene Theorien in meinem kriminalistischen Denken heranreifen lassen und schließlich wurde ich doch sehr überrascht. Das hat mir gut ...
Diese Frage hat mich während der Lektüre unentwegt beschäftigt, verschiedene Theorien in meinem kriminalistischen Denken heranreifen lassen und schließlich wurde ich doch sehr überrascht. Das hat mir gut gefallen, denn die Spannung blieb so bis zum Ende erhalten, ja sie wurde gerade im letzten Viertel des Buches enorm angeheizt.
Inhaltlich geht es um Hailey, die mit 17 Jahren ihren Vater durch einen Unfall verliert und deshalb bei ihrer Tante und deren Familie in Cold Creek lebt. Ihr Leben ändert sich enorm, denn vorher hatte sie viele Freiheiten und lebte sehr naturverbunden. In ihrer neuen Familie jedoch hat der Polizist Vaughn, der Ehemann von Haileys Tante, eine sehr dominante Rolle. Er kontrolliert die Siebzehnjährige ständig und schränkt ihre Freiheiten stark ein. So darf sie sich mit ihren besten Freunden nicht mehr treffen und keinen Ferienjob annehmen. Als Grund nennt Vaughn die Bedrohung durch den unheimlichen Mörder, der seit Jahren immer wieder junge Frauen in der Gegend überfällt und verschwinden lässt. Hailey empfindet diese Begründung nur als Vorwand, und nachdem sie eine schreckliche Entdeckung gemacht hat, flieht sie aus dem Haus ihrer Tante und verschwindet in den Wäldern, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Fast jeder glaubt, dass sie ein weiteres Opfer des Cold-Creek-Mörders wurde.
Leider hat das Buch auch einige langatmige Passagen, in denen jede Kleinigkeit beschrieben wird, die für den Fortgang der Geschichte nicht von Bedeutung ist. Nebensächlichkeiten werden im Detail beschrieben, obwohl sie einfach unwichtig sind. Diese Stellen beeinträchtigen das Lesevergnügen enorm, denn sie verlangsamen den Lesefluss.
Auch hat mich gestört, dass die beiden Hauptprotagonistinnen anscheinend Wundermenschen sind, denen physische und psychische Verletzungen nichts anhaben können. Trotz schwerer Beeinträchtigungen zieht es beide immer wieder hinaus in die Wälder, um ihre 'Missionen' zu erfüllen.
Etwas zu kurz gekommen, sind am Ende auch die Erklärungen, die den Täterprofilen zugrunde liegen. Da hätte ich gern mehr über Ursachen und Zusammenhänge erfahren.
Alles in allem möchte ich eine eingeschränkte Lese-Empfehlung aussprechen, Spannung ist zwar vorhanden, aber mit Abstrichen. Jedoch kann man gut miträtseln und erlebt so manche Überraschung.